„Das Wort hat Macht.“ So äußert sich im aktuellen SPIEGEL auf S. 144 ein deutscher Arbeitnehmer, der derzeit in Madrid angestellt ist, über seinen Erfolg. Sein Name, sein Beruf? Nebensächlich. Nennen wir den Arbeitnehmer vorerst S.K. Mehr wird vielleicht am Schluss verraten.
Unabhängig von Name und Beruf seien hier die Leitsätze herausgegriffen, auf denen der Erfolg dieses Menschen aufgebaut ist. Hören wir ihn selbst!
„Man muss korekt und ehrlich zu sich selbst sein, dann ist man auch korrekt gegenüber seinen Mitmenschen.“ Aha. Korrekt und ehrlich – dafür verwende ich das alte deutsche Wort Redlichkeit. Üb immer Treu und Redlichkeit!
„Ich will auch menschlich ein Vorbild sein.“ Gut! Vorbildlichkeit in der Lebensführung. S.K., der übrigens aus einem Arbeiterhaushalt stammt und Migrationshintergrund hat, sieht sich nicht als „Benachteiligten“.
„Geschult werden Teamfähigkeit, Persönlichkeit und Umgangsformen.“
„Man kann sich Respekt verschaffen durch Leistung, aber wenn man eine zentrale Position hat, muss man sich auch verständigen können. Das Wort hat Macht.“
Der eigene Vater war „der schärsfte Kritiker“ von S.K., er hat ihn „am Boden gehalten.“
S.K. wird als „sehr selbstbewusst, perfektionistisch, bescheiden und sozial“ beschrieben.
Erforderlich sind „gemeinnützig kämpfende Teamspieler“.
„Dass sie in so jungen Jahren bereits Verantwortung tragen, ist kein Zufall.“
Die ganze Geschichte im SPIEGEL gemahnt an die alten Tugendspiegel des Mittelalters, in denen am Beispiel von vorbildlichen Einzelmenschen aufgewiesen wurde, wie man zu sittlicher Reife gelangt.
Und genau das leisten auch heute diese Geschichten wie etwa die des S.K. Die Botschaft lautet: Übe die Tugenden wie S.K., dann wirst auch du in deinem Gebiet, in deinem Leben Erfolg und Anerkennung finden.
An die Schulen und die Eltern lautet die schlichte Botschaft:
Erzieht euren Kindern Selbstbewusstsein, Freude an der Anstrengung, Teamfähigkeit, Fleiß, Erfolgswillen, Kritikfähigkeit und soziales Gewissen an, dann werden eure Kinder Erfolg haben.
Ich halte diese Botschaft für richtig. Kinder sind ja in der Tat bildbar.
Statt ständig auf irgendwelchen „Benachteiligungen“ herumzureiten, sollte man Kinder von Anfang an mit diesem nahezu unbegrenzten Zutrauen erziehen:
Streng dich an, lauf ein bisschen mehr als die anderen, gib den Ball ab, klatsche Beifall auch bei Fehltritten oder Fehlpässen deines Mitspielers. Ermuntere andere, lass nie nach in deinem Bestreben um sittliche Vervollkommnung!
Die Lebensgeschichte des Schwaben Sami Khedira scheint mir ein guter Text für ein Lesebuch für die Berliner Grundschule.
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