Sollen wir Deutsche uns integrieren oder wegziehen? Gute Frage! Kreuzberg-West steht auf der Kippe. In manche Nebenstraßen gehen die deutsch aussehenden Kinder nach den üblichen Gewaltvorfällen nicht mehr allein hinein.
Sie gelten auch tagsüber als No-go-areas für anders aussehende, für deutsch aussehende Kinder.
Die dort lebenden Menschen wollen erkennbar nichts mit uns zu tun haben. Sie schotten sich komplett ab.
Der Spielpatz am anderen Ende der Straße wird hingegen mitunter wieder von blond oder hell aussehenden Müttern genutzt, nachdem sie sich jahrelang nicht ohne männlichen Schutz hineingetraut hatten. Seit einigen Monaten hat sich der Drogenhandel, der in den Händen junger Männer liegt, von diesem Spielplatz wieder wegverlagert.
Özlem Nas hört so etwas nicht gerne. Die Islamwissenschaftlerin und Kopftuchträgerin sieht eher Politik und Gesellschaft in der Verantwortung: Integration ist wechselseitig und nicht einseitig, betonte sie. Gebetsmühlenartig kanzelte sie die Erfahrungsberichte der Anwesenden als Einzelfälle ab. Das bestritt auch niemand, aber der Zuschauer gewann den Eindruck, dass es sehr viele Einzelfälle sind.
2 Responses to “Ist Integration wechselseitig?”
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Monika, Zustimmung! Die Verallgemeinerungen sind gefährlich. Was tun? Ich glaube, dass es auch viele und viele „gute Einzelfälle“ gibt. Über die müssen wir erzählen und sie selber vorleben.
Naja, das ist ja genau was passiert – die „Einzelfälle“ werden immer und immer wieder vorgetragen, wissend, dass sich ein großer Teil der Zuhörerschaft mit voyeuristischem Gänsehautschauer über die „Unterwelt“ gruselt. Habe ich in vielen Diskussionsrunden oftmals selber erlebt. Das „Andere“ will niemand höre, weil gähnend langweilig.
Die Frage ist doch, was tatsächlich der „Einzelfall“ ist aber das interessiert eben leider nicht wirklich – warum; s.o.