Sep 282014
 

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Besonders fiel mir in der neuen GUM-Malle-Mall am Leipziger Platz auf, wie schnell und gleichsam wuselig die Menschen durch die hohen und weitläufigen Gänge liefen, ja vielmehr fast ameisenartig rannten. Täuschte mich da mein Auge?

Betrachtet es genauer! Wie schnell bewegen sich die Menschen an den öffentlichen Orten? Oft wird ja von „Entschleunigung“ gesprochen; die Stadtplanung erstrebt  heute gern  „Aufenthaltsqualitäten“. Die Yorckstraße, der Mehringdamm in Kreuzberg, die Frankfurter Allee in Friedrichshain haben geringe Aufenthaltsqualität; sie laden nicht zum Verweilen ein.

Zum Städtischen im guten Sinne gehört aber eine gewisse lächelnde Anmut, gehört, dass man gern einmal stehenbleibt, sich auch hinsetzt, ein Gespräch oder eine Plauderei anfängt. Der Park am Gleisdreieck in Kreuzberg-Schöneberg etwa weist diese Einladehaltung geradezu vorbildlich auf. Ich kann es schon nicht mehr zählen, wie oft sich ein nettes Gespräch, eine freundschaftliche Plauderei mit diesem oder jenem Bekannten, mit dieser oder jener Unbekannten ergeben hat. Gestern lernten wir  beispielsweise einen jungen Spieler von REAL kennen, der sich als Neymar vorstellte. Neymar war sieben Jahre alt, und er schoss – wieselflink wie er nun einmal ist – zwei Tore. Er war für uns nicht einzuholen! Der Park hatte uns zu sehr entschleunigt.

Bild: ein Blick auf die neuen Malle-Hallen, das neue Mallhalla am Leipziger Platz: das frühere Mosse-Palais, damals ein Zentrum des Berliner Zeitungswesens.

 Posted by at 13:49

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