Merkwürdig! Am Morgen, nachdem ich das Buch „Warum tötest du, Zaid?“ gelesen habe, spreche ich in aller Herrgottsfrühe erst mit dem österreichischen Zeitungshändler, dann mit der deutschen Bäckerin, dann mit dem türkischen Gemüsehändler, die alle bei mir um die Ecke in meinem herrlichen Kreuzberg wohnen. Zu dem Türken sage ich: „Ja, so früh schlafen die meisten noch … wir aber sind schon wach!“ Er erwidert: „Ja, weißt du, in unserer Religion sagen wir: Wer früh aufsteht, dem schenkt Gott alles, was er will.“ Seltsam – ich hatte mit dem Mann nie über Religion gesprochen, sondern immer nur über Gesundheit und Krankheit, über das Wetter, über die Kinder und die Türkei, auch über einen Brand, der durch einen Kurzschluss verursacht worden war. Und jetzt plötzlich – ein Hinweis auf Gott! Ich erzähle beim anschließenden Frühstück einer Russin davon. Sie sagt: „Das gibt es bei uns auch. Wer früh aufsteht, dem gibt Gott, lautet ein russisches Sprichwort.“ Aha. Im Westen heißt es: The early bird catches the worm – Morgenstund hat Gold im Mund. Heißt das, dass Türken und Russen „empfangender“, „gottergebener“ sind, und die Engländer mehr pushy, also handelnder, fordernder? So ein Vogel muss ja etwas tun für sein Glück …? Vielleicht ist da was dran …?
Jedenfalls versuchte ich mein Glück heute früh! Über die gut gemachte Website www.warumtoetestduzaid.de maile ich den Autor Jürgen Todenhöfer an und bitte um das Foto von der iranischen 33-Bogen-Brücke mit dem west-östlichen Sängerwettstreit. Dieses Blog berichtete über dieses Event am 23.05.2008. Und siehe da – 2 Stunden später landet es auf meinem Computer, mit netten Grüßen einer Mitarbeiterin. Ich kann es euch Leserinnen und Lesern im Lande (so ihr denn schon aufgestanden seid) nicht vorenthalten. Herzlichen Dank!
Foto veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Dr. Jürgen Todenhöfer
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