Lettera augustana, ossia: „odio tutti gli dei“

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Sep 292018
 


Augusta, a Michele a. d. MMXVIII

Caro Francesco,

grazie mille per le due lettere spedite da Lucca e Genova nel mese di agosto 18, che mi sono state consegnate poche settimane dopo che le avevi scritte. Ti scrivo oggi da Augusta, città sontuosa nel sud della Germania, la città dove ti sentiresti sicuramente a tuo agio. Underm drebbele, Sotto le scale, è così che si chiama in lingua l’ostello dove ho trovato un letto per la notte e ti sto rivolgendo la parola. Fino a pochi anni fa, questo albergo era considerato il nido dei Gesuiti, qui nella città della Confessio Augustana!

A proposito, Martin Lutero si è incontrato in questa città 500 anni fa per avviare un ultimo tentativo di riconciliazione con il legato pontificio Caetano. Probabilmente ha visto esattamente la stessa vista del portico del municipio di Augusta che ho goduto ieri a mezzanotte. Ti allego un disegno eseguito propria manu.

Ieri ho parlato a lungo con i compagni di una volta. Ci siamo riuniti alla Cassetta (in lingua: la Kiste), ovvero il teatro delle marionette di Augusta. Ho intrattenuto vere conversazioni alla scietamtiscia con i compagni bavaresi, che goduria spirituale! Il nostro bilancio: Non tutto era meglio in passato, ma era meglio di quanto pensassimo all’epoca.

Come sai, mi pasco di quel cibo che sento tutto mio; uso sempre la sera per dialogare con i poeti e pensatori dei tempi antichi, dove io non mi vergogno parlare con loro e domandarli della ragione delle loro azioni; e quelli per loro umanità mi rispondono. Quando sono tornato all’ostello, ho letto di nuovo il Prometeo incatenato di Eschilo.

Ieri sera era diverso da tutte le sere precedenti: come un colpo di martello, il verso 975 mi ha letteralmente incatenato. Prometeo dice ad Ermes, in un tono non da pace, ma da guerra:

„Per farla breve: io odio tutti gli dei, proprio tutti.“

Odio di Dio, odio dell’uomo verso Dio, odio di Dio verso l’uomo! Un tema antico della teologia cristiana! Anche il monaco agostiniano Lutero a volte odiava Dio, come tu sai e come egli stesso ammette nelle sue lettere. In questi momenti lui odiava se stesso, senza l’ombra di dubbio, e credeva che Dio lo odiasse. L’odio, tema antico della tragedia attica, tema antico della Bibbia! Anche Dio a volte odiava gli uomini. Come tu sai benissimo, Mosè dovette intervenire presso Dio con buone parole a favore del popolo, altrimenti Dio avrebbe distrutto l’umanità dope quelle esecrabili feste celebrate al vitello d’oro.

Caro amico, è un’esperienza a dir poco ispiratrice, si chiude così il cerchio di 500 anni intorno a noi, 500 anni da quando Lutero e Caetan intrapresero quel tentativo di riconciliazione. Devo chiudere in fretta.

Ti terrò aggiornato sui fattti del mio viaggio. Speriamo di fare un passo in avanti, verso l’alto, qui, proprio sotto le scale del municipio di Augusta!

Salutami i compagni di allora, in particolare Pino, Vito e Beppe.

Semper tuus

Nico

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Alt ist nicht immer schlecht, neu ist nicht immer gut. Warum Kinder kein Standarddeutsch mehr lernen

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Sep 282018
 


Der deutsche Politiker Cem Özdemir erzählte uns bereits 2008 in seinem Türkei-Buch, dass die Kinder in der türkischen Grundschule das Lesen und Schreiben besser und schneller lernten als in Deutschland.

Woran mag das liegen? Ich vermute, es liegt an den verheerenden Experimenten, denen ganze Generationen von deutschen Grundschulkindern ausgesetzt worden sind und weiter ausgesetzt werden, darunter auch meine eigenen!

Sie lernen jedenfalls in Berliner Grundschulen kein ausreichendes Standarddeutsch (Hochdeutsch) mehr, weder in Wort noch in Schrift. In Bundesländern wie Berlin sind Maßstäbe für gutes Lernen und Lehren im Deutschunterricht offenbar weitgehend verlorengegangen.

Stattdessen beschäftigt der Staat Heerscharen von Didaktikern, Integrationsforschern, Evaluatoren usw. usw. Und die kriegen es nicht gebacken, dass die Mehrheit der Berliner Schulkinder vernünftiges, berufstaugliches Standarddeutsch lernte. Bei den Bewerberprüfungen der Berliner Polizei scheitern die meisten an mangelnden Deutschkenntnissen! Irre. Bankrotterklärung.

Lesenswerter Artikel von Heike Schmoll zu diesem Thema heute in der FAZ auf S. 4. Die klassische Lesefibel hat sich als in allen Belangen dem neumodischen Krampf der Didaktiker überlegen erwiesen.

www.faz.net/aktuell/politik/inland/lernmethoden-studie-bestaetigt-ueberlegenheit-der-fibelmethode-15810231.html

Nachweis: Cem Özdemir, Die Türkei, Weinheim 2008, S. 187

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Gespräch zweier Baumstämme am Ufer der Spree

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Sep 272018
 

Frage des einen Baumstamms:
Du, Nachbarbaumstamm an der Spree, du liegst hier bloß rum! Was soll nur aus dir werden, taugst du zu etwas?

Antwort des anderen Baumstamms:
O ja! In mir wird sein: Windgebraus, Klagen, Schluchzen, Weinen, Aufbegehren, Stolz, Schmerz, Gelassenheit und Freude des Zuhörens! Ich werde einmal eine Blockflöte!

Frage des anderen Baumstamms:
Du, Nachbarbaumstamm an der Spree, du bist so stumm wie ein Fisch! Was wirst du mal, was soll aus dir werden, taugst du zu etwas?

Antwort des einen Baumstamms:
O ja! In mir wird sein: Das Ächzen des Windes in Bergfichten, der Grant, das Krecheln, das Foiratzen, das Krianzen, a Juzer, das Graschpln, Freude des Zuhörens! Ich werde einmal eine Geige!

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Harmonie du soir, aujourd’hui, à Berlin

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Sep 272018
 

„Voici venir les temps où vibrant sur sa tige
Chaque fleur s’évapore ainsi qu’un encensoir;“
Geschenkte Tage, Engels Ruhe, hochschwebend auf der Säule, o du Künstler der Leichtigkeit, wie weit spannt sich dein Blick!
„Les sons et les parfums tournent dans l’air du soir;
Valse mélancolique et langoureux vertige!“

„Chaque fleur s’évapore ainsi qu’un encensoir;
Le violon frémit comme un coeur qu’on afflige;“
Geschenk des Abends, Engels Freude, wer nimmt deinen Friedenskranz auf, über alle Paläste und Häuser hinweg sehnt sich dein Glück!

„Valse mélancolique et langoureux vertige!
Le ciel est triste et beau comme un grand reposoir.“
Heimkehr des müden Treidlers am Abend durch den Schlosspark Charlottenburg, Zeitengefach, Klangfülle des Lichts, Abschütteln des Gejochs, Wiederaufschwung, Erinnerungen, Sehnsucht, endlos!

Dankbarkeit! Freude!

Harmonie du soir!

Diese Stadt Berlin entzückte mich heute beim Nachhauseradeln vom Siemensdamm nach Schöneberg durch eine unglaubliche Fülle an wunderschönen Bildern, Klängen und Düften. Ein Abglanz des Paradieses beim Eintauchen in den Charlottenburger Schloßpark, beim Entlangfahren an der Spree, schließlich bei der Einkehr im Berkis in der Winterfeldtstraße. Ein paar fast vergessene, aber tief verankerte Verse von Baudelaire geleiteten mich schlafwandlerisch sicher durch die Straßen und Plätze Berlins.

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… als wäre es sein letzter Tag

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Sep 202018
 

Ich soll euch noch recht festlich grüßen:
Herr Sommer, der den Abschied nimmt,
Winkt uns noch zu, als wäre es sein letzter Tag!
Die Beute legt er sich zu seinen Füßen:
Ein Volleyball, der auf den Wellen schwimmt.
Aus gelbgeflecktem Schnabel noch ein Schrei.
So sehr die Möwe ihr Gefieder spreizen mag,
Herrn Sommer ist es mittlerweile einerlei,
Er hat sich’s überlegt: er geht vorbei.
Zwar war er groß, doch größer ist das Jahr,
Das hinter ihm den dunklen Berg erklimmt.
Die Sonne sinkt, das Licht strahlt hart und klar.
Beim Abschiedsfest erklingt die Melodie: Es war.

 Posted by at 21:24

Sollte man in der deutschen Rechtschreibung weiterhin alles schleifenlassen – oder doch besser alles schleifen lassen?

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Sep 182018
 

Sollte man in der Rechtschreibung weiterhin alles schleifenlassen oder doch besser alles auf neu schleifen lassen, damit Berlins Polizei wieder auf volle Mannstärke gebracht werden kann? Bekanntlich scheitern ja die meisten Bewerber beim Ansturm auf einen der begehrten Ausbildungsplätze der Polizei an fehlenden Deutschkenntnissen: Die Hälfte der Prüflinge schloss laut Presseberichten das Diktat mit der Note 6 ab.

Oder nehmen wir etwa irgendeinen Satz aus dem aktuellen SPIEGEL online, soeben entnommen der Fassung von heute, 10.22 Uhr. Thema des Interviews sind die mangelhaften Rechtschreibkenntnisse unserer Jugend. Wie sind die unbestreitbar schlechteren Schreibfertigkeiten der jüngeren Generation zu erklären, obwohl doch heute sehr viel mehr Geld in Bildungsforschung, sehr viel mehr Geld in wissenschaftliche Didaktik, sehr viel mehr Geld in Bildungsreformen und Evaluation von Bildungsreformen gesteckt wird als früher?

Das Schmankerl in diesem Interview mit einer Bildungsexpertin ist: Es enthält in der verschrifteten Fassung mindestens einen dicken Rechtschreibfehler. Doch wer findet ihn? Der wird mit Handkuss bei der Berliner Polizei genommen!

Findest du, liebe Leserin, und selbstverständlich auch du, lieber Leser, diesen Rechtschreibfehler? Dann bewirb dich bei der Berliner Polizei!

„Wir haben unsere Ergebnisse der nordrhein-westfälischen Bildungsministerin das erste Mal vor zwei Monaten zukommen lassen aber bisher noch keine Antwort oder Einladung erhalten. Wir wurden nur aufgefordert, die Ergebnisse allgemeinverständlich in einem Aufsatz für eine Zeitschrift zusammenzufassen, die das Ministerium herausgibt. Mehr nicht.“

Nachweise:

www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/rechtschreibung-lernen-expertin-beklagt-viel-leid-in-den-familien-a-1228573.html, Fassung vom 18.09.2018, 10.22 Uhr

https://www.morgenpost.de/berlin/article213281665/Berliner-Polizei-findet-nicht-genug-geeignete-Bewerber.html

Amtliche Regelung der deutschen Rechtschreibung §72 E2; § 34 (2)

 Posted by at 10:49

Das bucklicht Männlein

 Eigene Gedichte, Mobbing in der Schule, Schöneberg, Schulhofradler  Kommentare deaktiviert für Das bucklicht Männlein
Sep 112018
 

 

 

 

 

 

Kam ich zu dem Schulhof hin
Wollte pfeilschnell rasen,
Sah ein bucklicht Männlein stehn,
Mit dem war nicht spaßen.

Fuhr ich durch den Schulhof hin,
ohne abzubiegen,
Sprach das bucklicht Männlein da:
Jetzt wird abgestiegen!

Wollt ich meinen Liebsten sehn,
Blieb ich einfach sitzen,
Sah das bucklicht Männlein stehn,
Sagt: Du sollst nicht flitzen.

Rasten wilde Kerls einher,
Mit Lärmen und mit Lachen,
Rief das bucklicht Männlein da:
Achtet auf die Schwachen!

Fuhr heut morgen ich vorbei,
Sah das Männlein liegen,
Beinchen zuckten hin und her,
Schnauft wie in letzten Zügen.

Da klagt mir das bucklicht Männlein:

Die Kinder haben sich beschwert,
Klagten weinend es zu mir.
Die Radler haben nicht gehört,
Stießen mich grob als ein Tier…!

So klagte des bucklicht Männlein.
Und weiter hab ich nichts gehört.

Lieber Radler, ach ich bitt,
Steig  ab fürs bucklicht Männlein mit!

 Posted by at 19:49

China – Afrika: eine Beziehung auf Augenhöhe zum wechselseitigen Vorteil. Denn es geht den Chinesen nicht um „Hilfe für Afrika“!

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Sep 072018
 

Während die europäischen Länder offensichtlich bei der Gestaltung der Zuwanderung afrikanischer und asiatischer Menschen heillos überfordert sind, setzt China seine erfolgverheißende Strategie einer auf wechselseitiger Vorteilsgewährung beruhenden partnerschaftlichen Entwicklungsarbeit mit afrikanischen Ländern fort.

Die Zeitung Le Monde berichtete am 6. September 2018, Xi Jinping habe am 3. und 4. September die 53 afrikanischen Staats- und Regierungschefs in Peking mit größtem Respekt, mit Pomp und Pracht und im Geiste der Partnerschaft empfangen. Er sagte erneut eine nicht bevormundende, nicht interventionistische Zusammenarbeit in Handel, Infrastrukturausbau und Militärpräsenz zu.   Im Gegenzug sichert sich China Zugriff auf Rohstoffe, Handelserleichterungen beim Warenaustausch mit Afrika sowie ungehinderten Zugang auf die wachsenden Konsummärkte Afrikas. Bestechend, überzeugend, insbesondere, wenn man das letztlich entmündigende, herablassende Gebaren der europäischen Länder gegenüber Afrika daneben setzt! Die Chinesen haben uns Europäer in Afrika mittlerweile um Längen abgehängt!

„HILFE FÜR AFRIKA!“ In dieser Formel ist das ganze Elend verkörpert. Diese illusionäre Vorstellung, durch unsere übliche Entwicklungs-„Zusammenarbeit“ und über Migration afrikanischer Menschen nach Europa und durch Aufnahme zahlloser junger Männer (fälschlich „Flüchtlinge“ genannt) in unsere Sozialsysteme irgendetwas an der Lage der übergroßen Mehrheit der etwa 1,4 Milliarden Afrikaner zu ändern, führt meiner Meinung nach die Europäer in die Irre. Diese europäische „Flüchtlingspolitik“ schadet den afrikanischen Ländern massiv. Sie lähmt die Eigenkräfte des Kontinents und verstärkt die Abhängigkeit der Afrikaner:

China, so scheint mir, macht es einfach besser als Europa! Und dieser Ansicht sind auch die Kommentatoren der Monde.

https://www.lemonde.fr/afrique/article/2018/09/03/sommet-chine-afrique-pekin-n-est-pas-neocolonialiste-mais-hegemonique_5349720_3212.html

Die chinesisch-afrikanische Zusammenarbeit wird von afrikanischen Spitzenpolitikern gegenüber engstirniger, paternalistischer Kritik aus Europa vehement verteidigt. Hage Gengob, der Präsident Namibias äußert sich mit folgenden Worten:

Le Président namibien Hage Gengob a ainsi déclaré que la Chine a toujours traité les pays africains sur un pied d’égalité. « La Chine est un partenaire et un ami sincère de l’Afrique, et le peuple africain s’oppose à ce que le monde extérieur accuse la Chine sans fondements ». « La Chine n’a jamais colonisé l’Afrique dans l’histoire. Aujourd’hui, la Chine est le plus important partenaire commercial de l’Afrique, et elle offre à l’Afrique diverses possibilités de développement. Où sont les pays occidentaux qui la pointent du doigt ? », a-t-il souligné.

Man lese hierzu den ganzen folgenden Bericht:

https://www.afrique-sur7.fr/402859-africains-occident-discrediter-cooperation-sino-africaine

 Posted by at 20:06

Ich aber will dem Kaukasus zu!

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Sep 042018
 

Ungläubiges Erstaunen ergriff mich jeden Tag von neuem, wenn ich den Blick auf den 5033 m hohen Berg Kasbek schweifen ließ. „Ich kann das nicht glauben, dass dieser herrlich schimmernde Berg, den ganzjährig eine schneebedeckte Spitze krönt, nun Tag um Tag zum Greifen nahe liegt! Hier im Kaukasus glaubte die Alte Welt das Bußgebirge des Prometheus zu erkennen. An diesen steil abschüssigen Hängen schmiedeten Kratos und Bia zusammen mit Hephaistos den gefallenen Titanen an!“

Und dann des Morgens, wenn ich hinaustrat aus dem Alpenhaus in den jugendlich erfrischten dämmrigen Morgen, dann stellten sich beim Blick auf die vor mir liegende Hauptkette des Großen Kaukasus wie von leichter Götterhand gerufen die folgenden Verse aus dem Faust ein:

Hinaufgeschaut! – Der Berge Gipfelriesen
Verkünden schon die feierlichste Stunde,
Sie dürfen früh des ewigen Lichts genießen,
Das später sich zu uns hernieder wendet.

 Posted by at 21:12

Seid umschlungen, 2 Millionen! Stolz auf das Erreichte!

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Sep 022018
 

Gute Leistung, die wir Berliner in diesem Sommer erbracht haben! Mehr als zwei Millionen Besucher in den Freibädern, Stand heute. Dazu habe ich, haben wir beigesteuert durch regelmäßige Besuche im Schöneberger Insulaner! Bin stolz darauf.

Nebenbei erlebt man als Schwimmer, als Badender in Berlins Bädern einen bunten Querschnitt durch unsere bunte Stadtgesellschaft! Unersetzlich!

Wir bleiben dran, haben das Bonusticket zu 2,50 Euro heute gerne mitgenommen!

 

 

 Posted by at 21:38

An Gevatter Prometheus

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Sep 022018
 

 

 

 

 

Hier am Kasbek muss es gewesen sein
Hinter Wolkendunst saßest du
Auf Bergeshöhn spottend und höhnend
Des im Donner grollenden Alten
Den sie Vater nannten
Der dich nie ernst genommen
Der dein Aufbauwerk auftrumpfend wegwischte:
„Das ist keine Welt
Das ist bestenfalls eine Märklin-Modelleisenbahn
Lächerlich, stümperhaft, kw!“, so seine Worte
Das haben alle gehört!

Zank, Hader, Widerworte ohne Ende
Bis es endlich zu spät ward
Ihr verloret beide die Geduld
Die Verhandlung gegen Dich war eine einzige Farce
Die Zeugen wider Dich bestochen
Der Richter war befangen in Liebeshändeln
Das Urteil – 30 000 Jahre – deutlich zu hart

Er schickte dir den Adler
Du schicktest ihm deine Reden, deinen Hohn
„Übe Knabengleich
Der Disteln köpft
An Eichen dich und Bergeshöhn!“

Du warfest grimmige Blicke hinauf
Er schwieg, er verbarg sich in Wolken
Er äffte Karl Marx nach,
Dem er zunehmend glich im Profil
Er zertrümmerte ein paar der Hütten
Die du gebaut
Und kippte danach seinen schäumenden Pokal auf Dich
Rülpste, wurde unflätig, ausfällig
Sobald nur Dein Name fiel

Viele von uns Sterblichen fielen vom Glauben ab
Dies damals miterleben zu müssen
War die härteste Versuchung
Wer jetzt noch an den Wolkensammler glaubte
Der wurde zum Eiferer
Der radikalisierte sich
Fing an die bunte Flockenblume auszurupfen
Centauria triumfettii heißt sie heute
Die Alpen-Distel – cardus defloratus –
Früher eine der zierlichsten Maiden
Verlor damals ihre Unschuld
Beweis: Ihr lateinischer Name heute

Nein es war nicht schön damals
Es war ein Gemetzel der Seelen
Eine Verhackstückung der schönen Welt
Die doch unsere gemeinsame Welt war

Doch liegt das Ganze nun 6000 Jahre zurück
6000 Jahre in denen die Erinnerung
Und das Vergessen vieles beschönigen konnten
Selbst Schüler in der Sekundarstufe II
Werden heut mit diesem schlimmsten Unglück konfrontiert
Das bis dahin  geschehen war
Schlimmeres sollte folgen
Das wissen wir

Von allem dem
Was damals geschah
Schwebt nur noch ein Erinnern um uns
Die Szenerie hat sich gelichtet
Man könnte dieses Bild
Des Kasbek oberhalb von Stepanzminda
Aufgenommen am späten Nachmittag des 20.08.2018
Auf Bergeshöhn sogar schön nennen
Wenn man nicht wüsste
Dass Dir noch 24000 Jahre Buße verbleiben
VIERUNDZWANZIGTAUSEND
Und keines weniger
Für dich!

 

 

 

 

 

 

 Posted by at 17:06