Sep 052010
 

A: „Ich habe das Buch gelesen und finde diese oder jene Meinung richtig. Ich halte den Autor für einen guten Kenner der Szene und glaube, dass ihn ein Verantwortungsgefühl für das Land beseelt. Leider kursieren so viele falsche Aussagen über die Inhalte des Buches, dass ich mich frage, ob die Journalisten das Buch ganz gelesen haben.“

B: „Sie haben eine falsche Vorstellung davon, wie Jornalismus funktioniert. Wir Journalisten können die Bücher gar nicht lesen, über die wir schreiben, dazu haben wir keine Zeit. Der Nachrichtenrhythmus ist viel zu schnell! Wir sichten Bücher oder vielmehr die Meinungen über Bücher daraufhin durch, was an ihnen verwertbar erscheint. Darüber schreiben wir einen Text und bieten ihn der Redaktion an. Je höher das Erregungspotential, desto besser.“

A: „Das heißt, am echten Verstehen eines Sachverhaltes sind Sie nicht interessiert?“

B: „So ist es! Die Briten sprechen von einer instinktiven Abneigung gegen das Verstehen-Wollen – a bias against understanding.“

 Posted by at 01:05

Sorry, the comment form is closed at this time.