„Friede für die Ukraine! Freiheit für Russland!“ Starke, erhebende, erschütternde Momente bei der großen Kundgebung am Sonntag auf der Straße des 17. Juni gegen den verbrecherischen Angriffskrieg Russlands in der Ukraine! Gut die Einsicht, dass nur ein diktatorisches System einen solchen Angriffskrieg lostreten kann, wie ihn am 24. Februar Russland gegen die Ukraine vom Zaun brach.
Ohne Freiheit für die Bürger Russlands selbst, ohne Rechtsstaatlichkeit in Russland selbst wird Russland keinen dauerhaften Frieden für seine Nachbarn zulassen, scheint mir. Erschütternd die Erzählungen, die mir im Zusammenhang der Demo von Russen und Ukrainern zugetragen werden, – von anonym verbrannten russischen Soldaten, die diesem russischen Krieg zum Opfer gefallen sind, von Flugzeugladungen voller russischer Leichen, die irgendwie und irgendwo anonym in der Ukraine aufgesammelt werden und dann heimlich nach Russland geflogen werden. „Niemand darf davon erfahren.“ – „Die jungen russischen Wehrpflichtigen werden zu einem Manöver gekarrt, und am nächsten Morgen sind sie in einem gepanzerten Transportfahrzeug und müssen schießen, müssen töten.“
Viele Reden waren zu hören, einige sehr bewegend! Beachtlich fand ich insbesondere die Rede der ukrainischstämmigen Olexandra Bienert. Sie bezeichnete diesen Krieg Russlands nicht als die wahnsinnige Tat eines Verrückten, sondern als „imperialistischen Krieg“. Sie stellte ihn in eine Reihe anderer imperialistischer Kampagnen des russischen Großreichs, in eine Reihe mit den zahlreichen staatlich orchestrierten Massenmorden, die die kommunistisch geführte Sowjetunion im Gebiet der Ukraine beging, – wobei der Holodomor zweifellos einen traurigen Tiefpunkt ukrainischer Geschichte darstellte.
Über all dem schrie laut Petrarca: „Ich gehe durch die Welt und rufe ‘Friede, Friede, Friede’.
“I’vo gridando: pace, pace, pace.”