Aug 112023
 

Mittwoch, 26. Juli 2023. Bei starkem Regen nehmen wir für die innerörtliche Strecke von Achenkirch-Nord bis zum Achensee (927 m) den Bus. So kamen wir frisch und kraftvoll am Beginn des Mariensteigs an.

Dieser in den Fels geschlagene, ausgesetzte Höhenweg führt uns zu immer neuen, wunderbaren Aus- und Tiefblicken auf den türkisblau leuchtenden Achensee.

Nach einer Stunde Fußmarsch hört es endlich auf zu regnen. Schließlich führt uns ein spektakulärer Abstieg zur Gaisalm, wo wir uns mit einem Teller Suppe stärken.

Über wurzelige Pfade und Geröllfelder gehen wir weiter, quer durch einen Gießbach, bis wir schließlich Pertisau erreichen.

Hier locken seit seit vielen Jahrzehnten hochpreisige Hotels eine gut betuchte Gästeschar an, darunter viele Paare und Familien aus arabischen Ländern. Die letzte Stunde der heutigen Wanderung führte uns flach an einer breiten Uferpromenade entlang.

In Seespitz bei Maurach können wir das Rangiermanöver einer Lokomotive namens Georg verfolgen: eine echte Dampflok aus dem Jahr 1889, die zur Achenseebahn gehört und seit damals die Strecke zwischen Jenbach und Seespitz im Pendelverkehr bedient.

Auf der anderen Seite, dem windgeriffelten See, konnten wir die waghalsigen Wendemanöver der Kite-Surfer bewundern. Etwa 15 Minuten vor unserem Ziel holte uns der Regen – mit dunklen Winden vom Norden herfauchend – wieder ein, aber wir wurden abgelenkt von einer Familie aus Hannover, die sich sehr interessiert nach unserer Alpenüberquerung erkundigte.

Trotz oder gerade wegen des Regens war dies ein sehr nettes Geplauder, und wir konnten und können solch eine Mehrtageswanderung guten Gewissens auch einer Familie mit Kindern empfehlen, sofern man den Kindern gewisse Marscherleichterungen, etwa in Form kürzerer Tagesetappen gönnt!

Schließlich erreichen wir das Hotel in Maurach (950 m), wo wir uns eine selbstgekaufte Brotzeit auf dem Zimmer gönnen: Breze und Vollkornsemmeln, Tiroler Graukäse, Bergkäse, Schlosskäse, Tomaten, Radieschen, Buttermilch und zum Abschluss für ein jedes noch die unseres Erachtens einzigartige Mannerschnitte. (Ja woaßt, mo gfreit si hoit über kleine Belohnungen narrisch nach so einem in Nässe durchwanderten Tag!) Abends erschallt noch Blasmusik von einem Kurkonzert vom Ort herauf, das wir bei geöffnetem Fenster mitgenießen und in die Träume vom heutigen Tag mitnehmen, vom heute gewesenen Tage.

 Posted by at 16:32

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