Wie schafft sich Kreuzberg bessere Schüler?

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Sep 102011
 

Gute Veranstaltung am vergangenen Donnerstag zu den Kreuzberger Grundschulen! Es gab zum Glück keine Bildungsforscher, keine SchwaflerInnen, erfreulich wenige PolitikerInnen oder andere MärchenerzählerInnen, sondern nur Praktiker aus Schule, Sozialarbeit und Elternschaft. Sehr schön, sehr ernüchternd, sehr niederschmetternd! Bericht folgt.

Folgendes war der Text der Einladung:

„Gute Schüler verlassen in Scharen den Bezirk  oder das öffentliche Schulsystem, das mit den Angeboten der Privatschulen nicht mithalten kann“, so zitiert die Berliner Morgenpost am 24.08.2011 aus einem Brief, den Lehrer geschrieben haben.

Es fehlt derzeit für Kreuzberger Jugendliche nicht an Ausbildungsplätzen, sondern es fehlt an den Grundvoraussetzungen, die die Schüler vor der Lehre mitbringen sollten: Gutes Deutsch in Wort und Schrift, Grundtugenden wie Höflichkeit, Berechenbarkeit, Fleiß und Pünktlichkeit.

Die Probleme sind bekannt, die Rezepte dagegen lauten für die einzelne Familie in Kreuzberg: Wegzug in andere Bezirke, insbesondere in den „weißen“ Osten Berlins, Abwanderung vom öffentlichen Schulwesen zu den Schulen in freier Trägerschaft.

Die Schulpolitik hat Verschiedenes ausprobiert. Meist läuft es auf Nachfinanzierung, auf üppigere Ressourcenverteilung, auf mehr Geld, mehr Personal oder auch auf „Strukturreformen“ hinaus – 23 an der Zahl in den letzten zehn Jahren. Die Rütlischule in Neukölln wurde mit einem pharaonischen Geldsegen (25 Millionen Euro [korrigiere: 40 Millionen] zusätzlich) aufgepäppelt.  

Schulen in freier Trägerschaft sind im heutigen Berlin geschützte Räume, in denen Schüler, die das wollen, dem nachgehen können, was ihre Aufgabe ist: lernen, aufmerken, wachsen, helfen, wieder lernen, reifen.

Diesem Thema wird sich die Veranstaltung von Politik selber machen am Donnerstag, dem 08.09.2011, 19.30 Uhr widmen:  Kreuzberger Pfade zu besseren Schülern. Kleine Kreuzberger Schuldebatte. Statt immer nur auf Schulstruktur und Mittelausstattung zu achten, fragen wir: Wie schafft sich Kreuzberg bessere Schüler? Sind Schulen in freier Trägerschaft der Ausweg? Wirtschaft Stresemann, Stresemannstraße 48, Kreuzberg.

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40 Millionen und die besten Pädagogen …

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Sep 062011
 

Soeben erreicht mich eine Korrektur eines Neuköllner Lesers: Nicht 25 Millionen, wie ich einmal schrieb, sondern fast 40 Millionen Euro zusätzlich und die erfahrensten Pädagogen des Landes wurden der Rütli-Schule geschenkt, damit sie nicht so schlecht dasteht. 40 Millionen EURO zusätzlich und die erfahrensten Pädagogen des Landes für jede Kreuzberger Schule, DAS WÄR was! DAS STEHT UNS IN KREUZBERG ABER AUCH ZU!

Bild: die Rütli-Schule in Neukölln. Aufnahme des hier Schreibenden vom 10.11.2010

Schulreformen: Die Furcht vor den Restschulen bleibt | Gesellschaft | ZEIT ONLINE

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Sep 062011
 

Unsere ErzieherInnen und LehrerInnen vollbringen Unglaubliches. Sie leisten Tag um Tag ihren wertvollen Dienst am Menschen. Ohne sie bräche unser Bildungswesen zusammen. Die Bildungspolitiker haben vieles falsch gemacht. Vor allem haben sie in Berlin erkennbar zu wenig auf die Lehrer und Erzieher vor Ort gehört. Der rot-rote Senat hat sich auch nicht genug für das interessiert, was die Schüler sagen und wollen.

Mein Eindruck: Zu viele professionelle Bildungsexperten, die von der Bildungsforschung leben und damit Geld verdienen, haben ihr Süppchen gekocht und dem Senat die „Welt zu erklären versucht“.  Je tollere Vorschläge sie machten, desto höher stieg ihr Ansehen.

„Kompensatorische Erziehung, inkludierende Erziehung, vorurteilsbewusste Erziehung, EINE Schule für alle, GYMNASIUM erhalten …“ ja was nicht gar, wer kennt die Slogans, zählt die Namen! Jeder dieser Slogans tritt als Erlösungsversprechen an!

Siehe auch den lehrreichen Artikel:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/schule/ohne-haerte-geht-es-nicht/4577378.html

Ich selbst und meine Kinder, wir stecken seit nunmehr 30 Jahren in Berlins Kitas, Schulen und Hochschulen. Viele von den vielen Berliner Erziehern, Lehrern und Lehrerinnen, mit denen ich sprach, fühlen sich mehr oder minder von den Berliner Politikern missachtet und verschaukelt oder als FUSSABSTREIFER misslungener Erziehung behandelt. Sie sind die Ausputzer der Eltern. Sie sind die Lückenbüßer der Politik. Und Berlin dankt es ihnen nicht. Ich finde das ungerecht.

 

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Die neue Strenge kommt!

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Sep 062011
 
Viel Geld für Marketing-Agenturen und Kommunikationsberater aus dem Fenster zu werfen ist nicht nötig. Alle Wahlkämpfer erhalten im Wahlkampf kostenlose Schulung in Wähleransprache, nehmen teil an der mobilen „Na-wo-drückt-euch-der-Schuh?“-Talkshow, Lob und Tadel werden gleichermaßen verteilt.
Ein paar Stimmen von Wählern: „Werdet erkennbar! Hebt euch klar ab von den Linken! Was sind eure Werte? Werdet kantiger! Wo sind eure Vorschläge zur Finanzkrise? Was haltet ihr von Tugenden wie Sparsamkeit, Tüchtigkeit, Redlichkeit, Fleiß?“
Hornstraßenfest, vergangenenes Wochenende. Ein Hobbypolitiker einer kleinen Kreuzberger  Volkspartei versucht sich in Wähleransprache. Zwei Schülerinnen (12 und 15 Jahre alt, nennen wir sie Asja und Leyla) beschweren sich, dass sie jetzt plötzlich jeden Tag Hausaufgaben hätten. „Die Lehrer sind so streng, verlangen Hausaufgaben! Früher war das anders! Können Sie unsere Beschwerde an Angela Merkel weitergeben, ja?“ Der Wahlkämpfer half zunächst einmal dem Mädchen, eine coole Schirmmütze mit dem Logo der in Kreuzberg kleinsten Volkspartei überzustreifen.

Die kuscheligen Altparteien hätten gesagt: „Ich werde eure Beschwerde weiterleiten.“ Aber der Wahlkämpfer sagte: „Eure Lehrer haben recht. Setzt euch am Nachmittag zwei oder drei oder vier Stunden hin, erledigt die Hausaufgaben, lernt was, dann helft Mutti und Vati im Haushalt.“ Schlimm, so was zu sagen?  Nö.

Erkenntnis: Die Lehrer und Lehrerinnen Kreuzbergs sind ein paar Jährchen weiter als die lahme Politik. Der Wind hat sich längst gedreht. Die Kreuzberger Lehrer lassen schon lange nicht mehr mit sich Schlitten fahren. Sie haben zwar die Hoffnung auf eine sinnvolle Bildungspolitik fast schon aufgegeben, aber sie halten die Kinder zum Lernen und Arbeiten an.

Die neue Strenge hat an Berlins Schulen Einzug gehalten.

Ich meine: Die Kinder sollten nach dem Unterricht durchaus jeden Tag noch Hausaufgaben erhalten. Wieso sitzen die Jugendlichen Stunden um Stunden mit der Wasserpfeife in den Kneipen, chillen am Bordstein?

Ins gleiche Horn wie das Hornstraßenfest stößt der Tagesspiegel-Bericht über eine Podiumsdiskussion in Wedding.

„Ohne Härte und Zwang geht es nicht.“ Na endlich fällt der Groschen. Gute Diskussion mit Schülern in einem Weddinger Gymnasium. Das sage ich aufgrund von 3 Jahrzehnten Erfahrung mit Kreuzberger und Berliner Völkerschaften, mit Kitas und Schulen schon lange.

Übermorgen, Donnerstag, 8. September,  genau zu diesem Thema unsere öffentliche Veranstaltung: „Wie schafft sich Kreuzberg bessere Schüler?“ Wirtschaft Stresemann, 19.30 Uhr, Stresemannstraße 48, Kreuzberg

Integration an Schulen: Ohne Härte geht es nicht – Schule – Berlin – Tagesspiegel

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Es liegt an den Familien: Vertrauen in die Kräfte des Kindes ist das A und O

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Sep 012011
 

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Unbedingt den Kauf lohnt die heutige taz! Nicht deswegen, weil Uwe Rada auf S. 25 unter allen Bürgermeisterkandidaten Platz 1 an Frank Henkel (CDU), Platz 2 an Klaus Wowereit (SPD) und Platz 3 an Harald Wolf (Linke) vergibt, sondern weil das Blatt wichtige Hintergründe und vor allem viele persönliche Geschichten zum Thema 50 Jahre Zuwanderung der Türkinnen bietet. Mein Platz 1 geht an das Gespräch zwischen zwischen Rafet Akyün und seiner Tochter Hatice, Patz 2 an den Siemens-Manager Joachim Putzmann (Seite acht) und Platz 3 an das Foto mit Tülin Duman auf Seite 3, in deren Veranstaltungsort „Südblock“ ich vorgestern eine hochinteressante Diskussion zwischen 5 typischen Deutschen verfolgte (siehe Foto).

Beachtlich: Rafet Akyün schimpft nicht rum auf die ach so diskriminierenden Verhältnisse, sondern arbeitet klipp und klar den alles entscheidenden Beitrag der Familien heraus. Und er bringt auch in etwaffnender Offenheit die Erkenntnis: Im Gegensatz zur Türkei liegt das Geld hier in Deutschland auf der Straße. Lesenswert, sehenswert!

50 Jahre Türkinnen in Deutschland: „Mit Heirat war ja nicht zu rechnen“ – taz.de

Hatice Akyün: Noch heute in der dritten Generation gibt es Kinder, die Deutsch nicht beherrschen.

Rafet Akyün: Aber nicht, weil sie dumm sind. Es liegt an den Familien, sie kümmern sich nicht genug um ihre Kinder. Manche denken auch, mein Kind schafft das sowieso nicht. Vertrauen in die Kinder ist sehr wichtig. Wie sollen Kinder an sich selbst glauben, wenn die eigenen Eltern das nicht tun?

taz, weiter so! Ich warte auf ähnliche Sonderausgaben zum Thema russische, arabische, schwäbische, polnische, kurdische, ukrainische, libanesische, schwarzafrikanische Zuwandrerinnen!

Unser Foto zeigt 6 typische Deutsche im Südblock:

Muharrem Aras (SPD), Figen İzgin (Die Linke), Herr Moderator (TBB),  Dr. Turgut Altuğ (Bündnis 90 / Die Grünen), Ertan Taşkıran (CDU), Gumbert Salonek (FDP)

 


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Na, alles in BUTTER. GmbH?

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Aug 272011
 

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Ein kräftiges Gegenwindchen bekam ein bekannter Bürgermeisterkandidat gestern am Mehringplatz. Für mich war es trotzdem ein sehr unterhaltsamer Nachmittag. Ich plauderte mit vielen Gegnern und Unterstützern des amtierenden Bürgermeisterkandidaten und schloss angenehme Bekanntschaft mit einer netten jungen Musikwissenschaftlerin aus Kreuzberg, die dann sogar vom Podium sprach.

Ich liebe es, mich unters Volk zu mischen und Gemeinsamkeiten aufzuspüren! Ich lernte auch einen Lehrer aus Bayern kennen, wir verglichen bayerische und Berliner Schulen. Es stellte sich heraus: Sowohl der rot gewandete Unterstützer wie auch ich, wir sind beide tief geprägt durch die bayerische Volksschule – eine Schule für alle. Dort wurde zu Unterrichtsbeginn gesungen und gebetet, alle Kinder standen zu Unterrichtsbeginn auf, die Klassenstärken waren weit höher als heute, das Kreuz hing in jedem Klassenzimmer, aus allen Kindern „wurde etwas“, egal ob sie nun die Hauptschule, die Realschule oder das Gymnasium besuchten.

Und heute in Kreuzberg? Wir kommen überein: Die Berliner Schüler an Oberstufen können zu Ende der 9. Klasse in manchen Fällen fast genau so viel wie die heutigen gleichaltrigen bayerischen Haupt- oder Realschüler, aber in sehr vielen Fällen auch weniger.  Was sagt der Vertreter der BUTTER. GmbH dazu? Folgendes: „Ich würde meine Kinder auch nicht in Kreuzberger Schulen schicken.“ Punkt. Alles in Butter. Keine Schule für niemanden, das ist das Motto in Kreuzberg.

Solange Bayern pünktlich jedes Jahr die Milliarden für Berlin abliefert, wird Berlin sich nicht die Butter vom Brot stehlen lassen.

Hervorzuheben noch: die Broschüre der Firma BUTTER. Alles in Butter! Gut gemacht, Butter! Ein Tag in Berlin. Berlin verstehen. Die Broschüre mutet hochwertig-arm an, erzählt mit vielen Bildern und kargem, sorgsam gedrechseltem Text vom schönen Leben der jungen, stets tüchtig zupackenden, stets feiernden, stets bei Nacht ohne Licht radfahrenden Menschen in Berlin. Gut gemacht, BUTTER. GmbH!

Wie gut die BUTTER. GmbH arbeitet, kann man heute an den Umfragewerten im Tagesspiegel ablesen. Es läuft gewissermaßen wie geschmiert.

Probleme werden weggelächelt.

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Kreuzberg: Neue Grundschule am Marheinekeplatz

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Aug 232011
 

Eine klare Zweckbindung des denkmalgeschützten Gebäudes am Marheinekeplatz hat der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg festgelegt: Eine Grundschule soll hinein.  Nicht eine türkische private Musikschule soll hinein, sondern eine Grundschule. Darüber berichtet der Tagesspiegel am 16. Juli 2008:

 Kreuzberg: Neue Grundschule am Marheinekeplatz – Stadtleben – Berlin – Tagesspiegel
In der Bergmannstraße eröffnet voraussichtlich 2009 eine Evangelische Grundschule. Von dem Vorhaben erhofft sich die Bezirksverwaltung bildungsnahe Familien im Stadtteil zu halten. Diese ziehen nämlich häufig um, sobald die Kinder ins schulpflichtige Alter kommen.

Hochschulprojekt von türkischem Bildungsinstitut wird abgelehnt

Für den Standort an der Bergmannstraße 28 hatten sich auch das türkische Bildungsinstitut „Tüdesb“ und die Hochschule für Weltmusik beworben, Tüdesb wollte eine Gymnasial- und Realschule eröffnen. Doch beide sind nun mit der Bindung an eine Grundschulnutzung aus dem Rennen. Das Bezirksamt sprach sich dafür aus, weil der Bedarf hier bis 2011 wachsen soll. Schon jetzt sind Kreuzbergs Grundschulen überfüllt. In der Mittel- und Oberstufe sinkt dagegen bereits die Nachfrage wegen des Geburtenrückgangs nach der Wende. Dennoch war das Projekt einer evangelischen Grundschule stark umstritten. Vor allem die staatlichen Grundschulen fürchten, ihre wenigen deutschen Kinder an die neue Schule zu verlieren. Inzwischen geht es aber offenbar nur noch darum, diese begehrten Familien wenigstens im Bezirk zu halten – egal auf welcher Schule. (CS/mj)

Das herrliche, riesige denkmalgeschützte Gebäude harrt noch seiner offiziell festgelegten Bestimmung! Es liegt ungenutzt da. Was mag wohl aus dem Projekt der evangelischen Privatschule geworden sein? Die müsste doch längst den Betrieb aufgenommen haben. Hmmm!

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Aug 102011
 

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So behauptet es in dankenswerter Offenheit die Linke. Auch Miriam Noa, SPD-Kandidatin in meinem Wahlkreis, spricht sich in ihrem aktuellen Wahlkampfvideo eindeutig gegen Privatschulen „für eine kleine Elite“ aus.

Motto der Linken: „Der Staat kann es besser, die Menschen, die Bürger können es selber nicht. Wir, die Linken aller Parteien, wissen, was die Bürger brauchen. Wählt uns an die Macht.“

Das tiefe Misstrauen der linken Parteien gegenüber dem Menschen spricht sich auch in ihrem Misstrauen gegenüber Privatschulen  aus.

Wie gut, dasss wenigstens die Berliner Grünen in Gestalt ihres bildungspolitischen Sprechers Özcan Mutlu – Berliner Listenplatz 8 –  sich für eine Privat(hoch)schule für eine kleine türkische Elite aussprechen! Mutlu sagt: „Ich habe ein politisches Interesse daran, dass die private Universität nach Berlin kommt.“ Merke: Elite ist gut sofern türkisch.

Auch Hans-Christian Ströbele, der bewunderte Spitzenmann der Kreuzberger Grünen, sprach sich für die evangelische Privatschule  am Marheinekeplatz aus.

Damit verabschiedet er sich vom linken Konsens, dass der Staat (sofern links regiert) gut, der private, eigenverantwortlich handelnde Mensch aber schlecht ist!

Ich meine: Privatschulen sind nicht unbedingt böse. Das tiefe Misstrauen der Eltern oder auch des grünen Politikers Mutlu gegenüber den Berliner staatlichen Bildungseinrichtungen muss ja schon irgendwoher kommen. Wenn selbst ein Bürgermeister Wowereit oder ein Kreuzberger Bürgermeister Schulz ihre Kinder nicht in die Kreuzberger staatlichen Schulen schicken oder schicken würden!

Die Eltern sagen: „Jetzt machen wir die Schule eben selbst.“ Die Linken versuchen dies zu verhindern.

Bahçeşehir Üniversitesi Haberler
Bahçeşehir Üniversitesi uluslararası bağlantılarına bu kez denizlerde devam ediyor. 1963’ten bu yana eşsiz bir yurt dışı eğitimi veren Semester at Sea gemisi bundan böyle her yıl İstanbul’a gelecek ve Bahçeşehir Üniversitesi ile ortak ders, seminer ve aktiviteler düzenleyecek.

 Posted by at 13:15

Die elterngetragene Grundschule, oder: Brauchen wir eine neolithische Wende an Kreuzbergs Schulen?

 Bergmannstraße, Friedrichshain-Kreuzberg, Gute Grundschulen  Kommentare deaktiviert für Die elterngetragene Grundschule, oder: Brauchen wir eine neolithische Wende an Kreuzbergs Schulen?
Jul 292011
 

east-side-gallery-21062008001.jpg „Jetzt machen wir unsere Schule selbst.“ So das Motto der vom Staate maßlos enttäuschten Kreuzberger Eltern, die sich vor Jahren zusammenfanden, um eine evangelische elterngetragene Schule zu gründen. Sie griffen damit das Motto einer Berliner Parteineugründung einer bunten Schar vom Staate maßlos enttäuschter Kreuzberger Menschen aus dem Jahre 1978 auf: „Jetzt wählen wir uns selbst“.

Aus diesem staatskritischen Grundimpuls der Töchter und Söhne aus gutem Hause: „Wir machen Politik selber – die da droben können es nicht“ entstand vor 33 Jahren in Kreuzberg die Alternative Liste (AL), die erfolgreiche Partei-Neugründung der Bundesrepublik.

Aus demselben staatskritischen Grundimpuls der jungen Väter und Mütter „Wir machen Grundschule selbst – die da droben können es nicht“ entstanden exakt 30 Jahre später in Kreuzberg und anderswo Elterninitiativen zur elterngetragenen Grundschule.

Es gab Riesenzoff, Riesenärger! Seine hocherfahrene grüne Politmajestät in und zu Kreuzberg war getreu dem damaligen Motto selbstverständlich auch für die Kreuzberger Privatschule. Die linksgrüne Bezirksobrigkeit in Friedrichshain-Kreuzberg hingegen stand in aller Öffentlichkeit wie so oft als verbietend-kontrollierende Verhinderungsinstanz da.

Niederschmetternd: Beide Seiten – die staatsskeptischen Selbermacher von unten und die linksgrüne staatstragende Obrigkeit von oben – sprachen ab einem gewissen Punkt erkennbar nicht mehr miteinander. Die Bildungspolitiker des Bezirks wurden von verbitterten Eltern zu unerwünschten Personen erklärt und nicht mehr eingeladen – etwas, was sich kürzlich im Kreuzberger Hasir wiederholt hat. „Politiker unerwünscht!“ So las ich es selbst auf einem Aufruf eines Vaters, eines früheren taz-Redakteurs übrigens. Diesem Aufruf folgten die Eltern zu Hunderten.

Ich selbst war stets ein Verfechter der staatlichen Grundschule als einer Einheitsschule. Ich bin überzeugt: Mindestens 4 Jahre sollen alle Grundschüler gemeinsam lernen! Davon entfernt sich Berlin, insbesondere aber Kreuzberg jedes Jahr mehr und mehr. Die von mir so oft beklagte soziale Entmischung der Schüler schreitet atemberaubend schnell voran, wohl auch deswegen, weil konstruktive Konzepte in der Kommunalpolitik dünn gesät sind.  Linke Senatspolitik und linksgrüne Bezirkspolitik sind – trotz anzuerkennender bester Absichten – gleichermaßen heillos überfordert.  Es herrscht allzu oft Hoffnungslosigkeit, Chaos, Verzweiflung an der staatlichen Grundschule.

Heute, wo die Schülerschaften gerade in Bezirken wie Kreuzberg oder Neukölln nach ethnischen, sozialen und nicht zuletzt religiösen Kriterien zutiefst auseinandergefallen sind und noch weiter auseinanderfallen, meine ich – weiterschreitend von meinem früheren Standpunkt:

Die böse, arge Zauselei zwischen den geschworenen Verfechtern der staatlichen Regelgrundschule wie etwa mir selbst und den privaten Initiativen zur Gründung dieser oder jener elterngetragenen Schule hat sich überholt. Das alte Lagerdenken gilt nicht mehr. Tatsache ist: Die bildungsbeflissenen Eltern aus den Ländern Polen, Palästina, Baden, Italien, Württemberg, Türkei, Russland, Frankreich  usw. verlassen – wie ich sehe –  weiterhin in großen Zahlen die staatlich hochsubventionierten Auffangbiotope für Erwachsene, genannt Kreuzberg, Neukölln, Wedding usw.

Es wäre für Kreuzberg ein Segen, wenn sich die eine oder andere alternative Privatschule in dem Bezirk niederließe, wenn die Privatschulen nach und nach die polnischen, italienischen, russischen, deutschen oder türkischen Familien zurückholten, die jetzt eine nach der anderen sang- und klanglos Kreuzberg verlassen oder längst verlassen haben. Ich denke da vor allem an islamische bzw. kirchliche private Grundschulen sowie an binationale elterngetragene Grundschulen. Zuziehende Familien mit Schulkindern sollten sich hier dauerhaft ansiedeln, sollten Kinderscharen zeugen, sozial benachteiligte Kinder unter ihre Fittiche nehmen, Kinder hier in Kreuzberg großziehen. Sie wüssten: Ich finde für unsere Kinder eine gute Zukunft an der besten möglichen Schule im schönsten aller Berliner Bezirke, in Friedrichshain-Kreuzberg vor!

Ich gestalte die Zukunft mit! WIR MACHEN UNSERE ZUKUNFT SELBER!

Es wäre die epochale Wende zur Sesshaftigkeit in Friedrichshain-Kreuzberg, die neolithische Wende in der Berliner Schulpolitik!

Wichtig: Die elternbestimmten Schulen sollten sich von Anfang als Teil des Umfeldes betrachten, sollten sich einbringen, sich öffnen zu den staatsbestimmten Grundschulen hin. Jedes Kind sollte angemeldet werden können. Warum nicht einen Tag zusammen Unterricht machen, gemeinsam Sportstätten nutzen, gemeinsame Konzerte abhalten? Gute Schüler der oft hervorragend ausgestatteten staatsgetragenen Grundschule könnten jüngeren schlechteren Schülern der elterngetragenen Grundschule Nachhilfe geben! Wettbewerb belebt die Kreativität, den Mut ud die Tatkraft der Schüler.

Gemeinsam&gelassen läuft’s besser. Kooperation ist angesagt.

 Posted by at 19:48

Die Mischung macht’s!

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Jun 282011
 

Guter Beitrag von Senatsbaudirektorin Regula Lüscher heute im Tagesspiegel, S. 13! „Berlin ist reich – an Raum!“ Die Stadt entwickelt sich am besten im Zeichen der Mischung! Werd heut Abend in der Leibnizschule drauf eingehen. Natürlich: Chamissokiez und Bergmannstraße Nord sind höchstverdichtete Räume! Aber grade deswegen bieten sie riesiges Potenzial, das es zu heben gilt!

Taz bringt heute niederschmetternden Bericht über die neue Sekundarschule: „Operation misslungen, Patient lebt“ von Alke Wierth auf S. 19. Wenn selbst jemand wie Alev Sönmez  sagt: „Ich bin hier an meine Grenzen gekommen“, dann ist dies ein schlechtes Zeugnis für Kreuzberg, das Modell Sekundarschule. Dann werden noch mehr Eltern aus Kreuzberg wegziehen. Besser gar nicht lesen, den taz-Bericht! Wir haben in der Tat ein tief zersplittertes Schulwesen! Durch solche wahrhaftigen Berichte wird die Situation sicher nicht einfacher. Die Entmischung der Kreuzberger Schülerschaften sollte gedreht werden! Wie? Dafür gibt es Vorschläge!

Gut dagegen der Bericht: „Orte zum Sprechen bringen“ über die Route der Migration, ebenfalls von Alke Wierth, S. 20.

 Posted by at 13:21

More heavyhandedness please!

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Jun 212011
 

Guter Artikel von Freia Peters in der WELT vom 19.06.2011:

Beschimpfungen und Gewalt: So chaotisch geht es an deutschen Schulen zu – Nachrichten Politik – Deutschland – WELT ONLINE

Dieser Artikel entspricht leider der Realität, die ich oftmals von Schülern, Erziehern, Sozialarbeitern und Lehrern zu hören bekomme. Die Berliner staatlichen Schulen in vielen Bezirken drohen gerade abzuschmieren oder sind schon abgeschmiert.

Hauptgrund dafür scheint mir ein Versagen der Familien zu sein, kräftig befördert durch den Staat mit seinem aus dem Fugen geratenen Verwöhnungswesen.

Die deutsche Gesellschaft, geplagt durch chronische Schuldkomplexe, nimmt’s gerne hin. Auf dass die Schuldgefühle in hundert oder tausend Jahren verschwinden mögen. Allein schon das ständige Gelaber von „Armutsverhältnissen“ offenbart eine völlige Unbekanntschaft der Sozialapostel mit den tatsächlichen Verhältnissen.
Ich habe da kürzlich den Roman Yalo von Elias Khoury  gelesen. Sehr erhellend! Soweit die Deutschen sich für die Herkunftsländer unserer Zehntausenden und Aberzehntausenden von Sorgenkindern interessieren, sollten sie das Gespräch mit den typischen „neuen deutschen“ Jugendlichen suchen – oder diesen Roman lesen. Eine Studie über die permanente Gewaltdrohung, die in den arabischen Ländern herrscht.

Die Kinder und Jugendlichen schlagen bei uns über die Stränge, wo es nur geht. Besonders verheerend: Das deutsche Sozialhilfewesen, das lebenslang, ja über Generationen hinweg ein herrliches, sattes Leben ohne Mühe und Anstrengung garantiert.

Tenor vieler zugewanderten Eltern ist: „Das deutsche Sozialwesen versaut uns unsere Kinder!“ „Die Deutschen verlangen nichts von uns. Wir dürfen uns alles herausnehmen. Diese dummen Deutschen!“ „Hier liegt das Gold auf der Straße.“ „Ja, wenn die Deutschen so blöd sind, uns die ganzen Schulen und die Sozialkassen zu überlassen, dann holen wir uns, was wir kriegen können!“ „Die Lehrer sind viel zu nachgiebig. Sie legen es ja darauf an, fertiggemacht zuwerden.“

„Leider ist die körperliche Züchtigung durch den Lehrer an den deutschen Schulen verboten.“ In den arabischen Ländern gehört körperliche Züchtigung zur Erziehung selbstverständlich dazu. Ein Schlag auf den Handrücken mit dem Lineal ist Normalität.  Dem Vater steht das Züchtigungsrecht zu. Die Herkunftsländer der Null-Bock-Lernverweigerer sind viel stärker von Gewaltausübung geprägt als Deutschland. Folter und Gewalt durch den Staat haben ferner über Jahrhunderte hinweg eine Untertanen-Mentalität erzeugt, die keinerlei Milde oder gutes Zureden mehr ernstnehmen kann. Die Menschen, die in den arabischen Herkunftsländern oder in anderen Ländern unterdrückte Untertanen des autoritären Staates waren, nehmen an der deutschen Gesellschaft  gewissermaßen Rache für das durch die eigenen Machthaber erlittene Unrecht.

Was tun? Ich habe mich mit vielen zugewanderten Eltern unterhalten. Wir kommen zu folgenden Schlüssen:

1) Mehr Disziplin ist das A und O. Mehr Heavyhandedness, mehr Zucht und Ordnung in der Klasse ab Jahrgang 1 sind ein Muss!

2) Es wäre falsch, immer nur auf gutes Zureden zu setzen. Strenge ist angesagt. Das Einhalten von Regeln muss eingefordert werden.

3) Ebenso wichtig: Vertrauen in den Menschen setzen! Die Kinder und Jugendlichen müssen sich emotional angenommen, aber auch gefordert fühlen.

4) Abspecken der Sozialhilfe ist ebenso heilsam.

 Posted by at 21:37

Das bezaubernde Sommerfest

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Jun 212011
 

19062011752.jpgIch bin immer noch begeistert vom Sommerfest unserer Lomonossow-Grundschule! Ich sah und hörte regsame, bewegliche, hellwache, lustige, in ihr Spiel ernsthaft vertiefte Kinder. Sie sangen fast zwei Stunden lang, rezitierten Gedichte, spielten Theater in drei Sprachen (Deutsch, Russisch, Englisch), wirbelten elfengleich und latschten tolpatschig über die Bühne.

Als Zugabe genossen wir noch eine mitreißende Darbietung der russischen Kinderballettschule.

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Das Programm verknüpfte mit größtem Geschick Altererbtes, wie etwa die Märchen, mit brennend aktuellen Themen wie etwa Umwelt- und Naturschutz. Geradezu genial fand ich die Idee, alle Theaterdarbietungen als eingebildete Busreise mit vielen Haltepunkten aneinanderzureihen. So gelangten wir im Nu von den Schneewittchenbergen zu den Weiten der russischen Tundra, von fetzigen US-amerikanischen Cheerleaders zu täppischen Vater-und-Sohn-Geschichten.

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Toll, toll, toll: Mein eigner Sohn trat in dem Stück „Seltsamer Spazierritt“ nach Johann Peter Hebel auf und erhob mahnend die Stimme: „Ihr sollt Vater und Mutter ehren!“ Na, wenn er das mal immer täte!  Aber allen kann man es nicht recht machen. Das wusste Johann Peter Hebel schon (der es von Äsop übernahm).

Wer hätte das gedacht, dass gerade unsere Berliner Kinder mir immer wieder so viel Freude und Zuversicht einflößen!

 Posted by at 19:48

Lasset uns lernen, Politiker_innen!

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Jun 192011
 

Lasset uns lernen, Politiker_innen! « Politikselbermachen
Toller Erfolg gestern mit dem Regenbogenfisch! Wir haben eine öffentliche Veranstaltung abgehalten, bei der etwa ein Drittel der Teilnehmer Kinder waren, mindestens die Hälfte der Erwachsenen nichtdeutscher Herkunft waren und nur etwa 15% der Teilnehmer im engeren Sinne politiknah waren. Teilnehmerzahl: 40, mehr kriegen Bundesminister bei uns im Bezirk auch nicht zusammen. Großer Erfolg, die Kinder begeisterten die Erwachsenen! Die aus St. Petersburg zugewanderte Alla Karpova nahm Groß und Klein mit. Zwar gab es auch die hammerharten Frontberichte aus dem Alltag von Berliner Grundschulen und migrantischen Sozialkiezen. Und die zugewanderten Eltern, die deutlich die Mehrheit bildeten, führten den Wurzeldeutschen erneut vor Augen, wie enttäuschend die Lehrer-Schüler-Beziehung in Berlin gehandhabt wird. „Kein Respekt vor dem Lehrer, das ist unerträglich!“
Doch alles wurde überstrahlt von der Begeisterung, der Freude, der Lernbegierigkeit der Kinder mit der Theaterpädagogin Alla Karpova. Da kann die Politik aber mal was lernen! Ein tolles Programm! Würde das umgesetzt, hätten wir die Hälfte der Probleme mit Schulversagern schon weggeschmolzen, und zwar im Kita-Alter. Die Kinder sind unsere Zukunft!

 Posted by at 10:45