Nov 232023
 

Wie sehen uns Deutsche die anderen? Um diese Frage zu beantworten, ist es immer gut, die Auslandspresse zu lesen, so etwa heute die Neue Zürcher Zeitung! Besonders zu empfehlen ist der folgende Kommentar:

René Höltschi: Besoffen von den Staatshilfen. Milliarden für Chipfabriken und Wasserstoffprojekte, eine Ermässigung der Stromsteuer für Teile der Wirtschaft, eine Bürgschaft für Siemens Energy: Deutschland hat sich in einen Rausch der Subventionen getrunken. Nun erwacht es mit einem bösen Kater. Neue Zürcher Zeitung. Internationale Ausgabe, 23.11.2023, S. 13

Hier wird der Deutsche als glücklich schlummernder Kater dargestellt, der immer wieder einen Schluck aus der Pulle der staatlichen Subventionen nimmt. „Doch Subventionen sind wie Drogen: Sie machen süchtig.“

Zum Hintergrund:

Das Bundesverfassungsgericht hat mit seinem Urteil 2 BvF 1/22 vom 15. November 2023 entschieden, „dass das Zweite Nachtragshaushaltsgesetz 2021 mit Art. 109 Abs. 3, Art. 110 Abs. 2 und Art. 115 Abs. 2 Grundgesetz (GG) unvereinbar und nichtig ist“.

Wesentliche Teile des staatlichen Handelns – die Hoheit über die staatlichen Haushaltsgesetze ist nun einmal die Kerndomäne der Parlamente – erweisen sich somit als grundgesetzwidrig und nichtig.

Wie kam es dazu? Der Autor der Zürcher Zeitung meint, die tieferen Ursachen dieser verfassungswidrigen Staatsverschuldung Deutschlands in allzu freigebiger Ausreichung von staatlichen Beihilfen, Zuschüssen, Vergünstigungen, Erleichterungen zu erkennen. Seien diese im Haushaltsjahr 2023 mittlerweile auf 208 Milliarden angestiegenen Finanzhilfen früher zum Teil noch durch die Ausrufung von Krisenzuständen zu rechtfertigen gewesen, so müsse spätestens jetzt eine Besinnung auf die verheerenden Auswirkungen des staatlich gelenkten, wesentlich auf Subventionen beruhenden Wirtschaftens einsetzen. Höltschi zitiert den Präsidenten des Kiel-Instituts für Weltwirtschaft, Moritz Schularick, mit folgender pointierter Aussage:

„Der Staat ist zwar nicht gut darin, die Gewinner von morgen zu finden, aber ganz sicher finden die Verlierer von gestern den Staat.“

Welchen Ausweg schlägt der Schweizer René Höltschi uns Deutschen vor? Er schreibt:

„Statt einzelne Unternehmen und Branchen zu fördern, sollte der Staat die Standortbedingungen für alle verbessern.“

Das hieße: Ordnungspolitik für alle statt Begünstigungspolitik für einige.

Das ist ein höchst bedenkenswerter Ratschlag, wie ich finde! Wir Bürger Deutschlands sollten uns – sofern ich René Höltschi richtig verstehe – weniger als am staatlichen Geld nuckelnde „Kater“, sondern mehr als „Füchse“, als gewitzte, selbständig handelnde Menschen sehen, die jederzeit bemüht sind, aus eigenen Kräften Nahrung zu finden.

(2) René Höltschi auf X: „#Deutschland hat sich in einen Rausch der #Subventionen getrunken. Nun erwacht es mit einem bösen Kater. Das Haushalts-Urteil aus #Karlsruhe böte Anlass zum Entzug. Ein Kommentar. https://t.co/fesI7hOJrX via @NZZ“ / X (twitter.com)

Bild: Ein Fuchs auf Nahrungssuche, gesehen vorgestern am S-Bahn-Gelände beim Hans-Baluschek-Park in Berlin-Schöneberg

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Platos Katze im Kerameikos

 Antike, Katzen, Platon, Unverhoffte Begegnung  Kommentare deaktiviert für Platos Katze im Kerameikos
Feb 032020
 
Katze im Kerameikos, dem antiken Friedhof Athens, 29.12.2019

Zu den erstaunlichsten Geschöpfen auf unserer Reise gehörte diese Katze im Kerameikos, dem antiken Friedhof Athens. In trübem winterlichem Wetter wollten wir den Weg abschreiten, der einst längs dem Friedhof der Stadt hinaus zum Hain des Akademos führte, wo Plato seine Akademie leitete.

Dieses in sattem Grün triefende Tal hatte einst der Fluss Eridanos geprägt. Hier fand diese Katze sicher alles, was zu einem gelungenen Leben im Frieden mit den Toten und den Lebenden gehörte. Sie schien mit ihrem Leben sehr zufrieden zu sein, hörte auf unser Locken und Schnalzen …

… und doch wehte der Geist Platos herüber, denn das Tier war nicht zufrieden mit der Welt der sinnlichen Erfahrung! Vergleichbar den Gefangenen in Platos Höhlengleichnis dämmerte es ihr, dass es noch etwa anderes geben musste als nur die Welt der sinnlichen Erscheinungen. Sie strebte nach Höherem!

Sie reckte und streckte sich, mühte sich ab, kletterte, strebte empor an der alten verfallenen Mauer! Es war, als wollte sie uns eine Botschaft übermitteln – „Hinauf, hinauf strebt’s, es schweben die Wolken abwärts, das Höhere neigt sich mir entgegen, mir, mir… O nehmt mich auf und achtet mich nicht zu gering, ihr höheren Wesen!“ Vergebens! Sie schaffte es nicht, diese Mauer zu erklettern.

Es war nur ein kurzer Augenblick im Kerameikos, eine Illumination, die sich mir gleichwohl unvergesslich einprägte!

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Leben wir alle in einer und nur einer Welt? Oder gibt es mehrere Welten?

 Deutschstunde, Einstein, Katzen, Philosophie  Kommentare deaktiviert für Leben wir alle in einer und nur einer Welt? Oder gibt es mehrere Welten?
Feb 012016
 

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Einstein, der stolze, frohe, geschmeidige, prachtvoll gesunde, munter krällende Kater des Wissenschaftsparks Albert Einstein, den die Wissenschaftler dort offenbar kennen und schätzen, näherte sich uns gestern zutraulich, selbstbewußt, neugierig. Was mag er von der Arbeit des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) verstehen, das mitten in seinem Revier gelegen ist? Was bekam er vom Endspiel um die Handball-Europameisterschaft mit? Muss ihm die Relativitätstheorie Albert Einsteins ein Buch mit sieben Siegeln bleiben?

Recht wenig versteht er davon, so vermuten wir. Vieles, das meiste an Erkenntnissen, an kognitiven Leistungen aus unserer Menschenwelt wird ihm unverständlich bleiben. Was er indes durchaus verspürt, was er zweifellos teilt mit uns, das sind urtümliche Gefühle und Gemütszustände wie etwa Lust und Schmerz, Zutrauen und Neugierde, Anhänglichkeit und Abneigung, möglicherweise auch Gefühle wie Stolz, auch Besitzansprüche in seinem Revier, möglicherweise Behaglichkeit. Auch eine gewisse Objektkonstanz (wie das Sigmund Freud nennt), dürfen wir ihm zusprechen, denn er kennt Orte und Personen, die gut und günstig für ihn sind. Er hat seine Loge!

Über ein Ichbewußtsein in unserem menschlichen Sinne dürften andere Säugetiere wie etwa Katzen nicht verfügen; aber dies ist nicht sicher zu entscheiden; manche Biologen behaupten nachweisen zu können, dass Primaten, also Schimpansen etwa, ein echtes Ich-Bewußtsein ausgeprägt hätten.

Leben wir alle in einer Welt, alle Menschen, alle Tiere?

Zweifellos ist eine Verständigung zwischen Mensch und Tier möglich. Insofern teilen wir mit Tieren eine gewisse Welterfahrung. Menschen und Tiere teilen einander Gefühle und Wünsche mit. Sie kommunizieren miteinander.
Der Kater wird angelockt durch Zischen und Schnalzen. Er erwidert das Streicheln und das Zureden durch Zuneigung und Anschmiegsamkeit. Einstein zeigte uns gestern, was er alles kann! Er richtete sich stolz auf und krällerte hingebungsvoll die Baumrinde.

Ich sage – Stolz. Denn „Stolz“ mit bezug auf eine Katze scheint mir hier mehr zu sein als nur eine Projektion eigener Gefühle des Menschen auf das Tier. Katzen zeigen anderen, was sie sie können, sie behaupten gegenüber anderen ihr Revier, ihren Besitz. Und das ist zweifellos genau jene Haltung, die wir Menschen bei uns selbst ebenfalls als Stolz bezeichnen würden.

Wir begegneten einander in der physikalischen Welt, eben auf dem Gelände des Wissenschaftsparks Albert Einstein.

Aber Kater Einstein lebt auch in seiner eigenen Welt, von der wir nur unzulängliche Kunde haben. So wie wir auch in unserer eigenen Welt, der Menschenwelt eben, leben. Unsere Welten durchdringen sich, sind aber auch teilweise voneinander verschieden.

Immanuel Kant sagt: Der Begriff Welt ist bloß eine regulative Idee. Er übersteigt die Grenzen aller sinnlichen Erfahrung. Die Vorstellung, es gäbe eine Welt und nur eine Welt, ist also in höchstem Maße klärungsbedürftig!

Doch darüber mehr morgen!

Ein letzte Frage betrifft das Wort „krällen“. Eine mitwandernde Fränkin in unserer kleinen Wandergruppe verwendete diesen Ausdruck. Krällen, krällern – ein merkwürdiges Wort! Aus welcher Welt stammt es?

Es ist immerhin in Grimms Wörterbuch belegt, gerade für Franken; lest selbst einen Auszug aus dem Eintrag „krällen“:

3) heimisch ist es im schwäb., henneb. Fromm. 2, 413, mähr. 5, 461, erzgeb., sächs. (neben krallen), in Nürnberg kröllen Grübel 2, 88, in Ansbach erweitert krällern. mit dehnung oberlaus. krählen Anton 9, 11, schles. krêlen, s. über diese dehnung unter kralle I, 1, b. aber fremd ist es dem schweiz., bair. östr., wo kräueln gilt. auch dem nd. scheint es fremd.

http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GK12073#XGK12073

Foto: Der Einstein-Turm im Wissenschaftspark Albert Einstein, Aufnahme von gestern

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Einstein, der krällende Kater am PIK

 Einstein, Katzen, Philosophie  Kommentare deaktiviert für Einstein, der krällende Kater am PIK
Jan 312016
 

Ob er wohl mitbekommen hat, dass wir heute Europameister im Handball geworden sind? Einstein, der verspielte, schlaue, liebenswerte Kater genießt sein Leben am Wissenschaftspark Albert Einstein auf dem Potsdamer Telegrafenberg! Und daneben lagern 300 Millionen Jahre alte Säulen!IMG-20160131-WA0000

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Katzentag

 Katzen  Kommentare deaktiviert für Katzentag
Aug 092015
 

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Können Katzen uns verstehen? Ich glaube, ja! Unserer Minka schickte ich eine Postkarte aus Rügen und legte sie ihr beim Nachhausekommen vor. Ich erklärte ihr das Woher, das Wohin, das Für-wen. Sie schien zu verstehen. Als ich wieder kam, lag sie auf der Postkarte, betrachtete sie und hütete sie wie einen Schatz.20150807_192116

 Posted by at 09:55

Freiwillig am Katzentisch? Ik gihorta dat seggen!

 Katzen  Kommentare deaktiviert für Freiwillig am Katzentisch? Ik gihorta dat seggen!
Mrz 162014
 

Ik gihorta dat seggen – „Ich hörte das sagen“. Die besten Dialoge hört man oft im Vorübergehen, zwischen Unbekannten, ungeplant, im Zug, im Restaurant, an der Theke.

So etwa diesen hier. Macht euch selber einen Reim drauf!

„Setzen Sie sich doch zu uns an den Tisch!“

„Nein, ich sitze lieber an meinem Katzentisch! Ich habe meine Gründe dafür!“

„Genießen Sie Ihren Katzentisch! Wir respektieren das! Der Katzentisch hält Sie jung und frisch.“

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„Deine Seele erstarrt in meinen Händen wie eine Maus in Katzenpfoten“ (Spielarten der Liebe 1)

 Katzen, Russisches  Kommentare deaktiviert für „Deine Seele erstarrt in meinen Händen wie eine Maus in Katzenpfoten“ (Spielarten der Liebe 1)
Feb 142014
 

Твоя душа в моих руках
Замрет, как мышь в кошачьих лапах,

„Deine Seele erstarrt in meinen Händen wie eine Maus in Katzenpfoten.“

Dieses Lied des russischen Popsängers Kanzler Guy, der auch unter den Namen Рыжий Канцлер, Канцлер Гийом де Ногаре, Guy la Rosse auftritt, fand ich bei meinen endlos langen, einsamen Steppenwanderungen durch die Weiten der russischen Blogosphäre.

Titel des Songs „Schatten an der Wand“.

Verzweifelt besingt der  am Johannistag 1979 in Swerdlowsk geborene Sänger und Dichter die Unmöglichkeit echter, erfüllter Liebe. Kanzler Guy, der Schattenfotograph der Gefühle, lässt den Klagegesang so enden:

Ich habe nie das Wahrsagen geliebt
Ich habe nie das Auferstehen geliebt
ich liebte nie mich zu grämen
Ich habe nie geliebt
Aber ich konnte nicht anders

 

Ein starkes, bannendes Manifest der Sehnsucht, das lange in meinen Ohren weiterklang!

Zum Nachlesen:

http://www.pobedish.ru/forum/viewtopic.php?f=49&t=1627&start=130

„Тень на стене“ (гр. Канцлер Ги)

Когда из яви сочатся сны,
Когда меняется фаза луны,
Я выхожу из тени стены,
Весёлый и злой.
Когда зеленым глаза горят,
И зеркала источают яд,
Я десять улиц составлю в ряд,
Идя за тобой.

Твоя душа в моих руках
Замрет, как мышь в кошачьих лапах,
Среди тумана не узнает меня,
И ты на годы и века
Забудешь вкус, и цвет, и запах
Того, что есть в переплетениях дня.

Ты спишь и видишь меня во сне:
Я для тебя лишь тень на стене.
Сколь неразумно тебе и мне
Не верить в силу дорог.
Когда я умер, ты был так рад:
Ты думал, я не вернусь назад,
Но я пробрался однажды в щель между строк
Я взломал этот мир, как ржавый замок,
Я никогда не любил ворожить, но иначе не мог.

Когда я в камень скатаю шерсть,
Тогда в крови загустеет месть,
И ты получишь дурную весть
От ветра и птиц.
Но ты хозяин воды и травы,
Ты не коснёшься моей головы,
А я взлечу в оперенье совы,
Не видя границ.

Тебя оставив вспоминать,
Как ты меня сжигал и вешал:
Дитя Анэма умирало, смеясь.
А я вернусь к тебе сказать:
Ты предо мной изрядно грешен,
Так искупи хотя бы малую часть.

Ты спишь и видишь меня во сне:
Я для тебя лишь тень на стене.
Я прячусь в воздухе и в луне,
Лечу, как тонкий листок.
И мне нисколько тебя не жаль:
В моей крови закипает сталь,
В моей душе скалят зубы страсть и порок,
А боль танцует стаей пёстрых сорок.
Я никогда не любил воскресать, но иначе не мог.

Когда останемся мы вдвоём,
В меня не верить – спасенье твоё,
Но на два голоса мы пропоём
Отходную тебе.
Узнай меня по сиянью глаз,
Ведь ты меня убивал не раз,
Но только время вновь сводит нас
В моей ворожбе.

Опавших листьев карнавал,
Улыбка шпаги так небрежна.
Дитя Анэма не прощает обид.
Ты в западню мою попал,
Твоя расплата неизбежна.
Ты знаешь это – значит, будешь убит.

Ты спишь и видишь меня во сне:
Я для тебя лишь тень на стене.
Настало время выйти вовне,
Так выходи на порог.
Убив меня много сотен раз,
От смерти ты не уйдёшь сейчас,
Но ты от злобы устал и от страха продрог,
Я тебе преподам твой последний урок.
Я никогда не любил убивать, но иначе не мог.

Я никогда не любил ворожить,
Я никогда не любил воскресать,
Я никогда не любил убивать,
Я никогда не любил,
Но иначе не мог…

 Posted by at 23:59

Der Gepard von St. Ottilien

 Aus unserem Leben, Dante, Gedächtniskultur, Katzen, Natur  Kommentare deaktiviert für Der Gepard von St. Ottilien
Mrz 092013
 

Zu meinen allerfrühesten Kindheitserinnerungen gehört ein ausgestopfter Gepard im Museum der Missionare von St. Ottilien, der während der Familienfreizeiten meine und meines Bruders Aufmerksamkeit fesselte und mir bis zum heutigen Tage in den Sinn kommt, wenn ich Dantes unsterbliche Verse

„una lonza leggiera e presta molto,
che di pel maculato era coverta“

 halblaut vor mich hin murmele.


Die schlanke schnelle Pardelkatze
bedeckt von getüpfeltem Fell!

Das schnellste aller Landtiere, der Gepard, stand gezähmt, scheuen, in sich gekehrten Blicks vor uns! Was nützte ihm nun seine Schnelligkeit! Wo war die Steppe, wo war die Weite, wo war das Flirren der erhitzten Luft über der Serengeti! Wo jenes unvergleichliche Gefühl, das den Gepard durchströmt, wenn er in 300 oder 400 Meter Entfernung ein Beutetier erahnt und sich dann, geduckt pirschend, immer wieder Witterung einsaugend, zwischendurch endlose Minuten verharrend, sich dem arglosen Tier nähert, das dann, viel zu spät, in einigen wilden Haken vergeblich seinem Schicksal zu entkommen versucht. Ein geheimes Einverständnis scheint zwischen Jäger und Beute zu herrschen, so als wollte das eine dem anderen noch einmal seine ganze Kraft, seine hakenschlagende Geschicklichkeit zeigen, ehe der erlösende Tatzenhieb erfolgt und das Tier, einige letzte Male zuckend, sich dem Biss in die Halsschlagader ergibt.

So schien der Gepard zu träumen. Dies war seine Vergangenheit. Das Tier vor uns schien sich zu schämen, stand stolz aufgerichtet, endlos witternd hinter einer Glasscheibe. Und wir, die Vorschulkinder, waren klüger, lernten die Geschwindigkeiten auswendig, die das schnellste Landtier der Erde zu erreichen vermag, wenn auch nur für wenige Hundert Meter! 112 km/h, das war die Spitzengeschwindigkeit, die das rasch atmende Tier mit weit geöffneten Nüstern für 700-800 Meter durchzuhalten vermochte. Alles entschied sich in diesen wenigen Hundert Metern. Und aufs Ganze gesehen musste der Gepard verlieren. Irgendwann, so dachten wir, würden die Gazellen und Antilopen eine Warnungskette errichten. Dann wäre es aus, irgendwann, in zehn oder 15 Jahren vielleicht. Was sind schon 800 Meter im Vergleich zu 10 oder 15 Jahren! Es gab doch immer jemanden, der langsamer lief und deshalb viel mehr Zeit hatte.

 Posted by at 23:26