Aug 092023
 

Dies war heute unser Blick von Kreuth (772 m) auf den markanten Leonhardstein (1449 m)

Montag, 24. Juli 2023 (aus den Aufzeichnungen der Reiseleitung). Der Tag begann mit einem Frühstück mit Müsli, Obst und frischgemolkener Milch auf der Terrasse des Bauernhauses. Unser lieber Verwandter, der Erfahrungen als Leistungssportler aufweisen kann, versorgte uns noch mit frischem Quellwasser und Magnesium, dann brachen wir gemeinsam auf, um den Weg zur Königsalm anzutreten. Zunächst verlief der Wanderweg weiter an der Weissach entlang bis zum Wildbad Kreuth (828 m), dann in den Wald hinein. Nach einem relativ langen steilen Anstieg legten wir eine Trinkpause auf einer schön gelegenen Bank ein und genossen den Blick auf die umliegenden Berggipfel und die Goaßalm.

An dieser Geißalm (1110 m) und ihren Bewohnerinnen (Kaibln, also Kühen, die noch nicht gekalbt hatten) vorbei ging es weiter zur Königsalm. Wir haben einiges über die Almwirtschaft erfahren. Auf der Königsalm (den Namen führt sie, weil König Maximilian I. sie 1817 auf Drängern seiner Gemahlin Caroline kaufte) gab es für alle eine Stärkung: Topfenbrot, selbstgemachte Holunderschorle, Brotzeitplatte, Buttermilch, Schinkenbrot und alkoholfreies Bier. Dazu führten wir lange gute Gespräche. Später wurden uns noch vom sehr freundlichen Wirt Andreas Kaffee und Kuchen – hausgemacht auf der Alm mit dorten gelegten Eiern im Holzbackofen gebacken – gebracht. Wir verweilten etwa 2 Stunden auf der Königsalm, bevor wir uns verabschiedeten und unsere Alpenüberquerung fortsetzten.

Diese führte uns erneut auf einem schier endlosen Anstieg immer bergauf. Eine geschlagene Stunde lang schnauften und schwitzten wir, bevor wir den Sattel der Blauberge erreichten und es wieder bergab ging. Und da geschah es auch schon: Ein kleiner Stolperer brachte eines von uns zu Fall, endete aber glimpflich: niemand wurde ernstlich verletzt. Ein paar kleinere Blessuren trug das eine von uns davon, aber alles war weniger schlimm als gedacht, so dass wir weiterwandern konnten.

Am Kamm überquerten mit raumgreifendem Schritt die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Österreich.

Nach einer dreiviertel Stunde Auf und Ab und nochmal Auf kamen wir endlich auf der Blaubergalm (1540 m) an.

Keine Minute zu früh! Kaum waren wir da und hatten uns in unser Viererzimmer, das wir heute zu zweit bewohnen dürfen, verzogen, brach ein heftiges Gewitter mit Sturm über die Alm herein. Es dauerte zum Glück nur eine halbe Stunde, sodass wir nach einem kurzen Nickerchen die Alm erkunden konnten. Hier werden Kühe gehalten, solche mit und solche ohne Hörner, ferner abgetrennt ein Jungbulle, Schweine und Hühner. Jetzt sitzen wir auf dem Balkon der Alm, trinken alkoholfreies Weißbier, um die Elektrolyte wieder aufzufüllen, beobachten, wie die Kühe in den Stall getrieben werden und freuen uns auf unser Abendessen. Für das eine gibt es Kaiserschmarrn, für das andere Käseomelett.

Am Abend beziehen unerwartet gegen 20 Uhr noch zwei völlig durchnässte und erschöpfte Alpenüberquerer das Zimmerlager neben uns. Sie hatten zehn Stunden für diese Etappe gebraucht und waren zwei Mal in heftige Regengüsse geraten. Eines von uns gibt ihnen ungebeten einige wohlfeile Ratschläge, unter anderem: bei Bergwanderungen solle man immer möglichst früh aufbrechen, um allfälligen Nachmittagsgewittern zu entgehen.

 Posted by at 17:22

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