Mai 192024
 

Vor wenigen Tagen führten dienstliche Belange mich in den Nationalpark Unteres Odertal. Denn wieder einmal galt es einige Brücken zwischen den Ländern herzustellen und gangbar zu machen. Voll unbändiger Freude sattelte ich mein stählernes Ross, packte die wenige Habe, die ich benötigen würde, in zwei Taschen – und fort ging es von Schwedt Richtung Süden. Bald schon hatte ich den Damm längs der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße erreicht, die sich wie ein glitzerndes Band am Rande der vielfach gegliederten Auenlandschaft windet. Leichtgängig rollte mein Rad auf der Krone des Deiches dahin, dem Ziel Criewen entgegen.

An einem geschlossenen Gatter bog ich vom Damm nach links unten ab, und nun öffnete sich vor meinen Augen eine wilde Auenlandschaft, mit immer neuen glitzernden Wasserflächen, hoch in der Luft riefen die Lerchen, links und rechts quakten Frösche unermüdlich um die Wette, kleine Moore, mosaikartige lehmige Flächen, Sedimentablagerungen, glitzernde Wasserflächen, trübe Pfützen säumten den nun doch recht holprigen Fahrweg.

In war also in den Poldern angekommen, jenen Überflutungsflächen, in denen sich nach starkem Regen das Wasser der Oder ergießen und ausbreiten darf! Drüben im Osten, schon auf polnischem Gebiet erhob sich der Hügelzug des Odertals, eine Hinterlassenschaft der letzten Eiszeit, die vor etwa 12.000 Jahren endete.

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