Nun, unsere „Aufräumer“ erwecken gerne den Eindruck, wegen des Abbaus der Polizei habe die Verrohung der Jugend zugenommen. Da es zu wenig Polizisten und Streifen in den U-Bahnhöfen gebe, werde dort so häufig zugeschlagen. Der Boulevard titelt „Wowi räumt auf“ und Wowereit steckt gleich mal 30 Millionen in neue Polizeistellen – rechtzeitig zum Wahltag.
Ich meine: Die Gewalt bei Jugendlichen und jungen Männern nimmt ihren Ausgang in der Familie. Jugendliche mit treusorgenden, strengen und liebevollen Vätern und Müttern werden nicht gewalttätig, werden nicht kriminell, werden nicht drogensüchtig.
Sinnvoller wäre es also gewesen, die Millionen in der Frühförderung von Kindern und Familien, in der Familienbildung anzulegen! Aber das Wort Familie kam bei Wowereit 10 Jahre lang nicht vor … jetzt hat er es gelernt. Rechtzeitig zum Wahlkampf.
„Familienbildung“ – ein spannendes Thema, zu dem ich mir viele Aussagen und Veranstaltungen der Aufräumer wünsche.
Welche Rolle spielen Vater und Mutter für den Zusammenhalt der Gesellschaft, o Aufräumer? Ist die Familie ein Auslaufmodell? Wird sie durch den Staat ersetzt wie im alten Sparta?
Bedenkt, ehe ihr antwortet: Jeder Monat Heimerziehung außerhalb des Auslaufmodells Familie kostet den Staat 3000-4000 Euro.
Jeder Tag Unterbringung in einem geschlossenen Heim für Intensivtäter kostet den Staat etwa 300 Euro/Intensivtäter.
Familie, Kita, Grundschule – da spielt die Musik. Zu diesem Dreiklang müssen die Aufräumer Stellung beziehen. Hier, genau hier – nicht an der Zahl der Polizisten und auch nicht in der Strafjustiz – entscheidet sich die Zukunft der Gesellschaft.
Was meinen Klaus Wowereit, Frank Henkel und Renate Künast dazu? Ich wüsste es gerne.
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