More heavyhandedness please!

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Jun 212011
 

Guter Artikel von Freia Peters in der WELT vom 19.06.2011:

Beschimpfungen und Gewalt: So chaotisch geht es an deutschen Schulen zu – Nachrichten Politik – Deutschland – WELT ONLINE

Dieser Artikel entspricht leider der Realität, die ich oftmals von Schülern, Erziehern, Sozialarbeitern und Lehrern zu hören bekomme. Die Berliner staatlichen Schulen in vielen Bezirken drohen gerade abzuschmieren oder sind schon abgeschmiert.

Hauptgrund dafür scheint mir ein Versagen der Familien zu sein, kräftig befördert durch den Staat mit seinem aus dem Fugen geratenen Verwöhnungswesen.

Die deutsche Gesellschaft, geplagt durch chronische Schuldkomplexe, nimmt’s gerne hin. Auf dass die Schuldgefühle in hundert oder tausend Jahren verschwinden mögen. Allein schon das ständige Gelaber von „Armutsverhältnissen“ offenbart eine völlige Unbekanntschaft der Sozialapostel mit den tatsächlichen Verhältnissen.
Ich habe da kürzlich den Roman Yalo von Elias Khoury  gelesen. Sehr erhellend! Soweit die Deutschen sich für die Herkunftsländer unserer Zehntausenden und Aberzehntausenden von Sorgenkindern interessieren, sollten sie das Gespräch mit den typischen „neuen deutschen“ Jugendlichen suchen – oder diesen Roman lesen. Eine Studie über die permanente Gewaltdrohung, die in den arabischen Ländern herrscht.

Die Kinder und Jugendlichen schlagen bei uns über die Stränge, wo es nur geht. Besonders verheerend: Das deutsche Sozialhilfewesen, das lebenslang, ja über Generationen hinweg ein herrliches, sattes Leben ohne Mühe und Anstrengung garantiert.

Tenor vieler zugewanderten Eltern ist: „Das deutsche Sozialwesen versaut uns unsere Kinder!“ „Die Deutschen verlangen nichts von uns. Wir dürfen uns alles herausnehmen. Diese dummen Deutschen!“ „Hier liegt das Gold auf der Straße.“ „Ja, wenn die Deutschen so blöd sind, uns die ganzen Schulen und die Sozialkassen zu überlassen, dann holen wir uns, was wir kriegen können!“ „Die Lehrer sind viel zu nachgiebig. Sie legen es ja darauf an, fertiggemacht zuwerden.“

„Leider ist die körperliche Züchtigung durch den Lehrer an den deutschen Schulen verboten.“ In den arabischen Ländern gehört körperliche Züchtigung zur Erziehung selbstverständlich dazu. Ein Schlag auf den Handrücken mit dem Lineal ist Normalität.  Dem Vater steht das Züchtigungsrecht zu. Die Herkunftsländer der Null-Bock-Lernverweigerer sind viel stärker von Gewaltausübung geprägt als Deutschland. Folter und Gewalt durch den Staat haben ferner über Jahrhunderte hinweg eine Untertanen-Mentalität erzeugt, die keinerlei Milde oder gutes Zureden mehr ernstnehmen kann. Die Menschen, die in den arabischen Herkunftsländern oder in anderen Ländern unterdrückte Untertanen des autoritären Staates waren, nehmen an der deutschen Gesellschaft  gewissermaßen Rache für das durch die eigenen Machthaber erlittene Unrecht.

Was tun? Ich habe mich mit vielen zugewanderten Eltern unterhalten. Wir kommen zu folgenden Schlüssen:

1) Mehr Disziplin ist das A und O. Mehr Heavyhandedness, mehr Zucht und Ordnung in der Klasse ab Jahrgang 1 sind ein Muss!

2) Es wäre falsch, immer nur auf gutes Zureden zu setzen. Strenge ist angesagt. Das Einhalten von Regeln muss eingefordert werden.

3) Ebenso wichtig: Vertrauen in den Menschen setzen! Die Kinder und Jugendlichen müssen sich emotional angenommen, aber auch gefordert fühlen.

4) Abspecken der Sozialhilfe ist ebenso heilsam.

 Posted by at 21:37
Mrz 062011
 

be Berlin – Die Hauptstadtkampagne – berliternational PK
Die Hauptstadtkampagne be Berlin macht die Multikulturalität Berlins zum Thema ihrer neuen Aktion „be Berlinternational“. Berlinerinnen und Berliner sind eingeladen, auf der Kampagnenwebsite zu erzählen, wie sie Internationalität und Integration in ihrer Stadt erleben oder dazu beitragen.

In der Kampagne be berlinternational zeigt sich ein Grundzug der heutigen Integrationsdebatte:  Alle Nationen sind gleichberechtigt, sie strömen hier in Berlin zusammen, und nebenbei soll noch Integration gelingen.

Peinlichst vermieden wird das Wort Deutschland.  Der „Hintergrund“, also etwa der „palästinensische Hintergrund“ steht im „Vordergrund“. Wenn man den „Hintergrund“ hervorstreicht, gelingt „Integration“.

Integration wohinein? Na klar – in die Inter-Nationalität. In diesem Zwischen des bloß Internationalen siedeln sich seit 40 Jahren die klar umrissenen ethnischen Identitäten an – es bildet sich eine türkische Volksgruppe, eine kurdische Volksgruppe, eine russische Volksgruppe, eine deutsche Volksgruppe, eine italienische Volksgruppe usw. usw.

Das ist der Status quo.  „Seid vor allem Türken!“ So der türkische Premier Erdogan vor Zehntausenden türkischer, begeisterter Landsleute, die eine starke, wachsende, nach außen weithin abgeschlossene Volksgruppe bilden.

Die Plakatkampagne unterstützt den Appell an die eigene Nationalität: „Seid vor allem Menschen mit palästinensischen Wurzeln! Werdet keine Deutschen! Redet Englisch, Arabisch, Türkisch, aber bitte kein Deutsch!“

Das ist die Botschaft der Plakatkampagne.

Genau so läuft es aber doch bereits seit Jahrzehnten! Brauchen wir dafür noch eine teure Plakat-Kampagne für mehrere Hunderttausend Euro?

Die Deutschen – sofern es noch Menschen gibt, die sich ohne Verlegenheit als Deutsche bezeichen – sind auf den Plakaten eine gleichberechtigte ethnische Gruppe neben den anderen. Jeder versteht jeden.

Es ist ein spannender Vorgang! Wir haben jetzt schon etwa 3 Millionen Türken als unsere Mitbürger, von denen etwa 800.000 auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.  Sie sind die zweitstärkste nationale Gruppe nach den Deutschen. Eine echte Macht in der deutschen Innenpolitik!  Der ewige türkische Staat baut seine Volksgruppe in Deutschland systematisch aus, rät klar von „Assimilation“ und „Verrat am eigenen Boden und Blut“ ab, bietet sich als streitbare Schutzmacht gegen die ewig diskriminierenden, die ewig fremdenfeindlichen, die ewig islamfeindlichen Deutschen an. Beruhigend zählte Premier Erdogan kürzlich die bewundernswürdige Streitmacht der türkischen Armee auf. Fortschritte allenthalben – bei Kampfhubschraubern ebenso wie bei Waffen und Gerät! Die Bundeswehr schrumpft, die türkische Armee wird besser ausgerüstet und modernisiert. Griechenland muckt schon gar nicht mehr auf, lässt sich durch die Türkei – unwidersprochen auf Seiten der  EU-Partner – einschüchtern.

Belgien, Schweiz, die Russische Föderation, Bosnien-Herzegowina, das Osmanische Reich, die Türkei bis 1955, die Sowjetunion, Österreich-Ungarn, die Tschechoslowakei –  sie alle sind spannende Beispiele für Vielvölkerstaaten – wie Deutschland sich einer zu werden anschickt. Diese Staaten haben uns viel zu geben und viel zu lehren auf dem Wege zur multinationalen, zur internationalen Republik im kulturellen Nirwana.

 Posted by at 16:36
Mrz 022011
 

Bei meinen Wanderungen zu Fuß und per Rad durch die Türkei, durchs brandenburgische Waldsieversdorf und durchs apulische Hinterland habe ich etwas erfahren, wovon ich mir für Kreuzberg mehr wünsche: ein offenes Willkommen für jeden Fremdling, der seinen Fuß hierher setzt!

Daran fehlt es bei uns in Kreuzberg noch. Natürlich: Die Fremden sprechen anders, sehen anders aus, manche sind nicht nach dem heute üblichen Komment gekleidet. Viele wissen nicht, was ein Radweg ist.

Der Bezirk Kreuzberg ist halt ein echter, kuschliger Selbst-Verwöhnungs-Bezirk geworden. Dass auch andere daran teilhaben sollen, will vielen nicht in den Kopf. Die Klagen meiner verwöhnten Mitbürger würde ich nicht gar so ernst nehmen.

Um so herzlicher seien die Fremdlinge mir willkommen! Und die Politik? Nun, Touristen sind keine Wähler. Das mag so einiges erklären.

Bild: Blick in die Märkische Schweiz vom gastlichen Waldsieversdorf aus

Touristen in Berlin: Schmerzlich willkommen – Berlin – Tagesspiegel

 Posted by at 20:24
Nov 252010
 

Das exakte Gegenbild zur modischen Dauer-Prügelei auf die staatlichen Schulen liefern die zahlreichen Privatschulen, von denen die Süddeutsche Zeitung heute auf S. 13 berichtet.

Da die staatlichen Grundschulen Berlins keine klar erkennbaren Ziele mehr erreichen, da sie zunehmend als Besserungs- und Verwahranstalten für schwierige Sozialcharaktere meist ausländischer Herkunft geführt werden, weichen immer mehr bildungsbewusste Eltern auf Privatschulen aus.

Ich verstehe diese Eltern. Ich gehöre nach jahrelangem Kampf für die staatlichen Bildungseinrichtungen Berlins, also Kita und Schule, selber zu diesen Eltern, die mit dem Kind auf eine Privatschule gewechselt sind. Alle haben mir ihr Verständnis dafür ausgedrückt. Wir erziehen ja unser Kind nicht als Träger oder Opfer der Integration, sondern so, dass er immer stärker sein Leben selbstverantwortet führen und gestalten kann.

Dennoch sehe ich in diesem wachsenden Auseinanderklaffen der Schülerschaften eine große Gefahr für das weitere Auseinanderklaffen der Berliner Stadtgesellschaft insgesamt.

Einerseits die Mehrheit der Kinder in den Innenstadtbezirken, die von allen verwöhnt und gehätschelt und verachtet werden: „Ihr SEID ja so was von benachteiligt! Ihr BRAUCHT ja soviel Hilfe! Ihr braucht kein DEUTSCH zu können! Ihr WERDET ja sowieso lebenslang von Hartz IV leben.“

Andererseits die Minderheit von Kindern in den Innenstadtbezirken: „Strengt euch an! Lernt! Strampelt euch ab! Der Weltmarkt wartet! Ihr kriegt keinen Bonus, nur weil ihr aus Berlins staatlichen Grundschulen stammt!“

Die staatliche Überversorgung weiter Bevölkerungsgruppen mit Sozialhilfe und Stütze hat zur fast kompletten Spaltung  der Schülerschaft geführt.

Ich meine: Wir – die deutsche Gesellschaft – sollten klar sagen, dass wir von allen, die hier leben und Deutsche werden wollen, Fleiß, Anstrengung, Respekt, Sorge um den eigenen Lebensunterhalt erwarten. Wir wollen keine staatlich geförderten Sozialhilfekarrieren über mehrere Generationen, wie wir sie in Berlin zu Hunderttausenden erleben. Schon gar nicht von Angehörigen anderer Staaten, die keine Anstrengung unternehmen, ihren Lebensunterhalt selbst zu erarbeiten.

Bild: Schulweg heute.

Elite-Grundschule – Wettlauf der Sechsjährigen – Job & Karriere – sueddeutsche.de
Aber die BIP-Schöpfer, das Pädagogenpaar Gerlinde und Hans-Georg Mehlhorn, schreiben auch solche Sätze: „Die meisten Menschen scheitern nicht am Können, sondern am Fleiß.“ Oder: „Der erste Tag des ersten Schuljahres und auch der Schulzeit beginnt mit Unterricht und nicht mit Aufarbeitung der Kindergartenzeit.“

 Posted by at 13:08

Jeder in Deutschland Lebende hat Anspruch auf Sozialhilfe!

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Nov 112010
 

Man muss Integration von der Familie her denken! Wie schafft man es, das bestmögliche Leben für seine Familie zu sichern? In welchem Land? Türkei oder Deutschland? Libanon oder Deutschland?

Ich studiere das SGB, das berühmt-berüchtigte Sozialgesetzbuch. Wer hat Anspruch auf Sozialhilfe der Bundesrepublik? Alle Deutschen? Nein! Deutsche, die im Ausland leben, haben keinen Anspruch auf Sozialhilfe, siehe SGB XII, § 24.

Umgekehrt gilt: Alle Ausländer, die sich „tatsächlich“ in Deutschland aufhalten, haben Anspruch auf Hilfe zum Lebensunterhalt, Hilfe bei Krankheit, Hilfe bei Schwangerschaft und Mutterschaft sowie Hilfe zur Pflege, siehe SGB XII, § 23.

Ausländer, die im Besitz einer Niederlassungserlaubnis oder eines befristeten Aufenthaltstitels sind und sich voraussichtlich dauerhaft im Bundesgebiet aufhalten, haben hingegen uneingeschränkt Anspruch auf alle Leistungen der Sozialhilfe.

Jeder verantwortungsbewusste arbeitslose Familienvater weiß, welche Wahl hier zu treffen ist!

Es ist gegenüber der Familie, gegenüber den eigenen Kindern kaum zu verantworten, wenn man sich als in Deutschland lebender Ausländer aus der deutschen Sozialhilfe zurück ins Herkunftsland auf den Weg macht!

Wieso sollte man die Existenzsicherung der Sozialhilfe riskieren? Denn was erwartet einen da in der Türkei oder in Libanon?

Auf diese Weise erklärt es sich, warum immer mehr Grundschulen Berlins eine De-facto-Mehrheit an Schülern aus Sozialhilfefamilien in sich scharen. Es ist eine große Verantwortung, diese Kinder aus der Aussicht aus Sozialhilfe herauszuführen. Allerdings halte ich es nach jetziger Rechtslage für fast unmöglich.

 Posted by at 12:15

Amartya Sen fordert: „Gleiche Rechte für die Immigranten wie für ethnische Deutsche!“

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Okt 302010
 

Gleichberechtigung für Immigranten und ethnische Deutsche fordert Amartya Sen in der November-Ausgabe des Cicero (S. 86). Sen verlangt also, dass einem Zuwanderer aus Polen, Rumänien, Libaonon usw. die gleichen Rechte zustehen wie einem hier geborenen Deustchen. ABER! Das würde wohl bedeuten, dass jeder Zugewanderte dieselben Schulen besuchen darf, dieselben Berufe ergreifen darf, dieselbe Gewerbefreiheit genießt, dieselben Bücher ausleihen darf wie alle anderen Bürger auch.

Und genau DIES ist DER FALL! Wir haben doch die absolute Gleichberechtigung der Zugewanderten – im Gegensatz zu Ländern wie Libanon oder Indien trifft das deutsche Rechtswesen keine Unterscheidung zwischen ethnischen Deutschen und eingebürgerten Deutschen. Von wenigen Dingen wie etwa dem Wahlrecht abgesehen, haben alle hier Wohnenden dieselben Rechte. Alle Menschen mit deutscher Nationalität haben exakt die gleichen Rechte.

Ist es gerecht, dass die Schulen im sozialen Brennpunkt wesentlich mehr Geld bekommen, wesentlich kleinere Klassen haben als die anderen Schulen?

Ich würde sagen: Nein, es ist nicht gerecht, es widerspricht dem Gleichheitsgrundsatz, dass manche Bevölkerungsteile so eklatant bevorzugt werden wie unsere Immigranten.

Trotz dieser Ungleichbehandlung erfüllt die Bundesrepublik Deutschland die Forderung Amartya Sens bereits heute vollumfänglich. Das sollte man ihm einmal sagen!

Gutes sagt er zum Thema Gerechtigkeit! Er greift dazu auf eine Familie zurück: Welches der Kinder bekommt die Flöte? Das erste Kind hat sie hergestellt, das zweite Kind kann sie als einziges Kind spielen, das dritte Kind hat außer der Flöte keine anderen Spielzeuge.

Wem gehört die Flöte? Was ist gerecht?

Ich meine: Die Eltern müssen dafür sorgen, dass jedes Kind die Chance erhält, Flöte zu spielen.  Das Eigentum an der Flöte würde ich  bei der Familie belassen und es erblich als Familieneigentum festschreiben. Den Besitz hingegen, also die dingliche Verfügungsgewalt würde ich dann demjenigen Kind zusprechen, das die Flöte spielen kann.

Werden Einkünfte durch die Flöte erzielt, würde ich die Kinder durch sittliche Bildung dahin erziehen, die Einkünfte nach den Grundsätzen der Geschwisterliebe aufzuteilen.

Cicero – Magazin für politische Kultur

 Posted by at 22:05

Abgrenzungswahn oder Vielfaltsglaube?

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Okt 152010
 

Ein klares Bekenntnis zur Vielfalt der Kulturen, ein starkes Vertrauen in die Veränderbarkeit der Menschen äußert Innensenator Erhart Körting heute auf S. 16 der Berliner Zeitung. Interessanterweise erkennt er, das die Bevölkerung in den arabischen Staaten oft viel weiter ist als die stetig wachsende arabische Volksgruppe in Deutschland.

Einem Teil der muslimischen Gemeinde hält Regina Mönch heute – wie ich meine zu Recht – in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auf S. 31Abgrenzungswahn“ vor. Und sie erkennt, dass dieses schroffe, mitunter feindselige  Abgrenzungsverhalten allzu lange verschwiegen wurde. Lehrer erhalten Maulkörbe und werden eingeschüchtert.

Ich meine: Mit den Eltern und den Lehrern sollte man ruhig sprechen. Fragen ist doch so einfach! Und an die Araber, meine Libanesen, traut sich keiner ran. Oder die Journalisten sind selber Eltern und wissen längst Bescheid, trauen es sich aber nicht zu sagen?

In dieselbe Kerbe schlägt Maritta Tkalec in ihrem Kommentar auf S. 4 der heutigen Berliner Zeitung. „Angst, über ihre Erfahrungen zu sprechen, ließ auch Berliner Lehrer schweigen über schwelende Konflikte.“

Ich wiederhole meine Bitte: Oh Politiker, oh ihr Journalisten, schickt eure Kinder doch bitte in die bundesweit berühmten Schulen im Wedding, in Neukölln, in Kreuzberg, in Schöneberg, in Friedenau, auf die ihr so neugierig seid! Lasst eure Angst vor fremden, sich abgrenzenden Welten nicht die Oberhand behalten! Niemand verbietet euren Töchtern, mit kurzem Rock und unbekleideten Oberarmen durch die Sonnenallee zu spazieren!

Huldigt nicht dem Abgrenzungswahn! Lasst uns doch nicht allein! Es sind alles hier geborene, hier aufgewachsene deutsche Kinder. Geht in die Schulen, steht nicht rum, mischt euch unter die neuen Mehrheiten!

Sammelt freudvolle Erfahrungen, wie es dieser Blogger getan hat. Dann reden wir weiter.

 Posted by at 18:07
Sep 082010
 

Immer wieder fahre ich mit beklommenem Gefühl durch unsere sauber und adrett mit viel Geld hergerichteten Städte in den östlichen Bundesländern. Bad Doberan, Görlitz, Köthen, Frankfurt/Oder – die Bilder gleichen sich: die Stadtkerne sind hübsch und sauber wiederhergerichtet, die Außenbezirke verfallen, Plattenbauten werden abgerissen, denn die Einwohnerzahlen schrumpfen in rasantem Tempo. Wohnraum wird vernichtet. Schulen werden geschlossen. Es fehlen die Menschen. Es fehlen die Kinder im Land!

Brauchen wir ein Neuansiedlungsprogramm für junge Familien, für gut ausgebildete, arbeitslose Facharbeiter aus anderen Ländern, für arbeitslose Ingenieure, Facharbeiter und Hausärzte aus Kasachstan, Uzbekistan, Russland, Georgien? Ja, ja, ja.

Ich will Kinder, ich will Leistung, ich will Aufstieg für all die gutausgebildeten fleißigen Familien aus der ehemaligen Sowjetunion, die hier gebraucht werden. Diese Menschen sind alle von einem individuellen Leistungsethos beseelt. Sie wollen anpacken, sie wollen arbeiten, und sie wären sofort bereit, sich hier zu integrieren.

Voraussetzung: Ihre Qualifikationen müssen anerkannt werden. Und wir brauchen ein sechsmonatiges Einsteigerprogramm ähnlich dem israelischen Ulpan-Wesen: Sprache, Landeskunde satt, und dann: „Geh deinen Weg!“

 Streit über Integration: Wirtschaftsforscher fordert 500.000 Zuwanderer pro Jahr – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft
Für Zimmermann ist indes das Hauptproblem, dass die Zuwanderung bisher „nicht über den Arbeitsmarkt gelenkt“ wurde. Dazu komme, dass die Integration von Migranten „nicht ideal geglückt“ sei, sagte er der Zeitung. „Insbesondere die zweite und dritte Generation der Migranten sucht in ähnlichen Bereichen Arbeit wie ihre Eltern, doch diese Berufe sind heute nicht mehr gleichermaßen gefragt.“

 Posted by at 12:02

Ist die Rütli-Schule ein Vorbild?

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Sep 082010
 

Immer wieder wird auf die Rütli-Schule hingewiesen. Nach einem jener berühmten „Brandbriefe“, mit denen Berliner Schulleiter, Lehrer und Eltern immer wieder auf Missstände hinweisen, wurde in einer konzertierten Aktion der Wandel geschafft: Die Rütli-Schule gilt heute als guter, einladender Lernort, an dem sinnvoller Unterricht wieder möglich ist.

Was steckt dahinter?  Ich erkundige mich und komme zu folgendem Ergebnis. Erfolgsfaktoren sind:

1) Die Schule hat die ganze Not offen benannt. Sie brach aus der resignativen Schicksalsergebenheit aus, die sonst viele Schulen kennzeichnet:  „So geht es nicht mehr weiter“. Dadurch hebt sie sich deutlich von den zahlreichen anderen Berliner Schulen ab, an denen resigniert wird, an denen viele Lehrer dauerkrank werden oder in die innere Emigration abwandern.

2) Alle Beteiligten erarbeiteten eine konzertierte Lösung. Eine Besserung kann nur gemeinsam gelingen.

3) Es wurde massiv staatliches Geld in die Hand genommen. Die Lehrerzahl wurde deutlich erhöht, die Rütli-Schule kam in den Genuss besonders üppiger Förderung. Eine Lehrerin berichtet: „Wir sind jetzt immer zu zweit im Klassenzimmer. Seitdem habe ich keine Angst mehr vor den Schülern, wenn ich mich umdrehe.“

4) Es wird eine positive Identifikation mit der Schule hergestellt, durch gemeinsame Aktionen oder durch den Schulpulli etwa.

Ergebnis: Durch gemeinsames Handeln, durch immense Geldbeträge, durch Herausarbeiten der eigenen Stärken lässt sich offenbar auch im sozialen Brennpunkt ein lernförderliches Umfeld herstellen. Schulen lassen sich in einem herkuleischen Kraftakt gewissermaßen von innen her „sanieren“. Ein möglicher Einwand gegen diesen Ansatz: Er verlangt ungeheure Geldmittel, die selbstverständlich nicht für alle Schulen im sozialen Brennpunkt abrufbar sind.

Dass Lehrerinnen Angst davor haben, allein mit Schülern in einem Klassenzimmer zu sein, und dass deswegen stets zwei Kräfte im Klassenraum sein müssen, halte ich für äußerst besorgniserregend.

In diesem Sinne führt die Migrationsforscherin Naika Foroutan von der Humboldt-Universität aus:

 Integration – Berliner Migrationsforscherin widerspricht Sarrazin – Berlin Aktuell – Berliner Morgenpost – Berlin
Aber es gibt auch Beispiele wie das der Rütli-Schule, die der Bezirk mit viel Engagement und Geld zu einer Vorzeigeschule „gedreht“ hat. Auch dort waren die Zustände vor wenigen Jahren haarsträubend. Der Wandel wurde geschafft. Insgesamt ist Berlin in vielen „Migranten-Belangen“ Beispiel gebend, etwa beim Quartiersmanagement. Aber man muss auch selbst aktiv werden. Mir war es wichtig, dass meine Kinder nicht in diesem Elfenbeinturm in Mitte, wo ich wohne, aufwachsen, sondern dass sie in eine Kita kommen, wo es neben Paul und Paula auch Aysche und Ali gibt, in Wedding. Das tun leider viel zu wenige. In der Hinsicht findet auch von Seiten der Etablierten in Alt-Mitte eine Integrationsverweigerung statt. Das Deutschland, von dem Herr Sarrazin redet, gibt es doch kaum noch. Wenn mehr Menschen, und da schließt sich der Kreis zum Gesprächsanfang mit der „Berliner Tulpe“, etwas tun, um Brücken zu bauen, dann hätte Herr Sarrazin weniger Gelegenheit, einige der durchaus vorhandenen Missstände zu beklagen. Leider zeigt er zu wenige Lösungen auf.

 Posted by at 00:14

Im Problemgebiet tiefrot

 Friedrichshain-Kreuzberg, Sezession, Willkommenskultur  Kommentare deaktiviert für Im Problemgebiet tiefrot
Jan 212010
 

Sozialstudie: Kreuzberg fällt durch

Jetzt wissen wir es also: Wir leben in einem „Problemgebiet“.  Ganz Kreuzberg, außer dem schicken Bergmannkiez, gehört zu den 5 Berliner „Problemgebieten“mit dem niedrigsten Entwicklungsindex. Ich selber wohne übrigens im „blauen“ Gebiet Nr. 11 (Großbeeren- und Obentrautstraße) in der Karte, die sich im obigen Link öffnet, und unser Sohn geht zur Schule im tiefroten Gebiet Nr. 1 (Anhalter Bahnhof, Stresemannstraße). Wir kreuzen also jeden Tag zwei Mal die Grenze zwischen blau und tiefrot.

Bezirksbürgermeister Franz Schulz fordert eine Bildungskampagne vor allem für die „Kinder mit Migrationshintergund“. Gemeint sind also die arabische Kindermehrheit und  die türkische Kinderminderheit in unserem Bezirk Nr. 1. Da ja die deutschen Eltern ihre Kinder fast nicht mehr in tiefrote Gebiete (wie unser Nr. 1) schicken, sehe ich mich als Blogger in der Berichtspflicht!

Ich schließe mich der Forderung des Bürgermeisters an. Allerdings meine ich: Was soll die Schule denn noch alles machen! Die Bildungskampagne läuft doch längst! Ich wünsche mir, dass recht viele Menschen an unserer Schule Anteil nehmen, dass endlich auch die deutschen Eltern erkennen, dass sie uns etwas bringen können. Wir sind doch keine Asozialen, oder?

Die „Bildungskampagne“ müsste das große Rad schlagen! Warum haben unsere Kinder im tiefroten Gebiet Nr. 1 keine Lesebücher? Warum haben sie keine Schulbücher, sondern nur lose Blätter? Warum sind die Lehrer so oft krank? Warum fallen so viele Stunden aus? Was sollen unsere Kinder lernen?

Deutsche Eltern, zieht nicht aus Kreuzberg weg, beendet den umweltschädlichen Bildungstourismus, schickt eure Kinder zu uns – in den Problembezirk 1! Wir haben tolle Schulen! Wir werden euch mit offenen Armen empfangen! Ihr dürft euren Kindern ruhig Salami mit aufs Pausenbrot legen!

 Posted by at 21:52