Wozu lohnt es sich zu arbeiten?

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Apr 122011
 

Gespräch über kriminelle Jugendliche. Wer oder was ist schuld kriminellen Karrieren? Die Umstände? Der Staat? Die zerrütteten Familien? Das schnelle Geld? Der Sozialstaat? Die langweilige Dauerperspektive auf ein bequemes Leben?

Letztlich entscheidend ist für mich:

Ich möchte, dass die Jungs von Kindesbeinen an erfahren: „Ja, ich kann mir eine Zukunft schaffen. Durch eifriges Bemühen, durch Nacheifern. Wenn ich hart arbeite, werde ich mir irgendwann sogar eine eigene Wohnung leisten können. Wenn ich hart an mir arbeite und ehrlich Geld verdiene, werde ich interessant für Frauen und ich werde sogar eine Familie gründen.“ Der Wunsch nach einer eigenen Familie mit Kindern ist bei fast allen kriminellen Männern und Jugendlichen, die ich kennengelernt habe, geradezu übermächtig. Er ist auf lange Sicht der größte Antrieb dafür, wieder auf die rechte Bahn zu gelangen.

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Kindlein, streitet euch doch nicht über Radspuren! Schwingt euch aufs Stahlross!

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Apr 112011
 

08042011482.jpg Ein regelrechter Glaubenskrieg ist in New York über Radspuren entbrannt.

ZERO TOLERANCE, no Graffiti, no Schmutz, No littering, no  Handtaschendiebstahl – mit dieser Devise hat sich New York unter dem Law&Order-Man Rudy Giuliani und seinem erzkonservativen Nachfolger Michael Bloomberg zur selbsterklärten grünsten Stadt Amerikas gewandelt.

Der massenhafte Umstieg vom Auto auf das Fahrrad ist integraler Bestandteil  dieser Saubere-Stadt-Initiative.  Vorndran immer die republikanischen Bürgermeister! Es klappt!

Im Grunde ähnlich dem, was ich über den bezirklichen FahrRat der BVV für Friedrichshain-Kreuzberg unter dem Titel „Modellbezirk Radverkehr“ vorgeschlagen habe. Der winzige Unterschied: New York hat 8,2 Millionen Einwohner, Friedrichshain-Kreuzberg nur 269.000. Egal. Das Prinzip ist dasselbe: Die Bürger sollen sich ihre Stadt zurückholen, Verantwortung übernehmen, der Vermüllung, dem Lärm und der Umweltverschmutzung den Kampf ansagen.

Friedrichshain-Kreuzberg soll ein sauber herausgeputzter Modellbezirk werden – auf Augenhöhe mit New York dastehen. Wir haben mehr Künstler, mehr Radfahrer, mehr Ethnic Communities als Du, oh Big Apple! Auch wenn wir weit und breit keine erzkonservative Partei wie die US-Republikaner haben, lol.

Na, jetzt kloppen sie sich über dem Großen Teich. Manche haben offenbar was gegen aufreizende Radlerinnen. Lest selbst:

Neben der Spur – Berliner Zeitung

Unser Bild zeigt eine vorbildlich herausgeputzte Radspur neben der Marheinekehalle in Kreuzberg. Wann benutzt DU sie? Schwing dich auf!

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Apr 112011
 

Wir wär’s mit einer Radtour durch Friedrichshain-Kreuzberg, Herr Minister?  Willkommen! Wir sollten ein VORBILD setzen! Bringen Sie Ihren Tross mit. Wir übernehmen gerne eine Einweisung in die Verkehrsregeln für Ihren Tross. Helm und Warnweste nicht vergessen!

Gegen „Ich-darf-das-Mentalität“: Ramsauer attackiert rücksichtslose Radfahrer – Verkehr – Berlin – Tagesspiegel

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Apr 112011
 

1973, zum Ende der Anwerbung türkischer Arbeitskräfte nach Deutschland, lebten 800.000 Türken in Deutschland. Was mich immer wieder verblüfft, ist, dass wir heute mehr als 3 Millionen Türken in Deutschland haben und die Deutschen sich so wenig für das interessieren, was in der Türkei geschieht. Dabei könnte ein Vergleich zwischen den Wirtschafts- und Sozialsystemen der beiden so eng verzahnten Länder ausgesprochen spannend und lehrreich sein! Denn die Türkei und Deutschland konkurrieren direkt um die besten Köpfe! Wo lohnt es sich zu leben und eine junge Familie zu gründen? Wo steht man als Türke besser da – in der Türkei selbst oder in Deutschland?

Dieselbe Frage sollte man auch für andere Länder stellen, aus denen Zuwanderung in unser Land erfolgt ist, etwa Libyen und Libanon.

Lest hier zum Beispiel diese aufschlussreiche Meldung der Sozialisten über türkische Mindestlöhne aus dem Jahr 2005:

Türkei: IWF-Plan verlangt neue Angriffe auf arbeitende Bevölkerung
Ein deutliches Signal für neue Angriffe

Am 6. Mai, kurz vor der offiziellen Absegnung des neuen Abkommens, machte die stellvertretende IWF-Direktorin Anne Krüger in ihrer Rede in Ankara empörende Bemerkungen über dieses jüngste Abkommen. Sie verlangte eine neue Runde von Angriffen auf die Arbeiter in der Türkei. Sie betonte, dass in der Türkei „ein flexiblerer Arbeitsmarkt… dringend nötig ist. Die Starre im Arbeitsmarkt und hohen Mindestlöhne halten davon ab, neues Personal einzustellen„.

Krueger wurde von einem Journalisten gefragt: „Kann man denn mit dem Mindestlohn in der Türkei leben?“ Sie antwortete arrogant: „Wenn man das muss, muss man es eben. Viele Menschen leben sogar noch von weniger Geld, weil sie als nicht registrierte Arbeiter nicht einmal den Mindestlohn bekommen. Meiner Meinung nach müssen wir [die Gesetze über] die Einstellung und Kündigung von Mitarbeitern und alle Bedingungen des Arbeits- und Wirtschaftslebens gründlich überprüfen.“

Der monatliche Mindestlohn für über 16-Jährige beträgt Netto etwa 350 YTL (200 Euro), während die gegenwärtige Armutsgrenze für eine vierköpfige Familie bei etwa 1.600 YTL (915 Euro) liegt, also dem 4,5-Fachen des Mindestlohns.

Ein kürzlich von der türkischen Regierung erarbeiteter Bericht zeigt, dass jeder vierte türkische Bürger unter der Armutsgrenze lebt, während 82 Prozent von ihnen nicht vom Sozialsystem abgedeckt sind. Der Bericht zeigt auch, dass nur 48 Prozent aller Erwerbstätigen sozialversichert sind.

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Apr 112011
 

Late Night „Anne Will“: „Fresse halten und anpacken“ für den sozialen Aufstieg – Nachrichten Fernsehen – WELT ONLINE
Bettina Cramer, Journalistin und Botschafterin des Kinderhilfswerks „ Die Arche“: „Wir haben Bürgerinitiativen gegen Stuttgart 21, wir haben Bürgerinitiativen gegen Atom. Warum gibt es keine Bürgerinitiative gegen Armut?“

Tja, warum, warum, wir sind doch die Dagegen-Republik?

Ich würde sagen: Weil es keine Armut in Deutschland gibt. Es gibt Armut in Anatolien, Ghana, Kasachstan, Weißrussland. Fahrt hin oder zieht dorthin um, wenn es euch interessiert.

Es gibt massenhaft Demonstrationen für Lärmfreiheit im reichen Südwesten Berlins, für mehr staatliches Geld in die eigenen Taschen, für saubere Umwelt, sauberen Strom, für gutes Gewissen. Damit wir uns alle so richtig wohlfühlen – jeder soll sich selbst richtig wohlfühlen. Sauber!

Die echten Probleme – ethnische Segregation, Entstehen von Fürsorge-Reservaten, generationenübergreifende gewollte Arbeitslosigkeit – werden von kaum jemandem benannt, geschweige denn, dass den Menschen reiner Wein eingeschenkt würde.

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Apr 112011
 

Einen etwa halb so hohen Lebensstandard wie die deutsche Sozialhilfe sichert der türkische Mindestlohn.  „Kann man vom türkischen Mindestlohn anständig leben?“ So fragen die Sozialisten empört. Antwort:  Sicher nicht als Einzelperson. Allerdings ist es in der Türkei so, dass die Familienmitglieder einander beistehen. Wer mehr hat, gibt dem, der weniger hat. Onkel hilft Neffen, Bruder hilft Bruder, ältere Schwester passt auf kleinere Geschwister auf, wenn Mutti arbeiten geht. Familiensinn, Gemeinsinn und Nächstenliebe, das sind die Grundpfeiler, auf denen letztlich die türkische Gesellschaft ruht.

Die Ansprüche der Gemeinschaft an den einzelnen sind in der Türkei hoch: Vater und Mutter müssen nach Kräften das Familieneinkommen mehren, notfalls muss Vater auch mal im Ausland arbeiten und Geld nachhause schicken. Zwar sichert die Gemeinschaft dem Alten und dem Kranken Fürsorge, niemand wird abgeschoben! Aber jeder, der kann, muss sich nach Kräften anstrengen, die Kinder, die Alten und die Kranken mitzutragen. Einer trägt des anderen Last. So schildert es der großartige Film „Almanya – willkommen in Deutschland.“

In der Türkei geschieht soziale Sicherung also vor allem über die Familie, daneben sichert der Staat durch das Mindesteinkommen von unter 400 Euro/Monat, dass kein Arbeitender in Armut abgleitet. Ein Sozialhilfewesen wie in Deutschland gibt es in der Türkei nicht.

In Deutschland hingegen kann jeder einzelne seine Ansprüche auf Unterhalt, Fürsorge, Einkommen direkt beim Staat anmelden, sobald er volljährig ist. Der Staat ist die erste Adresse, wenn es darum geht, Ansprüche anzumelden. Politik gleicht einem Spatzennest, wo jeder Jungspatz möglichst laut den Schnabel aufreißt. „Gib, Staat!“

Die Folge: Familien werden in Deutschland als Instrument der sozialen Grundsicherung immer mehr entbehrlich, alle wesentlichen Aufgaben wie etwa Kindererziehung, Lernen, Einkommenssicherung, Altenhilfe, Arbeitssuche, Kochen, Zähneputzenlernen werden in Deutschland, vor allem aber im Bundesland Berlin und hier wiederum besonders stark in Kreuzberg, auf den Staat überwälzt. Der Staat verlangt und erwartet von den jungen Leuten und von den Familien fast nichts mehr. Dies gilt jedenfalls für Kreuzberg, wo ich wohne.

Der Staat ist in Kreuzberg zum bemutternden Dauerfürsorgestaat geworden. Die Politiker haben alle Hände voll zu tun, für ihre Schäflein zu sorgen, drehen die Geldhähne auf bis zum Geht-nicht-mehr.

Spannend! Wir erleben gerade in Kreuzberg und Wedding das Entstehen geschützter, ethnisch weitgehend segregierter Reservate – ähnlich den Indianerreservaten in den USA und Kanada! Wie dort geprägt durch zerbrechende Familien, Schattenwirtschaft, Sozialhilfe, Glücksspiel und Sucht.

Es wird teuer für die wenigen verbleibenden Familien, in denen die Väter und Mütter zur Arbeit gehen. Höhere Staatsverschuldung ist unausweichlich – und so sind auch die Wahlprogramme der Berliner Parteien deutlich auf neue Schulden hin angelegt! Toll!

Bertelsmann-Umfrage: Deutsche haben grenzenlose Ansprüche an Sozialstaat – Nachrichten Wirtschaft – WELT ONLINE

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Apr 082011
 

Und wieder einmal werden die Tränendrüsen arg strapaziert. Bitte kräftig weinen! Als ob es den Kindern an Geld und Kleidung, an Essen und Obdach, an medizinischer Versorgung und an kostenlosem Schulbesuch fehlte!

Wir haben 800 Millionen Menschen weltweit, denen es an Kleidung und Essen, an Trinkwasser, an medizinischer Versorgung und an kostenlosem Schulbesuch fehlt. DIE sind arm.

Sozialstudie – Berlin ist trauriger Spitzenreiter bei Kinderarmut – Brandenburg Aktuell – Berliner Morgenpost – Berlin

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Die Frage der Fragen

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Apr 082011
 
Ich verlange von den Berliner Parteien vor allem eines: Sagt mir, wo ihr sparen wollt! Wem wollt ihr weniger in die Tasche stecken? Geld verteilen, Verwöhnungs-Zusagen machen könn’se alle.
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Mein Bürger des Tages: Daniel M., Lehrer in Berlin-Wedding

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Apr 082011
 

Immer wieder begegnen mir im Alltag Menschen, deren Haltung ich bewundere, denen ich nacheifern möchte. Dazu gehören sehr oft Erzieherinnen, Lehrer, Polizisten, BSR-Müllwerker, Sozialarbeiter, alleinerziehende Mütter, Kranken- und Altenpfleger. Meine persönlichen Vorbilder ackern unverdrossen für das Wohlergehen anderer Menschen, „helfen ihnen auf die Sprünge“ – und werden oft nicht ausreichend gewürdigt.

Nur selten schaffen es diese Vorbilder in die Presse. Aber heute hat es einer geschafft: Daniel M., Lehrer für Sport und Mathematik in Berlin-Wedding. Ich kenne ihn persönlich nicht, aber was er sagt und erzählt, gefällt mir sehr gut.

Warum? Weil er mehrfach darauf hinweist, dass der einzelne Bürger, dass die Väter und Mütter, aber auch der einzelne Lehrer ein gerüttelt Maß an Verantwortung tragen. Der Staat versorgt uns wirklich üppig, jetzt sind wir am Zuge!

„Fortbildung wird immer mehr gefordert. Das liegt aber häufig in der Hand des Lehrers, ob er dazu bereit ist.“ Daniel M. setzt also bei sich selbst, bei seiner eigenen Kategorie an. Ungewöhnlich!

Die Eltern müssen sich auch kümmern!“ Das ist der Titel des Berichts von Gilbert Schomaker auf S. 30 der Berliner WELT von heute. Unbedingt lesenswert! Die Beobachtungen treffen alle zu – nicht nur in Wedding, sondern auch in Kreuzberg.

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Apr 082011
 

384,89 Euro beträgt der aktuelle Mindestlohn in der Türkei. Die Mehrzahl der Arbeitnehmer in der Türkei bezieht diesen Mindestlohn. Der gesetzliche türkische Mindestlohn beträgt somit etwa ein Viertel bis ein Drittel dessen, was ein Arbeitsloser in Deutschland Monat für Monat an finanziellen Zuwendungen, etwa für Wohnen und Versicherungen sowie an Barauszahlungen erhält. Die Lebenshaltungskosten der Türkei sind unterschiedlich, in Istanbul liegen sie etwa so hoch wie in Deutschland, im Durchschnitt des Landes etwa auf halber Höhe oder etwas darunter. In Istanbul selbst beträgt der aktuelle Durchschnittslohn etwa € 850/Monat.

Ein Sozialhilfeempfänger in Deutschland steht also weit besser da, kann sich weit mehr leisten als ein durchschnittlicher Arbeitnehmer in der Türkei, von den arabischen Ländern ganz zu schweigen.

Ein Blick auf diese simplen Zahlen vermag etwas von der faszinierenden Sogwirkung des deutschen Sozialsystems auf die anderen Länder dieser Erde zu erklären.

Dennoch wird unausrottbar von „Armut“ gesprochen.  So schreibt heute etwa Gilbert Schomaker in der Berlin-Ausgabe der WELT auf S. 30: „Von Armut betroffen sind laut Bildungsbericht 36 Prozent aller Kinder in Berlin, sogar 46 Prozent aller Jungen und Mädchen in Brandenburg. Als vom Risiko Armut betroffen gelten Familien, die bei zwei Kindern nicht mehr als 1550 Euro im Monat haben.

Es ist haltloser Unsinn, den uns die Statistiker da immer wieder auftischen. Es gibt in Deutschland keine statistisch nennenswerte Armut. Das ständige Gerede von Armut verstellt den Blick auf die wahren Ursachen von scheiternden Bildungskarrieren. Eine der Hauptursachen von scheiternden Bildungsverläufen liegt meines Erachtens darin, dass es zu wenige Anreize gibt, aus dem System der Sozialhilfe aus- und aufzusteigen. Denn alle denken und viele sagen: „Ich krieg ja eh Sozialhilfe.“ Umgekehrt bestehen stärkste Anreize, Familien bewusst ins deutsche Sozialsystem hineinzugründen und die Lebensplanung darauf abzustellen.

Und so entfällt jeder materielle Anreiz, wirklich gutes Deutsch zu lernen oder beruflich verwertbare Qualifikationen zu erwerben.

Minimum Wage in European countries – Google public data

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Apr 072011
 
Na toll: Italienischen Schwertfisch aus sizilianischen Gewässern kann man bedenkenlos essen. Die italienischen Fernsehnachrichten von RAI due geben Entwarnung. Ich ergänze: Und man kann auch Gemälde bedenkenlos ankucken, die in japanischen Galerien ausgeliehen waren.

Die medial hochgejubelte Hysterie der Europäer kennt keine Grenzen. Naturwissenschaftliche Grundkenntnisse in den europäischen Medien? Sind unterhalb der Nachweisgrenze!

Letzter Fund aus dem Kabinett der Torheiten: „Jede Strahlung tötet!“ Hat mir allen Ernstes auch jemand anvertraut! „Es gibt keine ungefährliche Strahlung!“ Auch so ein dicker Klopper der Ignoranz! Wir haben ständig in der Natur radioaktive Hintergrundstrahlung – ist sie etwa Ursache unserer Sterblichkeit?

Tg2 – Video – TG2 ore 20:30 del 07/04/2011

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Apr 072011
 
„Die Gesundheits- und Pflegekosten werden durch die Decke schießen!“

So hört man es immer wieder! Was tun?

Ich phantasiere mal für mich hin und unterbreite folgende ungewöhliche Vorschläge in der Reihenfolge der Dringlichkeit:

In den ärmsten Ländern sind relativ einfache, relativ billige Mittel zur Hebung der Gesundheit:

1) Sauberes Trinkwasser für alle
2) Abwasserkanalisation für alle
3) Erziehung zu einfachen Hygienemaßnahmen wie etwa häufiges Händewaschen und Zähneputzen
4) Impfungen
5) Sexualerziehung zur Vermeidung von HIV-AIDS
6) Durchsetzung der Rechtsstaatlichkeit

Bei uns in Deutschland, einem sehr reichen Land, wo es praktisch keine Armut gibt,  wären nach meinen Erkundigungen einfache und billige Mittel zur Hebung der allgemeinen Gesundheit – in dieser Reihenfolge der Dringlichkeit:

1) Weniger essen.
2) Täglich mindestens 1-2 Stunden mäßige Bewegung für alle in frischer Luft bei jedem Wetter.
3) Alle Kinder, alle Frauen, alle Männer lernen verpflichtend Lesen, Schreiben und Rechnen in deutscher Sprache mindestens auf dem Niveau des früheren deutschen Hauptschulabschlusses.
4) Grunderziehung in gutem Kochen, in guter Haushaltsführung, in guter Kindererziehung für alle Kinder bereits in Kita und Grundschule.


Das würde in wenigen Jahren die Krankheitskosten im zweistelligen Prozentbereich senken. Aber niemand wagt es zu sagen. Warum sagt dies niemand? Weil es den Interessengruppen an den Pelz geht!

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„Wasch mir den grünen Pelz, aber mach mich nicht nass!“

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Apr 072011
 

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Mit großer Neugierde blättere ich durch die Bewerbungen der grünen Kandidatinnen und Kandidaten für die anstehenden Abgeordnetenhauswahlen.

Das methodische Vorgehen der Grünen, dass Kandidaten bereits im parteiinternen Entscheid sich öffentlich vorstellen, ihre Ziele darlegen und  buchstäblich ihr Gesicht zeigen müssen, halte ich für goldrichtig. Jeder Bürger kann bereits heute, vor der parteiinternen Kandidatenaufstellung, Kontakt zu den grünen Kandidaten aufnehmen, sie oder ihn beeinflussen, etwa indem er sagt: „Wir brauchen einen Zebrastreifen! Kämpfe dafür! Wir brauchen mehr Parkplätze für Vans und SUVs! Kämpfe dafür! Wir brauchen mehr staatliches Geld für den Mieterschutz! Deshalb höhere Steuern für Reiche! Usw.usw.“

Sachpolitisch hingegen stecken die Grünen in dem einen oder anderen Widerspruch.  In gewaltigen Widersprüchen sogar, würde ich sagen! So wollen sie etwa einerseits heftigst bezuschusste Stadtviertel weiterhin auf Staatskosten erhalten und nennen dies „Eine Stadt für alle“. Sie treten bei uns im Bezirk für Mietobergrenzen, für Umwandlungsverbote, für Bestandsschutz, für Mileuschutz, für mehr kommunale Wohnungen und dergleichen staatliche Segnungen ein.

Diese grünen Rezepte können aber nur funktionieren, wenn weiterhin langfristig Transferleistungsempfänger in den ethnisch und sozial zunehmend segregierten Innenstadtkiezen des alten West-Berlin (Beispiel: Kottbusser Platz) gehalten werden und weiterhin die Familien der Selbstverdiener in die anderen Bezirke verdrängt werden. Und dafür sind weiterhin gigantische Geldmittel erforderlich, die das Land Berlin als Sozialhilfe, „Soziale Stadt“ u.dgl. in die ökonomisch schwächeren Viertel wie etwa Neukölln-Rollbergviertel oder Kreuzbergs Fanny-Hensel-Kiez lenken muss. Wir sprechen hier nicht von Peanuts, sondern von zweistelligen Millionenbeträgen, die Jahr um Jahr ausschließlich in den Bestandsschutz gepumpt werden, Mittel, die dazu dienen, den weiteren Niedergang unserer Problemkieze zu stoppen.

Woher wollen die Grünen das Geld nehmen, um ihre wunderbar klingenden Sozial-, Mieterschutz-  und Bildungsprogramme zu finanzieren? Sie spinnen doch weiterhin ihre Klientel in einem Sozialkokon ein, wollen ihre Klientel im Kampf gegen Gentrifizierung, gegen steigende Mieten, gegen mehr Sparzwang, überhaupt im Kampf gegen die Zumutungen der Außenwelt schützen!

„Berlin muss sparen!“ Richtig! Das Land Berlin soll zwar sparen, die Familien, die Jugendlichen, die Sozialleistungsempfänger, die sogenannten Randgruppen hingegen werden von den Grünen eingelullt im täuschenden Wahn, sie seien strukturell benachteiligt, alles könne und müsse mehr oder minder so weitergehen wie bisher: „Wir kümmern uns um euch. Wir werden verhindern, dass böses privates Kapital in unseren lebenswerten Bezirk strömt und euch in lebensunwerte Bezirke wie etwa Hellersdorf oder schlimmer noch Frankfurt/Oder verdrängt!“

Andererseits mahnen die Grünen Haushaltssanierung an. Wie soll das zusammengehen? „Wir schaffen 100.000 Arbeitsplätze in der Green Economy!“ Mit wessen Geld? Wer schafft Arbeitsplätze? Der Staat? Wir haben in Berlin bereits eine Staatsquote von 60 Prozent – soll die noch weiter steigen? Schafft die grüne Partei Arbeitsplätze?

Wie sagt doch Jürgen Trittin so oft? „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!“

Meine persönliche Tagesbilanz der Grünen: Methodisch in der praktischen Parteiarbeit sind sie vorbildlich, ordnungspolitisch (hüstel, das ist ein Fachwort, das ich einfach mal so einstreue) sehe ich jedoch erheblichen Erklärungsbedarf. Es bleibt spannend.

Foto: eine neuartige Scheibenbremse an einem Fahrrad der Firma Focus, aufgenommen vorgestern auf der Wilhelmstraße, Kreuzberg-West

 Posted by at 10:26