„Was ist eigentlich eine Itsche … ein Schwerbelastungskörper?“

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Mai 172014
 

2014-04-13 14.06.25

„Was ist eigentlich eine Itsche?“

Itsche ist ein altes deutsches Wort für Kröte, verwendet von den Brüdern Grimm in dem Märchen „Die drei Federn“.

„Was ist eigentlich ein Schwerbelastungskörper?“

Diese Fragen fragte eine aufmerksame Leserin dieses Blogs aus dem niederbayrischen Raum zu unserem Beitrag vom 15.04.2014.

Ja mei, woast, der Schwerbelastungskörper war ein gigantisches Unterfangen der Bazis, vielmehr der Nazis für die Welthauptstadt Germania. Sie wollten an der heutigen General-Pape-Straße in Berlin-Schöneberg testen, wie stark die Erde belastet werden kann und was die Erde an germanischer Weltherrschaft ertragen kann. Also wuchteten sie einen gewaltigen Betonklotz hin. Der Klotz steht heute noch, man kann ihm sogar auf das Dach steigen. Testergebnis: Die Bazis sind verschwunden, und Germania wird keine Welthauptstadt. Ja, man kann buchstäblich den Bazis aufs Dach steigen. Und das ist auch gut so! Aber die Erde kann viel tragen. Mehr als die Bazis sich vorstellen konnten.

Schaugst amoi do! Drunt’n hockt die dicke Itsche der Vergangenheit.

Und des Buberl – dös is da Ivan  – der steigt den Bazis aufs Dach:

2014-04-13 13.41.11

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Toni Garrn turtelt mit Leonardo di Caprio auf Bora Bora

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Apr 292014
 

Itsche 2014-04-29 12.44.14

 

 

 

 

 

 

 

Heute habe ich mit meiner greisen Mutter und einer anderen Frau ihres Alters das alte Märchen „Die drei Federn“ aus den Märchen der Gebrüder Grimm gelesen.

Es heißt da:

Die Türe tat sich auf, und er sah eine große dicke Itsche sitzen und rings um sie eine Menge kleiner Itschen. Die dicke Itsche fragte was sein Begehren wäre. Er antwortete „ich hätte gern den schönsten und feinsten Teppich.“

Dann sang ich mit den beiden Greisinnen  das uralte Volkslied „Wahre Freundschaft soll nicht wanken“ in allen drei Strophen.

1. Wahre Freundschaft soll nicht wanken,
Wenn sie gleich entfernet ist;
Lebet fort noch in Gedanken
Und der Treue nicht vergißt.

2. Keine Ader soll mir schlagen,
Wo ich nicht an dich gedacht,
Ich will für dich Sorge tragen
Bis zur späten Mitternacht.

3. Wenn der Mühlstein träget Reben
Und daraus fließt kühler Wein,
Wenn der Tod mir nimmt das Leben,
Hör ich auf getreu zu sein.


Kinder, ich sage euch: Die alten Frauen freuen sich über jeden, der mit ihnen singt, spricht, betet!

Bis zur späten Mitternacht will ich für euch Sorge tragen!

Und wißt ihr auch, was eine Itsche ist, die in dem Märchen vorkommt?

Das wisst ihr nicht – dann schaut auf das topaktuelle Bild aus der brandneuen Zeitschrift „Gala“ vom 24.04.2014, auf Seite 3. Supi! Da seht ihr ein staunendes Kind – und eine große dicke Itsche. Die Zeitschrift mit dem Bild von der Itsche las ich heute begierig durch, während ich bei meinem Lieblings-Vietnamesen in Kreuzberg auf mein Tellerchen mit Sushi wartete.

Ich las die Zeitschrift Gala in einem Zug durch. Was ich alles nicht wusste! Boris Becker hat Sorgen mit seiner Finca auf Mallorca und  muss sie verkaufen. Schlimm! ABER:  Toni Garrn turtelt ungescheut mit ihrem Leonardo di Caprio auf Bora Bora. Ist das der Verlobungskuss? Wie cool ist das denn!

Dann aß ich artig und brav mein Tellerchen mit Sushi. Supi!

Quellenverzeichnis:

http://www.gala.de/service/gala-inhaltsverzeichnis_3168.html
hier: S. 3

„63. Die drei Federn“. In: Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen. Herausgegeben von Heinz Rölleke. Philipp Reclam jun. Stuttgart 2009, S. 328-330, hier S. 328

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Die große dicke Itsche, die im Schwerbelastungskörper saß

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Apr 152014
 

Loch im schwerbelastungskörper 2014-04-13 14.01.23Tief ist der Brunnen der Vergangenheit. „Wenn ihr Kinder unter 8 Jahren wäret, würde ich euch ein Märchen zu diesem Loch erzählen!“, rief ich aus, als wir am  vergangenen Samstag dieses Loch im Schwerbelastungskörper in der General-Pape-Straße nahe der Roten Insel Schöneberg anstarrten. „Welches Märchen?“

Ringsum seht ihr noch die Schuhe der staunenden Betrachter. Wie tief mochte es wohl in dieses Loch hineingehen? Wer konnte dies wissen? Was bedeutete dieser Schwerbelastungskörper? Tief ist der Brunnen der Vergangenheit! Schwer ist die Last der Vergangenheit!

Heute rief uns in der Wilhelmstraße eine Freundin der Familie aus uralten Kindheitszeiten an. „So war das! – Ja, so war das!“  Wir tauschten alte, halbverwehte Erinnerungen aus.

„Und immer wenn ich kam, wolltest du gleich ein Märchen hören!“  „Welches Märchen?“ „Das Märchen von den drei Federn!“,  erwiderte die Freundin aus uralten Tagen. „Wirklich? Ich erinnere mich gar nicht an das Märchen!“, staunte ich. „Ja, weißt du denn nicht?“

„Es ist das Märchen vom König, der drei Söhne hatte. Davon waren zwei klug und gescheidt, aber der dritte sprach nicht viel, war einfältig und hieß nur der Dummling.“

Und der König kam zu sterben und wollte sein Reich vererben. Aber an welchen der drei Söhne? Und da führte er sie vor das Schloß, blies drei Federn in die Luft und sprach: „Wie die fliegen, so sollt ihr ziehen. Wer mir den feinsten Teppich bringt, der soll der König sein nach meinem Tod.“

Die erste Feder flog nach Osten, die zweite flog nach Westen. Die dritte Feder flog gar nicht, sondern taumelte zur Erde. Und der Dummling setzte sich nieder, während der eine Bruder nach Osten, der andere nach Westen ging. Aber des Dummlings Feder war nur kurz geflogen und fiel gleich zur Erde.

Der Dummling war traurig und setzte sich nieder, da bemerkte er eine Falltüre, hob sie hoch, fand eine Leiter und stieg hinab. „Eine Leiter – grade so wie in diesem Schwerbelastungskörper!“ „Ja, genau so eine Leiter!“ Da kam er vor eine eiserne Türe, klopfte an und hörte wie es inwendig rief:

Jungfer grün und klein,
Hutzelbein,
Hutzelbeins Hündchen,
hutzel hin und her,
laß geschwind sehen, wer draußen wär.

Und als der Dummling eintrat, da saß da eine große dicke Itsche, und rings um sie eine Menge kleiner Itschen…“

Ja, so begann das Märchen! Und wie es weiterging, das wird die Zukunft lehren!

Was werden die Itschen dem Dummling sagen?

Was glaubt ihr denn? Wird die große dicke Itsche dem Dummling helfen?

Eines ist klar: Die Feder des Dummlings flog nicht weit. Sie spürte die Lasten der Vergangenheit.  Sie führte ihn zu einer tiefen Wahrheit, die die hochfliegenden Federn ihm nie und nimmer hätten weisen können!

 Posted by at 22:23