In der Morgenröte gewappnet mit glühender Geduld

 Ostern  Kommentare deaktiviert für In der Morgenröte gewappnet mit glühender Geduld
Apr 102023
 

In der Morgenröte gewappnet
mit glühender Geduld
AUFERSTANDEN
werden wir in die strahlenden
Städte einziehen

Mit diesen Versen Pablo Nerudas entließen sie mich, den in der Grabeskälte der ungeheizten Augsburger Moritzkirche bis auf die Knochen Fröstelnden, aus der morgendlichen Ostermette hinaus in die Stadt. Heimschreitend federnden Schritts sah ich schon von weitem an der Haltestelle Pilgerhaus eine kleine Gruppe raufender, kämpfender, schimpfender, fast tänzelnd einander in den Armen liegend ringender Jugendlicher; „siehe da, der alte Adam ist immer noch da, ecce homo, hi-ne Adam!“, dacht es in mir da! Auch am frühesten Ostermorgen brach also sofort wieder Gewalt aus! Ich trat tänzelnden, federnden, kampfbereiten Schrittes näher, gewappnet mit der Bereitschaft mich mit eigenen Armes Kraft zu verteidigen. Da scholl er mir, dem Vorbeischreitenden, schon aus beiden Mündern entgegen, „Servus“, der alte Augsburger Friedens- und Freundesgruß – und ich erwiderte gleichfalls: „Servus – und Frohe Ostern!“ „Auch Frohe Ostern!“, echote es aus beiden Mündern der freundlich lächelnden Männer.

Da erkannte ich meinen Irrtum und schlug mir lachend an die Stirn:

Nicht tänzelnd gerauft, sondern lachend getanzt,
Nicht geschumpfen, nicht gesumpft, nicht gerungen,
sondern gebrummt und gesummt und gesungen,
haben am Pilgerhaus die Augsburger Jungen.


Servus Ostern! Das fängt ja gut an!

Bild: Ein Blick geworfen auf die Fluten des Lechs vom Hochablass flussaufwärts. Aufnahme vom 09.04.2023

 Posted by at 09:22

„Wir wollen alle fröhlich sein.“ Ich bin es heute!

 Freude, Ostern  Kommentare deaktiviert für „Wir wollen alle fröhlich sein.“ Ich bin es heute!
Apr 122020
 

„Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit, denn unser Heil hat Gott bereit. Halleluja halleluja halleluja halleluja, gelobt sei Christus, Marien Sohn.“

Der Turmbläser spielte strahlend dieses Lied und vielen andere Melodien heute am Ostermorgen, die Sonne erstrahlte heller und immer heller zu diesen Tönen und wegen dieser Trompetentöne hinter der Königin-Luise-Gedächtniskirche auf der Roten Insel in Berlin-Schöneberg, und der ganze Erdenkreis strahlte und sang mit!

Text und Melodie im Evangelischen Gesangbuch, Ausgabe Berlin-Brandenburg 1995, Lied Nr. 100

 Posted by at 18:27

Heb dich heute neugeboren!

 Ostern  Kommentare deaktiviert für Heb dich heute neugeboren!
Apr 232019
 
Blick aus dem Turm der Hochmeisterkirche auf die Westfälische Straße, Ostersonntag 2019

„Was heut müde gehet unter,
Hebt sich morgen neugeboren.
Manches bleibt in Nacht verloren –
Hüte dich, bleib wach und munter!“

Also sprach Eichendorff in seinem durch Schumann ins Unermessliche hineingesteigerten Gedicht Zwielicht. In manchen Augenblicken drohte ihnen, Eichendorff ebenso wie Schumann, dieses grundständige Vertrauen des Kindes verlorenzugehen, das sie sich einzig mit Musik, mit Kunst und Dichtung wieder herstellen konnten. Ja, ihnen mochte es so erscheinen, als stimmte etwas nicht in diesem zerbrechlichen Gefüge der Welt.

Mir kamen die Verse in den Sinn, als ich vor dem Gottesdienst von der Luke oben im Vorwerk der Hochmeisterkirche in Halensee hinunterschaute. Ein älterer Herr zog einen Rollkoffer hinter sich her, vor ihm schaltete die Ampel auf Grün. Das zarte Laub sprießte aus den Bäumen hervor, es entrollte sich freudig in den strahlenden Ostermorgen.

Unten wartete meine Geige auf mich, warteten die beiden anderen Musiker, Kathrin und Christian, auf den Beginn des Gottesdienstes. Wohin ging der ältere Herr jetzt, während ich die Stufen hinunterging, die Geige griff, den Bogen ansetzte, den Bogen springen ließ? In welchen Tag ging er hinein, gingen wir hinein? Schon spielten wir Händels Sonate F-Dur für 2 Flauti dolci, und als gleich danach die Orgel aufrauschte, wurde es mir klar, wie ich Eichendorffs Verse heute an diesem Tag lesen wollte:

Was müd gestern ging hinunter,
Hebt sich heute neugeboren.
Manches geht in Nacht verloren –
Heute lebst du wach und munter!

Quelle: „Zwielicht“, in: Robert Schumann, Liederkreis op. 39, Nr. X.

 Posted by at 20:38

Die Füße im Wasser

 Ostern  Kommentare deaktiviert für Die Füße im Wasser
Apr 042018
 

Nicht zuckt der Blitz, kein Donner kracht,
Nicht kämpfen deine Füße mit dem Sturm,
Ein neuer Tag zerreißt die Nacht
Und schwach beleuchtet steht ein Turm,
Am Ufer steht des Reiters scheues Roß,
Und eine Brücke führt zum Schloß
des Augenblicks, du pochst ans Tor,
Dein Mantel wirbelt noch im Wind empor.


Sanftes Eintauchen der Füße in den See, stilles Ruhn im Sonnenglast! Versöhnung überstrahlt den Wannsee. Ja, du weißt, dort hinten, am anderern Ufer ruht sie, die Villa –
— Da sprüht die Flamme weit umher
Und wird ein lodernd Flammenmeer —
Doch lang ist’s her,
Nicht heute ist’s gewesen
Und morgen wird’s nicht sein.
Du lebst auf Zukunft hin, Reiter!
Wie es auch sei, das Leben, es geht weiter.

Festkrallen der Füße im Wannseesand! Beuget die Knie! Lustvolles Schaufeln der Körner! Stilles Rieseln der Wärme! Vorwärtstasten, den Sandberg hinauf!

Hinter Dir liegt so vieles, das war, liegt alles was war! Lass es abfließen von deinen Füßen. Ein paar Schwielen bleiben, ein paar Risse bleiben, aber allmählich schließen sich die Wunden. Tauche die Füße ein in den kalten Wannsee. Lass es abfließen, was vergangen ist. Was vergangen ist, das lass sich schließen. Erhebet Euch!

Lesehinweis:
Conrad Ferdinand Meyer: Der Hugenot. In: Epochen der deutschen Lyrik. Band 8. 1830-1900. Nach den Erstdrucken in zeitlicher Folge herausgegeben von Ralph-Rainer Wuthenow. dtv Wissenschaftliche Reihe, 2. Aufl., München 1975, S. 252-257, hier bsd. S. 252

 Posted by at 19:33

Appuntamento con la vita: stets nach vorne geht der Weg

 Ostern  Kommentare deaktiviert für Appuntamento con la vita: stets nach vorne geht der Weg
Apr 052015
 

20150405_184106
Nach dem dumpfen Grabchorale
tönt das Auferstehungslied —
Stricke des Todes hielten mich einige Tage gefangen. Der heutige Tag befreite mich davon, von diesem starren Blick zurück. Nach vorne richtet sich die Erwartung! „Christus ist auferstanden“, mit diesem altrussischen Gruß begrüße ich in russischer Sprache zwei Freunde, die zu Besuch in Kreuzberg sind.
Rendezvous mit dem Leben: Die güldene Sonne schien uns direkt ins Gesicht. Gutes, freundliches Musizieren und Feiern, diesmal in St. Clemens.
Ostern ist kein Fest der Erinnerung, sondern ein Fest der Freude und der Erwartung, der Zuversicht und der Vorfreude auf all das Gute, das kommt und noch kommen mag. Dem alten Gevatter Tod wird gehörig der Zahn gezogen.

Die erste längere Radtour des Jahres führte mich von Zeesen nach Lübben. Der Spreewald, die Landschaft um die Dahme glänzten unbeschreiblich klar. Noch hat der Frühling zu seinem Sprung nicht angesetzt.

Träge hoben einige Wollrinder die Schnauze, als ich sie anschaute, ein Habicht erprobte seinen Schwung.

Wollrinder 20150405_190010
Die Luft ruhte glasklar, kein Stäubchen trübte sie. Stets nach vorne geht der Weg. Das Rad schnurrte und summte dahin.

Staubfrei 20150405_191113

 Posted by at 23:00

Der überglückliche Kalkant Bachs in Eisenach

 Bach, Freude, Musik, Novum Testamentum graece, Ostern, Thüringer Städtekette  Kommentare deaktiviert für Der überglückliche Kalkant Bachs in Eisenach
Mai 022014
 

2014-05-01 17.26.47

Heut bin ich recht froh, sintemalen ich gestern mich in Eisenach bei unserem Martin LUTHER und unserem Johannes BACH gestärkt habe. Wer – Johannes Bach? Warum nicht Johann Sebastian Bach? Nun, ich betrachtete genau das Schülerverzeichnis der Eisenacher Lateinschule, die Johann Sebastian Bach ab dem Alter von 8 Jahren  besuchte. Der schulamtliche Name unseres Meisters aller Gattungen lautet dort – handschriftlich eingetragen-  nicht „Bach Johann Sebastian“ sondern „Bach Johannes“. 

Denkt Euch nur: Ich durfte am 1. Mai 2014 nachmittags um 17 Uhr im Bachhaus am Frauenplan zu Eisenach an diesem vielleicht von Bach selbst einmal traktierten oder vielleicht inspizierten Orgelpositiv des Jahres 1650 als tüchtiger Kalkant musizieren. Der Organist vertraute mir. Er glaubte mir auf mein gutes Wort hin, dass ich ein guter Kalkant sein werde! Das ist Glauben, ist Vertrauen: „Ja, du schaffst das schon! Kalkant – das kannst du!“, sagten die Augen des Organisten. 

Damit fängt alles an.

Ich strahlte: Ich ein Kalkant im Bachhaus am Frauenplan zu Eisenach! Herrlich, überherrlich! „Empfangt den heiligen Hauch!“, sagte es in mir – und das ist akkurat, was im Evangelio des Johannes 20, 22 steht! Es ist eine der Osterbotschaften Jesu. Das lateinische Spiritus bedeutet Hauch, griechisch Pneuma, hebräisch Ruach.

Omnis spiritus laudet te!

 Posted by at 15:18

Auf verwachsenen Pfaden: der Satz des Anaximander

 Anaximander, Griechisches, Klimawandel, Natur, Ökologie, Ostern, Philosophie, Störfaktor Mensch  Kommentare deaktiviert für Auf verwachsenen Pfaden: der Satz des Anaximander
Apr 282011
 

„Durch den Tod zahlen die Menschen die Schuld, die sie durch Ressourcenverbrauch eingegangen sind, an die Natur zurück. Und der naturnahe Wald ist die CO2-Senke, die Grabsenke, das Zu-Grunde-Gehen des Störfaktors Mensch!“

So deuteten wir vor wenigen Tagen die Philosophie, die hinter dem RuheForst Nauen steht. Schon beim Schreiben fiel mir auf, wie nahe diese Formulierung dem ältesten Fragment der europäischen Philosophie steht – Zufall? Nein, ich glaube dies nicht. Die Fahrten in den Wald führten über Ostern ins Uralt-Halbvergessene, auf Holzwege – und Holz lautet ein alter Name für Wald. Diese Wege enden im Unbegangenen, das eben weil es unbegangen scheint, so plötzlich ins Unverborgene tritt. Der älteste erhaltene Satz der europäischen Philosophie lautet:

ἐξ ὧν δὲ ἡ γένεσίς ἐστι τοῖς οὖσι, καὶ τὴν φθορὰν εἰς ταῦτα γίνεσθαι κατὰ τὸ χρεών· διδόναι γὰρ αὐτὰ δίκην καὶ τίσιν ἀλλήλοις τῆς ἀδικίας κατὰ τὴν τοῦ χρόνου τάξιν

Wir übersetzen:

Woher den Seienden  ihre Entstehung ist, in dieses hinein entsteht auch das Verderben. Denn sie geben einander Strafe und Ablösung des Unrechts gemäß der Aufreihung der Zeit.

Modernes ökologisches Bewusstsein sieht  die Menschen, die „Seienden“ im herausgehobenen Sinne, als unrechtbegehende Ressourcenverbraucher, die einander die Schuldigkeit ablösen müssen gemäß der Ordnung der Zeitverläufe. Es gibt also keine Erlösung für den Menschen von außen her oder durch eigene Bemühung, sondern nur das Zugrundegehen in den Ursprung. Zyklisches Bewusstsein!

 Posted by at 23:23
Apr 192011
 

Am vergangenen Freitag, dem letzten Tag vor dem Ferienbeginn, boten Ira, Lala, Wanja, Mark und ich wieder ein Schulkonzert in der deutsch-russischen Lomonossow-Grundschule. Es stand im Zeichen des Osterfestes. Ostern? Ich höre eure Zwischenfrage: „Also spieltet ihr Musik über Schokoladen-Hasen, über Loriot’sche Hasenbrüter und über bunte bemalte Eier?“ Nein, oh Freunde! Das Konzert stand ganz im Zeichen des christlichen Osterfestes. Hä? Schwierig? Nicht wenn man Johann Sebastian Bach als Bundesgenossen hat.

Nach dem Traurigen Lied von Tschjaikowskij, das Wanja fiedelte, hatten wir die Arie „Erbarme dich mein Gott“ aus Bachs Matthäuspassion aufs Programm gesetzt.

Mit schlichtesten Worten versuche ich den Grundschulkindern den Sinn dieser Passionsmusik zu erzählen: „Es waren Freunde. Einer von ihnen wurde angeklagt und beschuldigt: Jesus. Er bringt uns alles durcheinander!, sagten böse Menschen. Wir wollen ihn nicht. Petrus, der sich vorher so gebrüstet hat, hat seinen besten Freund Jesus drei Mal verraten.“ Dann erzähle ich die Geschichte vom Feuer, von der Magd und vom Krähen des Hahnes. „Petrus ist sehr traurig und weint und weint. Er hofft und bittet, dass es wieder einen Neuanfang gibt. Er bittet um die Versöhnung. Die Osterbotschaft drückt genau das aus: Es gibt kein endgültiges Ende, ist gibt für Menschen immer die Hoffung auf Versöhnung. Die Christen glauben: Das Spiel ist nie endgültig aus. Und ich spiele jetzt auf der Geige die Tränen, Irina singt den Petrus.“

Und dann spielten wir die Erbarme-Dich-Arie. Irina Potapenko sang das Alt-Solo, ich spielte das Violin-Solo, Lala Isakowa spielte Continuo. Wir waren alle ergriffen und getragen. Die Kinder klatschten. Für mich ist diese Musik etwas vom schönsten überhaupt. Darauf folgte von Vivaldi ein „Gloria Patri“.

Zum Schluss spielte unser 6-jähriger Mark mit Bravour den ersten Satz des Violinkonzertes Nr. 1 von Seitz.

Es war ein schönes Konzert, obwohl es weder Hasen noch Schoko-Eier gab!

Und zum Schluss erinnerte ich an den alten russischen Ostergruß:

Христос воскрес! Воистину воскрес!

Übrigens: Die Noten und den Text zu Bachs Musik könnt ihr hier – bei einer älteren Aufnahme mit Maureen Forrester – bequem mitlesen:

YouTube – “ Erbarme dich, mein Gott “ , Bach

 Posted by at 12:30
Nov 162010
 

Ich gehe heute ins Kreuzberger Hermann-Hesse-Gymnasium, um einige Antworten abzuholen, und entbiete allen Muslimen Berlins die besten Segenswünsche zum heutigen Opferfest!

Der Gedanke des rituellen, symbolischen Ersatz-Opfers verbindet das Judentum mit seinen beiden Nachfolgereligionen. Arabische Christen nennen zu recht „Ostern“ ihr „Opferfest“. Es entspricht symbolisch dem Pessah-Fest der Juden.

Grundgedanke:  Da Gott auf das Menschenopfer verzichtet, brauchen auch die Menschen kein Menschenopfer mehr zu tätigen. Gott will keine Menschenopfer! Er heißt Abraham, seinen Sohn nicht zu opfern. Das ist der Kern des Opferfestes.

Diese drei Religionen konnten somit die Sorge um den Menschen in dieser Welt – nicht das Opfer des Menschen für Gott – zu ihrem zentralen Anliegen erklären.

In Fatih Akins Film „Auf der anderen Seite“ hörten wir das in dem Satz: „DAS GIBT ES BEI UNS AUCH“. Eine Deutsche spricht ihn aus, als sie in Istambul das Opferfest, das höchste Fest der Muslime, miterlebt.

 Posted by at 12:36

Ohne Vorratstasche, ohne Schuhe. Schlimm?

 Armut, Migration, Ostern, Sprachenvielfalt  Kommentare deaktiviert für Ohne Vorratstasche, ohne Schuhe. Schlimm?
Apr 022010
 

Ganz selten fallen orthodoxes und westliches Ostern auf einen Tag. In diesem Jahr aber ist es so. Beide Hälften der Christenheit, die östliche und die westliche, feiern Karfreitag und Ostern am selben Tag. Die orthodoxen Osterfeiern dauern sehr lang – 6 bis acht Stunden! Grund: Sie lesen das gesamte Evangelium Wort für Wort durch. Und für ein ein einziges der vier Evangelien braucht man 2-3 Stunden.

Welchen Menschen predigte Jesus? Die Antwort liegt auf der Hand, wenn man die Evangelien liest: Überwiegend den sozial Schwachen, den Bildungsfernen. Er selbst – war in den Schriften sehr bewandert, kannte wie alle damaligen Gebildeten seines Volkes die Tora in großen Teilen  auswendig. Und er beherrschte neben seiner Muttersprache Aramäisch auch so leidlich die damalige internationale Verständigungssprache des östlichen Reichsteiles der Römer, also Griechisch. Sein Prozess vor Pilatus wurde ohne Dolmetscher geführt.

Aber er hinterließ keine Schriften. Er, der Migrant, redete überwiegend in schlichtesten Bildern und Geschichten. Genau so müssen wir auch heute zu unseren Migranten und Zuwanderern reden: in einfachsten Sätzen, einfachsten Bildern. In Gesten. In Grüßen.

Großartig finde ich seine Fragetechnik – sie nötigt mir höchste Bewunderung ab. Statt den Leuten die Antworten aufs Brot zu schmieren, stellt er ihnen Fragen.

Was sagt er zum Thema Armut und Reichtum? Wie schlimm ist Armut? Wie wichtig ist die soziale Grundsicherung?

Was ist wichtiger – materielle Sicherheit oder spiritueller Wandel? Beharren oder Änderung? Bleiben oder Werden?

„Als ich euch ohne Geldbeutel aussandte, ohne Vorratstasche und ohne Schuhe, habt ihr da etwa Not gelitten?“ So steht es bei Lukas 22,35. Eine Frage an Migranten! Die Antwort lautet: Nein.

Eine klare Absage an die „ewige Grundsicherung“. Eine klare Absage an das Streben nach materieller Sicherheit, sofern es über das spirituelle Wohlergehen gestellt wird.

Das Christentum ist eine echte Migrantenreligion. Es gibt tausende von Bildern, Legenden, Geschichten, in denen der Christ als armer Wanderer, als „peregrinus“ dargestellt wird. „Hinabgestiegen zu der Hölle – auferstanden am dritten Tage“ – auch das sind alles Wanderungs-Erfahrungen.

Wanderung – Wandlung – Werden. Beständiges Umdenken, beständige Richtungsänderung. Das alles gehört zum Kern der Botschaft.

 Posted by at 10:40