Und durch’s Auge schleicht die Kühle sänftigend in’s Herz hinein

 Fanny Hensel, Goethe, Musik, Südtirol  Kommentare deaktiviert für Und durch’s Auge schleicht die Kühle sänftigend in’s Herz hinein
Aug 152018
 

Heiß ist es dieser Tage in ganz Europa gewesen, heiß war es auch in Villnöß, in Ridnaun, in Gröden, in all diesen Tälern  im lieblichen Südtirol, wo wir zwei Wochen mit Wandern, Schauen, Plaudern, Staunen, Singen und Geigen verbrachten! Wenn  wir dann ermüdet von langen Touren über hale Gupfe wieder in unserem Bauernhof voller strotzend vollhängender Apfelbäume eintrafen, dann war es da immer heiß, so heiß, dass fast nur noch aus Fanny Hensels Lied „Dämmrung senkte sich von oben“ Kühlung zu erreichen war! Summend die Klänge dieses Liedes erwartete ich dann den Abend. Es half mir oft, wenn auch nicht immer!

Hier zunächst der Text aus den Chinesisch-deutschen Jahres- und Tageszeiten, wie ihn Karl Eibl 1998 in seiner Gesamtausgabe der Gedichte bietet:

 

Dämmrung senkte sich von oben,
Schon ist alle Nähe fern;
Doch zuerst emporgehoben
Holden Lichts der Abendstern!
Alles schwankt in’s Ungewisse
Nebel schleichen in die Höh;
Schwarzvertiefte Finsternisse
Wiederspiegelnd ruht der See.

Nun im östlichen Bereiche
Ahnd‘ ich Mondenglanz und Glut,
Schlanker Weiden Haargezweige
Scherzen auf der nächsten Flut.
Durch bewegter Schatten Spiele
Zittert Luna’s Zauberschein,
Und durch’s Auge schleicht die Kühle
Sänftigend in’s Herz hinein.

Was macht die Komponistin Fanny Hensel mit diesen rätselhaft schillernden Versen? Mein Ohr sagt mir: Sie macht nichts damit, sie hört in sie hinein, sie scheint sie nur auf sich wirken zu lassen. Das Lied – nur scheinbar einfach hingesetzt mit seiner chromatisch abwärts schreitenden, seiner abgeschatteten Melodie, seinen gebrochenen Akkorden in der Begleitung, in Wahrheit  ein kunstvoll gespiegeltes Halbes, in dem Goethes Verse sich als Ganzes zitternd widerspiegeln – wirkt selber wie das, was es darstellt: eine glatte, spiegelnde Fläche, in der fast unmerkliche Schiebungen, Regungen verzittern, hinstreichen, schleichen, vibrierende Erregungen, ein liebliches dunkles Tal, eine farbenprächtige Düsternis… das ist unvergleichlich, das ist einzigartig, das hat verwandelnde Kraft!

Zitiert nach:
Chinesisch-deutsche Jahres- und Tageszeiten.  In: Johann Wolfgang Goethe. Gedichte 1800-1832. Hgg. von Karl Eibl, Deutscher Klassiker Verlag. Sonderausgabe zu Johann Wolfgang Goethes 250. Geburtstag. Frankfurt am Main 1998, S. 695-699, hier S. 698 [Nr. VIII]

Bild:

Fernes Wetterleuchten am Abend im Eisacktal, hinter Brixen, August 2018

 

 Posted by at 16:04

Leuchtet, ihr strahlenden Nachtkerzen des Gesanges!

 Einladungen, Fanny Hensel, Hebraica, Singen  Kommentare deaktiviert für Leuchtet, ihr strahlenden Nachtkerzen des Gesanges!
Sep 302017
 

Höre! Hannah Arendt, die 1906 im niedersächsischen Linden geborene große deutsche Philosophin sagt:

Im Deutschen gerade liegt das Volkslied aller Dichtung zugrunde, wenn auch in der eigentlich großen Dichtung so transformiert, daß es kaum noch kenntlich ist. So klingt die Stimme der Dienstbotengesänge durch viele der schönsten deutschen Gedichte.“

Höre! Unwillkürlich kommen dir diese Worte dieser großen jüdischen Philosophin in den Sinn! Denn soeben erreicht dich eine Einladung zu einem verheißungsvollen Konzert, das die 1975 in New York verstorbene große US-amerikanische Philosophin Arendt sicherlich besucht hätte, wenn sie denn noch lebte und zufällig gerade in Berlin weilte:

 

Samstag,  30. September 2017 – 19 Uhr
Gemeindesaal der Jesus-Christus-Kirche Berlin-Dahlem, Thielallee 1-3
Freier Eintritt

Deutsche Volkslieder in Melodie und Geschichte

Projekt-Chor Roland Bader
Mitglieder des früheren Chors der St. Hedwigs-Kathedrale, des Karl-Forster-Chores und Gäste
Leitung und Moderation: Roland Bader
Am Flügel Michael Cohen-Weißert

Die Texte der Lieder liegen offen vor mir. Ich nippe kurz an den Worten wie an einem schäumenden Kelche:

Brüder reicht die Hand zum Bunde Ännchen von Tharau ist’s die mir gefällt rede Mädchen allzu liebes das mir in die Brust die kühle hat geschleudert mit dem Blicke diese wilden Glutgefühle wie sanft sich die Quelle durch die Wiese windet nicht wandle mein Licht dort außen im Flurbereich ich wollt meine Lieb ergösse sich all in ein einzig Wort abends wenn ich schlafen geh in einem kühlen Grunde da steht ein Mühlenrad

Das ist ja jene bunte, abendlich strahlende, wilde und betörende Klanglandschaft, welche einst in deutscher Sprache erklang und erscholl, welche einst Hannah Arendt, Heinrich Heine, der Sänger und Schubert-Herausgeber Max Friedlaender, der Zeichner und Komponist Felix Mendelssohn, der Philosoph Walter Benjamin so beredt priesen und rühmten.  Kehrt doch wieder alle alle! Ihr sollt auferstehen und leben!

Wer kennt die Namen dieser Dichterinnen und Dichter heute noch? Kennst du sie wohl? Adelheid Wette, Wilhelm Ganzhorn, Heinrich Heine, Georg Friedrich Daumer, Adalbert von Chamisso, Fanny Hensel, Johann Gottfried Hientzsch, Joseph von Eichendorff?

Nun, nach dem einen ist immerhin noch (noch!) eine Universität in Düsseldorf benannt, nach einem anderen immerhin noch (noch!) eine Gasse am voll durchkommerzialisierten Potsdamer Platz in Berlin, noch nach einer anderen eine Grundschule in Kreuzberg, und nach einem anderen ein voll im Gentrifizierungswahn lebender Kiez in Kreuzberg.

Aber wer kennt diese Lieder noch? Wer singt sie noch? Seid ihr alle verweht, vergessen, verschollen? Nein! Kehrt doch wieder!

 

Bild: Romantisches Abendlicht im Natur-Park Schöneberger Südgelände, 29.09.2017, 18.30 Uhr

Zitat Hannah Arendts hier wiedergegeben nach:
Beatrix Brockman: Scherben im Bachsand. Der Nachlass der Lyrikerin Eva Strittmatter kommt in die Akademie der Künste nach Berlin. In: Ars pro toto. Das Magazin der Kulturstiftung der Länder, 3-2015, S. 25-29, hier S. 26

 

 

 Posted by at 10:17

„Hüter, ist die Nacht bald hin?“

 Fanny Hensel, Schöneberg  Kommentare deaktiviert für „Hüter, ist die Nacht bald hin?“
Feb 112014
 

Brocken_2014-02-04 11.24.36

„Wo wohnst du? Wo kommst du her? Wie lange spielst du schon Bratsche?“ So fragen mich meine neuen Mitspieler im Kirchenkreisorchester Alt-Schöneberg.

„Ich wohne ein gemächliches 5-Minuten-Moderato vom Dreifaltigkeitsfriedhof entfernt,“, antworte ich,  „wo Felix  neben seiner Schwester Fanny begraben liegt. 7 Minuten sind es von unserer Wohnung an der Fanny-Hensel-Grundschule vorbei bis zum Mendelssohn-Bartholdy-Park mit seinem Ginko Biloba, an dem ich gern das Gedicht Goethes aus dem West-Östlichen Divan rezitiere. Besucht  uns – 10 Minuten lauft ihr  bis zur Leipziger Straße 3, dem heutigen Bundesratsgebäude, wo die Mendelssohns ab 1825 ihr offenes, gastfreudliches Haus führten. Jetzt wisst ihr, wo ich wohne.“

Nach solchen munteren Gesprächen und Rätseln kehrte ich gestern wohlbehalten von einer Orchesterprobe aus Schöneberg nach Kreuzberg radelnd zurück.

Die Aufführung von Mendelssohns Lobgesang am 15. Juni 2014 wird die Wiedereröffnung der alten Dorfkirche Schöneberg preisen. Fast flossen uns Streichern gestern schon die Tränen.

Mendelssohn Bartholdy trifft in seinem „Lobgesang“ op. 52 einen innigen Ton, neu, unverwandt vertrauend wie die sich öffnenden Augen eines erwachenden, staunenden Kindes! Mendelssohn Bartholdy und auch seine Schwester Fanny Hensel sind sozusagen „Christen der ersten Morgenröte“, also Getaufte, deren jüdische Vorfahren noch keine Christen waren. In den Kompositionen der Geschwister, in den Zeichnungen, den Gedichten und Briefen tritt etwas Tastendes, Vorsichtig-Bittendes hervor, also das genaue Gegenteil von dogmatischer Gewissheit!

Dies wurde mir gestern am Beispiel  des mir aus dem Kreuzberger Osten anvertrauten hervorragend klingenden Instrumentes des Mittenwalder Meisters Michael Bitterer wieder klar. Ich finde mich – von der Geige herkommend – tastend, hinhörend in die deutlich größere Mensur der Bratsche hinein. Seit wenigen Wochen erst erschließe ich mir diese gegenüber der Geige doch soviel wärmere, abgründigere Schwester. Bratsche und Geige sind wie Judentum und Christentum, sind eines Stammes, verwandt und doch ganz anders. Die Dimensionen sind andere. Das Wesen ist dasselbe, verschwistert, mindestens ähnlich.

Mendelssohn selbst hat die jüdischen Psalmen und christlichen Schriftworte ausgewählt, kunstvoll ineinandergefügt und durch Musik verflochten.

Hört hier eine besonders herrlich aufstrahlende Stelle:

Wir riefen in der Finsternis:
Hüter, ist die Nacht bald hin?

Tempo I, moderato
Der Hüter aber sprach:
Wenn der Morgen schon kommt,
So wird es doch Nacht sein;
Wenn ihr schon fraget,
So werdet ihr doch wiederkommen
Und wieder fragen:
Hüter, ist die Nacht bald hin?

Hüter, ist die Nacht bald hin? Eine offene Frage!

Aufführung:
Sinfonie Nr.2 „Lobgesang“, F. Mendelssohn-Bartholdy, Sonntag, 15.06.2014, 19:00 Uhr, Dorfkirche Schöneberg

Ausführende:
Neuer Chor Alt-Schöneberg
Kirchenkreisorchester
Solisten
Leitung: Sebastian Brendel

Ort:
Paul-Gerhardt-Kirche

Musik anlässlich der Wiedereinweihung der Dorfkirche.

 Posted by at 23:26

Überversorgung erkennen – Überversorgung benennen!

 Fanny Hensel, Faulheit, Sozialstaat, Verwöhnt  Kommentare deaktiviert für Überversorgung erkennen – Überversorgung benennen!
Nov 122010
 

Ein Hauptproblem Berlins ist staatliche Überversorgung. Die Überversorgung mit staatlichen Leistungen behindert oder verhindert Integration, behindert den wirtschaftlichen Aufschwung, behindert räumliche und soziale Mobilität.

Beispiel: Fanny-Hensel-Kiez. Wenn der Staat nicht par ordre du Mufti Billigmieten erzwänge, wenn der Staat einige Wohnblöcke freigäbe, entstünde ein freies Spiel aus Angebot und Nachfrage. Die überall sehnlichst erwarteten selbstverdienenden Menschen mit Familien zögen in den Kiez, Kinder würden Väter erleben, die einer geregelten Arbeit nachgehen, das würde eine Vorbildwirkung entfachen, es käme zu einem Nachhol-Effekt, die Schule verlöre ihren unverdient schlechten Ruf.

Und was geschieht: Statt selbst etwas für ihr Glück zu tun, schreien die Menschen stets nach mehr Förderung, mehr Geld, mehr Fürsorge des Staates. Eine unfassbare, alle Grenzen sprengende soziale Immobilität hat sich – durch den Staat befördert – in Teilen Friedrichshain-Kreuzbergs breitgemacht und verhindert den Wandel.

Das gleiche gilt auch für den Strommarkt. Wir haben tendenziell mit sinkenden Strompreisen zu rechnen. Dank der AKW-Laufzeitenverlängerung wird der Großhandelspreis wohl eher zurückgehen. Der Strompreis wird künstlich hochgerechnet. Lest selbst:

AKW-Laufzeitverlängerung: Solar-Lobby trickst bei Verbraucherkosten – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft
Tatsache ist: Die AKW-Laufzeitverlängerung wurde vom Bundestag beschlossen und kann höchstens noch per Gerichtsurteil gestoppt werden. Bleibt aber die Produktion des billigen Atomstroms erhalten, dürfte der Großhandelspreis für Strom eher nicht steigen. Er könnte sogar sinken, da auch die Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie kräftig ausgebaut wird. Aktuell wächst das Stromangebot eher schneller als die Nachfrage. Das größte Problem ist keine Energieunterversorgung, sondern dass zeitweise zu viel Strom in die Netze gespeist wird.

 Posted by at 16:31

Bäume der Nachhaltigkeit pflanzen!

 Einladungen, Fanny Hensel, Gute Grundschulen, Musik, Nahe Räume, Natur  Kommentare deaktiviert für Bäume der Nachhaltigkeit pflanzen!
Jun 242010
 

Wir Deutschen lieben den Wald und die Bäume – mehr als viele andere Völker. Noch der heutige Kult um Naturschutz, Umweltschutz, der rasante Erfolg der grünen Partei, die Idee der Umwelt-Detektive usw. ist kaum vorstellbar ohne die ganze Vorgeschichte von Eichendorff, von Waldesrauschen, Jägerlust und Auenseligkeit.

Ich selbst teile diese ganze romantische Natursehnsucht, die Vorstellung, dass die Natur, die Umwelt etwas Schützenswertes, etwa nahezu Verehrungswürdiges ist. Letztlich freilich soll der Mensch die Natur sich dienstbar machen. Er soll die Natur pflegen und hegen, soll sich ihrer freuen. Aber er soll sie nicht anbeten. Die Vorstellung, dass Nachhaltigkeit eine Beibehaltung des Status quo bedeute, ist irrig. Den starren Status quo gibt es in der Natur nicht.

Es geht darum, sich so achtsam und schonend zur Natur zu verhalten, dass sie auch in 50 oder 100 Jahren den Menschen noch Freude bereiten und ihnen als Lebensgrundlage dienen kann.

Unser Bild zeigt einen vor einem Jahr gepflanzten Baum in der Fanny-Hensel-Grundschule, der den „Umwelt-Detektiven“ gewidmet ist.

Der Sommer ist endlich da! Um dies zu feiern, laden wir die Fanny-Hensel-Grundschule zu einem Konzert ein. Lieder von Robert Schumann stehen im Mittelpunkt. Der Eintritt ist frei.

Wann? Am Mittwoch, dem 30.06.2010, um 10.00 Uhr vormittags

Wo? In der St.-Lukas-Kirche, Bernburger Straße 3-5, 10963 Berlin-Kreuzberg

Wer singt und spielt?
Irina Potapenko, Sängerin
Mark Lewin, Ivan Hampel, Johannes Hampel, Geige
Lala Isakowa, Klavier

Lest doch die nachfolgenden deutschen Naturgedichte – sie werden im Konzert am kommenden Mittwoch erschallen und erklingen!

Joseph von Eichendorff: Mondnacht

Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.

Continue reading »

 Posted by at 14:30

Wir sind das Problem – und wir können Teil der Lösung sein

 Fanny Hensel, Solidarität  Kommentare deaktiviert für Wir sind das Problem – und wir können Teil der Lösung sein
Jun 192010
 

Das Bild zeigt: So schön malen unsere Kinder von der Fanny-Hensel-Grundschule. So phantasievoll, so farbenprächtig, so selbstbewusst, so charaktervoll. Ich sehe immer wieder: Diese Kinder bergen so viele Schätze! Man muss sie fördern auf Schritt und Tritt.

Die Kinder sind nicht das Problem, sie sind ein Schatz, ein riesiges Potenzial.  – Das Problem ist die Lage.

Gestern und früher stellten wir in diesem Blog uns, also die versagenden, die überforderten, die sich selbst segregierenden, die auseinanderfallenden, die immer anspruchsvolleren, immer bequemeren Familien als mitentscheidende Auslöser der unbestreitbar schwierigen Lage im Bildungsbereich dar.

Endlich wagt mir jemand in dieser Diagnose beizustimmen. Wer? Eine Lehrerin. Wie heißt sie? Niemand weiß es. Die verbeamteten Lehrer sind alle durch ihren Treueeid gebunden. Sie werden nie etwas offen unter eigenem Namen zur Presse sagen.

Man lese heute hierzu bitte: Berliner Morgenpost, heute, Beilage FAMILIE auf S. 1. Unbedingt lesenswert! Die Grundschullehrerin im sozialen Brennpunkt hat recht. Kann ich alles bestätigen. Kenne meinen sozialen Brennpunkt sehr gut. Die Lehrerin sagt über uns:

Die meisten von ihnen haben sehr große Erwartungen an die Lehrer und den Unterricht, sie sind genauestens über das Bildungswesen informiert und fordern ein, was möglich ist. Da wir eine gebundene Ganztagsschule sind, gehen sie zum Beispiel davon aus, dass Lehrer und Erzieher alles übernehmen, was mit Schule zusammenhängt. Sogar um die Ordnung im Ranzen sollen wir uns kümmern.

Geradezu hysterisch verhalten sich diese Eltern, wenn es um die Vorbereitung ihrer Kinder auf das Gymnasium geht. Alle meinen, dass ihre Kinder von uns so weit gebracht werden müssen, dass sie den Übergang auf das Gymnasium schaffen. Verschiedene Eltern sind vor einiger Zeit sogar mit der Bitte an mich herangetreten, einen Elternabend zum Thema „ordentliche Heftführung“ zu machen. Sie wollten das ganz genau wissen, um ihre Kinder kontrollieren zu können. Das geht zu weit, habe ich den Eltern gesagt. Die Kinder müssen lernen, dafür allein verantwortlich zu sein.

Der Druck, der von den Eltern an mich, aber auch an die Kinder weitergegeben wird, ist riesig und wächst ständig.

In Klassen, die sich vor allem aus Kindern nicht deutscher Herkunft zusammensetzen, sieht die Elternarbeit ganz anders aus, weniger anstrengend ist sie aber nicht. Diese Eltern sind nicht so sehr an Schule interessiert, sie müssen deshalb überhaupt erst einmal von der Wichtigkeit der Bildung überzeugt werden. Als Lehrerin muss ich versuchen, sie in die schulischen Zusammenhänge einzubinden und ihnen die Lerninhalte ihrer Kinder nahezubringen. Nur wenige dieser Eltern unterstützen ihre Kinder so, wie es nötig wäre. Deshalb muss Schule viel mehr leisten. Wir müssen zum Beispiel dafür sorgen, dass die Kinder ihre Umwelt kennen lernen. Viele sind kaum vor die Tür gekommen, haben zum Beispiel noch nie auf einem Berg gestanden oder das Meer gesehen und wissen nur sehr wenig über ihre Stadt. Ihre Freizeit verbringen sie stattdessen fast komplett vor dem Fernsehapparat. Auch Bücher kennen nur die wenigsten.

Wir Eltern, wir Familien sind der größte Teil des Problems. Der kleinere Teil des Problems ist die Schulpolitik. Und der kleinste Teil sind die Lehrer. Tja, Freunde, tut mir leid, das muss ich so hart sagen. Ich seh das so. Mach ich mich unbeliebt? Bitte sehr! Es wäre nicht das erste Mal.

Und Vorschläge zur Besserung habe ich auch schon:

Verantwortung in der Familie übernehmen! Väter: Kümmert euch um eure Kinder. „Starke“ Familien sollen Verantwortung für „schwache“ Familien übernehmen. Und umgekehrt. Bitte nicht immer nur die Hand aufhalten und nach mehr Geld schreien! Geben ist seliger als Nehmen. Der Staat allein wird es nicht schaffen.

Arbeitsalltag einer Grundschullehrerin – Alles auf meinem Rücken – Familie – Printarchiv – Berliner Morgenpost

 Posted by at 19:03
Apr 302010
 

30042010001.jpg Erneut einen Riesenbonus in meinem Herzen hat soeben die Kreuzberger Fanny-Hensel-Grundschule errungen. Jeder aus der älteren Generation kennt wohl noch das Auswendiglernen von Gedichten als unangenehme Fleißaufgabe. Ganz anders, frischer, überzeugender macht es die Fanny Hensel! Heute waren 7 Balladen und lyrische Gedichte von Goethe angesagt. Die Kinder zauberten daraus eine Art 5-Akt-Theater-Aufführung. Mit Kostümen, mit bunten, selbstgemalten Bühnenbildern.

30042010007.jpg

Der Zauberlehrling, das Hexenlied aus dem Faust, der Erlkönig, das Heidenröslein, Gefunden, Glückliche Fahrt, der Fischer wurden angesagt. Es gab einen Moderator, der mit vorbereiteten Reden durch das Programm führte. Abgeschlossen wurde das Ganze durch einen aktuellen Rap in deutscher Sprache: „Wenn ich reim‘ …“

Die stolzen Eltern saßen mit hohen Augenbraunen gelassen da und freuten sich über ihre Kinder.

Der Rezensent bekennt, dass ihm an manchen Stellen ein Schauer über den Rücken rieselte, insbesondere zum Schluss, als es hieß:

halb zog sie ihn,
halb sank er hin,
und war nicht mehr gesehn.

Die Gedichte erklangen in guter, geschulter, hochdeutscher Aussprache, so dass ich jedes einzelne Wort verstehen konnte. Vorbildlich! Wenn jedes Kind in Berliner Grundschulen an solchen Aufführungen beteiligt wäre, brauchten wir uns über mangelnde Deutschkenntnisse wahrlich keine Gedanken zu machen. Die Fanny Hensel macht es vor!

Besonders spannend fand ich den letzten Beitrag – einen selbstverfertigten Rap:

„Denn immer wenn ich reim, fällt die Last von mir, und ich fühle mich auf einmal frei …“

Das war eigentlich ein Hymnus auf die weltbewegende, auf die befreiende, auf die integrierende Kraft der Dichtung. Ich meine das ernst: Alle Völker, alle Jahrtausende seit Homer, seit den Barden, seit dem Gilgamesch-Epos haben Poesie, haben die metrisch gebundene Sprache als herausragendes Merk-, Bildungs- und Wissenreservoir genutzt. Erst seit einigen Jahrzehnten geht dieses Wissen (vielleicht etwa dank der akademisch-wissenschaftlichen Didaktik und Methodik?) zunehmend verloren.

Aber die Didaktiker werden dieses uralte Wissen der Völker wiederentdecken! Sie, all die Methodiker, Kritiker, Politiker, Migrationsexperten und Kritikaster sollten zur Fanny-Hensel-Grundschule kommen und diese Aufführung betrachten, bewundern und sich verzaubern lassen.

30042010010.jpg

Zum Schluss ging ich artig und dankbar auf die Leiterin der Produktion, Frau Neubert zu. „Ich bin begeistert, damit haben die Kinder und Sie einen Traum von mir wahr gemacht! Danke!“, sage ich. „Dabei haben wir alles selbst gemacht,“ bekomme ich zur Antwort. Vortrefflich gesagt!

Aus Meeresstille zur glücklichen Fahrt!

 Posted by at 12:37

Goethe kommt morgen in die Fanny-Hensel-Siedlung!

 Fanny Hensel  Kommentare deaktiviert für Goethe kommt morgen in die Fanny-Hensel-Siedlung!
Apr 292010
 

29042010.jpg Immer wieder haben wir in diesem Blog geklagt, dass unsere Berliner Kinder ganz offenkundig in ein kulturelles Vakuum hineinwachsen. Dass sie kaum mehr etwas zu lesen bekommen, was älter als zehn Jahre ist: keinen Friedrich Schiller, keinen Koran, keinen Karl Marx oder Nietzsche, keinen G.W.F. Hegel, keinen Heinrich von Kleist, keinen Nasreddin Hodscha, keinen Hafis. Es herrscht ein Präsentismus des Leeren. Doch das beginnt sich zu ändern! Zu meiner großen Freude werden unsere Kinder morgen in der Fanny-Hensel-Schule einen Goethe-Vortrag anbieten. Gedichte! Ausgerechnet Goethe, der deutsche Dichter, der meines Erachtens der am besten Geeignete ist, um eine Brücke in die Kultur islamischer Länder zu schlagen! Freude! Super! Da geh ich hin!

Goethe.
Im Musikraum der Fanny-Hensel-Grundschule
30.04.2010
Schöneberger Straße, Kreuzberg-West
Beginn 10.00 Uhr

 Posted by at 10:57

Fanny und Felix bei Lukas aus Syrien

 Fanny Hensel  Kommentare deaktiviert für Fanny und Felix bei Lukas aus Syrien
Nov 172009
 

Unser nächstes Konzert findet in der St.-Lukas-Kirche statt. Der heilige Lukas stammt der Überlieferung nach aus Antiochia im damaligen Syrien – also aus dem heutigen Antakya in der heutigen Türkei. Wie gut trifft es sich, dass die meisten Kinder unserer Schule aus der Türkei und aus Libanon stammen – dem antiken Syrien! Wenn sie die Lukaskirche besuchen, ist es also eine Art Heimkehr zu den Wurzeln ihrer kulturellen Überlieferung, die weit hinter den Islam zurückreichen.

Folgende Einladung habe ich soeben gebosselt:

Eltern der Fanny-Hensel-Grundschule laden ein:

 

 

Das geheimnisvolle Band

 

Fanny Hensel und ihr Bruder Felix Mendelssohn Bartholdy

 

Konzert mit Werken von Fanny Hensel, Felix Mendelssohn Bartholdy, Mozart und anderen

 

St. Lukas-Kirche

Bernburger Str. 3-5

Berlin-Kreuzberg

 

Dienstag, 24. November 2009, 10.00 Uhr vormittags

 

Es spielen Kinder im Alter ab 4 Jahren

 

sowie:

Irina Potapenko, Alt

Johannes Hampel, Violine

Natalia Christoph, Klavier

Lala Isakowa, Klavier

 

 

Eintritt frei

 Posted by at 00:45

Mauerfall im Kleinen anpacken!

 Das Gute, Fanny Hensel  Kommentare deaktiviert für Mauerfall im Kleinen anpacken!
Nov 092009
 

mauerfall.jpg Diesen großartigen Tag begann ich mit einer Feier in der Fanny-Hensel-Grundschule. Eine Baumpflanzung war genau für den heutigen Tag angesetzt. Die Bürgerstiftung Berlin und der Sponsor Boeing hatten Hand in Hand mit der Schule gearbeitet. Ein Feldahorn wurde eingesetzt. Ein Modell der Berliner Mauer war aus Kartons nachgebaut.

Zuvor gab es Musik und Ansprachen. Mein Sohn spielte das Hirtenlied von Mozart. Ich sprach mit Lehrern, Sponsoren und Schülern. Ich war stolz auf die Schule. An dieser Schule wirken alle zusammen, um die neue Gesellschaft Deutschlands wachsen zu lassen.

In wenigen Augenblicken werden die Dominosteine am Brandenburger Tor stürzen. Mit dabei: Ein Stein, den die Kinder der Fanny-Hensel-Grundschule bemalt haben!

Ich freue mich sehr!

 Posted by at 19:35

Ein leuchtendes Leitbild für Kreuzbergs Grundschulen

 Fanny Hensel, Gute Grundschulen  Kommentare deaktiviert für Ein leuchtendes Leitbild für Kreuzbergs Grundschulen
Okt 072009
 

Vor der Sitzung der Gesamtelternvertretung an der Kreuzberger Fanny-Hensel-Schule nehme ich  mir eine volle Stunde Zeit, um all meine über Jahrzehnte hinweg gesammelten Erfahrungen an Kreuzberger Grundschulen in wenigen Worten darzulegen. Wer weiß, vielleicht würde es ja um ein zu vergebendes Amt zu kämpfen gelten? Ich kenne das aus den USA! Jedes öffentliche Ehrenamt ist dort ein Amt, das Ehre bringt. Man bewirbt sich darum, gerne auch mit einem Flyer oder einem Bild.

 

Ich  werde mich so bewerben:

 

 dsci0041.JPG

 

 

Johannes Hampel

Elternvertreter der Klasse 1/2/3 D

in der Fanny-Hensel-Grundschule

 

 

Bewerbung als Elternsprecher der Fanny-Hensel-Grundschule

 

Meine Leitsätze: Wir haben wunderbare Kinder! Wir haben eine sehr gute Schule! Wir gehören alle dazu!

Meine Ziele: Die Fanny-Hensel-Grundschule soll stolz auf alle Menschen sein, die in ihr arbeiten und lernen. Jedes Kind soll sich in ihr stark fühlen.

Unser Weg: Sprache, Kunst, Tanz, Musik, Theater. Gutes Deutsch für alle! Deshalb: Unsere Kinder brauchen ein gutes Lesebuch, das sie mit vielen Gedichten und Geschichten begleitet und zusammen mit den Lehrern zu gutem, akzentfreiem Deutsch führt.

Die Zugehörigkeit zur Schule soll sich in äußeren Zeichen ausdrücken, etwa in Losungen für den Tag oder die Woche, in einer gesungenen Schul-Hymne, in gemeinsamen Festen oder auch in einem Schulpullover.

Zur Person:  Aufgewachsen bin ich in Augsburg/Bayern. Ich lebte und arbeitete nach dem Studium 3 Jahre in Italien. Derzeitiger Beruf: Dolmetscher für Englisch und Italienisch. 2 Söhne, 25 und 7 Jahre alt. Beide in Kreuzberg zur Grundschule gegangen und gehend. Eine Leidenschaft: die Geige.

2000-2002: Gesamtelternsprecher an der Berliner Walther-Rathenau-Oberschule, zugleich Mitarbeit im Bezirkselternausschuss (BEA) Charlottenburg-Wilmersdorf. 2004-2005: Anregungen und musikalische Späße für die Schöneberger Kita am Kleistpark, die mittlerweile eine sehr erfolgreiche „musikbetonte Kita“ geworden ist.

Derzeit zusammen mit meiner russischen Frau Irina Potapenko ehrenamtlich Theateraufführungen und Konzerte in Kindergärten, Schulen und in Kirchen, vorzugsweise Mozarts Zauberflöte. Beim ADFC (Fahrradclub) Berlin Sprecher der Stadtteilgruppe Friedrichshain-Kreuzberg.  

Das Bild zeigt mich bei der Aufführung der Mozartschen Zauberflöte in der Fanny-Hensel-Grundschule.  In meinem persönlichen Blog schreibe ich immer wieder Wichtiges und Unwichtiges über die Frage, „wie wir unsere Kinder erziehen wollen“. Besucher sind willkommen!

 

http://johanneshampel.online.de

 Posted by at 10:31

„Wann geht es endlich los?“ – „Wann machen wir weiter?“ – „Wann führen Sie Mozart auch mit uns auf?“

 Fanny Hensel, Gute Grundschulen, Zauberflöte  Kommentare deaktiviert für „Wann geht es endlich los?“ – „Wann machen wir weiter?“ – „Wann führen Sie Mozart auch mit uns auf?“
Mai 192009
 

Mit diesen Fragen bedrängten uns die Kinder aus der Klassenstufe 1 an der Fanny-Hensel-Schule. Auf dem Programm stand heute wieder unsere unvergängliche Zauberflöte, in der Fassung für Marionettentheater. Einige Kinder aus der Klasse 1a hatten Rollen als wilde Tiere, als Katzen, Löwen, Tiger zu spielen, die vom Klang der Zauberflöte besänftigt werden. Bei den Proben taten sich besonders einige Jungs hervor – sie ließen uns ihre gesammelte Kraft spüren.

In ihrer netten Begrüßung hob die Konrektorin, Frau Ünsal-Bihler, hervor, dass Mozert derjenige sei, der ja den berühmten Marsch „alla turca“ geschrieben habe. „MOZART!“ Ahh  … die Kinder raunten wissend. Der Name Mozart ist ihnen schon gut bekannt.

Die Kinder hatten die Bühnenbilder selbst gemalt. M.elle Angela Billington trat als Sopranistin auf und sang „Ach, ich fühls …“ so ergreifend, dass mir wieder einmal fast die Tränen kamen! Dies ist eins der Geheimnisse von Mozarts Musik: Sie nutzt sich nicht ab. Je öfter ich die Ouvertüre zur Zauberflöte höre, desto göttlicher, desto unbändiger, desto freudiger erscheint mir diese Musik. „Wo bin ich hier?“, dachte ich. „Wieder einmal höre ich eine Musik mit anderen Menschen zusammen, die schon vor uns Hunderttausende gehört haben. Und nach uns werden sie ebenfalls noch hunderttausende hören. Auch noch in tausenden von Jahren!“

Die 60 Kinder hörten gesammelt, unverwandten Blickes, gespannt über 40 Minuten zu. Sie klatschten heftigen Beifall – und dann kamen die Kinder der 1b an mit ihren Bitten. Sie fühlen sich hinter der 1a zurückgesetzt, sie wollen jetzt ebenfalls die Zauberflöte inszenieren.

Beim Hinausgehen lernte ich noch „Die drei Damen“ kennen. Nein, nicht die aus Mozarts Zauberflöte, sondern aus dem Schulhof der Fanny-Hensel-Schule. Ihre Aufgabe ist, als ehrenamtliche Mediatoren bei Streitigkeiten zu vermitteln. „Aber wir richten nicht. Wir geben niemandem recht. Wir achten auf die Einhaltung von allgemeinen Regeln“, erklärten sie uns. „Nehmen Sie mal eine Kugel. Geben Sie diese Kugel an ein Kind. Das Kind darf reden, solange es die Kugel in Händen hält. Sobald es die Kugel weitergibt, ist das nächste Kind dran. Nur wer die Kugel, hat darf reden. Das wirkt! Probieren Sie es aus!“

„An dieser Schule herrscht ein guter Geist – und das ist auch Ihr Verdienst. Dafür danke ich Ihnen.“ So sage ich zu den Drei Damen zum Abschied. Denn mein Mädchen oder Weibchen (wie Papageno sagen würde, sorry, Feministinnen, der Ausdruck ist keine Diskriminierung!) drängelt. Sie will unbedingt ins Café, das heißet Ökotussi, gelegen in der Kreuzberger Großbeerenstraße, und einen Milchkaffe trinken. Das hat sie sich redlich verdient! Ich esse eine Tomatensuppe, einen Riesenteller.

Unser Foto zeigt die Wirkungsstätte der Drei Damen, nämlich den Schulhof der Fanny-Hensel-Schule. Foto veröffentlicht mit freundlciher Genehmigung des Fotografen Charles Yunck.

 Posted by at 22:31
Feb 162009
 

Erstmals am 01.10.2007 berichteten wir über die Kreuzberger Fanny-Hensel-Schule, lobten sie wegen ihrer klaren Sprache, ihres informativen Internetauftritts. Ab heute sind wir dabei! Darüber freuen wir uns. Wir haben unser Kind nach dem ersten Halbjahr aus dem verpflichtenden Ganztagsbetrieb einer anderen Schule herausgenommen und kommen nun doch noch wie gewünscht in unserer Kiezschule unter.

Damit habe ich allen Bezirkspolitikern schon etwas voraus! Denn keiner unserer Bezirkspolitiker schickt seine Kinder hier im Bezirk in die Grundschule. Ein Armutszeugnis, wie ich finde, – nicht für den Bezirk, sondern für die Politiker.  Sie befolgen somit die Ratschläge unseres Bürgermeisters Wowereit, der ja ebenfalls seine Kinder – so er welche hätte – nicht nach Kreuzberg schicken würde. Mit einer solchen Haltung befördert man das weitere Auseinanderdriften von Bevölkerungsteilen.

Die ganze Schule atmet einen freundlichen Geist, der einen sofort umfängt, wenn man dort eintritt: Überall wird gegrüßt, keiner hastet, keiner schimpft. Das gilt für alle – für Lehrer, Schüler, für Mitarbeiter, Eltern. Sensationell, vorbildlich! So muss es laufen, davon bin ich fest überzeugt. So klappt es.

Heute sprachen wir eine Lehrerin an, sie gab uns bereitwillig Auskunft. Plötzlich bückte sie sich während des Gesprächs – was war geschehen? Aha, sie hatte ein Papierchen entdeckt, das auf dem Boden lag, und hob es sofort auf.

Nachher fiel mir ein: Das muss die Null-Toleranz-Politik sein, sofort jede Verschmutzung, jeden Müll zu entfernen. Jeder fühlt sich offenbar für die Schule verantwortlich, und deswegen habe ich auch im ganzen Schulhaus keinen Schmutz, keine Unordnung, keine Schmierereien gesehen. Alles ist hell, in munteren Farben gehalten, überall laden gestaltete Ecken und Pauseninseln zum Verweilen ein.

Und das beste: Heute hat es dick geschneit – wir konnten mit dem Schlitten zur Schule fahren!

 Posted by at 18:43