Ich bin zwar stets ein Verfechter der offenen Aussprache, des Wettbewerbs der Meinungen gewesen. Das sollen und können die Mitglieder einer Partei auch jederzeit so halten. Die können plaudern und bloggen, so viel sie wollen. Die können und dürfen auch jederzeit zu den Vorleuten der Partei hingehen und sagen: „Was ihr macht, halte ich für falsch!“
Aber die führenden Repräsentanten einer Partei müssen sich untereinander abstimmen. Sie dürfen nicht umstandslos ihre eigene Privatmeinung oder ihre höchst privaten Machtinteressen als Parteilinie ausgeben.
Eine gute Partei ist nicht einfach die Aufaddierung von zusammengelesenen Einzelmeinungen, sondern der ständig fortzuschreibende Versuch, unterschiedliche Einzelmeinungen aus der Gesellschaft zusammenzubringen und dann als konkrete, unmissverständliche Botschaft in die Politik hineinzutragen.
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