Mai 132009
 

Schöne gute, ermutigende Bilder finde ich in der Berlin-Brandenburger Bild von heute! Nein, nicht Angelika (25) auf S. 1, denn diese ist das, was meine bairische Muatta als preißische Heigeig’n bezeichnen würde – d.h. eine Frau, die einem Schlankheitsideal huldigt, welches nicht unbedingt das meine ist. Allerdings finde ich gut, dass Angelika sagt: „Sex ohne Liebe: ist nichts für mich“. Und dass sie erst mit sechs Männern geschlafen hat.

Nein, ich meine die jungen Deutschen auf S. 4. Das sind die Bilder, die wir brauchen. Das sind die Geschichten, von denen ich gerne mehr hätte. Das ist mein Integrationsideal, dem ich unbedingt huldige! Das ist genau das, was ich gestern als Teilassimilation bezeichnete: feste Verankerung in diesem Land, in dieser Gesellschaft, klarer Wille, das eigene Leben zu meistern! Bei gleichzeitiger Pflege der Herkunftswurzeln. So wie ich selbstverständlich gerne meine bairisch-schwäbisch-schlesischen Wurzeln ehre und achte, auch wenn ich diese drei Herkunftssprachen bestenfalls radebreche und ja auch dieses Blog ganz überwiegend in hoffentlich einigermaßen richtigem Hochdeutsch führe.

Je 1 Mal Brasilien, Marokko, Uruguay, Italien, Kirgistan, je 2 Mal Finnland, Polen, je 3 Mal Türkei, Indien: dies ist der bunte Strauß der Herkunftsländer. Und als derartig bunten Strauß stelle ich mir auch die Zukunft Deutschlands vor. Grau raus – bunt rein!

Was fällt auf? Mir fehlen die Vietnamesen. Denn diese Kinder schneiden bei uns in Berlin überragend in den Schulen ab, stellen die „doppeldeutschen“ und die türkischdeutschen Kinder in den Schatten! Bitte, liebe Frau Merkel,  liebe Frau Böhmer, als Vorbild auch das nächste Mal eine Vietnamesin oder einen Vietnamesen in die Bild setzen lassen! Meine beiden Sorgenkinder, also die arabischen Länder und die Türkei, sind zahlenmäßig stark unterrepäsentiert. Das dürfte kein Zufall sein.

Ich begegne immer wieder mal einem Mann, einer Frau türkischer Herkunft, die wirklich gutes, klares, richtiges Deutsch spricht, die erfolgreich sind und Karriere gemacht haben. Dann gebe ich mich gerne als Türkenfreund zu erkennen. Ich bekunde meinen guten Willen, den deutschen Türken zu helfen. Und was erlebe ich dann? Meist werden diese erfolgreichen, gutgekleideten, teilassimilierten Deutschtürken überraschend einsilbig … sie wollen ihren lieben Landsleuten, ihren geliebten Brüdern und Schwestern zwar nicht in den Rücken fallen. Aber ich lese dann heraus: „Johannes, du unverbesserlicher Gutmensch, du einfältiger Gutdeutscher! Wirf uns mit denen nicht in einen  Topf! Hier hat jeder die Chance, erfolgreich die Schule zu absolvieren. Jeder Türke, jede Türkin, die hier das Schulsystem durchläuft, kann die Universität erreichen, kann die Promotion schaffen. Er oder sie muss es nur wollen und am eigenen Erfolg arbeiten. Es gibt keine Entschuldigung für die Dauermisere. Das dauernde Lamento unserer Landsleute geht uns auf den Keks.“

Also, liebe türkische und arabische Brüder und noch liebere türkische und arabische Schwestern: Ich mag euch weiterhin. Aber ich kann und werde euch nicht helfen. Ich meine, ihr habt alle Chancen. Nutzt sie. Lest die Bild von heute. Seite 4.

 Posted by at 11:42

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