Der Schreibende ist am Donnerstag aus Moskau zurückgekehrt von dem Begräbnis unseres Alexander Jakowlewitsch. Wir geleiteten ihn am Dienstag auf dem letzten Gang auf den Wagankowoer Friedhof. Ein tränenreicher Abschied, der eine große Trauergemeinde zusammenführte. Ich hielt eine der zahlreichen Abschiedsreden in Du-Form, spielte auf der mitgebrachten Geige eine Sarabande in d-moll von J.S. Bach, die Hebräische Melodie von Joseph Achron, zu allerletzt den unüberbietbaren Choral „Wenn ich einmal soll scheiden“ von Bach. Ich sagte: Для тебя и для нас Бах всегда Бах. Спи, мой Дорогой. Für dich und für uns bleibt Bach immer Bach! Schlafe mein Lieber.
Am Samstag feierten wir mit einem katholischen Gottesdienst eine Goldene Hochzeit mit Verwandten im niederbayrischen Rotttal. Von einem frisch ausgeworfenen Grab zu einer Hochzeitsfeier!
Das eine betrübt, die andre erfrischt,
so wunderbar ist das Leben gemischt.
Zweierlei Gnaden! Zwei gleichermaßen tiefe, zwei mich nachhaltig bewegende Feiern! Eine festliche Traurigkeit trug mich mitten im Leben dahin.
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