Mrz 302011
 

„Was für eine dumme Frage!“, werdet ihr mir antworten! „Sie tun es, wenn sie es wollen. Der Staat soll sich gefälligst heraushalten aus der Lebensplanung.“ Etwa 50% aller Haushalte in Berlin sind heute Single-Haushalte. Die Familie mit Kindern wird zum Ausnahmemodell, die WGs sind allenfalls eine Zwischenlösung. Der Staat übernimmt dank Sozialhilfe, Wohngeld, Hilfen zum Lebensunterhalt jede Garantie dafür, dass jeder so leben kann, wie sie oder er will. Es herrscht keinerlei wirtschaftlicher Druck mehr, zu Familien zusammenzuziehen oder in Familien zusammenzuwohnen. Das Single wird zur entscheidenden Größe der Wohnungspolitik, der Baupolitik, der Stadtplanung! Die Nachfrage nach kleinen Wohnungen wird zunehmen, das Geschrei von Wohnungsnot hebt schon an, da nicht mehr alle Wünsche nach Single-Wohnungen befriedigt werden können.

Mich stimmen solche Befunde eher nachdenklich. In dem Maße wie Familien zum Ausnahmemodell werden, werden Kinder zur Störgröße! Kinder, so meine ich, gedeihen am besten, wenn sie mit Vater und Mutter und mit anderen Kindern zusammenwohnen. Ökologisch gesehen sind Single-Haushalte kontraproduktiv, da besonders teuer.

Eine Stadtgesellschaft wie die unsrige, die de facto das Single zum Leitbild erhebt, lebt auf Kosten ihrer eigenen Zukunft. Sie fördert Egoismus und Einsamkeit. Ich finde das sehr problematisch – in jedem Sinne: psychologisch, ökologisch, ökonomisch und moralisch. Die Alten und die Kranken vereinsamen in der Single-Gesellschaft fast notwendigerweise.

Single-Boom: Deutschland wird zur Republik der Mini-Haushalte – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft

Besonders gering ist der Anteil der Haushalte mit drei oder mehr Mitgliedern in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen. Bereits 2009 lebte dort in jedem zweiten Haushalt nur eine Person. Bis 2030 steigt voraussichtlich der Anteil der Single-Haushalte in Bremen auf 54, in Hamburg auf 55 und in Berlin sogar auf 58 Prozent

 Posted by at 18:15

Sorry, the comment form is closed at this time.