Ach, was haben wir doch für eine gute Mama-Staat, denke ich mir immer wieder. Die Kinder toben, sie lassen ihren Dreck fallen, sie lachen, spielen, trinken und essen, und dann gehen sie weiter.
Die Mama-Staat sieht’s, ist betrübt und sagt: O je! Und Mama-Staat räumt fleißig hinterher. „Dann müssen wir den Putzdienst halt drei Mal schicken!“
Wir haben hier in Kreuzberg mittlerweile Zustände, wo die Bürger gar nichts mehr tun oder lassen müssen. Der Staat nimmt alles gelassen hin, fegt, wischt und hört zu. Die Hauswände sind überall beschmiert. Der Kreuzberg ist nach jeder Benutzung durch die lustigen lachenden Menschen ein unaufgeräumtes Kinderzimmer. Lustig.
Die empathisch-fürsorgliche Mama-Staat tut, was sie (er) kann.
Sehr gute Thesen von Anjes Tjarks, berichtet heute in der WELT auf S. 8! Tjarks unterscheidet zwischen dem archaisch-urtümlichen Mama-Staat und dem fordernd-erziehenden Vater-Staat. Damit trifft er ins Schwarze. Und die Familienerfahrung ist prägend für das politische Weltbild.
Wir haben hier in Berlin mit Sicherheit eine Mama-Staat, geprägt durch ein Ideal der wabernd-hegend-einhüllenden Mutter. Und die Bürger lassen es sich gefallen!
„Wir bleiben alle! Wir bleiben alle bei Dir, Mama Staat!“ Und so kommt es, dass hier in Kreuzberg über Jahrzehnte hinweg dieselben Menschen im Hotel Mama bleiben und sich fürsorglich-empathisch versorgen lassen.
Politisches Weltbild: Familienideal prägt politisches Weltbild – Deutschland – WELT ONLINE
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