Feb 152010
 

Nicht einmal  halb so hoch wie in Berlin ist die Sozialhilfe- und Arbeitslosenquote in Rotterdam. Doch selbst damit, so berichtet es die FAZ heute, findet sich der Sozialbeigeordnete und Bürgermeisterkandidat Dominic Schrijer nicht ab. Er glaubt an die Menschen. Er weiß, dass aus jeder sinnvollen Beschäftigung Selbstwert, Anerkennung und Sozialkontakte erwachsen. Ein geregelter Tagesablauf mit festen Zeiten verleiht Struktur, verhindert, dass die Menschen absacken. Deshalb schaltet Schrijer eine Firma zwischen das Sozialamt und die Empfänger. Sie müssen ran. Wer sich weigert, dem wird die Leistung gestrichen. Die Rotterdamer Geschichten gefallen mir. Ich hätte gerne, dass solche Geschichten auch in Berlin passieren.

Es gibt so viel Eis zu hacken! Zehntausende sitzen tatenlos zuhause in den Wohnungen vor ihren Flachbildschirmen, während Zehntausende andere über das Eis schlitteln. Tausende von komplizierten Brüchen sind, durch die Glätte verursacht, in die Krankenhäuser eingeliefert worden. Das muss so nicht sein. Durch einen wohlorganisierten Arbeitseinsatz nach Rotterdamer Vorbild hätten sich tausende von Frakturen vermeiden lassen.

Arbeitslos in Rotterdam: Irgendwas kann jeder – Ausland – Politik – FAZ.NET
Dominic Schrijer verspricht nicht, jedem erwerbslosen Rotterdamer eine Stelle auf dem freien, dem „ersten“ Arbeitsmarkt zu verschaffen. Aber er will sich nicht damit abfinden, dass an Schulen oder in Kirchengemeinden, in Nachbarschaftszentren oder Altenheimen viel „vernünftige“ Arbeit unerledigt bleibe, weil niemand dafür bezahlen könne, während zugleich Zigtausende Rotterdamer Geld fürs Nichtstun bekämen.

 Posted by at 19:16

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