Apr 052010
 

In meiner von muslimischen Familien geprägten Schule bemerke ich, dass die anderen Eltern ihren Blick meist streng gesenkt halten. Dennoch grüße ich stets als erster, suche die Begegnung mit einem Lächeln herbeizuführen.

Ich habe jedoch gelernt: Der gute Moslem, die gute Muslima lässt ihre Blicke nicht schweifen. Das ist seit vielen Jahrhunderten so. Sahih Bukhari, ein Hadith-Autor des 9. Jahrhunderts, empfiehlt ausdrücklich, in der Öffentlichkeit den Blick stets zu senken. Das offene Anblicken durch einen Unbekannten wird häufig schon als Übergriff gewertet. „WAS KUCKSTU!!“ fragen die muslimischen Jugendlichen dann gerne in Diskotheken und Kneipen. Ich sehe sie oft herumstehen, herumsitzen und herumziehen auf Kreuzbergs Straßen und in Kreuzbergs Prinzenbad.

Was sagt der Prophet zum Herumsitzen auf den Straßen? Hören wir den Autor der Hadith!

Bukhari schreibt:

Der Prophet sagte: Meidet das Sitzen auf der Straße.

Sie sagten: O Gesandter Gottes, wir brauchen dieses Sitzen, denn wir suchen es, um uns auszutauschen.

Da sagte der Gesandte Gottes: Wenn ihr unbedingt dort sitzen wollt, dann verhaltet euch, wie es sich auf der Straße gehört.

Sie sagten: Wie gehört es sich auf der Straße, o Gesandter Gottes?

Er sagte: Die Blicke senken, keinen Schaden anrichten, den Gruß erwidern, das Rechte gebieten und das Verwerfliche verbieten.

Das genaue Studium des Korans und der Hadithe wird es allen Deutschen erleichtern, die jahrhundertealten Grundsätze zu verstehen, nach denen Berlins deutsch-muslimische Jugendliche erzogen werden.

Dennoch meine ich: Ja, Bukhari, den Gruß sollen wir erwidern. Und noch mehr: Wir Berliner sollten einander mehr anlächeln, mehr anschauen im Geiste der Begegnung.

Quelle: Der Koran. 4. Auflage, Gütersloh 2007, S. 516

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