Jul 122010
 

11072010004.jpg „Jeder Mieter hat ein Recht darauf, in seinem angestammten Wohnumfeld zu bleiben.“ So lässt sich – nahezu wortgleich mit einem BVV-Beschluss – die Position des Mieterschutzes zusammenfassen, welche etwa die Verfechter des Status quo hier in Kreuzberg (Fanny-Hensel-Kiez) vertreten.

Ein Blick auf meinen Steuerbescheid ergibt, dass meine gesamten Steuern für diesen Bestandsschutz hoch subventionierter Sozialbauten ausgegeben werden. Ich zahle als wackerer Kreuzberger Steuerzahler im Grunde nur für das starre Festhalten am Status quo. Das Land Berlin hat – zu Nutz und Fromm der Machthaber in Politik und Bauwirtschaft –  mehrere Milliarden in stark überteuerte soziale Wohnbauprojekte versenkt und bedient nun noch auf Jahrzehnte hinaus die daraus erwachsenden Verpflichtungen. Für wichtige Themen – etwa Ausbau der frühkindlichen Bildung, Verkleinerung der Klassen, vermehrte Neueinstellung von Lehrern,   Sprachfördung, Ausbau des Radwegenetzes, ganz zu schweigen vom Klimaschutz – fehlt das Geld. Das öffentliche Geld ist ganz überwiegend für Sozialausgaben, für das starre Festhalten am Status quo festgeschrieben.

Ist das nachhaltige Politik? Nein! Das Bundesland Berlin betreibt seit Jahrzehnten keine nachhaltige Politik mehr. Diese erschütternde Einsicht treibt offenbar auch den neuen Finanzsenator Nußbaum um. Noch ist er nicht verzweifelt. Herrliches Interview gestern im Magazin der Berliner Zeitung!

Nachhaltigkeit bedeutet auch die Gestaltung des unabweisbaren Wandels. Hierüber geriet ich meinerseits gestern im tiefen, tiefen Tegeler Walde in tiefsinniges Nachdenken, das heute noch nachwirkt.  Hier könnt ihr in diese Gedanken hineinhören:

YouTube – Nachhaltigkeit und Wandel 11072010.mp4

Bild: Die Dicke Marie, eine etwa 900 Jahre alte Eiche am Tegeler See, der wir jungen Hupfer gestern Respekt zollten.

 Posted by at 13:47

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