Mrz 312011
 

Na, wie üblich knallte ich wieder mal eine „Tischvorlage“ auf den Tisch des Wirtshauses in der Stresemannstraße. Dann erhub ich mich zu kühnem gedanklichen Flug!

Die Tischvorlage wurde wieder ein winzig klein bisschen zerpflückt oder zurechtgerückt, sagen wir’s wir mal so. OK. Dafür sind ja diese Stammtische da. Auch Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden.

Danke, Freunde! Es hat Spaß gemacht. Bis nächsten Donnerstag, 18 Uhr.

Und ein neues Blog gibt es auch:

Politikselbermachen

 Posted by at 21:54
Mrz 312011
 

Aufm Kika verfolgten wir kürzlich den „Songkontest“ – begleitet vom üblichen elektronischen Gedaddel, sollten Kinder ein Lied ihrer Wahl singen. Spannend war, dass kein einziges Kind die in der EU am meisten gesprochene Muttersprache, also Deutsch verwendete, sondern alle Songlyrics – Englisch waren.

Deutsch wird also öffentlich von Kindern nicht mehr gesungen. Alles muss so cool sein. Marketingsprech hat die Kinderkanäle und Kinderherzen erobert. Das Rhythmusgefühl bei den Kindern wird nicht entwickelt, da die Beat-Maschinen alles vorgeben. Sowenig wie Kinder noch rückwärts gehen oder balancieren lernen, lernen sie auch den Ton zu treffen. „Hänschen klein“ – dieses Lied ist ein Lied von einem anderen Stern, es wird nicht mehr gelehrt. Stattdessen leistet man sich wahnsinnig teure Sprachförderprogramme, stellt Sozialarbeiter und Logopäden sonder Zahl ein.

Unfassbar.

Die Kinder werden zunehmend ins kulturelle Nirwana des Internationalismus gestoßen.  Da alles gleich und gleichgültig ist, setzt sich letztlich die am besten vermarktungsfähige Sprache durch, also das Englische. Nur in den Koranschulen wird weiterhin Hocharabisch gepflegt, die Jungs lernen Sure um Sure auswendig, und zwar nicht auf Englisch, sondern auf Arabisch! In den russischen Familien wird Russisch gepflegt, in den türkischen Familien wird türkisch gesprochen. Die Deutschen sprechen untereinander noch Deutsch oder auch Englisch.

Ansonsten bildet sich nach und nach eine multinationale Patchwork-Gesellschaft heraus. „Berlin wird immer internationaler“, so stellt es Günter Piening, der Integrationsbeauftragte des Senats fest. Alle Nationalitäten sind gleichberechtigt, als gemeinsame Sprache der nachwachsenden Elite scheinen viele Englisch zu bevorzugen. Ansonsten plappert jeder drauflos, wie ihm der Schnabel wächst. Der Türke spricht Türkisch, der Kurde spricht Türkisch oder Kurdisch, der Araber spricht Arabisch, der Vietnamese spricht Vietnamesisch. Alle zusammen sprechen wir – gar nicht miteinander. Das ist die „Internationale der Stummen“.

Die Anträge auf Sozialhilfe liegen in zahlreichen Sprachen aus. Selbst zum Ausfüllen des Antrags auf Sozialhilfe bedarf es keiner Deutschkenntnisse. Great! We draw the crowds from everywhere!

Wird Berlin also immer internationaler? Ich meine, dass Berlin nicht „immer internationaler wird“, wie der gute Herr Piening meint bemerken zu dürfen, sondern sich zunehmend in Volksgruppen (Russen, Araber, Deutsche, Türken usw.) gliedert oder spaltet. Kuckt doch der Wahrheit ins Auge. So ist es doch.

31.03.2011: Die Mehrheit wird international (Tageszeitung Neues Deutschland)

 Posted by at 12:15
Mrz 302011
 

„Was für eine dumme Frage!“, werdet ihr mir antworten! „Sie tun es, wenn sie es wollen. Der Staat soll sich gefälligst heraushalten aus der Lebensplanung.“ Etwa 50% aller Haushalte in Berlin sind heute Single-Haushalte. Die Familie mit Kindern wird zum Ausnahmemodell, die WGs sind allenfalls eine Zwischenlösung. Der Staat übernimmt dank Sozialhilfe, Wohngeld, Hilfen zum Lebensunterhalt jede Garantie dafür, dass jeder so leben kann, wie sie oder er will. Es herrscht keinerlei wirtschaftlicher Druck mehr, zu Familien zusammenzuziehen oder in Familien zusammenzuwohnen. Das Single wird zur entscheidenden Größe der Wohnungspolitik, der Baupolitik, der Stadtplanung! Die Nachfrage nach kleinen Wohnungen wird zunehmen, das Geschrei von Wohnungsnot hebt schon an, da nicht mehr alle Wünsche nach Single-Wohnungen befriedigt werden können.

Mich stimmen solche Befunde eher nachdenklich. In dem Maße wie Familien zum Ausnahmemodell werden, werden Kinder zur Störgröße! Kinder, so meine ich, gedeihen am besten, wenn sie mit Vater und Mutter und mit anderen Kindern zusammenwohnen. Ökologisch gesehen sind Single-Haushalte kontraproduktiv, da besonders teuer.

Eine Stadtgesellschaft wie die unsrige, die de facto das Single zum Leitbild erhebt, lebt auf Kosten ihrer eigenen Zukunft. Sie fördert Egoismus und Einsamkeit. Ich finde das sehr problematisch – in jedem Sinne: psychologisch, ökologisch, ökonomisch und moralisch. Die Alten und die Kranken vereinsamen in der Single-Gesellschaft fast notwendigerweise.

Single-Boom: Deutschland wird zur Republik der Mini-Haushalte – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft

Besonders gering ist der Anteil der Haushalte mit drei oder mehr Mitgliedern in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen. Bereits 2009 lebte dort in jedem zweiten Haushalt nur eine Person. Bis 2030 steigt voraussichtlich der Anteil der Single-Haushalte in Bremen auf 54, in Hamburg auf 55 und in Berlin sogar auf 58 Prozent

 Posted by at 18:15
Mrz 302011
 

30032011473.jpg Ich freue mich über jeden Autofahrer, der ausreichenden Seitenabstand beim Überholen der Radfahrenden lässt, über jeden Autofahrer, der nicht rechtswidrig auf dem Radstreifen parkt. Wenig verschlägt es da, dass heute erneut 7 (sieben) geparkte PKW verbotswidrig den Radstreifen vor der SPD-Bundeszentrale in der Wilhelmstraße zugeparkt und verstopft hatten. Beweis: Dieses Foto.  Sie wissen ja nicht, dass sie uns Radfahrer damit gefährden und uns zum Ausweichen in den Fahrweg der Autos hinein zwingen. Gleich daneben ist ein Parkhaus, das weitgehend leer steht!

Soll ich mich ärgern über die ständigen Falschparker? Nein!

Die ganze herrliche Fahrwegmarkierung ist allerdings sinnlos, wenn die Autofahrer sich darüber hinwegsetzen.

Ich freue mich ebenso über jeden Radfahrer im Dunkeln, der helle Kleidung trägt, über alle Radfahrenden, deren Fahrrad vorschriftsmäßig beleuchtet ist, die bei Rot anhalten und die nicht auf dem Bürgersteig fahren. Eine Blitzumfrage bei meinen Freunden ergab, dass sie zu dieser löblichen Menschengruppe gehören.

„Ich bin stolz auf meinen Nabendynamo!“
„Ich halte stets bei Rot!“
„Ich bremse auch für Menschen!“
„Hell leuchten meine Lichter!“
„Mein Schädel ist mir lieb und teuer – deshalb trage ich Helm!“
„Ich fahre auf der Straße, das ist sicherer!“

Kein Zweifel: Viele Radfahrer sind nicht rücksichtslos, viele Radfahrer fahren im Dunkeln mit Licht! Des  sollten wir uns freuen, statt stets nur auf jenen herumzuhacken, die rücksichtslos fahren. Dazu hat sich eine muntere Debatte entsponnen:

Leserkommentar: Radfahrer im Dunklen: Denn sie wissen nicht, was sie tun – Andere Meinung – Meinung – Tagesspiegel

 Posted by at 15:36

Kleine Brötchen backen!

 Was ist deutsch?  Kommentare deaktiviert für Kleine Brötchen backen!
Mrz 302011
 

„Wie schaut’s mit Ihrem Thema Die Neuen Deutschen aus …?“, fragte mich soeben ein Bekannter beim Bäcker um die Ecke.

„Ich bleibe dran an dem Thema. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Ich denke, es bleibt wichtig für die nächsten 10 oder 20 Jahre. Wir müssen kleine Brötchen backen. Aber es braucht Zeit“, erwiderte ich, ehe ich Brötchen und Zucker kaufte.

Kuckt auch mal das hier an:

Große Feier im Kanzleramt – „Wir sinddie neuen Deutschen“ – Politik-Videos – Bild.de

 Posted by at 10:01

Wohin steuert Arabien?

 Krieg und Frieden, Rechtsordnung, Staatlichkeit  Kommentare deaktiviert für Wohin steuert Arabien?
Mrz 302011
 

Oliver Schlumberger benennt heute auf S. N5 der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in einem höchst lesenswerten Beitrag über „Nahost-Experten“ folgende Merkmale für die Langlebigkeit autokratischer Herrschaft in den 22 arabischen Diktaturen:

1) Verquickung politischer und wirtschaftlicher Macht

2) hohe Ressourcenströme in Gestalt von Erlösen aus Öl- und Gasexporten

3) überwiegend informell aufgebaute soziale Netzwerke und Klientelstrukturen

Forschung und Lehre – Natur und Wissenschaft – FAZ.NET

Dieser Befund stimmt mit dem überein, was ich selbst seit einigen Monaten in diesem Blog glaube bemerken zu dürfen.

Was ist die Abhilfe? Ich würde folgendes vorschlagen – sofern ich irgendetwas zu sagen oder zu bestimmen hätte:

1) Entflechtung politischer und wirtschaftlicher Macht durch Schaffung echter Märkte

2) Aufbau eines produzierenden Gewerbes, verstärkte Bildungsanstrengungen, Diversifizierung der Volkswirtschaften, Lockerung der Abhängigkeit von Öl- und Gasexporten, Schaffung einer Leistungsgesellschaft statt Zuteilung von Reichtum durch Herkunft

3) Aufbau formeller Strukturen, etwa in Gestalt von Vereinigungen und Parteien, formalisierte Bildungsabschlüsse statt Herkunft als Zutrittsberechtigung zu Führungspositionen

 Posted by at 09:48

Coddle their fears – gib den Ängsten Zucker!

 Angst  Kommentare deaktiviert für Coddle their fears – gib den Ängsten Zucker!
Mrz 292011
 

Das Ausland reibt sich verwundert die Augen über uns Deutsche! In keinem anderen Land hat ANGST ein derartiges Übergewicht wie bei uns. So jedenfalls sehen das die anderen. John Vinocur analysiert heute im International Herald Tribune auf S.2, wie die deutschen Politiker vor den Wahlen Hals über Kopf auf diffus hervorbrechende Ängste reagiert hätten:

In Germany, an Election Hangover – NYTimes.com
Across party lines, and before the voting, the political class picked up on the deepest ramifications of a contradictory-looking attempt by the government in Berlin to both spook voters and coddle their fears.

Es bleibt erstaunlich, dass Angstgefühle  in Deutschland Wahlen entschieden haben.

 Posted by at 16:49

Ein Japaner widerspricht nicht: ein einfacher Türke kann den Lauf der Weltgeschichte verändern

 Freiheit, Türkisches, Was ist europäisch?  Kommentare deaktiviert für Ein Japaner widerspricht nicht: ein einfacher Türke kann den Lauf der Weltgeschichte verändern
Mrz 282011
 

27032011460.jpg „Alles, was geschieht, geht mich an“, so sprach’s einmal der alte Goethe und dichtete weiter an seinem West-östlichen Divan und seinem Faust II. Dieser Spruch kam mir heute beim Lesen einer Äußerung des türkischen Außenministers Ahmet Davutoglu in den Sinn – ich finde sie bemerkenswert. Lest, was die FAZ heute auf S. 8 berichtet:

„Ein einfacher Türke, ein einfacher Araber, ein einfacher Tunesier kann die Geschichte verändern. Wir glauben, dass Demokratie gut ist und dass unsere Völker sie verdienen … Was immer in Ägypten, in Libyen, im Jemen, im Irak oder im Libanon geschieht, geht uns alle an.

Demgegenüber erinnere ich mich eines Spruches aus dem Film „Almanya – Willkommen in Deutschland“: Die weise Stimme eines alten Mannes, des Dede der Familie, verkündet da: „Du bist nichts anderes als die Summe aller Menschen, die vor dir gelebt haben und die nach dir leben werden.“

Drei Meinungen,  drei Menschen! Wer hat recht? Goethe, Davutoglu, oder der Dede aus Almanya? S’ist unentscheidbar. Bei Davutoglu höre ich den Urton der Freiheit heraus, in Almanya ging es eher um die Einbettung des einzelnen in ein größeres Ganzes.

Aber hört jetzt noch, was der Japaner Kennosuke Ezawa heute auf S. 29 der Berliner Zeitung sagt. Es scheint ganz mit der „westlichen“ Sicht Davutoglus vom überragenden Rang des „einfachen Menschen“ übereinzustimmen:

„In der westlichen Welt herrscht die Sicht vor, dass ein Individuum eine Welt schaffen kann, die mit Hilfe der Wissenschaft und Technologie aus sich herauswachsen kann. Ein Individuum kann neue menschliche Realitäten schaffen. Diese verborgenen Chancen kann man aber nur nutzen, wenn man lernt, aus sich herauszugehen und eine Welt zu schaffen, die nicht nur einem selbst gehört. Diese Sicht muss den Japanern bewusst gemacht werden.“

Ein Japaner widerspricht nicht : Textarchiv : Berliner Zeitung Archiv

In der japanischen Gesellschaft ist also – laut Kennosuke Ezawa –  das Bewusstsein des tätigen, die Welt zu sich her-stellenden, die Gegebenheiten umbildenden Einzelmenschen nicht vorhanden – es soll geweckt und anerzogen werden. Ein faszinierender Blick in die Unterschiede zwischen „östlicher“ und „westlicher“ Weltanschauung! Bei aller Grobheit, die solchen Entgegensetzungen anhaftet: Was Kennosuke Ezawa sagt, ist keineswegs nur billiger Orientalismus, wie ihn Edward Said seinerzeit so heftig kritisierte. Der von palästinensischen Christen abstammende Said stemmte sich gegen die Entgegensetzung von westlichem Individualismus und östlichem Gemeinschaftsdenken. Er hielt diese Stereotypen für gefährliche Konstrukte der abendländischen Phantasie, die dem Kolonialismus und der Ausbeutung verschwistert seien.

Edward Said mag dies so gesehen haben. Aber Ezawa ist kein Abendländer! Er ist Japaner. Wenn ein Japaner dies sagt, ist es keine bloße Zuschreibung von außen. Ich persönlich halte die vorsichtig-tastende Unterscheidung von „westlich“ und „östlich“ für ein sinnvolles Mittel der Erkenntnis. Schon bei Herodot ist sie da, bei Aischylos auch, in der hebräischen Bibel ebenso.

Und die heutige türkische Kultur? Sie scheint in der Mitte zu stehen – weder eindeutig „orientalisch“, noch eindeutig „westlich“.

 Posted by at 21:16

Sind Radfahrstreifen ein Allheilmittel?

 Fahrrad  Kommentare deaktiviert für Sind Radfahrstreifen ein Allheilmittel?
Mrz 282011
 

Ja!, möchte man ausrufen. Betrachten wir’s anhand einiger Bilder, soeben in meinem heimatlichen Beritt innerhalb von 20 Minuten geschossen. Radfahrstreifen grenzen dem Radverkehr eine Fläche auf der Straße ab. Gleichwohl bleibt der Radfahrer stets im Sichtbereich des PKW-Verkehrs, Fußgänger kommen nicht in die Quere! Unser erstes Bild zeigt einen guten Radfahrstreifen am Übergang vom Mehringdamm in die Wilhelmstraße, Berlin-Kreuzberg:

28032011462.jpg

So weit so gut! Wie geht es weiter?  Der Radfahrstreifen führt auf einen Radweg, der auf gleicher Höhe wie der Bürgersteig angelegt ist. So sieht es aus:

28032011463.jpg

Oha – ein Hindernis! Der Radfahrer wird hier geschickt auf den Gehweg ausweichen. Doch nach der Ampel geht es mit einem neuen, frisch aufgemalten Radfahrstreifen weiter! Seht selbst:

28032011464.jpg

Genau diese Stelle führte in der Vergangenheit sehr oft zu schwierigen Quetsch- und Einklemmsituationen, der neue Radstreifen könnte also zu einer echten Entspannung beitragen, doch leider …

28032011466.jpg

… ist der Radstreifen durch nicht weniger als 7 (sieben) widerrechtlich parkende Autos blockiert. Ausgerechnet im alten Armutsviertel, in Kreuzberg! Folgerichtig fährt der gelb gekleidete Radfahrer auf dem Gehweg statt auf der Straße, was ich nicht gut, aber leider verständlich finde. Ein typischer Verdrängungseffekt! Beachtet: Hier haben wir eine durchgezogene Linie vor uns, ein solcher Radfahrstreifen darf von anderen Fahrzeugen nicht überfahren werden, Halten und Parken ist nicht zulässig.

Anders sieht es beim sogenannten Angebotsstreifen aus, der durch eine unterbrochene Linie gekennzeichnet ist. Diese Markierung dürfen andere Fahrzeuge im Ausnahmefall bei Bedarf überfahren. Jedoch dürfen Radfahrer dabei nicht behindert oder gefährdet werden. Beispiel Großbeerenstraße:

28032011470.jpg

Ein Lieferfahrzeug parkt widerrechtlich auf dem Schutzstreifen, ein zweites Fahrzeug hält daneben, ein drittes überholt die beiden Falschhalter gerade. Die Radfahrer werden entweder auf den Bürgersteig oder auf die Gegenfahrbahn verdrängt.

Ergebnis unserer Foto-Safari: Radfahrstreifen sind eigentlich eine gute Sache, doch nur unter der Voraussetzung, dass sie von den PKW-Fahrern auch beachtet werden. Das widerrechtliche Zuparken und Blockieren der Radfahrstreifen ist ein leidiges Problem. Gefordert ist also STVO-Einhaltung von den Radfahrern UND den Autofahrern, Rücksicht auf die Schutzbedürfnisse der Radfahrer und die Bereitschaft, auch einmal 100m  zu Fuß zu gehen. Daran fehlt es oftmals.

 Posted by at 15:01

Wieviel Jungenförderung können und wollen wir bezahlen?

 Männlichkeit, Vater Unser, Verwöhnt, Vorbildlichkeit  Kommentare deaktiviert für Wieviel Jungenförderung können und wollen wir bezahlen?
Mrz 282011
 

„Ach, wir bräuchten 1000 Jungenförderungsprojekte in Berlin! Die können wir aber nicht bezahlen!“ So seufzt wohl mancheR SchulpolitikerIn.

Die Politik soll Geld in die Hand nehmen, um Jungen und Väter zu fördern, Väterspieleabende bezahlen,  Jungenförderpläne ausarbeiten, Jungenforschungsinstitute einrichten und unterhalten.

Jungen sollten erfahren, dass sie fast genauso einfühlsam, fast genauso sprachgewandt, fast  genauso sanftmütig sein können wie die allseits bewunderten Vorbilder: die Mädchen! Wenn Jungen weiblicher werden, können sie die Mädchen in Leistungen und Schulerfolg einholen, die berüchtigte Geschlechterlücke zwischen Mädchen und Jungen schlösse sich. Die Farbe Rosa ist doch die schönste, Gummihüpfen macht Jungen genauso viel Spaß wie Formel 1! Ich zitiere hier wörtlich oder sinngemäß aus Texten von aktuellen Grundschullesebüchern und Partei- und Regierungsprogrammen.

21.03.2011: Typisch Mädchen, typisch Jungen? (Tageszeitung Neues Deutschland)

Ich halte von einer staatlichen gezielten Jungenförderung – nicht so viel. Denn die staatlich finanzierte Jungenförderung folgt letztlich einem rein weiblichen, einem mütterlichen Paradigma: Das benachteiligte Kind (in diesem Fall der Junge)  ist schwach, das Kind kann zu wenig, dem Kind muss geholfen werden!

Dabei leugne ich keineswegs, dass die Jungen und die arbeitslosen Väter zunehmend zu einer Problemgruppe werden.  Sie sind schlechter in der Schule, werden viel häufiger suchtkrank und kriminell. Kazim Erdogan etwa hat dies punktgenau erkannt.

Abhilfe? Dreierlei:

a) Die Jungen müssen mehr spielerischen Wettbewerb und Kampf untereinander erfahren, sie müssen stärker gefordert werden – in Haushalt, Familie und Schule.  Sport, Wettkampf, Turniere aller Art  – das lieben die Männer.

b)  Staatliche Hilfen zum Lebensunterhalt für junge, arbeitsfähige  Männer streichen! Das ganze Sozialhilfeunwesen ist Gift für Jugendliche und junge Männer. Es verführt zum Nichtstun, zur Faulheit und zur Jammermentalität. Wenn die jungen Männer  merken: „Sobald ich die Schule verlasse, muss ich mir selbst den Lebensunterhalt erarbeiten“, werden sie sich ins Zeug legen! Freie Lehrstellen gibt es mittlerweile genug, die Bewerber bringen aber nicht einmal die einfachsten Fertigkeiten mit.

c) Auf die Väter setzen! Wenn die Väter in den Familien den Jungen vorleben, dass Mann sich im Leben anstrengen muss, dass Mann etwas lernen muss, dass Mann sich um die Buben kümmert, dass Mann die Frauen umwerben sollte, dass Mann den Frauen und dem Staat nicht die gesamte Arbeit überlässt – dann werden die wenigen finanzierbaren Projekte für Jungenarbeit nicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Es geht um eine neue Vorstellung der Vaterschaft. Diese kann der Staat zwar nicht finanzieren, er kann aber wenigstens den Unsinn unterlassen, an den Kitas und Schulen zu predigen, dass Jungen am besten den Mädchen nacheifern sollten, weil sie eben fast so klug, gut und einfühlsam wie die Mädchen werden sollten.

Die Jungen werden nie so werden wie die Mädchen, und das sollen sie auch nicht. Der Staat wird jedoch nicht immer hinterher reparieren können, wenn die Väter in den Familien kein Vorbild setzen.

 

 Posted by at 11:15

Heidernei! Müssen wir Berliner uns jetzt mehr abstrampeln?

 Geld  Kommentare deaktiviert für Heidernei! Müssen wir Berliner uns jetzt mehr abstrampeln?
Mrz 282011
 

Nette Zahlen ergeben sich aus dem Studium des Länderfinanzausgleichs!  Über Jahrzehnte hinweg hat das CDU-Stammland Baden-Württemberg das üppig gehätschelte Bundesland Berlin mit warmem Geldsegen bedacht. Ein kleines Dankeschön wäre am Tag der tektonischen Verschiebungen angebracht.

Danke aus Berlin, Baden-Württemberg, für alles, was du an uns gezahlt hast! Mit Fleiß, Erfindungsgabe, mit nie wankender Solidarität, mit Schaffenskraft und ohne die übliche Jammermentalität hast du in den vergangenen Jahrzehnten ein Vorbild im Konzert der Bundesländer abgegeben.

Prüft es ruhig nach: Die Größenordnung der Zahlungen des Südwest-Landes  lagen stets – pi mal Daumen – etwa so hoch wie die Überweisungen an den verwöhnten Sohn unter den Bundesländern – Berlin. In 2010 hat B-W etwa 2,8 Mrd. eingezahlt, Berlin erhält etwa 1,8 Mrd. Und das gilt auch insgesamt: Das Bundesland Berlin, ein Kostgänger der anderen Bundesländer, erhält etwa zwei Drittel dessen, was Baden-Württemberg einzahlt.

Werden die Grünen, nunmehr an die Regierung in Baden-Württemberg gelangt, jetzt anfangen, mehr Gleichheit und Gerechtigkeit unter den Bundesländern herzustellen? Angekündigt haben sie es bereits!

Es wird spannend! Dann müssten wir in Berlin uns  ja mehr abstrampeln?! Heidernei!

Grüne stellen neuen Länderfinanzausgleich vor – Leipzig – Bild.de

 Posted by at 10:37

I don’t share gossip

 Das Gute  Kommentare deaktiviert für I don’t share gossip
Mrz 282011
 

Wie steht es mit Klatsch und Tratsch? Ich liebe ihn! Ich verfolge Klatsch und Tratsch, Verleumdungen und Beleidigungen aufmerksam. Mit Genugtuung und Befriedigung verfolgte ich auch, wie ich selbst in der jüngeren Vergangenheit Gegenstand von Klatsch und Tratsch wurde. Ich nehme es wahr. Ich lasse es alles abprallen. Ich mache mein Angesicht zu einem Kieselstein.

Allerdings: IDONTSHAREGOSSIP. Ich mache nicht mit. Ich rede Gutes über meine Gegner und fordere meine Freunde auf, Gutes zu reden.

 Posted by at 09:47