Wir möchten vertrauen, helft unserem Misstrauen!

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Jul 292008
 

Just another German fawning over Obama. Sycophant … fawning …: die US-amerikanische Presse ist erstaunt über den Jubel, den Obama in Berlin ausgelöst hat. Aus dem Lager McCains, aber auch aus der Feder des Kolumnisten William Kristol von der New York Times liest man dabei immer wieder das Wort „fawning“, „the fawning Germans“ und ähnliches. Neuestes Beispiel:

Op-Ed Columnist – Be Afraid. Please. – Op-Ed – NYTimes.com
„No. 44 Has Spoken.“

„Hank Aaron has spoken? Wow,“ I thought as I clicked through.

Nope. The article was by Gerhard Spörl, the chief editor of Der Spiegel’s foreign desk. „No. 44“ didn’t refer to the uniform number of the man some of us still consider the true all-time major-league home-run champion. It referred to the next president of the United States. The article’s premise was that an Obama victory is a foregone conclusion: „Anyone who saw Barack Obama at Berlin’s Siegessäule on Thursday could recognize that this man will become the 44th president of the United States.“

So it wasn’t Hank Aaron speaking. It was just another journalist fawning over Obama. That was a disappointment. But disappointment was quickly replaced by the healthier emotion of annoyance.

„Nicht so schnell, Herr Spörl,“ I thought …

Fawning – was ist damit gemeint? Auch hier hilft das Oxford Dictionary weiter. Es definiert to fawn – „mit bezug auf ein Tier, insbesondere einen Hund“ – als „das Zeigen von sklavischer Ergebenheit, insbesondere durch das Reiben an jemandem.“ Those fawning Germans – diese hündisch ergebenen Deutschen! Die Leichtigkeit, mit der den Amerikanern diese Worte über die Lippen kommen, weisen darauf hin, dass ein tiefsitzender Verdacht ausgelöst wird. Dieser Verdacht kann so in Worte gefasst werden: „Die Deutschen wollen gern zu jemandem aufschauen, sie suchen jemanden, dem sie sich unterwerfen können. Welche Verzagtheit muss in der deutschen Politik herrschen, dass ein Obama solche Wellen der Begeisterung auslösen kann!“ Ein tiefer Zweifel an den politischen Lichtbringern und Führern aller Art, vielleicht auch an den Deutschen, schlägt bei den Amerikanern da durch. Das ist gut für die Demokratie! In der Demokratie ist das Führungspersonal abwählbar. Das ist gut für das Volk!

Die USA haben – im Gegensatz zu anderen Ländern – keinen Mangel an guten Rednern. Die Tatsache, dass jemand brillant reden kann, gilt in den USA noch nicht als Ausweis ausreichender Befähigung zum Präsidentenamt! Hoffnung allein ist kein Programm.

Ich selbst hatte im Tiergarten bereits wenige Minuten nach Obamas Rede mit einigen amerikanischen Zuhörern gesprochen. Auch sie waren eher unbeeindruckt, rather underwhelmed, wie man auf Englisch sagt.

Letzten Sonntag sprach ich beim Warten auf den Zug in Briesen, einer winzigen Bahnstation in der Mark Brandenburg, mit einer Reisenden aus der früheren DDR. Erneut schlug mir abgrundtiefe Skepsis entgegen: „Wir kennen die großen Worte aus über 40 Jahren DDR-Geschichte. Wir sind ein für allemal geimpft gegen die großen Worte. Wem bedeutet denn die Tempelhofer Luftbrücke noch etwas? Wir haben die Obama-Übertragung abgeschaltet, es war unerträglich.“

Unser Bild zeigt ein Wegstück bei Briesen in der Mark Brandenburg, aufgenommen bei einer Radtour letzten Sonntag.

Ich fasse zusammen: Was dem einen sin ûl ist dem andern sin nahtigal. So ein mittelhochdeutsches Sprichwort. Es hat recht, wie fast alle Sprichwörter.
Was lernen daraus? Die Zuhörerschaft bei Reden ist vielfältig! Vielleicht nirgendwo vielfältiger als in Berlin, in Deutschland. Völlig unterschiedliche Lebensläufe treffen aufeinander. Nur der Kandidat wird in Berlin, in Deutschland Erfolg haben, der beides berücksichtigt: das abgrundtiefe Misstrauen gegenüber der Politik und den Parteien einerseits, sei es gegenüber dem „Kapital“, sei es gegenüber den „Linken“, sei es gegenüber „denen da droben“ oder „denen da drüben“. Die Objekte des Misstrauens sind austauschbar. Und andererseits die Sehnsucht nach Ehrlichkeit, nach reinem Wein, nach Vertrauen-Können. Es ist, als hörte man da immer wieder heraus:

„Wir möchten gern vertrauen, helft unserem Misstrauen!“

Womit wir zum Anfang zurückkehren: Vertrauen ist das kostbarste Gut in der Politik. Dieses Gut gilt es zu pflanzen, zu hegen und zu mehren. Ohne Vertrauen ist keine rational planende Politik möglich. Auch der vielbeschworene Konsens lässt sich nur auf der Grundlage des Vertrauens aushandeln.

Rationale Steuerung von Systemen – gut, dies mag die Aufgabe der Politik sein. Aber diese rationale Austarierung widerstreitender Interessen in der alltäglichen Kleinstarbeit kann nur gelingen, wenn ein gewisses Grundvertrauen da ist – eine Qualität, die sich nicht herbeireformieren lässt, sondern die letztlich eine Erfahrung ist. Diese Erfahrung des Vertrauens wurzelt im Wort. Im schlichten Wort, das stärker als die Wurfschleuder ist, stärker als der mediale Dauerbeschuss.

Dem designierten Präsidentschaftskandidaten Obama ist es in Berlin gelungen, diese Kraft des schlichten Wortes für sich in Anspruch zu nehmen. Deswegen sind die 200.000 Zuhörer zur Siegessäule gekommen. Sie wurden nicht enttäuscht. Ich berichtige: Ich zumindest wurde nicht enttäuscht.

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Wir lernen Englisch mit Obama

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Jul 282008
 

Nicht vorenthalten möchte ich Euch zu unserem Society-Sommerthema „Flirt und Fun im Fitness-Studio“ die Stellungnahme Obamas zu dem Geschehen im Ritz-Carlton:

Op-Ed Columnist – Stalking, Sniffing, Swooning – Op-Ed – NYTimes.com
In Berlin, the tabloid Bild sent an attractive blonde reporter to stalk Obama at the Ritz-Carlton gym as he exercised with his body man, Reggie Love. She then wrote a tell-all, enthusing, “I’m getting hot, and not from the workout,” and concluding, “What a man.”

Obama marveled: “I’m just realizing what I’ve got to become accustomed to. The fact that I was played like that at the gym. Do you remember ‘The Color of Money’ with Paul Newman? And Forest Whitaker is sort of sitting there, acting like he doesn’t know how to play pool. And then he hustles the hustler. She hustled us. We walk into the gym. She’s already on the treadmill. She looks like just an ordinary German girl. She smiles and sort of waves, shyly, but doesn’t go out of her way to say anything. As I’m walking out, she says: ‘Oh, can I have a picture? I’m a big fan.’ Reggie takes the picture.”

I ask him if he found it a bit creepy that she described his T-shirt as smelling like “fabric softener with spring scent.”

He looked nonplused: “Did she describe what my T-shirt smelled like?”

Being a Citizen of the World has its downsides.

Befund: Obama fühlt sich durch die Bildreporterin übers Ohr gehauen. Dem mag schon so sein. Aber es nützt nichts. Der echte Gentleman schweigt.

Medienschelte durch einen Politiker, der gewählt werden will? Wir raten davon ab! Abhaken, tiefer hängen ist angesagt. Auf jeden Workout  folgt ein … cool down.

 Posted by at 14:36
Jul 282008
 

Judith Bonesky hat es geschafft: Sie traf sich zum Stelldichein mit Barack Obama. Und zwar im Fitness-Studio, „in the gym“. „Gym“, das kommt ja von griechisch gymnos, also „nackt“! O wie skandalös! Bildreporterin nackt? Nun, wenn man ihren Bericht liest, hat man fast diesen Eindruck. „Wow, er schwitzt nicht mal“, schreibt Judith Bonesky, nachdem sie ihren Arm um seine Taille gelegt hat. Die Bild berichtete ausführlich darüber. Die amerikanische Bloggosphäre ist in Aufruhr, Blogger Warner Todd Huston ereifert sich, nennt dieses journalistische Kabinettstückchen ein Musterbeispiel an übertriebener, übelkeitserzeugender Speichelleckerei:

Gushing Immaturity: A German Reporters Workout With Barack Obama | NewsBusters.org

Und er schließt ab:

Yes, „he didn’t even sweat! What a man!“ (more exclamation points) And we can say of Judy Bonesky, what a sycophant! (that time I used my own exclamation point!!)

Has there ever been a more overwrought report? If so, I’d like to see it.

Was ist ein Sykophant? Im Deutschen heißt das Wort „Verleumder, Denunziant“. Ein Sykophant – also wörtlich „jemand, der die Feige zeigt“, das war mutmaßlich im alten Athen jemand, der den Behörden davon berichtete, wenn jemand das Ausfuhrverbot von Feigen umging. Sykon – die Feige, mit all den übertragenen Bedeutungen, die das Wort noch heute in verschiedenen Sprachen hat.

Im Englischen bezeichnet sycophant hingegen heute so etwas wie einen kriecherischen, unterwürfigen Lobhudler – „perhaps with reference to making the insulting gesture of the ‚fig“ (sticking the thumb between two fingers) to informers“, sagt das Oxford Dictionary.

Ich meine: City-Talkerin Judith Bonesky ist weder eine Sykophantin noch eine kriecherische Speichelleckerin. Sie hat einen echten Coup gelandet – sie ist im Gespräch, sie hat ihren Marktwert enorm gesteigert, jeder kennt jetzt ihren Namen. Und Barack Obama wird nun mehr auf der Hut sein müssen vor Sykophantinnen und Sykophanten aller Art. In the gym and elsewhere.

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Sicheres Miteinander im Straßenverkehr schaffen – es ist möglich!

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Jul 262008
 

Der ADFC in München läuft uns den Rang ab: Sie haben es auf die Titelseite des München-Teils in der Süddeutschen Zeitung geschafft. Mein herzlicher Glückwunsch geht an die Kolleginnen und Kollegen in meiner Geburtsstadt München!

Fahrradunfälle in München – Radwege bringen keine Sicherheit – München – sueddeutsche.de

Der Anlass ist ein trauriger, wie ihr sicher lesen könnt. Wieder wurden zwei Radfahrer durch abbiegende LKW getötet. Die Radler „waren im Recht“, wie man so unschön sagt. Es nützte ihnen nichts. Richtig ist gleichfalls die Schlussfolgerung des ADFC: Radwege, die von der Straße abgesetzt sind und neben den Gehwegen entlanglaufen, sind nicht sicherer als auf der Straße markierte Radfahrstreifen. Die SZ schreibt:

Auf den abgetrennten Radwegen kämen die Radler für viele Autofahrer „plötzlich aus dem Nichts“. Farbig markierte Radwege auf der Straße, wie beispielsweise am Oberanger, hält Ströhle vom ADFC „für eine gute Geschichte“. Da hätten die Radler eine reservierte Fläche und blieben gleichzeitig im Gesichtsfeld der Autofahrer. Das „Trennungsdenken“, dass jeder Verkehrsteilnehmer seine separate Spur für sich habe, „das funktioniert in der Stadt nicht“, meint Hubert Ströhle. In den Niederlanden oder auch in der Stadt Münster gebe es großflächige Räume, wo langsamer gefahren werden müsse und wo Straßenbahnen, Autos und Radler ein sicheres Miteinander gefunden hätten.

Und: Es bedarf gemeinsamer Anstrengungen, um das Radfahren sicherer zu machen:

Erwiesen sei aber auch, dass ab einem Fahrradanteil von mehr als 20 Prozent im gesamten Straßenverkehr die Unfallzahlen sinken. „Da ist der Radler Teil des normalen Verkehrs.“ In München schaffen die Radfahrer gerade einmal zehn Prozent, die Stadt will die Zahl auf 15 Prozent steigern. „Aber da braucht es eine gute Fahrradinfrastruktur, Abstellmöglichkeiten, Imagekampagnen“, zählt der ADFC-Mann auf. Die Stadt sei neuen Ideen gegenüber aufgeschlossen, meint Ströhle, aber letztendlich sei alles „eine Frage des Geldes“.

Dabei sind die Radfahrer in München ebensowenig Unschuldslämmer wie wir hier in Berlin:

In Zeiten steigender Spritpreise wird die Zahl der Radfahrer weiter wachsen. Für die Polizei, wie Notka sagt, gibt es da in den Sommermonaten viel zu tun. „Massenhaft Verstöße“ registrieren seine Leute. Hauptsächlich Rotlichtsünder, Radler die in der falschen Richtung unterwegs sind oder durch die Fußgängerzone fahren. Allein von Januar bis Mai 2008 beanstandete die Polizei 1699 Rotlichtverstöße. „Und das Tempo“, räumt Radl-Sprecher Hubert Ströhle ein, berge ein immenses Gefahrenpotential. „Viele Radfahrer sind einfach zu schnell.“

1265 Radfahrer waren in den ersten sechs Monaten des Jahres 2008 im Bereich des Polizeipräsidiums München in Unfälle verwickelt – 58,4 Prozent von ihnen schuldhaft. Bis zum gestrigen Tag ließen fünf Radfahrer ihr Leben.

Wie sagte doch Obama vorgestern: Now is the moment. The task is never easy.

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Mitgliederschwund: Parteien sind weiterhin ratlos

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Jul 252008
 

Seit der letzten Bundestagswahl haben SPD und Union zusammen etwa 5 Millionen Wähler verloren. Auch die Mitgliederzahl der Parteien schrumpft insgesamt. Gutgemeinte Werbekampagnen helfen nicht weiter. Das Interesse an Politik ist weiterhin riesengroß, aber den Parteien wird weniger und weniger zugetraut, die Probleme des Landes zu lösen. Nicht Politikverdrossenheit herscht also in Deutschland, sondern Parteienüberdruss und Misstrauen gegenüber den Politikern. So berichtet heute der Tagesspiegel:

Die CDU hat die SPD als mitgliederstärkste Partei Deutschlands abgelöst. Ihre Mitgliederzahl lag Ende Juni nach dpa-Informationen erstmals über der der Sozialdemokraten. Die genauen Daten will CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla am Montag in Berlin vorstellen. Die CDU hatte Ende Mai 531.300 Mitglieder und lag nur knapp hinter der SPD mit 531.740 Mitgliedern. Ende Juni zählte die SPD lediglich noch 529.994 Parteimitglieder. Bisher litten beide Volksparteien unter sinkenden Zahlen – die Sozialdemokraten jedoch stärker als die Christdemokraten.

Brauchen wir überhaupt Parteien? Es gibt auch Politikauffassungen, wonach Parteien kaum mehr sind als Machterhaltungsinstrumente oder Rekrutierungsbecken für den politischen Nachwuchs. „Kanzlerwahlvereine“, wie man damals zu Adenauers Zeiten anmerkte. Wenn ich heute höre: „Wer Kandidatin Y will, muss Partei X wählen!“, dann spiegelt dies genau diese eben skizzierte recht geringe Meinung von den Parteien wider. Eine Geringschätzung, die zum Selbstbild der Parteien zu werden droht und sich dann negativ in einer Abwärtsspirale verstärkt.
Ich meine dennoch: Parteien können mehr, sie werden weiterhin gebraucht. Vielleicht nicht in dieser Art, wie sie heute noch bestehen, bis ihnen die letzten Mitglieder davongelaufen sind. Eher in einer verschlankteren, offeneren Art.

Parteien sind eine Art Nervengeflecht des politischen Handelns. Vielleicht kein Zentralnervensystem, aber doch – wie die Physiologen sagen – ein „peripheres“ Nervensystem. Aufgabe der Parteien ist es demnach, Impulse aus der diffusen Interessenlage der Bürger aufzunehmen, Signale zu verstärken, Reize zu melden, Reaktionen zu erzeugen und letztlich in Handlungen münden zu lassen.

Parteien speichern auch politische Erfahrungen als eine Art institutionalisiertes Gedächtnis. Sie verbürgen durch interne Abstimmungsvorgänge eine gewisse Kontinuität, die ein sich wandelndes Umfeld dringend braucht.

Barack Obama verkörpert bereits die neue Parteiauffassung, wie sie auch mir vorschwebt: Er wirbt aktiv um möglichst reichhaltige „Erzählungen“, „Geschichten“ – von der Partei, von den Bürgern im Lande, von den Institutionen aller Art. Aufgabe seiner Partei ist es, diesen Stimmen zuzuhören, diese mannigfaltigen Anregungen zu bündeln, zu kanalisieren und dann in ein Vorhaben, ein Programm einfließen zu lassen.

Unübertroffen die Formulierung des Grundgesetzes: Die Parteien wirken bei der Willensbildung des Volkes mit. Sie wirken „mit“, sie sind nicht die Hauptakteure, als die sie sich heute gebärden!

Die deutschen Parteien werden sich wandeln müssen. Sie tun es bereits, aber weitgehend konzeptionslos. Das Lamento ist zwar groß. Doch ich erkenne in unserem Lande noch niemanden, der die Debatte um den Parteienwandel in dem hier angedeuteten Sinne aktiv vorantreibt. Die Zahlen sprechen für sich: Die Wahlbeteiligung nimmt ab, der Mitgliederstand der Parteien ebenso.

Bürgerentscheide und Volksentscheide versalzen den Parteien die Suppe. Bürgerinteressen manifestieren sich zunehmend quer zu den alten Parteilinien – oder scheren sich nicht um Parteien. Beispiel: „Mediaspree versenken!“ in Friedrichshain-Kreuzberg. Keine der ansässigen Parteien im Bezirk war imstande, den geballten Unmut einiger Gruppen produktiv aufzunehmen und in ein wie immer geartetes Konzept von „Gemeinwohl“ einfließen zu lassen! Ich glaube: Dies ist ein schlagendes Beispiel von Parteienversagen!

Dass wir mittlerweile ein 5-Parteien-System haben, sehe ich hingegen nicht als Krisensymptom. Es ist eher ein Ausdruck der spezifischen Schwäche der einen großen Volkspartei. Im Vergleich zu anderen demokratischen Ländern ist ein 5-Parteien-System gut handhabbar.

Ich bin gespannt, welchen Parteien es bei der Bundestagswahl 2009 gelingen wird, die Lehren aus dem Ansehensniedergang zu ziehen und die Wähler durch ein gewandeltes Selbstbild zu überzeugen!

SPD-Basis schrumpft unter CDU-Niveau

 Posted by at 16:53
Jul 242008
 

24072008029.jpg Nachdenklich geworden, versuche ich so den Inhalt der großen Rede Barack Obamas an der Berliner Siegessäule für mich zusammenzufasssen: „Wir stehen alle gemeinsam in der Verantwortung.“ Ich spreche ein paar Amerikaner an: „Was meint ihr?“ Ihre Antwort: „Na, so viel Besonderes hat er nicht gesagt. Er sprach mehr zu uns Amerikanern zuhause als zu euch in Europa!“ Ich widerspreche entschieden! Er hat nichts vollkommen Neues gesagt – aber dies war auch gar nicht zu erwarten. Viel wichtiger war die Wirkung seiner Rede. Eine gute Rede reißt mit, stiftet Gemeinschaft, lässt die Menschen fühlen: Das, was er da sagt, das hätte ich auch gerne gesagt, das schweißt uns zusammen.

Und das ist Barack Obama gelungen. Und deswegen hat sich jede Minute gelohnt, die ich mir die Beine in den Bauch gestanden habe.

Schon ehe er den Mund auftat, hatte er die Herzen gewonnen. Das war so deutlich spürbar! Seine Art zu gehen, seine Art zu lächeln, seine Art, Kontakt aufzunehmen mit den Massen, das ist eine Gabe, die zum großen Redner unbedingt dazugehört. Er hat sie!

Dann fing er an:

I come to Berlin as so many of my countrymen have come before. Tonight, I speak to you not as a candidate for President, but as a citizen – a proud citizen of the United States, and a fellow citizen of the world.

I know that I don’t look like the Americans who’ve previously spoken in this great city. The journey that led me here is improbable. My mother was born in the heartland of America, but my father grew up herding goats in Kenya. His father – my grandfather – was a cook, a domestic servant to the British.

Und damit hatte er erneut gewonnen. Eine leichte humoristische Wendung – ein klares Bekenntnis zu seinen Wurzeln. So fängt fast jede gute amerikanische Rede an. Nur wir Deutschen tun uns damit schwer, mit dieser Kunst, sich auf elegante Art in die Herzen der Zuhörer zu schleichen! Dabei ist es so leicht!

Es folgte ein messerscharfes Bekenntnis zur deutsch-amerikanischen Luftbrücke, zum unbeugsamen Freiheitswillen der Berliner während der Blockade durch die Kommunisten im Jahr 1948:

And on the twenty-fourth of June, 1948, the Communists chose to blockade the western part of the city. They cut off food and supplies to more than two million Germans in an effort to extinguish the last flame of freedom in Berlin. The size of our forces was no match for the much larger Soviet Army. And yet retreat would have allowed Communism to march across Europe. Where the last war had ended, another World War could have easily begun. All that stood in the way was Berlin.

And that’s when the airlift began – when the largest and most unlikely rescue in history brought food and hope to the people of this city.

The odds were stacked against success. In the winter, a heavy fog filled the sky above, and many planes were forced to turn back without dropping off the needed supplies. The streets where we stand were filled with hungry families who had no comfort from the cold.

But in the darkest hours, the people of Berlin kept the flame of hope burning. The people of Berlin refused to give up. And on one fall day, hundreds of thousands of Berliners came here, to the Tiergarten, and heard the city’s mayor implore the world not to give up on freedom. „There is only one possibility,“ he said. „For us to stand together united until this battle is won…The people of Berlin have spoken. We have done our duty, and we will keep on doing our duty. People of the world: now do your duty…People of the world, look at Berlin!“

Diese Zitate aus der Rede Ernst Reuters, des sozialdemokratischen West-Berliner Oberbürgermeisters aus dem Munde eines US-Präsidentschaftsbewerbers – nun, in der Tat nichts Neues, aber die Leidenschaft, mit der Obama sich auf den Freiheitswillen der Berliner berief, das klare Bekenntnis zur Tempelhofer Luftbrücke, das war etwas, was ich so ausführlich nicht erwartet hatte! Der eindeutige Antikommunismus ist weiterhin ein Grundstock beider großen amerikanischen Volksparteien, darüber täuschen sich die Deutschen nur allzu leicht hinweg. Und für Amerikaner ist es meist unverständlich, dass in Deutschland zwei große „sozialdemokratische“ Parteien – die SPD und die CDU – einander so unerbittlich den Schneid abzukaufen versuchen!

Natürlich ist Obama nach europäischen Maßstäben ein in der Wolle gefärbter Konservativer, ein Mann, der auf universelle Werte wie Liebe zur Herkunft, zum jeweiligen Vaterland, auf Freiheit, Verantwortung, Gemeinschaft setzt. Dennoch sollte auch Europa, das sich gerne auf erworbene Ansprüche, auf acquis communautaire, Mindestlöhne, Pendlerpauschalen und andere Segnungen des gütigen Sozialstaates beruft und darauf ausruht, einen Mann wie Obama als Partner mit vollem Herzen willkommen heißen!

Den Hauptteil seiner Rede widmete Obama den vor uns liegenden Aufgaben: Eindämmung des Klimawandels, Bekämpfung der Armut, Zusammenstehen gegen Terrorismus, Brückenbauen zwischen den Religionen, Fürsorge für die Armen und Vergessenen:

This is the moment when we must come together to save this planet. Let us resolve that we will not leave our children a world where the oceans rise and famine spreads and terrible storms devastate our lands. Let us resolve that all nations – including my own – will act with the same seriousness of purpose as has your nation, and reduce the carbon we send into our atmosphere. This is the moment to give our children back their future. This is the moment to stand as one.

And this is the moment when we must give hope to those left behind in a globalized world.

Zum Schluss noch ein Liebesbekenntis an Amerika:

But I also know how much I love America. I know that for more than two centuries, we have strived – at great cost and great sacrifice – to form a more perfect union; to seek, with other nations, a more hopeful world.

Da ist es ein fünftes Mal in dieser doch nur halbstündigen Rede – das Wort „Opfer“. Welcher deutsche Politiker traut sich heute noch, so wie Obama von Opfer zu sprechen, – von Liebe zum eigenen Land, von Hingabe, von Dienen, von Verantwortung? Es sind nur wenige. So viel Verzagtheit, so viel Mutlosigkeit in deutschen Reden!

Obama kann uns wahrlich eines Besseren belehren. Deshalb bin ich dankbar, dass er gekommen ist. Ich sehe ihn in einer langen Tradition amerikanischer Präsidentenreden, beginnend mit der großen Gettysburg Address von Abraham Lincoln: Schlichte Worte, mit Leidenschaft und Überzeugung vorgetragen, kein Honigseim um das Maul des Volkes, sondern ein klarer Aufruf zur Verantwortung, zur gemeinsamen Tat, gespeist aus dem Bewusstsein der vergangenen Kämpfe.

Wir brauchen mehr solche Politiker. Es muss und wird sie auch in Europa geben, eines nicht allzufernen Tages. Es war ein großer Tag, eine große Rede, die man auch noch in Jahren nachlesen sollte, ein Schritt nach vorne zu einer besseren Welt!

Die Leute spürten das. Sie drängten sich nach Schluss der Rede noch an die Absperrungen, um einen „Saum seines Mantels zu erhaschen“, wie es im Evangelium heißt. Und hier – Freunde – scheiden sich die Geister. So weit würde ich nicht gehen. Eine fast kultartige Verehrung für einen Politiker – das ist in meinen Augen … too much of a good thing! So please … give me a break!

Full script of Obama’s speech – CNN.com

 Posted by at 22:39

Verdichtete Nähe

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Jul 242008
 

24072008017.jpg Wir sind noch einmal näher herangerückt. Alle stehen jetzt. Wowereit zeigt sich auf der Pressetribüne, kriegt ’ne kleine Runde Applaus, aber nicht seinetwegen sind wir gekommen. Das Publikum hier ist jung, die allermeisten sind 20-27.

 Posted by at 18:10

In Rufweite

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Jul 242008
 

24072008008.jpg stehe jetzt 25 m vor der rednertribüne! Das halbrund vor den mediengerüsten ist gut gefüllt. Ein agent steht auf der bühne, 2 polizisten vor der siegessäule.

 Posted by at 16:50
Jul 242008
 

24072008002.jpg Bin vor Ort, Freiwillige sprechen mich an: „You look American, have you registered as a voter?“ Tausende warten schon an den Sperren, eine frohe Erwartung herrscht, aber noch ist es ruhig.

 Posted by at 16:20

Obama in Berlin – es lebe die Milieulosigkeit!

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Jul 232008
 

Ijoma Mangold bringt heute in der Süddeutschen einige sehr treffende Überlegungen zur Frage: Warum ist Obama so erfolgreich? Zu Recht weist er darauf hin, dass Obama eigentlich für keine bestimmte Klientel, kein bestimmtes Milieu stehe. Vielmehr sei er eine geeignete Projektionsfläche für all jene, die irgendwie nicht ganz dem Durchscnitt entsprächen:

Milieulosigkeit als Hauptmerkmal

Sein Hauptmerkmal ist in gewisser Weise Milieulosigkeit – was nicht zufällig ein Lessing’scher Traum der Aufklärung ist: Obama hat einen Vater aus Kenia, aber weder hatte er in seiner Kindheit dieses Land je betreten, noch wuchs er mit seinem Vater zusammen auf.

Stattdessen lebte er, stark geprägt von seinen weißen Großeltern mütterlicherseits, als ein Farbiger (wie man seinerzeit noch sagte) in einem insgesamt sehr multikulturellen Hawaii, in dem es jedenfalls keine prägende afroamerikanische Gemeinde gab.

Ich glaube: Auch jene deutschen Parteien, die noch sehr stark im Milieudenken und Klientelismus befangen sind, müssen diese Fesseln sprengen. Darin stecken die riesigen Chancen!

Obama in Berlin – Zwei Farben Schwarz – Deutschland – sueddeutsche.de

 Posted by at 12:26

Gut abgehangene Argumente bei Anne Will

 Fahrrad  Kommentare deaktiviert für Gut abgehangene Argumente bei Anne Will
Jul 222008
 

Sattelt die Fahrräder! Unter diesem Motto diskutierten bestens bekannte Studiogäste bei Anne Will am vergangenen Sonntag darüber, ob das Auto ein Auslaufmodell sei. Franz Alt, Bärbel Höhn, Christine Haderthauer, Waldemar Hartmann und Matthias Wissmann tauschten auf freundlich-nette Art ihre Argumente aus. Bekannte Gesichter, bekannte Frontlinien! Herr Wissmann beschwor dessenungeachtet seine Mitstreiter zwei Mal, die alten Gräben „hier Auto, hier Fahrrad“ zu überwinden und beschwerte sich:

„Heute Abend sind wir in Adlershof. Nach Adlershof mit dem öffentlichen Verkehr oder mit dem Fahrrad zu kommen, ist praktisch unmöglich.“ (Dieser Satz wurde abgetippt von jemandem, der in weniger als 20 Minuten mit der S-Bahn nach Adlershof gekommen ist.)

Frau Haderthauer kämpfte wacker für die Wiedereinführung der Pendlerpauschale:

„Die Kanzlerin hat immer gesagt, dass sie die Neuregelung der Pendlerpauschale abhängig machen wird von der Entscheidung des Verfassungsgerichts. Es war nicht zu erwarten, dass sie da umsteuert. Das hindert uns nicht daran zu sagen, was wir richtig fänden.“

Franz Alt malte die „Autodiktatur“ an die Wand:

„Das Auto ist, so wie es heute läuft, unsozial. 5000 Tote durch den Autoverkehr im letzten Jahr, 430.000 Verletzte, davon Zehntausende verkrüppelt ein Leben lang – wir haben ein absolut irrationales Verhältnis zum Auto.“

Allerdings fährt er selbst eines, und zwar kein billiges, nämlich den Prius.

Die Sendung kann man sich gut noch einmal in der ARD-Videothek zu Gemüte führen. Noch besser: das zugehörige Blog. Heftig kritisiert wird von den Zuschauern die Gästeauswahl. Die Gäste seien zu bekannt, wird im Blog gesagt, sie hätten irgendwie unvermeidlich gewirkt und seien teilweise überhaupt nicht in erkennbarer Weise für das Thema qualifiziert gewesen. Das ist aber nicht nett, was die Zuschauer da sagen. Alle Studiogäste haben sich doch so redlich bemüht. Stellvertretend für viele der kritischen Einträge sei hier zitiert der Eintrag Nr. 197 von Blogger „Radfahrer“. Zunächst bemängelt er das Missverhältnis zwischen „bewegter Masse“ und Passagier, das unökonomisch sei. Er fährt fort:

„Und dennoch ist das gesamte Verkehrssystem auf das Auto zugeschnitten. Radfahrer und Fußgänger sind mittlerweile nur noch ein lästiges Übel, obwohl ihnen sowieso nur eine lächerliche Restfläche für ihre ökologisch vorbildliche Art der Fortbewegung zugestanden wird. Und das, obwohl es wohl alles andere als ökonomisch ist, sich mit dem 10-20 fachen seines eigenen Körpergewichts in der Stadt fortzubewegen und dabei den knapp zehnfachen Flächenverbrauch eines Fahrrades zu beanspruchen. Und zwar nicht nur wenn man fährt, sondern auch, wenn man das Auto parkt. So kommt es, dass unsere Innenstädte zu riesigen Autoparkplätzen verkommen, in denen Eltern sich nicht mehr trauen, ihre Kinder zu Fuß zur Schule laufen zu lassen (und wer das nicht lernt, wird auch später nicht laufen oder radeln!), weil sie es für die Kleinen für viel zu unübersichtlich und gefährlich halten. 
Alle nicht-motorisierten Menschen werden in ein von Autofahrern für Autofahrer gemachtes Verkehrssystem gezwungen und damit in ihrer Bewegungsfreiheit massiv eingeschränkt. Das Geschrei ist groß, wenn tatsächlich mal ein paar Parkplätze wegfallen oder eine Straße verengt wird.“

Mir gefiel am besten Waldemar „Waldi“ Hartmann. Er gab sich überhaupt keine Mühe, seine Auto-Passion zu verstecken und meinte treuherzig, seine 350 PS seien vor allem deshalb gut, weil er mit einem Druck auf das Gaspedal bestimmten Gefahrensituationen entkommen könne. Er täuschte auch keine Fachkunde vor. Solche Ehrlichkeit kommt gut an.

Die Masse der Golf-Fahrer war im Studio nicht vertreten – also all jene, die mit der Familie am Sonntag ins Grüne hinaus wollen. Es war vertreten: die traute Einschalt-Elite. Das Übliche.

Eine kleine Anregung, – keine Kritik! – muss ich aber bei aller Begeisterung für diese Veranstaltung, die alle vorgefassten Urteile bestätigte, doch anbringen: Neben dem Auto-Lobbyisten Wissmann, der erprobten grünen Breitband-Politikerin Höhn, der neuen CSU-„Allzweckwaffe“ Haderthauer, dem unbequemen Mahner Franz Alt fehlte wieder einmal – die Fahrradlobby.

Es saß keine einzige Fachfrau für den Fahrradverkehr im Studio! Dabei gibt es doch Fachverbände wie den ADFC etwa, die seit Jahrzehnten konkrete Forderungen erheben und längst aus den Grabenkämpfen der Vergangenheit herausgeklettert sind. Wo war etwa Sarah Stark, die Berliner ADFC-Landesvorsitzende? Sie wäre umweltfreundlicher als alle die anderen angereist! Diese Fahrrad-Lobbyverbände haben ein enormes Fachwissen angesammelt. Es gibt auch bei ihnen hübsche, fernsehtaugliche weibliche Gesichter. Sie sind jung, jünger als der Durchschnitt der Studiogäste. Zu jung für die Öffentlich-Rechtlichen? Und diese Frauen und Männer bringen obendrein auch noch besondere Kenntnisse mit, sie könnten die Diskussion über die sattsam bekannten Argumente hinausführen. Sind sie deswegen schon disqualifiziert als Studiogäste? Sollen denn immer nur die „Urväter“ und die TV-Zelebritäten untereinander diskutieren? Zollt man so dem demographischen Wandel Tribut? Die Mischung aus alt und jung macht’s doch!

Liebe Anne Will! Bitte ignorieren Sie nicht die jungen Fachleute – mindestens nicht bei Sendungen, die sich den Anschein geben, eine Lanze fürs Fahrrad brechen zu wollen.

DasErste.de – [Anne Will] – Sendung vom 20. Juli 2008 um 21.45 Uhr

 Posted by at 21:43
Jul 212008
 

19072008001.jpg Diese Frage muss man stellen, wenn man den Artikel „Die Beta-Blogger“ im aktuellen Spiegel-Heft liest. Im einzelnen wird auf S. 94-95 bemängelt: das Fehlen tiefgreifender Analysen, kein gekonnter Umgang mit Konditionalsatz und Konjunktiv, keine Buchkritiken. „Polemisch bis rechthaberisch“ sollen wir sein. Statistisch bedeutungslos. Aber die USA! Dort haben Blogger schon die Wahlen beeinflusst!

Blogger Johannes Hampel erwidert: Ich habe hier schon Buchkritiken veröffentlicht und mehrfach die indirekte Rede verwendet! Zur Statistik: Allein im letzten Monat hatte ich 9165 Leser und ein Mehrfaches davon, nämlich 22.795, an Seitenaufrufen. – Kafka hatte bei der ersten Veröffentlichung seiner Erzählungen eine Auflage von 1000. Zahlen sagen also nichts über den Gehalt aus. Natürlich, dem Spiegel kann ich nicht das Wasser reichen. Aber dafür sind wir hier werbefrei.

Und: So ein Blog dient vor allem als eine Art imaginäres Gesprächsforum. Man stellt Gedanken in den virtuellen Raum. Idealerweise ergibt sich ein Gespräch mit anderen. Auch bei der Gewissenserforschung und der Außendarstellung kann das Bloggen helfen. „Was bist du für einer?“ Wenn mich jemand so fragt, kann ich getrost auf dieses Blog verweisen. Ich meine: In wenigen Jahren treffen wir uns wieder zu einer neuen Bestandsaufnahme, Spiegel! Dann werden diese neuen Medien an Bedeutung gewonnen haben. Und der Bundestagswahlkampf 2013 wird schon ganz entscheidend im Netz geführt werden. Bitte denkt daran, liebe Spiegel-Redakteure!

Unser Bild zeigt heute – nein, keine Blogger, sondern „Bootler“, also Menschen, die sich wie Blogger unerschrocken durch fremde Gewässer strampeln: Bootsfahrer auf dem Kreuzberger Landwehrkanal, aufgenommen vorgestern.

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