Jan 142010
 

An der Berichterstattung über meine Kandidatur in der Berliner Zeitung und dem Tagesspiegel kann man ablesen, wie sehr der produktive, demokratische Streit innerhalb der Parteien gepflegt werden muss. Es muss doch das Normalste in der Welt sein, wenn um freiwerdende Posten sich mehrere Menschen bewerben! Davon lebt doch die Demokratie. Man sollte Wettbewerbskandidaturen nicht als Zeichen von Unfrieden sehen, sondern als Zeichen von Lebendigkeit. Ich weiß es von den amerikanischen Parteien, dass sich dort stets mehrere Kandidaten einen teils erbitterten Wettstreit um Posten liefern. Und nachher friedlich ein Bier trinken gehen. So soll es sein.

Werner van Bebber schreibt unter anderem im Tagesspiegel heute:

 CDU Neukölln ist vorerst befriedet
Gegen Wansner will am Sonnabend Johannes Hampel antreten. Hampel ist von Beruf Konferenzdolmetscher. Er stellt seine Kandidatur unter das Motto „Die zusammenwachsende Stadt“. Das ist die Überschrift eines Thesenpapiers, in dem Hampel seiner Partei vorschlägt, sich verstärkt auf christdemokratische Grundwerte wie Freiheit und Verantwortung zu besinnen. Die CDU solle weniger auf staatliche Verteilungspolitik setzen als auf Eigenverantwortung und Gemeinschaftsgefühl.

In dieser knappen Zusammenfassung fühle ich in der Tat mein Grundanliegen zutreffend wiedergegeben. Dies ist eine passende Zusammenfassung meines Thesenpapiers. Ich werde versuchen, diesen Grundgedanken am Samstag packend und überzeugend auszumalen.

 Posted by at 00:23

  2 Responses to “Mehr demokratischen Streit bitte!”

  1. Danke für Ihre Frage, Herr Loewe! Ich meine in der Tat, dass man über Hartz IV nachdenken muss. Das ganze System muss überarbeitet und vereinfacht werden. Alleinerziehende stehen beispielsweise finanziell zu schlecht da, alleinstehende Männer und auch Familien ab 3 Kindern wiederum kommen prima hin, wie ich tagtäglich sehe.
    Insgesamt muss der Anteil der Sozialleistungen an den Staatsausgaben (z.Zt. etwa 2 Drittel) gesenkt werden, bei einigen Empfängern würde ich eine Kürzung von Leistungen befürworten. Ganz wichtig: die Kinder müssen sich von Anfang an als zunehmend selbständige, freie Menschen erfahren können.

    Ich weiß, diese Antwort reicht nicht. Aber in diese Richtung gehen meine Gedanken.

  2. „Die CDU solle weniger auf staatliche Verteilungspolitik setzen als auf Eigenverantwortung und Gemeinschaftsgefühl.“

    Es würde mich interessieren, ob Sie damit meinen: Kürzung von Hartz IV, Kürzung aller Zuschüsse im Wohlfahrtsbereich?

    Ich glaube ja nicht. Aber wie – konkret, und nicht nur als Appell – stellen Sie sich eine POLITIK vor, die auf Eigenverantwortung und Gemeinschaftsgefühl setzt?

    Mir ist ja auch die herzlose respektlose verächtliche demütigende gängelnde Art zuwider, in der staatliche Verteilungspolitik operiert. Wie kann aus dem „Objekt“ der Verteilungspolitik ein „Subjekt“ entstehen? Was kann POLITIK dazu beitragen?

    Ich denke da zum Beispiel an die Schulreform … daran, wie Kinder lernen könnten, selbständig und im Team zu arbeiten, selbständig und im Team Probleme gemeinsam zu lösen.

    Sie, Herr Hampel, zeigen mit Ihrem persönlichen Beispiel schon einiges, aber ist das, was Sie als Konzept formulieren, nicht doch etwas zu appell-lastig?

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