Ein Riesenproblem für Kitas und Schulen sind negative Schlagzeilen. Es geht um Arbeitsplätze, Jobs, Gelder. Wenn die Schülerzahlen wegen negativer Presse wegbrechen, sind Schulen im Bestand gefährdet.
In den Kitas wird deshalb gerne auf die Wünsche der Mehrheit der Eltern eingegangen. Und wenn die Schweinefleisch ablehnen, wird die Einrichtung schweinefleischfrei gemacht. Und wenn die Eltern leichte Bekleidung der Kinder in der Kita ablehnen, wird die Kleiderordnung geändert. Und wenn im Ramadan gefastet wird, dann werden die Veranstaltungen entsprechend gestrichen. Alle Kinder müssen sich sittsam verhalten. Was ist sittsam? Das bestimmen die neuen Mehrheiten! Wir anderen müssen uns anpassen. Dieser Prozess ist im vollen Gange, nur darf man nicht darüber reden.
Der Fall des Sozialarbeiters Thomas Knorr ist ein beredtes Beispiel. Er verlor seine Stelle, weil er Tacheles redete. Er plauderte dienstliche Wahrheiten aus. Damit schadete er der Einrichtung. Denn wenn sich solche Wahrheiten rumsprechen, leidet die Einrichtung an Auszehrung. Ihr droht die Schließung.
Über absolut fundamentale Dinge wie richtiges Essen und richtige Kleidung setzen die neuen Mehrheiten ihren Willen durch. Die Institutionen müssen sich ihnen anpassen.
Kürzlich besuchte ich den Rütli-Campus, sprach mit den Leuten vor Ort. Hier haben sie es natürlich ganz clever gemacht: Man leugnete die Negativpresse nicht, sondern drehte den Spieß um: „Gebt uns viel mehr Geld, gebt uns Lehrer, baut uns ’ne tolle Schule hin, dann wird es besser!“ Clever gemacht. Die anderen Schulen haben das Nachsehen.
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