Ijoma Mangold bringt heute in der Süddeutschen einige sehr treffende Überlegungen zur Frage: Warum ist Obama so erfolgreich? Zu Recht weist er darauf hin, dass Obama eigentlich für keine bestimmte Klientel, kein bestimmtes Milieu stehe. Vielmehr sei er eine geeignete Projektionsfläche für all jene, die irgendwie nicht ganz dem Durchscnitt entsprächen:
Milieulosigkeit als Hauptmerkmal
Sein Hauptmerkmal ist in gewisser Weise Milieulosigkeit – was nicht zufällig ein Lessingscher Traum der Aufklärung ist: Obama hat einen Vater aus Kenia, aber weder hatte er in seiner Kindheit dieses Land je betreten, noch wuchs er mit seinem Vater zusammen auf.
Stattdessen lebte er, stark geprägt von seinen weißen Großeltern mütterlicherseits, als ein Farbiger (wie man seinerzeit noch sagte) in einem insgesamt sehr multikulturellen Hawaii, in dem es jedenfalls keine prägende afroamerikanische Gemeinde gab.
Ich glaube: Auch jene deutschen Parteien, die noch sehr stark im Milieudenken und Klientelismus befangen sind, müssen diese Fesseln sprengen. Darin stecken die riesigen Chancen!
Obama in Berlin – Zwei Farben Schwarz – Deutschland – sueddeutsche.de
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