„Man muss aber auch sagen, dass es eine ganz erhebliche Faulheit bei Muslimen gibt, allerdings auch bei anderen Migranten, sich an der öffentlichen Debatte zu beteiligen und die eigenen Interessen im deutschen Kontext oder am besten als Deutsche zu vertreten. Man beteiligt sich einfach nicht genug. Was die muslimischen Organisationen und auch die Migrantenorganisationen betrifft, so muss man natürlich auch immer Kompromisse machen, aber es wird immer noch zu sehr auf Dialog gesetzt. Ich glaube durchaus, dass es nicht immer Sinn macht, auf Konfrontation zu gehen, aber für mich gibt es ein bisschen zu wenig Konfrontation. Man muss die Dinge noch deutlicher beim Namen nennen, muss sagen, das ist rassistisch, das ist eine Unverschämtheit, da reden wir gar nicht mehr weiter.“
Als Vorbedingung für das Entstehen von Rassismus gilt heute meist die Einteilung von Menschen in WIR und IHR und das daran anschließende Zuschreiben von Eigenschaften an ganze Kollektive. Muster: „WIR deutsch – IHR Ausländer!“
Derartige Aussagen gelten mitunter als latent rassistisch:
„Die Deutschen haben ganz überwiegend folgende Eigenschaft:… „(z.B. fleißig / humorlos / hundelieb / pflegen ihr Auto und ihren Vorgarten sorgfältig / sind gegen Atomkraft / haben ein Riesenproblem mit ihrem Rassismus / kümmern sich zu wenig um ihre greisen Eltern usw. usw.)
„Die Juden sind doch ganz überwiegend … „(z.B. witzig, selbstironisch, klug, familienbewusst, sprachgewandt usw.usw.).
„Die Muslime sind doch überwiegend … (z.B. so kinderlieb, ehren Vater und Mutter, pflegen ihre behinderten Eltern zuhause statt im Heim, sie haben viel mehr Verwandten- und Familiensinn als die Nichtmuslime, sind gegen Abtreibung usw. usw.)“.
Wenn einer Gruppe von Menschen negative Merkmale zugeschrieben werden, wird dem so definierten Rassismus der Nährboden bereitet. Ein Beispiel muss her!
Bist auch du ein guter Antirassist? Mach den Rassismus-Check anhand folgender Sätze:
„Bei Muslimen und anderen Migranten gibt es eine erhebliche Faulheit. Die beteiligen sich einfach nicht genug. Die müssen sich mehr beteiligen, am besten als Deutsche. Das muss man doch auch noch sagen dürfen.“
Kommentar: Im Subtext enthalten diese Sätze die Unterstellung, die Muslime und andere Migranten seien fauler als Nichtmuslime. Das Stereotyp vom faulen Muslim, vom trägen, untätigen Türken wirkt als kapillares Gift in derartigen Aussagen weiter. Ferner wird Druck auf die sich als Nicht-Deutsche fühlenden Syrer, Kurden, Tscherkessen, Griechen usw. ausgeübt, sie sollten sich endlich als Deutsche fühlen. Subtext: „Es wäre besser, die Muslime würden ihre Faulheit überwinden – und zwar am besten als Deutsche!“
Also, Hand aufs Herz!
1) Hältst du folgende Sätze für rassistisch? Ja oder nein? Entscheide – begründe Deine Meinung!
Man muss aber auch sagen, dass es eine ganz erhebliche Faulheit bei Muslimen gibt, allerdings auch bei anderen Migranten, sich an der öffentlichen Debatte zu beteiligen und die eigenen Interessen im deutschen Kontext oder am besten als Deutsche zu vertreten.
2) Sollte man diese zitierten Sätze als rassistisch brandmarken und verbieten?
3) Darf man mit dem Urheber dieser Sätze noch reden – oder sollte man ihm einfach entgegensetzen: das ist rassistisch, das ist eine Unverschämtheit, da reden wir gar nicht mehr weiter? Was meinst Du?
Quelle der im Rassismus-Check untersuchten Sätze:
Interview mit Mark Terkessidis. Islamische Zeitung vom 16.05.2006
http://www.islamische-zeitung.de/?id=7226
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