Beatrice Weder di Mauro und Martin Hellwig unterbreiten heute unter dem Titel „Ich bin systemrelevant. Holt mich hier raus!“ einen hochinteressanten Vorschlag, wie man es vermeiden könnte, dass die Bundesrepublik im Zuge der jetzt geplanten buntscheckigen Einzelmaßnahmen zur Geisel der eigenen Improvisationen wird.
Vorzüge:
Die Autoren haben systematisch ähnliche Fälle aus verschiedenen Ländern untersucht und weisen gangbare Konzepte aus.
Sie schlagen ein Quasiinsolvenzverfahren vor: Dabei sollen unter Aufsicht der noch zu schaffenden Restrukturierungsbehörde die Aktiva in einer „Good Bank“ so gut wie möglich verwertet werden, die abgespaltene „Bad Bank“enthält die verbleibenden Vermögenswerte.
Staatliche Unterstützungsleistungen dienen vorrangig dem Funktionsschutz und dem Einlegerschutz, die sonstigen Gläubiger sind nachrangig.
Positives Beispiel einer systematischen Bankenumstrukturierung mit zeitlich beschränktem Durchgriff des Staates: Schweden 1992-1995.
Den Artikel in der FAZ heute auf S. 12 empfehle ich mit Nachdruck.
Sorry, the comment form is closed at this time.