Jul 092023
 

Ewig sich verjüngender, ewig neu schimmernder, üppig wallender Fluss, du treibst von weither, seit jeher die Geschicke dieser Stadt, und hier, wo unser Blick hinunter schweift auf die buchtartig sich erweiternden Kiesbänke, über denen Erlen, Weiden und Pappeln ihre gewaltigen Kronen wiegen, hat man die Reste eines Flößereihafens gefunden, „zu dem ein Seitenarm des Lechs oder ein von dort abgeleiteter Kanal geführt haben dürfte“.

Floßlände nennen es heute die Einheimischen hier, sie haben den Ort zu einem behaglichen Stelldichein ausgebaut. Weit hinaus ragt eine bühnenartig vorkragende Konstruktion über den Fluss, auf Betonquadern saßen gestern abend die Leute Trepp an Trepp bis zum Fluss hinab. Hier ließen wir den ersten Tag unseres Augsburg-Aufenthaltes ausklingen, schwelgten in Erinnerungen an Kindheit und Jugend, woben des Netz der Erzählungen über das wunderliche Bergwerk des Lebens und des Sterbens.

Zitat: Martin Kluger: Wasserbau und Wasserkraft, Trinkwasser und Brunnenkunst in Augsburg. Die historische Augsburger Wasserwirtschaft und ihre Denkmäler im europaweiten Vergleich. context Verlag, Augsburg 2013, S. 12

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