Dieses RENNRAD ist heute gestohlen worden!

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Sep 122014
 

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„Ja, was ist denn das, das Schloss des Kellerabteils fühlt sich so anders an?“ Eben von dienstlicher Fahrt zurückkehrend stellte ich wie üblich das Herrenrad im Keller ab. Was war geschehen? Die Tür gab von selber nach, die Scharniere waren herausgedreht.

Dann durchzuckte mich die bittere Entdeckung:
Das Rennrad ist gestohlen! Unser mit einem Vorhängeschloss gesichertes Kellerabteil hier in einem mit Sicherheitsschloss abschließbaren Keller  in der Straße wurde heute zwischen 10:00 und 23.00 Uhr gewaltsam aufgebrochen, das Rennrad ist geraubt! Weg. Das ist traurig. Mich verbinden so viele herrliche Erfahrungen mit dem Felt F85, gekauft im Mai 2010! Ein Symbol der Freiheit, der Kraft, der Zuversicht! Gewaltsam weggerissen! Das Holz des Verschlags ist gesplittert.

So schrieb ich 2010 wenige Tage nach dem Kauf:

Viele Muskelfasern freuen sich schon auf den großen Velothon am 30. Mai! “Ob Sie als 2000ster oder als 4000ster ins Ziel kommen, ist unerheblich. Also fahren Sie vorsichtig. Gegen Schluss brennen bei vielen Rennfahrern die Sicherungen durch.” Im Radkreuz Kreuzberg, wo ich mir mein neues Rennrad kaufe, bekomme ich obendrein noch jede Menge Zubehör dazu und den einen oder anderen unersetzlichen Ratschlag. Eigentlich wollte ich “auf Sieg” fahren … wie es MÄNNER-ART ist. Aber gleich beim ersten Radrennen meines Lebens? Vielleicht gibt es ja Altersgruppierungen? Dann sähe es wahrscheinlich besser aus mit den SIEG-Chancen.

Das FELT F85 sieht sehr schmuck aus! Kraftvoll und doch filigran. Blau und weiß herrschen vor. Die Räder heißen Vittoria Rubino 23-622. Meine Jungfernfahrt mit den beiden Vittorias führt mich durch die duftende, frischgemähte Heide im Flughafen Tempelhof. Ich gewöhne mich rasch an das ruckfrei gleitende 18-Gang-Schaltwerk Shimano Tiagra CP.

Meine Reisegeschwindigkeit – oder cruising speed – pendelt sich bei 32 km/h ein. Der Wind streicht seitwärts zwischen den Speichen hindurch.

Ein herrliches Gefühl der Freiheit beflügelt mich.

Die Autofahrer am Tempelhofer Damm schließen mich und meine Rennmaschine sofort in ihr Herz, fahren viel dichter an mir vorbei als wenn ich mit meinem gewöhnlichen Herrenrad vorbeizockele. Das nehme ich alles sehr sportlich.

Die Rahmennummer des gestohlenen Rennrades lautet:
S9GK00799

 Posted by at 23:38

„Ihr schafft das“ – von der antreibenden Kraft des guten Wortes

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Jun 102013
 

 

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Muntere Gespräche beflügelten uns gestern vor, während und nach dem Velothon! Die ermunternden Gespräche im langen Fahrerpulk vor der Abfahrt zeigten mir, dass alle 10.000 Kämpfer dem Start entgegenfieberten. Pünktlich um 9.40 war es endlich soweit, das Rennen über 120 km war eröffnet.

Wie jedes Jahr führte die Strecke zunächst hinaus ins Westend, dann durch den wilden Grunewald mit seinen halsbrecherischen Abfahrten und kräftezehrenden Anstiegen. Die Offenbarung war aber der Ausritt hinaus ins goldene Märkische Land, hinunter nach Ludwigsfelde, dann wieder hoch über die in sirrender Mittagshitze daliegende Autobahn, hoch nach Neukölln, dann im Husarenritt hinunter zum Hermannplatz – über die Oberbaumbrücke, endlich in weitem Bogen am Alexanderplatz vorbei, einbiegend in die Friedrichstraße, dann am Hauptbahnhof vorbei  hin zur triumphalen (triumphal? – Fragezeichen!) Ziel-Einfahrt vor dem Brandenburger Tor.

Das Ziel vor dem Brandenburger Tor erreichte ich nach 3 Stunden, 55 Minuten und 11 Sekunden. Die Durchschnittsgeschwindigkeit: 28,98 km/h. Da kann niemand meckern. So muss es den 10.000 Griechen Alexanders des Großen ergangen sein, als sie nach langer Durststrecke – geschlagen von Asiens Hitze und Asiens Sand – endlich das Meer erblickten, wie ich das Ziel vor dem Brandenburger Tor begrüßte! Lange hätten die Beine den Dienst nicht mehr getan!

Danke an die anfeuernden Rufe vom Streckenrand – „Ihr schafft das!“ – danke an meine Familie, die den Recken  trotz aller Bedenken in die Hitzeschlacht und den reisigen Streit mit dem grauen und grausamen Asphalt ziehen ließ („Nimm einfach den Besenwagen!“), danke an die Kreuzberger Radkreuz-Profis, die das Rad perfekt einstellten, danke an die 1000 Streckenposten, die an jeder Kurve mit vielen orangen Wimpeln und Megaphonen eine abwegige Odyssee ins Unbekannte zuverlässig verhinderten, danke an die Polizei, danke an die Sanitäter, danke an die Helfer an der Verpflegungsstelle, die die wunderbaren Riegel, Schnittchen, Becher, Bananenstückchen und Orangenviertel, Müsliecken und Energiepasten bereithielten. Die brauchten wir alle. Wie kann man nur so hungrig und durstig werden!

Das Bild zeigt den Kreuzberger Rad-Recken hochgemut kurz nach dem Start beim Velothon 2013

 Posted by at 14:39

Windschatten nutzen, dahingleiten, mit Rückenwind gewinnen!

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Jun 102012
 
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Im Dämmerschein liegt schon die Welt erschlossen,
Der Wald ertönt von tausendstimmigem Leben…

Diese Verse Goethes kamen mir ganz natürlich in den Sinn, als ich heute morgen in zum Velothon aufbrach und am herlichen Tiergarten vorbeifuhr und den Vögeln lauschte.

Etwa 14000 Menschen hatten sich zum Velothon eingetragen. Jeder war einer von 14000 – so wie wir alle einer von von 7 Milliarden Menschen sind. Ich lauschte gern den letzten Ermunterungen, Ratschlägen und Absprachen der vielen vielen Mitradlerinnen und Mitradler.

Heute wollte ich wie im letzten Jahr nicht den „inneren Schweinehund besiegen“, sondern mitschwimmen, geschehen lassen, einfach hören, was der Körper leisten konnte und leisten wollte und erst auf den letzten 10 Kilometern kämpfen, angreifen, das Beste herausholen. Ich halte wenig von dieser Redewendung, man solle „den inneren Schweinehund besiegen“. Besser ist es, sich den Herausforderungen zu stellen, sie anzugehen, aber ohne Gewalt.

Also hier mein Tipps für wenig geübte Hobbyradler:
In der ersten Hälfte auf gleichmäßige Belastung achten, warmfahren durch möglichst gleichbleibende, relativ hohe Trittfrequenz, kurze, kräfteraubende Zwischenspurts vermeiden! Sieh die anderen nicht als Gegner, sondern als Mitradler!
Ziehe andere im eigenen Windschatten mit, und lass dich im Wechsel mitziehen. Geben und nehmen!

Es gelang. Ich erreichte auf der 60er Strecke immerhin eine Durchschnittgeschwindigkeit von 33,39 km, eine Zeit von 1:51:26 – besser und schneller als in beiden Vorjahren – obwohl ich zweifellos 1-2 Jahre älter geworden war.

Ich danke für Eure guten Wünsche, danke für die perfekte Einstellung meines Rennrades Carsten Kupsch und seinem Team vom Kreuzberger Radkreuz in der Hagelberger Straße 53, danke Refik Kanber vom Salon Fantasy Hair in der Kreuzberger Stresemannstraße 37 für den windschnittigen Haarschnitt, der mehrere Sekunden brachte und das gefürchtete Schwitzen unter dem Helm abwandte.  Danke an die nette Dame in der Aktivenbetreuung, die mir ein alkoholfreies Hefeweizen ausgab, obwohl ich meinen vorgeschriebenen Gutschein vergessen hatte! „Ja wie kann man denn so etwas vergessen!“, schalt sie mich! Ich hörte die Stimme der Mutter heraus.

Ich glaube aber, die Dame an der Schänke erkannte, dass sie zwar einen armen Kreuzberger Teufel, aber keinen Lügner, sondern letztlich doch eine ehrliche Haut vor sich hatte. Die Blicke sagen alles!

Dank an Ira und Wanja, dass sie den Familienvater am Sonntag in aller Herrgottsfrühe in den Kampf ziehen ließen! Ihr habt RÜCKENWIND geliefert!

So lasst uns denn die Kohlehydratspeicher wiederauffüllen!

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 Posted by at 21:56

Muss Mann sich immer mehr abstrampeln?

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Mai 222011
 

22052011638.jpgDas Rennen heute fand bei herrlichem Sonnenschein statt. Vom Startblock C herrschte von Anfang an ein schärferer Durchschnitt als letztes Jahr, wo ich von E aus startete. Dadurch wurde ich heute mehr von anderen überholt, als dass ich andere hätte überholen können. Es fehlte folglich der Anreiz zur Attacke, da es in Block C keine Langsamfahrer gab. Es wurde dort viel mehr auf Tuchfühlung gefahren als weiter hinten.

Bei jedem Radrennen versuche ich eine möglichst gute Leistung zu liefern. Der Anstieg auf der Havelchaussee fiel mir nicht so schwer, allerdings sprang mir bei einem zu schwungvollen Schaltvorgang die Kette ab und ich verlor etwa 2 Minuten.

Irgendwann schaltete ich etwas zurück und genoss die Fahrt mehr als dass ich kämpfte. Ich fuhr mehr auf Sicherheit als viele andere, zum Beispiel bremste ich bei zu hoher Geschwindigkeit bergab. 48 km/h auf der Havelchaussee sind genug! Wie letztes Jahr fiel mir auf, dass im Feld wirklich jeder auf jeden achtet: Man warnt sich, man nimmt Rücksicht, man gerät ganz schnell in kleine Gespräche und Plaudereien hinein.

Zuletzt reichte es insgesamt bei einer Fahrtzeit von 1:56:47 für einen Durchschnitt von 33,09 km/h auf 60 km. Damit war ich allerdings nicht ganz zufrieden, da es nur eine geringe Verbesserung von 1,04 km/h gegenüber letztem Jahr darstellte.

Jedes Radrennen ist ein kompliziertes Zusammenspiel von tausenderlei Entscheidungen: wie geht man das Rennen an? Verausgabt man sich oder spart man letzte Reserven auf? Wieviel Risiko fährt man? Hängt man sich an andere, oder übernimmt man Führungsarbeit?

Entscheidend scheint mir neben der körperlichen Form das geistige Bewältigen jedes einzelnen Streckenabschnitts, ferner das blitzschnelle Reagieren auf Hindernisse und auf überraschend auftauchende Mitstreiter. Gute Augen sind wichtig!

Besonders schön waren die anfeuernden Rufe und die Musik an der Strecke. Danke, Berlin!  In der Rückschau empfinde ich große Dankbarkeit, dass ich an einem so großartigen Zusammentreffen teilnehmen durfte und heil und wohlbehalten zuhause anlangte. Danke an die hunderten von Helfern und Mitstreitern!

Ein toller Tag, der soeben mit einem heftigen Wolkenbruch und Gewitter zuende ging.

Škoda Velothon Berlin

 Posted by at 22:38

Velothon 2011 ruft!

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Mai 212011
 

21052011631.jpgGelassen und mit männlicher Ruhe treffe ich letzte Vorbereitungen für den Velothon morgen! Start: 07.50 Uhr.  Diesmal geht es los von Startblock C. Meine angepeilte Durchschnittsgeschwindigkeit für die 60 km-Strecke: 32 km/h. Meine Startnummer: 11656

Erneut geht es an den schönsten Stellen Berlins vorbei, und auch der windumtoste Flughafen Tempelhof wird durchpflügt.

„Fahren Sie einfach eine gute Zeit heraus!“, raten mir die erfahrenen Berater in meinem Radsport-Stammlokal, dem Rad-Kreuz in Kreuzberg, wo ich mir meine Rennmaschine, den getreuen Burâq noch einmal nachjustieren lasse. Ein guter Rat, der ein gewisses Grundvertrauen in die Fähigkeiten eines Neulings ausdrückt, der erst seit einem Jahr gelegentlich den Radsport betreibt.

Mein Sohn legte heute im Kid’s Velothon schon vor. Allerdings platzte ihm 30 Minuten vor dem Start der Hinterreifen! „Das ist die Sonne!“ Sofort regten sich helfende Hände, mit vereinten Kräften gelang es, einen neuen Schlauch aufzuziehen, und Wanja (Startnummer 1111) fuhr mit größter Gemütsruhe auf den 21. Rang von 73 Startern! Dass hier sofort Hilfe von anderen Radfahrern und auch vom Serviceteam geleistet wurde, war für mich heute die schönste Erfahrung.

Veranstaltungszeitplan

 Posted by at 21:35

Ich trag ihn schon!

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Mai 052011
 

Jetzt hat schon lange wieder die herrliche Rennradsaison begonnen! Zwar fahre ich in der Tat bei jedem Wetter, bei jeder Temperatur auch im Winter Fahrrad, zur Not eben dick eingemümmelt und mit Spikes an den Reifen – doch mein Wagemut geht nicht so weit, im Winter auch Rennrad zu fahren. Ich begnüge mich dann mit dem stählern-stotzigen schwarzen Rappen, dem Stadtrad.

Doch jetzt hole ich meinen trefflichen Burâq, meinen windschnellen Gefährten, immer wieder gern aus seinem Gemach.

Eine erste auf Video gebannte Testfahrt  auf dem Flugfeld Tempelhof führte mich auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 44 km/h, gemessen über die 3 km der Landebahn. Ein gutes, fast  windschnelles Ergebnis, wie ich meine!

Interessante Initiative  übrigens, die der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) und die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)  losgetreten haben. Das Thema Eigenverantwortung liegt auch mir am Herzen! Lest die Pressemeldung:

Radfahren ist gesund und schont die Umwelt. Dabei dürfen jedoch Unfallrisiko und Verkehrssicherheit nicht vergessen werden. Viele Radfahrer lehnen das Tragen eines Fahrradhelmes ab oder vernachlässigen die eigene Sichtbarkeit. Um das Sicherheitsbewusstsein von Radfahrern zu stärken, haben der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) und die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) die interdisziplinäre „Arbeitsgruppe Fahrradfahrer“ gegründet.

Unfallforscher aus Münster hatten in einer Studie die hohe Dunkelziffer von Fahrradunfällen dokumentiert. 25 Prozent der Verletzten erlitten Kopfverletzungen, jedoch trugen nur sechs Prozent einen Fahrradhelm. Die „Arbeitsgruppe Fahrradfahrer“ von DVR und DGU will die Verantwortung des Fahrradfahrers für seine eigene Gesundheit künftig stärker in den Mittelpunkt konkreter Präventionsmaßnahmen stellen.

Das eigenverantwortliche Tragen eines Fahrradhelms unabhängig vom Alter der Radfahrer und von Anlass oder Dauer der Fahrt ist eines der wesentlichen Elemente dieses Konzeptes. Weiterhin soll über die Risiken von Radfahren unter Alkoholeinfluss informiert werden. Aufklärung über technische Sicherheitsstandards bildet die dritte Säule des Konzeptes. Dazu zählen vor allem gute Sichtbarkeit durch ausreichende Beleuchtung sowie Reflektoren und helle Kleidung.

DVR und DGU gründen „Arbeitsgruppe Fahrradfahrer“

Soll man einen Helm tragen? Ich sag’s mal so: Den Helm führe ich beim Rennradeln stets auf dem Kopfe mit, wie ja beim Stadtradeln auch. Ich trag ihn schon! Und helle Kleidung trag ich auch. Ätschi bätschi!

 Posted by at 09:27
Mai 302010
 

30052010.jpg „Du hast anscheinend das selbstgesteckte Ziel erreicht. Wenn ich mich nicht täusche, hieß es, unter die ersten 2000 zu kommen. Was mich aber noch interessieren würde: Du wolltest unter den ersten 20 Deines Jahrgangs sein. Wie sieht es da aus?“

So fragt ein treuer Leser. Darauf antworte ich gerne: Richtig, unter die ersten 2000 zu kommen, war mein ehrgeiziges Ziel. Denn der sachkundige Fahrradhändler, der den Velothon und mich gut kennt, hatte gesagt: „Ob Sie als 2000. oder als 4000. ankommen, ist egal. Nur heil ankommen – das ist für Sie das Wichtigste.“ Damit gab er die Messlatte vor, die ich überhüpfen wollte.

Unter den ersten 20 meines Jahrgangs? Ziel wohl klar verfehlt! Zwar werden die Geburtsjahrgänge nicht angegeben, aber in meiner Altersgruppe belege ich nur den Rang 253 von 594 gewerteten männlichen Fahrern. Das heißt, ich liege bei den Hobby-Radrennfahrern im Bereich des Durchschnitts meiner Altersgenossen (Profi-Radrennfahrer gibt es in meinem Alter nicht mehr, es fuhren aber beim Velothon etliche Ex-Profis mit.)

Noch weitere erreichte Ziele:

Der Veranstalter verlangte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 23 km/h, damit man in die Wertung kam. Ich selbst gab bei der Anmeldung 26 km/h als voraussichtliche Durchschnittsgeschwindigkeit an. Beide Ziele habe ich ausweislich der offiziellen Ergebnistabellen deutlich übertroffen. Es war für mich als Anfänger schwierig, das eigene radfahrerliche Vermögen angemessen einzustufen.

Sachlich bleibt festzuhalten: Der Velothon war ein sportlicher Erfolg. Er diene als Ansporn zu weiteren Taten. Nächsten Sonntag nehme ich an der großen Sternfahrt des ADFC Berlin teil! Darauf freue ich mich schon sehr!

Noch größer war aber die Freude am Dabeisein und die herausragend gute Kameradschaft im Peloton: Jeder sorgte für jeden, mit jedem und jeder konnte man sofort ein freundschaftliches Gespräch anfangen.  Dies galt auch für meine Wettbewerberinnen. So mancher blonde Zopf prägte sich mir im Laufe des Rennens ein, und nachher gab es Gelegenheit zum lockeren Geplauder – vor allem mit der Fahrerin, mit der ich mir einen hinreißenden Schlussspurt lieferte. Sie fand ich besonders nett.

 Posted by at 22:14
Mai 302010
 

30052010002.jpg Herrliches Gefühl der Freiheit, der Stärke dank des heutigen Velothon-Radrennens! Das erste echte Radrennen meines Lebens beschenkte mich mit wunderbaren Begegnungen, mit dem Gefühl der Gemeinschaft, und ebenso des harten, aber fairen Wettbewerbs. Ich ging das 60km-Rennen auf für mich hohem Durchschnittstempo an. Ergebnis: 32 km/h.

Mein Sohn Ivan belegte gestern beim Kid’s Velothon sogar Platz 30. Und er hatte das Rennrad erst einen Tag vorher kennengelernt und geschenkt bekommen. Ein toller Erfolg für die Kreuzberger Kinderwelt!

Wie lief’s? Tja. Mein persönliches Endergebnis: Platz 1928 – bei 5300 gemeldeten und 4368 gewerteten Teilnehmerinnen und Teilnehmern beim 60-km-Velothon. Nicht schlecht. Denn: Ich fahre Rennrad erst seit 14 Tagen.

Ein großartiger Tag für mich und für alle Teilnehmer.

Danke an die 1000 tollen Helferinnen und Helfer, an meine begeisternden Mitstreiter, an Sponsor Skoda, an den Berliner ADFC (der mir die Teilnahme ermöglichte), an die Polizei und an die Notärzte, an Sportdirektor Erik Zabel und alle, alle, alle Zuschauer!

Klasse Leistung! Klasse Gemeinsinn!

YouTube – Velothon 1 30052010

 Posted by at 14:57
Mai 242010
 

… also am Flughafen Tempelhof, drehten wir wieder gemeinsam mit Hunderten anderen unsere Runden. Dieses Wiesenmeer ist ein großartiges Geschenk für uns alle! Wachsen lassen, Feldlerchen wiederkommen und brüten lassen, – diese Weite und Ungegliedertheit des Tempelhof-Geländes gleicht einen der wenigen Nachteile Berlins aus – nämlich das Fehlen eines echten Meeresstrandes. Tempelhof ist wie das Meer! (Dasselbe behaupten auch die Böhmen über ihre Heimat: Böhmen habe den einzigen Nachteil, nicht am Meer zu liegen …)

Neben poetischen Eingebungen galt es heute erneut, die Fitness für das Radrennen am Sonntag zu verbessern. Platzrunden, Gymnastik, isometrische Übungen, Späße und Plaudereien waren unser heutiges Rezept. Es gelang! Die Feldlerche, die uns von oben zusah, weiß es.

 Posted by at 22:38
Mai 222010
 

21052010002.jpg Dick, wabernd, flirrend – so ballt sich an diesen Tagen der Verkehr bei uns in Kreuzberg. Hier ein beliebiger Blick auf die Wilhelmstraße, vor der SPD-Zentrale. Der Karneval der Kulturen steht an. Die Autos drängen sich Stoßstange an Stoßstange, als wäre man in Rom oder Rio de Janeiro.

Wir packen unsere Räder, sprinten hinüber zum Flughafen Tempelhof und trainieren für den Velothon. Wie es Erik Zabel rät: Fahren langer Strecken zum Erreichen der Grundausdauer. Dann Kräftigung der Rumpfmuskulaur durch isometrische Halte-Übungen, Lockern, Dehnen. Auf-dem-Kopf-Stehen. Die Welt von oben sehen!

Und gestern von fern eräugt, wie ein Dinosaurier aus einer anderen Welt: eine fauchende Dampflokomotive auf der Brücke über dem Bahnhof Friedrichstraße.

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 Posted by at 22:59
Mai 192010
 

„Dieses Wetter macht depressiv.“ So klagen viele. Hierauf erwidere ich: Trag Sonne im Herzen. Bereits 30 Minuten Radfahren an frischer Luft führen zur Ausschüttung des Glückshormons Dopamin. Heute öffentliches Anti-Depressions-Training für RadfahrerInnen zum Abheben in die Sonne: Startbahn Tempelhof, Abflug 11.30 Uhr, Treffpunkt am Eingang Columbiadamm.

 „Zwischennutzungen auf noch nicht entwickelten Flächen sind seit
einigen Jahren charakteristisch für viele Orte Berlins. Im
Tempelhofer Park wird das Experiment unternommen, erstmalig und
stufenweise Pioniernutzungen gezielt in den Planungsprozess zu
integrieren. Damit geht Berlin in der Stadtplanung ganz neue
Wege.“ So schreibt unsere Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

Gute Sache! Ich selbst trainiere als veritabler Flugplatzpionier auf dem
Flugplatz regelmäßig für den Velothon, den ich für das ADFC-Team
gemeinsam mit dem FELT F 85-Rennrad  bestreiten werde.

 Posted by at 09:46
Mai 142010
 

Viele Muskelfasern freuen sich schon auf den großen Velothon am 30. Mai! „Ob Sie als 2000ster oder als 4000ster ins Ziel kommen, ist unerheblich. Also fahren Sie vorsichtig. Gegen Schluss brennen bei vielen Rennfahrern die Sicherungen durch.“ Im Radkreuz Kreuzberg, wo ich mir mein neues Rennrad kaufe, bekomme ich obendrein noch jede Menge Zubehör dazu und den einen oder anderen unersetzlichen Ratschlag. Eigentlich wollte ich „auf Sieg“ fahren … wie es MÄNNER-ART ist. Aber gleich beim ersten Radrennen meines Lebens? Vielleicht gibt es ja Altersgruppierungen? Dann sähe es wahrscheinlich besser aus mit den SIEG-Chancen.

Das FELT F85 sieht sehr schmuck aus! Kraftvoll und doch filigran. Blau und weiß herrschen vor. Die Räder heißen Vittoria Rubino 23-622. Meine Jungfernfahrt mit den beiden Vittorias führt mich durch die duftende, frischgemähte Heide im Flughafen Tempelhof. Ich gewöhne mich rasch an das ruckfrei gleitende 18-Gang-Schaltwerk Shimano Tiagra CP.

Meine Reisegeschwindigkeit – oder cruising speed – pendelt sich bei 32 km/h ein. Der Wind streicht seitwärts zwischen den Speichen hindurch.

Ein herrliches Gefühl der Freiheit beflügelt mich.

Die Autofahrer am Tempelhofer Damm schließen mich und meine Rennmaschine sofort in ihr Herz, fahren viel dichter an mir vorbei als wenn ich mit meinem gewöhnlichen Herrenrad vorbeizockele. Das nehme ich alles sehr sportlich.

 Posted by at 21:23