Eichendorf oder Eichendorff – was liegt an einem Buchstaben?

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Sep 292014
 

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„Warum schreibt sich Joseph von Eichendorff eigentlich mit zwei F? Etwa weil er ein Adliger war, oder etwas Besseres sein wollte?“ So hörte ich ein Kind fragen.

Nein, mein Kind.

Höre folgende Verse:

Aus der Heimat hinter den Blitzen rot da kommen die Wolken her, aber Vater und Mutter sind lange tot, es kennt mich dort keiner mehr.

So schlicht und doch so niederschmetternd traurig beginnt das Gedicht „In der Fremde“. Eichendorff hat es hingetuscht, Schumann hat es an den Anfang seines Liederkreises op. 39 gesetzt. Robert Schumann hat die Vorzeichnung Eichendorffs mit Blut und mit Farben gefüllt. Schumann steht zu Eichendorff wie der Maler zum Zeichner. Ich hörte das Lied „In der Fremde“ erstmals vor vielen Jahren im Alten Rathaus in Potsdam und kann es nicht vergessen und werde es nie vergessen. Schumann schafft es, den bezwingenden, den abgründigen Kern der Elternlosigkeit als gemaltes, geflochtenes Band, als Schmerzenskrone hinzustreichen und hinzustreifen wie eine heilende Salbe, die die Augen des vor Schmerz Erblindeten wieder sehend macht.

Joseph von Eichendorff, dessen Lied „O Täler weit o Höhen“  ich gern beim Spazierengehen am U-Bahn-Hof Felix-Mendelssohn-Park in Kreuzberg singe und summe, streift in diesen Gedichten alles Gefällige, als Romantisch-Hübsche ab. Das ist keine dörfliche Idylle, das ist kein Dorf-Arkadien. Es sind die Stadt-Arkaden. Das ist kein Eichendorf, das er auf ein Stück altes Lindenholz malt. Es ist sperrig, dunkel, untröstlich. Es ist Eichendorff. Und deswegen passt Eichendorff so herrlich in die Shopping-Malls, in die Arkaden am Potsdamer Platz. Jetzt weißt du es, mein Kind.

Und so lautet das ganze Gedicht:

Aus der Heimat hinter den Blitzen rot
Da kommen die Wolken her,
Aber Vater und Mutter sind lange tot,
Es kennt mich dort keiner mehr.

Wie bald, ach wie bald kommt die stille Zeit,
Da ruhe ich auch, und über mir
Rauscht die schöne Waldeinsamkeit,
Und keiner kennt mich mehr hier.

Hier kannst du das Lied nachlesen. Lies das Gedicht, lies das Lied mit deinen Augen. Dann – singe! Singe das Lied, und dann kennt dich mindestens der, der dir zuhört. Singe, wenn du einsam bist, und du wirst erkannt.

Robert Schumann: Liederkreis op. 39.: I: In der Fremde. In: Robert Schumann: Lieder I. Für eine Singstimme mit Klavierbegleitung. Nach den Handschriften und Erstdrucken herausgegeben von Max Friedlaender. Ausgabe für tiefe Stimme. C.F. Peters, Frankfurt/M. u.a.,  o.J., S. 58-59

Foto: Die Joseph-von-Eichendorff-Gasse an den Potsdamer-Platz-Arkaden. Aufnahme von heute.

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Rennst du noch oder schlenderst du schon?

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Sep 282014
 

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Besonders fiel mir in der neuen GUM-Malle-Mall am Leipziger Platz auf, wie schnell und gleichsam wuselig die Menschen durch die hohen und weitläufigen Gänge liefen, ja vielmehr fast ameisenartig rannten. Täuschte mich da mein Auge?

Betrachtet es genauer! Wie schnell bewegen sich die Menschen an den öffentlichen Orten? Oft wird ja von „Entschleunigung“ gesprochen; die Stadtplanung erstrebt  heute gern  „Aufenthaltsqualitäten“. Die Yorckstraße, der Mehringdamm in Kreuzberg, die Frankfurter Allee in Friedrichshain haben geringe Aufenthaltsqualität; sie laden nicht zum Verweilen ein.

Zum Städtischen im guten Sinne gehört aber eine gewisse lächelnde Anmut, gehört, dass man gern einmal stehenbleibt, sich auch hinsetzt, ein Gespräch oder eine Plauderei anfängt. Der Park am Gleisdreieck in Kreuzberg-Schöneberg etwa weist diese Einladehaltung geradezu vorbildlich auf. Ich kann es schon nicht mehr zählen, wie oft sich ein nettes Gespräch, eine freundschaftliche Plauderei mit diesem oder jenem Bekannten, mit dieser oder jener Unbekannten ergeben hat. Gestern lernten wir  beispielsweise einen jungen Spieler von REAL kennen, der sich als Neymar vorstellte. Neymar war sieben Jahre alt, und er schoss – wieselflink wie er nun einmal ist – zwei Tore. Er war für uns nicht einzuholen! Der Park hatte uns zu sehr entschleunigt.

Bild: ein Blick auf die neuen Malle-Hallen, das neue Mallhalla am Leipziger Platz: das frühere Mosse-Palais, damals ein Zentrum des Berliner Zeitungswesens.

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Malle oder Mall oder GUM – das neue Einkaufs- und Wohnzentrum am Leipziger Platz

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Sep 282014
 

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Zu allerlei Entdeckungen lädt das neue Einkaufszentrum am Leipziger Platz ein. Ich finde  es eine Mischung aus „Malle“ (dem teutschen Ausdruck für Mallorca) und „Mall“ (dem englischen Ausdruck für innerstädtisches Einkaufszentrum) und GUM (dem russischen Ausdruck für das große Ladenzentrum am Roten Platz in Moskau).

Ungewöhnlich und reizvoll finde ich beispielsweise diesen Durchblick auf das Gebäude des Bundesrats. Es hat schon was!

Wir schlenderten gestern hindurch und kauften in einem Sportgeschäft eine Ballpumpe für unseren Weltmeisterball von 2006. Dann spielten wir mit dem aufgepumpten Weltmeisterschaftsball von 2006 gegen ein paar Jungs im Park am Gleisdreieck. Sie nannten sich REAL Madrid, wir nannten uns Kreuzberger Kickers. Wir verloren trotzdem  2:5. Aber gegen REAL nur 2:5 verloren! Das hat schon was!

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Die täppischen Tanzbären in Friedrichshain-Kreuzberg, oder: wider den Missbrauch des Flüchtlings-Begriffs

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Sep 252014
 

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Lest den Berliner Tagesspiegel heute, S. 14, und dann dürft ihr laut auflachen: 45 ganz normale Menschen (fälschlich „Flüchtlinge“ genannt), laut „Tagesspiegel“ zugewandert ins autonome Gebiet Kreuzberg ohne Ausnahme aus sicheren Drittstaaten wie etwa Bayern, Rumänien, Italien, Thüringen führen das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und den Berliner Senat an der Pfeife spazieren wie täppische Tanzbären. Es sind gar keine Flüchtlinge, sondern Protestreisende, die sich gern in der Zeitung wiederfinden und gern die Politiker nach ihrer Pfeife tanzen lassen. Sie beschäftigen Wachschutz, BVV, Polizei, Berliner Senat, und und und – Artikelschreiber, den hier schreibenden Blogger, Zeitungen zuhauf. Allein der Wachschutz kostet 160.000 Euro im Monat. Der Polizeieinsatz mit Kräften aus andern Bundesländern (etwa Thüringen) an der Kreuzberger ehem. Grundschule kostete 5 Millionen Euro.

Und die Politik? Ja mei … düster sieht’s da aus! Innensenator Henkel (CDU) hat sich durch sein nichteingelöstes Januar-Ultimatum vom Oranienplatz ins politische Abseits manövriert und tut jetzt – nichts oder fast nichts, Bürgermeister Wowereit (SPD) nimmt’s lächelnd hin wie immer und freut sich auf den wohlverdienten Rücktritt, Bürgermeisterin Herrmann (Grüne) schiebt den schwarzen Peter weiter an die Schwarzen  und tut – fast nichts. Und den Menschen in echter Not, den mindestens 450.000  Flüchtlingen in Syrien, Irak, Türkei wird damit nicht geholfen, im Gegenteil.

Der Begriff Flüchtling oder auch Refugee wird in Friedrichshain-Kreuzberg systematisch entwertet und missbraucht. Ich meine: Diese sogenannten „Flüchtlinge“ oder „Refugees“ sollen nicht den Wachschutz beschäftigen, sie sollen schleunigst dahin zurück, wo sie herkommen, also etwa nach Bayern, Rumänien, Italien und Thüringen. Der Berliner Senat und das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, also Berlins SPD, Berlins CDU und Friedrichshain-Kreuzbergs Grüne sollten sich eines Besseren besinnen und zum Grundsatz der Rechtsstaatlichkeit zurückkehren. Der Rechtsstaat verhandelt nicht mit Rechtsbrechern, verhandelt nie mit Rechtsbrechern darüber, ob seine Gesetze einzuhalten sind oder nicht. Wenn der Rechtsstaat mit Rechtsbrechern über die Gültigkeit seiner Gesetze zu verhandeln anfängt oder etwa ultimativ sagt: „Ab kommendem 15. Januar gelten die Gesetze“, höhlt er er sich selbst aus.  

Einsicht in das, was ist, wäre der erste Schritt zurück zur Rechtsstaatlichkeit.  Berlins SPD, Kreuzbergs Grüne und Berlins CDU müssen diesen Schritt nun tun.

 Dann sollte man echte Flüchtlinge mit dem Nötigsten zu versorgen anfangen, also einem Dach über dem Kopf, Decken, medizinischer Versorgung, Schulbildung für Kinder.

Und: Kreuzbergs DACHDECKER und GERÜSTBAUER suchen händeringend Auszubildende! Das haben mir einige hart arbeitende Kreuzberger Dachdecker soeben direkt gesagt. Warum nicht junge Menschen aus Rumänien anlernen, ausbilden und hart arbeiten lassen, wenn die deutschen Jungs und Mädels sich zu fein dafür sind? Auch das funktioniert ja nicht in der EU. Wo bleibt eigentlich die berühmte Arbeitnehmer-Freizügigkeit? 

Bild: Die Demokratie unter Druck. Wachschutz und Polizei sichern die BVV-Sitzung in Friedrichshain-Kreuzberg, Aufnahme vom 8. Juli 2014

 

Streit um Flüchtlinge in Hauptmann-Schule: Eklat in BVV von Friedrichshain-Kreuzberg – Berlin – Tagesspiegel.

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Die See. Das Schiff. Der Anker.

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Sep 232014
 
Bei einer Hafenrundfahrt durch den Hamburger Hafen fuhr unsere tüchtige kleine Barkasse  am Freitag auch unter der COSCO FRANCE durch, einem der sehr großen Containerschiffe der Welt. Von den riesenhaften Dimensionen des Welthandels erhält man bei einer solchen Fahrt eine schwache Vorstellung. Mehr als drei Viertel aller Transportleistungen an Stückgütern werden weltweit zur See erbracht: egal ab deutsche Schiffsrotoren aus gehärtetem Stahl, Billigjeans aus Bangla Desh  oder südkoreanische  Smartphones – die Massenware kommt über See zu uns und verlässt uns über See.
Hier der gewaltige Anker, schwebend über unseren Köpfen:
Und hier ein paar Daten zur Cosco France, die übrigens auf großer Fahrt nicht mehr als 12 Mann Besatzung braucht:
Baujahr:
2013
BRZ:
153666
Tragfähigkeit:
160000 t
Container:
13386 TEU
Länge:
366.00 m
Breite:
51.20 m
Tiefgang:
15.50 m
Leistung:
72240 kW
Geschwindigkeit:
22.5 kn
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Il cavallo non beve – Das Pferd säuft nicht

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Sep 222014
 

Ich gäb was drum, wenn ich nur wüsst, wer heut der Herr gewesen ist, der heut vormittag in der Sendung „Di Mattina“ bei Rai News den gesamten Kladderadatsch der Euro-Fiskalpolitiken, die unter der weisen Aufsicht und Maßregelung des von allen weniger wichtigen Politikern angehimmelten Mario Draghi stehen, unter dem trockenen, geradezu teutsch-grobschlächtigen Sprichwort zusammenfasste:

Il Cavallo non beve. Das Pferd säuft nicht. 

Sinngemäß sagte der RAI-Studiogast, der ein „Economista e storico“, also ein „Wirtschaftswissenschaftler und Historiker“ ist: Die riesigen Summen an Liquidität, die die EZB unter den verschiedensten phantasievollen englischen Namen (Asset Backed Securities usw. usw.) über das Bankwesen in den Wirtschaftskreislauf zu pumpen versucht, erreichen weder die Unternehmen noch die Arbeitslosen noch die Arbeiter. Weil: Es fehlt an Investitionsmöglichkeiten. „Perché l’investimento fa il reddito“, denn die Investitionen erzeugen letztlich den Gewinn, der dann den Unternehmen und den Beschäftigten zugute kämen.

Die gesamte Geld-Pump-Strategie der von Mario Draghi geführten EZB sei schon seit längerem für aller Augen erkennbar gescheitert, sagte der RAI-Studiogast. Mario Draghi müsse  zurücktreten, wenn er Anstand besäße, sagte der Economista.  Ein umfassender Umbau der EU sei unerlässlich, sonst werde der Laden auseinanderfliegen. Der Euro sei Symptom, aber nicht alleinige Ursache des verheerend schlechten Gesamtbildes, das die Euro-Zone insgesamt und Italien im besonderen biete, sagte der italienische Historiker bei RAI News.

Ich frage Euch, liebe Leser: Wie hieß er? Ich weiß es nicht mehr, denn ich sah die Sendung nur nebenbei, ich hörte sie eigentlich nur auf dem blitzblanken, niegelnagelneuen GALAXY-S5-SMARTPHONE, das mir mein Mobilfunkbetreiber als Dank für langjährige Verdienste – die er an mir einscheffelt – geschenkt hat. Dort kann ich jetzt überall RAI NEWS hören und sehen. Kostenlos.

Liebe Leser! Merkt euch diesen italienischen Merksatz: Il cavallo non beve.  Der Gaul der lahmenden EU-Wirtschaft säuft nicht. Da mögen die im Vergleich zum EZB-Direktorium weniger bedeutenden Politiker Europas ihr geliebtes Geld, ihre hochverehrte EZB, den Inbegriff der europäischen Einigkeit, vergöttern und anhimmeln, so viel sie wollen.

Der Gaul säuft trotzdem nicht.

Proverbi grossolani – Grobschlächtige Sprichwörter! Me li bevo dappertutto – die trink ich mir überall.   In tempo reale. In Echtzeit.

Rai News: le ultime notizie in tempo reale – news, attualità e aggiornamenti.

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„Wir waren alle Atheisten“ – unser Sieg

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Sep 152014
 

Zu den beeindruckendsten und liebenswertesten Menschen, mit denen ich immer wieder sprechen durfte und sprechen darf, zählt die 1920 geborene Moskauer Augenärztin Lidia Ivanovna Sacharowa. Sie erlebte und überlebte als junge Sanitäterin die berüchtigten 1000 Tage der Blockade Leningrads. Darüber sprach sie auch im vergangenen Jahr im russischen Fernsehen:

Захарова Лидия Ивановна — Всероссийский проект „Наша общая Победа“.

„Wir waren alle Atheisten“, antwortet sie auf die Frage, ob sie in der grimmigen Todespein der Blockade nicht auch gebetet hätten.

Heute, nach 70 Jahren der ununterbrochenen Herrschaft des wissenschaftlichen Atheismus, ist die Gottesfrage in Russland wieder lebendiger denn je, wie einst zu Zeiten Belinskijs, Gogols und Dostojewskijs.

„Das russische Volk ist zutiefst atheistisch“ schrieb Belinskij in seinem berühmten Brief, den Dostojewskij laut rezitierend im Jahr 1847 im Petraschewskij-Zirkel vortrug.

„Nous serons avec le Christ“, zitierte demgegenüber Dostojewskij in französischer Sprache wenige Minuten vor seiner Hinrichtung am 22.12.1849 aus einem Werk von Victor Hugo. Pietro Citati erzählt diese Szenen sehr bewegend heute auf S. 21 in der italienischen Zeitung Corriere della sera.

Wir trafen unsere Lidia in diesem Jahr auf einem Begräbnis, dabei schenkte sie uns einen bunten, sehr reichhaltigen  Bildband über den russischen Gelehrten Michael Wassiljewitsch Lomonossow, der einige prägende Jahre in Deutschland verbrachte, als erster eine russische Grammatik verfasste und sich stets größter Hochschätzung erfreute. Von der Blockade Leningrads reden wir übrigens kaum. Uns eint das Gemeinsame, das Gute, das Schöne, die Musik, die gemeinsame Sorge für einige Menschen, die Liebe zu einigen Kindern, gemeinsame Trauer, der Glaube an eine Zukunft, die in unseren Händen und den Händen der Kinder liegt.

Nach Lomonossow ist auch ein Krater auf dem Mond benannt, den wir allerdings nicht gesehen haben, denn er liegt auf der erdabgewandten Rückseite des Mondes. Gibt es ihn? Glauben wir an ihn, diesen Lomonossow-Krater, auch wenn wir ihn nicht sehen? Ein paar Verse von Mathias Claudius kommen mir in den Sinn:

Du kannst ihn nicht ganz sehn;
doch ist er rund und schön,

So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost verlachen,
Weil unsre Augen sie nicht sehn.

So legt euch denn ihr Brüder
In Gottes Namen nieder,
Kalt ist der Abendhauch,
Behüt Euch Gott vor Strafen
Und lass uns ruhig schlafen,
Und unsern kranken Nachbar auch.

Pietro Citati: I dolori del giovane Dostoevskij. Morte e resurrezione di un genio. Corriere della sera, 15 settembre 2014, Seite 20-21

 Posted by at 23:59

… und auch über dieses gestohlene Fahrrad freuen sich andere!

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Sep 142014
 

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Schon der zweite Diebstahl eines hochwertigen Fahrrades innerhalb von 3 Tagen! Heute traf es einen meiner Söhne, der sein 3 Monate altes Focus Wasgo 3.0 8G Nexus ordnungsgemäß mit hochwertigem Faltschloß an der Bushaltestelle Yorck-/Großbeerenstraße angeschlossen hatte. Ihm war bereits im Mai dieses Jahres ein ähnliches, sicher angeschlossenes, 1 Jahr altes  Fahrrad gestohlen worden.

So kommt allmählich in unserem Hof und unserem Haushalt eine satte Liste an gestohlenen Fahrrädern zustande. Traurig, dass dieses so praktische, umwelt- und menschenfreundliche Verkehrsmittel hier in Kreuzberg in diesen Jahren auch bei Einhaltung aller empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen offenbar nicht mehr sicher aufzubewahren ist, weder im Hof noch im Keller, weder auf der Straße noch auf Plätzen. Ärgerlich. Die Rahmennummer des heute gestohlenen Fahrrades lautet: HS4166157

Wer war’s? Ich vermute, das waren sicher Menschen!

 

 Posted by at 16:27

Dieses RENNRAD ist heute gestohlen worden!

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Sep 122014
 

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„Ja, was ist denn das, das Schloss des Kellerabteils fühlt sich so anders an?“ Eben von dienstlicher Fahrt zurückkehrend stellte ich wie üblich das Herrenrad im Keller ab. Was war geschehen? Die Tür gab von selber nach, die Scharniere waren herausgedreht.

Dann durchzuckte mich die bittere Entdeckung:
Das Rennrad ist gestohlen! Unser mit einem Vorhängeschloss gesichertes Kellerabteil hier in einem mit Sicherheitsschloss abschließbaren Keller  in der Straße wurde heute zwischen 10:00 und 23.00 Uhr gewaltsam aufgebrochen, das Rennrad ist geraubt! Weg. Das ist traurig. Mich verbinden so viele herrliche Erfahrungen mit dem Felt F85, gekauft im Mai 2010! Ein Symbol der Freiheit, der Kraft, der Zuversicht! Gewaltsam weggerissen! Das Holz des Verschlags ist gesplittert.

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So schrieb ich 2010 wenige Tage nach dem Kauf:

Viele Muskelfasern freuen sich schon auf den großen Velothon am 30. Mai! “Ob Sie als 2000ster oder als 4000ster ins Ziel kommen, ist unerheblich. Also fahren Sie vorsichtig. Gegen Schluss brennen bei vielen Rennfahrern die Sicherungen durch.” Im Radkreuz Kreuzberg, wo ich mir mein neues Rennrad kaufe, bekomme ich obendrein noch jede Menge Zubehör dazu und den einen oder anderen unersetzlichen Ratschlag. Eigentlich wollte ich “auf Sieg” fahren … wie es MÄNNER-ART ist. Aber gleich beim ersten Radrennen meines Lebens? Vielleicht gibt es ja Altersgruppierungen? Dann sähe es wahrscheinlich besser aus mit den SIEG-Chancen.

Das FELT F85 sieht sehr schmuck aus! Kraftvoll und doch filigran. Blau und weiß herrschen vor. Die Räder heißen Vittoria Rubino 23-622. Meine Jungfernfahrt mit den beiden Vittorias führt mich durch die duftende, frischgemähte Heide im Flughafen Tempelhof. Ich gewöhne mich rasch an das ruckfrei gleitende 18-Gang-Schaltwerk Shimano Tiagra CP.

Meine Reisegeschwindigkeit – oder cruising speed – pendelt sich bei 32 km/h ein. Der Wind streicht seitwärts zwischen den Speichen hindurch.

Ein herrliches Gefühl der Freiheit beflügelt mich.

Die Autofahrer am Tempelhofer Damm schließen mich und meine Rennmaschine sofort in ihr Herz, fahren viel dichter an mir vorbei als wenn ich mit meinem gewöhnlichen Herrenrad vorbeizockele. Das nehme ich alles sehr sportlich.

Die Rahmennummer des gestohlenen Rennrades lautet:
S9GK00799

 

 Posted by at 23:38

Terzo Mondo: Mageds Klang der Farben

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Sep 082014
 

Starke, kräftige Farben verwendet Maged Houmsi, der Maler, dessen Ausstellung im Terzo Mondo in der Grolmannstraße ich am vergangenen Freitag zur Eröffnung besuchte.

Unter seinen Bildern entspringt sofort der Quell des Gesprächs.  Ich spreche bekannte und unbekannte Menschen an. Überall ergibt sich ein lockeres Geplauder, aber auch tiefe, in den Brunnen der Seele tauchende Gespräche.

Mohamed Majdeddin Houmsi, 1962 in Syrien/Aleppo geboren, lebt seit 1980 in Berlin. Seine Ausstellung im Terzo Mondo läuft bis 31.10.2014.

Jeder, der dort hingeht, kann diesen Sprung in die Freiheit, ausgelöst durch den Klang der Farben, erleben!

via Klang der Farben – Mohamed Majdeddin Houmsi – Terzo Mondo – Taverne • Galerie • Bühne.

 Posted by at 22:11