Wir besuchten die vielgerühmte Inszenierung der Perser im Deutschen Theater. Die Schaupieler gaben sich redliche Mühe und sagten den wohleinstudierten, äußerst sperrig übersetzten Text mit großem handwerklichem Geschick ohne Stocken auf. Der Regisseur Gotscheff hatte sich offenbar viele Gedanken gemacht und überraschte mit manchem zirzensisch-hübschem Einfall.
Ich dachte an jene glorreichen Zeiten, als die Griechen nach einer Tragödienaufführung der „Zerstörung Milets“ ihr Holztheater kurz und klein geschlagen hatten vor überschäumenden Emotionen. Daraufhin baute man steinerne Theater. Gestern abend blieb alles heil. Es war alles halb so schlimm. Wir gingen nachhause, ruhig, wie uns beschieden ward, nicht ohne vorher geklatscht zu haben.
Ich erstand dann noch eine sehr gute Publikation: Erika Fischer-Lichte / Matthias Dreyer (Hg.): Antike Tragödie heute. Vorträge und Materialien zum Antiken-Projekt des Deutschen Theaters, Deutsches Theater Berlin 2007. Am Abend las ich darin noch zwei erhellende Aufsätze von Susanne Gödde und Anton Bierl.
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