Bedrohung der LKW durch alle Radfahrer, oder: Verkehrsmoral durch Hören und Reden heben!

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Mrz 252012
 

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Legendär, dieser 7. Sinn! Gute Sache, dass Minister Ramsauer die beliebte Serie wiederbeleben will. Sie ist nicht gestorben, sie schläft nur!

Diese Sendung ist nicht tot, sie lebt – in unseren Erinnerungen mindestens.

Ein Hauptthema des 7. Sinns müssten wir Radfahrer sein.

Idealerweise würden Radfahrer, also „Selbstkraftfahrer“, und Autofahrer, also „Fremdkraftfahrer“, miteinander reden! An allerlei Konfliktsituation entspönne sich ein heißer 20-Sekunden-Dialog, der dann durch einen belehrend-sokratischen Dialog samt Aufklärungsbotschaft ergänzt würde.

Ich habe Hunderte solche Mini-Dialoge geführt. Letztes Beispiel:

Ich hatte gestern einen hübschen Dialog mit einem rechts abbiegenden LKW-Fahrer. Er kurbelte das Seitenfenster herunter:  „1 METER 50 ABSTAND – DAS GILT AUCH FÜR DICH! Weniger als 1,50 m ist gefährlich!“ rief er mir zu, als ich mich in der Geradeaus-Spur auf der Berliner Kantstraße etwa 1 m links neben ihm an der roten Ampel anstellte, während er selbst auf der Rechtsabbiegerspur wartete.

Ich trug die gelbe Warnweste des ADFC, mit der 1,50 m Sicherheitsabstand eingefordert wird. „Fühlen Sie sich bedroht durch mich?“, frug ich zurück. „JA, BEDROHT DURCH ALLE RADFAHRER!“ erwiderte der LKW-Fahrer.  Ich entschuldigte mich, sagte erklärend in betont begütigendem Ton:


„Der Abstand gilt eher beim Überholen. Wir bitten dabei um den nötigen Seitenabstand.“ Wir tauschten erst fragende, anklagende, dann zunehmend freundliche Blicke aus. Ich hatte das Gefühl, dass der Mann nachdachte. In solchen Augenblicken entscheidet sich die Verkehrsmoral!

Der Mann dachte nach, ich ließ ihn nachdenken. Ich wünschte „Gute Fahrt!“, winkte begütigend, und jeder fuhr seiner Wege.

Solche Begegnungen mit Autofahrern habe ich als Radfahrer zu Hunderten gehabt. An solchen Szenen könnte man den 7. Sinn wieder zum Leben erwecken.

Was ist richtig in solchen alltäglichen Situationen? Der 7. Sinn könnte es uns sagen!

Verkehrsmoral: Ramsauer will den „7. Sinn“ wieder im Fernsehen – Nachrichten Motor – WELT ONLINE

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Ermutigung. Zutrauen. Kooperation.

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Mrz 242012
 

MIT BEIDEN SATTELTASCHEN GUT GEFÜLLT MIT DEM GEIST VON ERMUTIGUNG ZUTRAUEN UND KOOPERATION RADLE ICH HEUTE ZUR ADFC-JAHRESMITGLIEDERVERSAMMLUNG!

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Mrz 222012
 

Ein hübscher, polemisch zuspitzender Ausdruck, den ich von Leo Trotzki übernehme, ist der Ausdruck „Nationalkommunismus“. Bekanntlich sprach Trotzki sich gegen das Leninsche Konzept vom Sozialismus in einem Lande aus, wonach die kommunistische Revolution ruhig zuerst einmal in einem rückständigen Musterland durchgeführt werden solle, auch dann, wenn die Stunde der Weltrevolution noch nicht geschlagen habe. Stattdessen verfolgte er unbeirrt das übergeordnete Ziel der Weltrevolution. Das hat ihn sein Leben gekostet, die von ihm kritisierten russischen Nationalkommunisten jagten ihn aus dem Land und ermordeten ihn schließlich am 20.08.1940 in Mexiko wie so einige Millionen andere tatsächliche oder vermeintliche Abweichler, Volksschädlinge, zersetzende Elemente usw. usw.

Trotzki war einer der ersten, der in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts bereits die strukturelle Ähnlichkeit zwischen Nationalsozialismus und Nationalkommunismus herausarbeitete. Er sprach bereits viele Jahre vor dem deutsch-russischen Interessenaufteilungsabkommen vom 23.08.1939 von einer Art Volksfront der Nationalsozialisten und Nationalkommunisten gegen die wahren Kommunisten – die „Trotzkisten“ eben, wie sie sich später nannten. Gut gemacht!

Es wäre einmal interessant zu prüfen, ob die 1920 erfolgte Umbenennung der DAP in NSDAP ausdrücklich mit Bezug auf die Schriften Leo Trotzkis erfolgte, salopp formuliert:  „Wenn die Russen ihren Nationalkommunismus so erfolgreich durchziehen, dann probieren wir’s eben als Deutsche mit dem Nationalsozialismus. Könnte klappen! Probieren wir’s einfach!“ Und es hat – im zweiten Anlauf 1933 – geklapppt!

Wie und wann entstand der Nationalkommunismus? 1917 begann der Nationalkommunismus zunächst in Russland – und setzte sich in zunächst Russland und dann in anderen, durch Russland eroberten Ländern fort bis etwa 1956 … Massenerschießungen, Ausmerzung von „Schädlingen“, Zwangsrussifizierung der Minderheiten, hunderte von sogenannten „Konzentrationslagern“ (Концентрационный лагерь, später in „stalinistischer“ „Gulag“ umbenannt), Judenfeindschaft, übersteigerter russischer, später rumänischer, ungarischer, tschechischer, bulgarischer Nationalismus gehörten zum Kernprogramm dieser Nationalkommunismen.

Eine sehr hohe Millionen-Zahl an Terroropfern und einge verbrecherische Angriffskriege hat der nationalistische Kommunismus in Russland und den Nachbarländern ab 1917 produziert, und zwar bereits weit vor dem 1. September 1939. Alles vergessen? Nicht ganz, aber TOTgeschwiegen. Der eine oder andere Fachhistoriker wird wohl wissen, wovon ich hier rede.

Der durch die Oktoberrevolution 1917 eingeleitete russische Nationalkommunismus war nachweislich das große Strukturvorbild erst der italienischen Faschisten und dann der deutschen Nationalsozialisten! Nicht nur im Namen, sondern auch in den Propaganda-Methoden ahmten zuerst die italienischen Faschisten und dann die deutschen Nationalsozialisten das Vorbild der russischen Nationalkommunisten erstaunlich präzise nach. 

Zwangsrussifizierung der Ukrainer, Letten, Esten, Litauer, Zwangsitalianisierung der Slowenen und der Südtiroler, Zwangsgermanisierung der nichtdeutschen Minderheiten … die nationalistischen Programme der russischen, italienischen und deutschen Politik glichen sich im kommunistischen Russland, im faschistischen Italien, im nationalsozialistischen Deutschland mit erstaunlicher Präzision.

Ich kenne Plakate gegen Volksschädlinge in deutscher und in russischer Sprache aus den 30er Jahren, die einen von den russischen Nationalkommunisten, die anderen von den deutschen Nationalsozialisten gefertigt. Sie sind in der Bildsprache und selbst in den Slogans nicht zu unterscheiden.

Nur schweigt die Welt heute davon. Man will nichts von den Zwangsrussifizierungen, den Zwangsitalianisierungen wissen. SCHLUSS-STRICH endlich!

Wie kann man den Schlussstrich ziehen? Durch eine ganz einfache Friedensformel: Die Deutschen waren an  allem schuld. Und aus, fertig, erledigt. Die Deutschen sind die Urquelle allen Übels.

Das friedliebende Italien, nicht das kriegerische Deutschland hat Albanien am 2. April 1939 militärisch überfallen und besetzt und damit gewissermaßen das miltärische Vorspiel zum 2. Weltkrieg geliefert. Vergessen! Das friedliebende Italien hat am 28.10.1940 aus eigenem Antrieb Griechenland überfallen und besetzt. Vergessen! Ein unbedeutendes Detail. Zahlen müssen und sollen heute endlich die Deutschen. Weg mit den Tatsachen. Kommunistische italienische Partisanen haben im italienischen Bürgerkrieg Pier Paolo Pasolinis Bruder ermordet. Passt nicht ins Bild. Also weg mit diesen Tatsachen.  Denn sie könnten das Bild ins Wanken bringen, dass letztlich die Deutschen und nur die Deutschen an allem Bösen schuld sind.

Das ist die antideutsche Theologie oder auch Holocaust-Theologie, wie sie heute weltweit und tausendfach vertreten und gelehrt wird, vor allem auch in Deutschland selbst, aber daneben vor allem in tausenden von Filmen und Büchern über die „dunklen Zeiten“.

Bis hin zu dem Punkt, dass man sich an staatlichen deutschen Feiertagen schämt, die deutsche Sprache, die Muttersprache eines Martin Luther, Philipp von Zesen, Johann Sebastian Bach, Friedrich Schiller, Immanuel Kant, Albert Einstein, Karl Marx, Heinrich Heine, Sigmund Freud, Franz Kafka, Thomas Mann zu verwenden und stattdessen lieber Englisch oder gar nichts spricht und singt. Ist alles Deutsche böse?

Sind denn Martin Luther, Philipp von Zesen, Johann Sebastian Bach, Friedrich Schiller, Immanuel Kant, Heinrich Heine, Albert Einstein, Karl Marx, Sigmund Freud, Franz Kafka, Thomas Mann alle böse, nur weil sie Deutsche waren, die deutsche Sprache liebten und sprachen, oder im sprachlich-kulturellen Sinne als Deutsche anzusehen sind?

Stillschweigendes Motto des heutigen antifaschistischen, antirassistischen Kampfes:

a) Du sollst nicht wissen!
b) Du sollst nicht fragen!
c) Die Deutschen und nur die Deutschen haben mit ihren Helfershelfern ganz Europa verwüstet. Sie sind letztlich an allem Bösen in der europäischen Geschichte schuld.

Leo Trotzki: Gegen den Nationalkommunismus. Lehren des »Roten« Volksentscheids

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„Rassismus schadet bereits in geringsten Mengen!“

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Mrz 212012
 

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Der arme Kreuzberger Blogger schloss sich heute einer Demo gegen Rassismus durch den Mehringdamm und die die Obentrautstraße an. „Was ist Rassismus?“, fragte ich eine Teilnehmerin vor dem Finanzamt Kreuzberg am Mehringdamm.

„Wenn man gegen Menschen etwas hat, nur weil sie anders sind, zum Beispiel weil sie eine andere Religion, andere Sprache, andere Hautfarbe haben.“

„Gut, dagegen bin ich auch!“, erwiderte ich. Ich bin in der Tat entschieden dagegen, dass man gegen Menschen etwas hat, nur weil sie anders sind, zum Beispiel weil sie eine andere Religion, andere Sprache, andere Hautfarbe haben!

Nun bog der Zug in die Obentrautstraße ein. Ich war neugierig, wollte mehr lernen und stellte eine zweite Frage zu dem bekannten Wandspruch im Aufgang eines Mietshauses in eben dieser Straße:

„Haltet ihr den Spruch „Yuppies raus“ für rassistisch?“

„O nein, hier geht es doch nur um den Kampf für ein lebenswertes Umfeld“, bekam ich zur Antwort. „Außerdem – wer legt fest, wer ein Yuppie ist? Du, ich, wir alle?“

„Und Juden raus? Ist das Rassismus? Und Němci ven – Deutsche raus?  Und Ausländer raus? Sind das rassistische Äußerungen? “

Ich erhielt keine Antwort, der Zug zog weiter.

Mit meinen Fragen blieb ich alleine.

Da sprach mich ein älteres Ehepaar an: „Setz dich zu uns. Es hat keinen Sinn zu streiten.“

 Posted by at 20:46

Kultur der Wertschätzung pflegen! Eine Abendmusik

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Mrz 212012
 

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Über die letzten Jahrzehnte sind mir immer wieder Störungen
im zwischenmenschlichen Umgang aufgefallen.
Sie sind in gewissem Sinn normal und kommen in jeder Gruppe,
auch in jeder Familie vor.
Ich glaube, wir brauchen gerade deswegen eine Kultur der Wertschätzung
für die Arbeit und die Meinungen jedes anderen Menschen.

Schneidende Belehrungen über starre Regeln sind oft ebenso unangemessen
wie schmollende Anklagen über echtes oder vermeintlich erlittenes
Unrecht.

Ein lösendes, versöhnliches, humorvolles Gespräch schafft mehr Klarheit
als schroff im Raum stehende Behauptungen.
Ein bisschen Nachgeben, ein bisschen Toleranz schadet nie.

Das Wort: "Darin gebe ich dir Recht" höre ich zu selten.

Ich möchte es öfter hören.

Nur wenn wir selbst ein faires, auf Wertschätzung und Achtung

begründetes Verhalten im Umgang miteinander zeigen, können wir
glaubwürdig für faires Verhalten in der Familie, im Betrieb,
im Straßenverkehr werben.

Was wir selbst nicht vorleben, dürfen wir auch von anderen nicht erwarten.

Jede Familie, jede Gruppe, jeder Menschenverband lebt davon, dass jedes Mitglied
sich von Anfang an
als lebendigen, verantwortlichen Teilhaber des Ganzen sehen darf
und dass wir uns als Diener dieses Ideals der Fairness und der Achtung
im zwischenmenschlichen Umgang sehen.

Ermutigung der anderen Gruppenmitglieder zu eigenen, auch
unangepassten Lösungen ist das Zauberwort.

Ein neuer Bekannter fiel mir vor wenigen Wochen positiv
durch einen ersten Beitrag auf:
"Ich finde eure Diskussion hier völlig abgehoben, fachidiotisch geprägt.
Ihr denkt in dieser Frage
in die falsche Richtung!"

Solche Stimmen brauchen wir mehr und öfter!
Dieses Mitglied habe ich sofort ins Herz geschlossen
und bei uns behalten.

"Habt Mut, Wege zu erproben, auch wenn nicht alles abgesegnet ist.
Wir stützen euch!"

Der gute Ton macht die gute Musik – in Familien, in Gruppen,
im Straßenverkehr ebenso wie sonst im Leben auch.

Bild: ein Weg an der Ostseeküste zwischen Ahrenshoop und Wustrow
 Posted by at 20:20

Berlino, capitale dell’ospitalità!

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Mrz 202012
 

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Berlin zieht weiterhin die Menschen aus aller Welt an! Das sollten wir hegen und pflegen, wir sollten uns als weltoffene gastliche Metropole darstellen.

Wir sind nach Mitte und Charlottenburg der drittgastlichste Bezirk! So schreibt es heute die italienische Repubblica! Guggenheim und Krethi und Plethi, sie alle sind in Friedrichshain-Kreuzberg willkommen!

Die Zukunft ist willkommen in Friedrichshain-Kreuzberg!

Berlino, capitale dell’ospitalità | Repubblica Viaggi
Oggi la capitale federale offre circa 121mila posti letto. La maggior parte dei quali a Mitte, cioè oltre 43mila. Segue distanziata Charlottenburg, la parte più elegante della vecchia Berlino Ovest con 26mila posti letto, e il quartiere di Friedrichshain-Kreuzberg con 14mila. Quest’ultimo dato è interessante, anche per chi vuole prepararsi a tornare a Berlino o a vederla per la prima volta, perché il quartiere unisce amministrativamente Friedrichshain, cioè una vivace zona giovanile dell’est, a Kreuzberg, il quartiere multietnico berlinese per eccellenza, quasi una specie di Notting Hill prussiana.

Bild: „Abschaum schwimmt oben.“ Rassistische Sprüche am Stuttgarter Hauptbahnhof, aufgenommen heute

 Posted by at 18:54

„Yuppies raus“ – (Juden raus?) the writing is on the wall

 Friedrichshain-Kreuzberg, Hebraica  Kommentare deaktiviert für „Yuppies raus“ – (Juden raus?) the writing is on the wall
Mrz 202012
 

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Das BMW Guggenheim Lab ist in Kreuzberg nicht erwünscht. Gewalt wurde angedroht, die Zukunftswerkstätte wird deshalb nicht nach Kreuzberg kommen.

Der Name Guggenheim ist hier nicht erwünscht!

Was mag wohl in jemandem vorgehen, der den traditionsreichen jüdischen Namen Guggenheim trägt, wenn er hier bei uns hier in Kreuzberg wieder das Gefühl bekommt: „Der Name Guggenheim ist hier nicht erwünscht!“

„Yuppies raus“, lese ich seit einigen Monaten breit und unübersehbar im Aufgang eines Kreuzberger Hauses. Rein grammatikalisch und lautlich klingt das fast genau so wie „Juden raus!“.

The writing is on the wall!

„Wer hier raus oder rein kommt, das bestimmen wir“, so sprachen damals die Nazis. Der Protest richtete sich damals wohlgemerkt vor allem gegen die Immobilienbranche und gegen die Banken.

„Wer hier raus oder rein kommt, das bestimmen wir“, so sprechen heute die Blockwarte der neuesten Machart und drohen mit Gewalt.

Auffallend auch die Ähnlichkeit in dem Spruch „Deutschland verrecke“, wie er in Friedrichshain unübersehbar auf einem Dach steht, und dem Spruch „Juda verrecke“, wie er in den dreißiger Jahren häufiger zu finden war.

Wie sagte Bert Brecht doch? „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“

Kreuzberg wird erneut ungastlicher, wird erneut freiheitsfeindlicher. Der gewaltbereite Mob versucht sich die Hoheit über den Stadtteil  zu erkämpfen.

Leserkommentare – Protest in Kreuzberg: „BMW Guggenheim Lab“ unerwünscht – taz.de

 Posted by at 18:30

„Ich habe dazu Ja gesagt“

 Freiheit, Freude, Singen  Kommentare deaktiviert für „Ich habe dazu Ja gesagt“
Mrz 182012
 

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Sehr guter, sehr schöner Tag heute! Mit Eltern und Kindern unserer Lomonossow-Schule wandern wir gemeinsam um den Schlachtensee und die Krumme Lanke, nebenbei verfolge ich über das Schlaufon die Bundespräsidentenwahl. „Kinder, lasst uns ein Lied singen!“ rief ich bei der Mittagsrast aus, zu der wir uns im Schatten der amerikanischen Munitionsbunker aus dem Kalten Krieg niederließen.

Ich verteilte Zettel und gemeinsam sangen wir

„Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt,
er setzt seine Felder und Wiesen instand.“

Darauf sangen die russischen Eltern zu meiner großen Freude alle gemeinsam zum Abschied ein russisches Volkslied, während ich schon allein losmarschierte, da mich berufliche Pflichten vorzeitig nach Kreuzberg abriefen.

Manche fragen: „Wofür steht Joachim Gauck?“

Lest doch mal das Kapitel „Freiheit, die ich meine“ aus Gaucks Autobiographie. In diesen zehn oder zwölf Seiten hat er eingefangen, was für ihn zählt.

Nach der Heimkehr briet ich Fisch zur Feier des Tages und lauschte den Tönen des heimatlichen Kreuzberg: ein zaghafter Drummer im Hinterhof, ein brutzelnder Fisch in der Pfanne, später höre ich erste Regentropfen nach all dem herrlichem Sonnenschein.

Ich habe heute zu allem Ja gesagt!

Ansprache des neuen Bundespräsidenten: Gaucks Antrittsrede im Wortlaut – Politik – Tagesspiegel

Bild: die Ostsee bei Dierhagen, aufgenommen im Juli 2011

 Posted by at 21:27

DU SOLLST NICHTS WISSEN – DU SOLLST NICHT FRAGEN – DU SOLLST NICHT ERINNERN

 Europäischer Bürgerkrieg 1914-1945, Was ist deutsch?  Kommentare deaktiviert für DU SOLLST NICHTS WISSEN – DU SOLLST NICHT FRAGEN – DU SOLLST NICHT ERINNERN
Mrz 172012
 

„Kuckt mal, wir Deutsche haben den unter deutschem staatlichem Befehl ermordeten Millionen Juden Europas in der Nähe des Bendlerblockes und der Wilhelmstraße ein stattliches Denkmal gesetzt, wollt ihr Russen nicht auch den unter russischem staatlichem Befehl ermordeten Juden Europas, den unter russischem staatlichem Befehl ermordeten europäischen Christen, Atheisten, Kommunisten, den unter russischem staatlichem Befehl ermordeten  Muslimen ein Denkmal setzen? – etwa in der Nähe der Lubianka?“ So frage ich manchmal.

„Wo denkst du hin? Die Stalinisten, das waren doch alles Verbrecher, Mörder, Räuber, Diebe und Banditen.  Das ist vorbei, damit sind wird durch. Wir brauchen endlich den Schlussstrich unter den Stalinismus. Es waren Kriminelle, nicht wir Russen. STELL DOCH NICHT SO VIELE FRAGEN!“

DU SOLLST NICHT WISSEN! Das Schicksal der Millionen und Millionen von Terroropfern (darunter auch sehr viele Deutsche), die ab 1917 in der Sowjetunion verschleppt, interniert, ermordet, erschossen und hingerichtet wurden, ist weiterhin fast vollständig ungeklärt. Selbst die Zahlen schwanken. Waren es nun 15 Millionen, oder 30 Millionen oder 50 Millionen? Wir wissen es nicht, und wir werden es vielleicht nie erfahren.

Heute wird gesagt: Das war alles Stalin. Er allein?

Es wird gesagt: alles eine Folge des deutschen Überfalls auf die friedliebende Sowjetunion! Wirklich?

Der verbrecherische Angriff der Hitleristen auf die Stalinisten, die ihrerseits vorher bereits mehrere Nachbarstaaten in verbrecherischen Angriffskriegen überfallen hatten, erfolgte 1941. Die großen Säuberungen des sogenannten „Stalinismus“  mit millionenfachen Morden unter dem Befehl der russischen Staatsorgane, riesige Umsiedlungen, Zwangskollektivierungen hingegen wurden zu „Friedenszeiten“ durchgeführt,  also  insbesondere in den Jahren 1937/38 und dann noch einmal in den frühen 50er Jahren.

War das nur STALIN? Hatte er nicht wenigstens eine Partei und einen Geheimdienst dabei? Hat er allein eigenhändig in „Friedenszeiten“ Millionen Menschen ermordet?

Verschleppung, Vertreibung, Versklavung – dieses Schicksal traf ab 1917 unter dem Nationalbolschewismus, dem gelobten „Kommunismus in einem Lande“, zahlreiche nationale Minderheiten, nicht nur die zugewanderten deutschen Emigranten, sondern auch die autochthonen Volksgruppen wie etwa die Ukrainer oder die „Wolgadeutschen.“

DU SOLLST NICHT FRAGEN!

In der DDR und den anderen Staaten des Kommunismus galten starke Frageverbote.

Loretta Walz und Annette Leo fragen heute trotzdem – danke! Sie zeichnen in ihrem Film „Im Schatten des Gulag – als Deutsche unter Stalin geboren“ das Schicksal der deutschen Emigranten nach, die in den 30er Jahren von den kommunistischen – oder besser den „stalinistischen“ –  Staatsorganen verschleppt, deren Familien zerstört, die verschickt und versklavt worden sind.

In der DDR war das Schicksal der verschleppten und vertriebenen Deutschen tabu. Das Wort Vertreibung der Deutschen durfte nicht verwendet werden. Noch heute zucken brave, tüchtige Menschen aus der früheren DDR peinlich berührt zusammen, wenn ich Namen wie Glogau oder Breslau in den Mund nehme, statt servil und korrekt Głogów und Wrocław zu sagen. Der deutsche Anteil in der Geschichte dieser Städte wird von sehr sehr vielen Deutschen – weniger als von Polen selbst – systematisch geleugnet.

„DU SOLLST NICHT ERINNERN!“

Keine Bange: Wenn ich Polnisch spreche, sage ich Wrocław wie die Polen, wenn ich Deutsch spreche, sage ich wie die Polen auch Breslau. Und wenn  ich feinfühlig erahne, dass meinen wackeren schuldzerfressenen Deutschen alles Deutsche furchtbar unangenehm und verhasst ist, switsche ich ins Englische oder Russische. Oder ich halte gleich die Klappe. Du sollst nicht reden! Alles paletti.

Dennoch gilt: Breslau war über Jahrhunderte hinweg eine überwiegend, obzwar nicht ausschließlich deutsch geprägte Stadt, das war nun einmal die Stadt, aus der beispielsweise die folgenden Nobelpreisträger stammen (Auszug aus der Wikpedia):

  • Theodor Mommsen (1902) – historyk, poeta oraz prawnik niemiecki
  • Philipp Lenard (1905) – fizyk, nagrodę otrzymał dzięki swej pracy nad promieniowaniem katodowym
  • Eduard Buchner (1907) – niemiecki profesor chemii. Prowadził badania z dziedziny związków cyklicznych (odkrycie pirazolu), nad alkoholową fermentacją drożdżową i procesami fermentacyjnymi
  • Paul Ehrlich (1908) – chemik i bakteriolog, wynalazł salwarsan – lekarstwo przeciwko kile stosowane przed wynalezieniem antybiotyków
  • Gerhart Hauptmann (1912) – dramaturg i powieściopisarz, był przedstawicielem nurtu naturalistycznego w teatrze
  • Fritz Haber (1918) – chemik niemiecki pochodzenia żydowskiego, nagrodę otrzymał za opracowanie metody syntezy amoniaku, umożliwiającej produkcję nawozów sztucznych
  • Friedrich Bergius (1931) – prace badawcze nad wysokociśnieniowym uwodornianiem węgla do węglowodorów ciekłych – benzyna syntetyczna (metoda Bergiusa), scukrzaniem drewna (hydroliza celulozy)
  • Otto Stern (1943) – fizyk, nagrodę otrzymał za swój wkład w rozwój metody wiązki molekularnej i odkrycia momentu magnetycznego protonu
  • Max Born (1954) – sformułował standardową obecnie interpretację kwadratu funkcji falowej (ψ*ψ) w równaniu Schrödingera jako gęstości prawdopodobieństwa znalezienia cząstki
  • Reinhard Selten (1994) – ekonomista niemiecki, Nagrodę Nobla otrzymał za osiągnięcia w dziedzinie teorii gier

Loretta Walz Videoproduktion

 Posted by at 13:46
Mrz 162012
 

„Überall, wo wir hinkommen, bringen wir nur Freundschaft, Liebe und Frieden!“ Möge die Verleihung des Toleranzpreises an den türkischen Ministerpräsidenten genau diesen Geist des Friedens, der Versöhnung zwischen Türken und Griechen und Kurden und Armeniern und Franzosen und Deutschen befördern. Es ist möglich!

Türkei – Massenproteste wegen Toleranzpreis für Erdogan – Politik – Berliner Morgenpost – Berlin

 Posted by at 11:26