Sep 132009
 

Eine der besten Reden, die ich in den letzten Wochen lesen konnte, ist die Rede des Kaisers Claudius. Ihm wurde eines Tages im Senat vorgeworfen, er spreche zu vielen Menschen das Bürgerrecht zu.  Aber er weist das zurück: seit jeher habe Roms Größe darin bestanden, ehemalige Nachbarn, ja ehemalige Feinde zu Staatsbürgern zu machen. Dazu gehörten nicht zuletzt seine eigenen Vorfahren und die der meisten Anwesenden! Absolut richtig! Das Imperium romanum hat immerhin mehr als 1000 Jahre gehalten. Stabilität eines staatlichen Gebildes hängt nicht zuletzt davon ab, ob es einen einbeziehenden, für Außenstehende zugänglichen Begriff der Staatsbürgerschaft hat. Die Römer haben das geschafft. Anders die Griechen, deren staatliche Gebilde aus heutiger Sicht sehr empfindlich waren – zu stark eine Bürgerschaft aus verschiedenen Klassen hatten. Die einheitliche Staatsbürgerschaft durch Geburt auf römischem Boden – das war die zukunftsweisende Großtat des 1. Jahrhunderts. Einer der ersten, die davon profitierten, war Saulus aus Tarsos, der spätere Apostel Paulus.

Aber lest selbst. Tacitus berichtet in Annales, 11.24:

Tacitus: Annales XI
His atque talibus haud permotus princeps et statim contra disseruit et vocato senatu ita exorsus est: ‚maiores mei, quorum antiquissimus Clausus origine Sabina simul in civitatem Romanam et in familias patriciorum adscitus est, hortantur uti paribus consiliis in re publica capessenda, transferendo huc quod usquam egregium fuerit. neque enim ignoro Iulios Alba, Coruncanios Camerio, Porcios Tusculo, et ne vetera scrutemur, Etruria Lucaniaque et omni Italia in senatum accitos, postremo ipsam ad Alpis promotam ut non modo singuli viritim, sed terrae, gentes in nomen nostrum coalescerent. tunc solida domi quies et adversos externa floruimus, cum Transpadani in civitatem recepti, cum specie deductarum per orbem terrae legionum additis provincialium validissimis fesso imperio subventum est. num paenitet Balbos ex Hispania nec rninus insignis viros e Gallia Narbonensi transivisse? manent posteri eorum nec amore in hanc patriam nobis concedunt. quid aliud exitio Lacedaemoniis et Atheniensibus fuit, quamquam armis pollerent, nisi quod victos pro alienigenis arcebant? at conditor nostri Romulus tantum sapientia valuit ut plerosque populos eodem die hostis, dein civis habuerit. advenae in nos regnaverunt: libertinorum filiis magistratus mandare non, ut plerique falluntur, repens, sed priori populo factitatum est. at cum Senonibus pugnavimus: scilicet Vulcsi et Aequi numquam adversam nobis aciem instruxere. capti a Gallis sumus: sed et Tuscis obsides dedimus et Samnitium iugum subiimus. ac tamen, si cuncta bella recenseas nullum breviore spatio quam adversus Gallos confectum: continua inde ac fida pax. iam moribus artibus adfinitatibus nostris mixti aurum et opes suas inferant potius quam separati habeant. omnia, patres conscripti, quae nunc vetustissima creduntur, nova fuere: plebeii magistratus post patricios, Latini post plebeios, ceterarum Italiae gentium post Latinos. inveterascet hoc quoque, et quod hodie exemplis tuemur, inter exempla erit.‘

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Neue Allianzen …

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Sep 122009
 

… finden allmählich zusammen: Migranten und Linskautonome. Noch agieren sie getrennt – meist kann man schon weitem erkennen, welche Kategorie sich diesmal rechtsfreie Freiräume erkämpft. Aber in Frankreich und London haben diese jungen Männer schon zusammengefunden, verbünden  sich gegen die Polizei, erkämpfen ihre Reviere, halten sie sauber von störenden Einflüssen wie etwa der Polizei. Bei uns ist es noch nicht so weit, wir sind etwa 15 Jahre hinterdrein.  Der Tagesspiegel berichtet:

Der Polizist, dein Feind und Prügelknabe
Polizeibeamte berichten laut der Gewerkschaft regelmäßig, dass sie häufiger „aggressiver und rücksichtsloser Gewalt“ ausgesetzt seien. Statistisch werden jeden Tag neun Beamte angegriffen. Die Zahl der verletzten Polizisten in Berlin ist im vorigen Jahr um 59 auf 924 gestiegen. Auch hat es im Jahr 2008 mit 3371 Widerstandshandlungen rund 1000 mehr als im Jahr davor gegeben. Der Autoritätsverlust sei „besorgniserregend hoch“, resümiert Pfalzgraf. Per Massen-SMS würden in Minutenschnelle Leute zusammengefunkt, um sich zu solidarisieren. Dabei dominieren zwei Gruppen in der Gesellschaft: Migranten und Linksautonome.

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„Ja, was erzählt ihr uns da die ganze Zeit …?“

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Sep 122009
 

So fragt man sich immer, wenn irgendwelche Kindermärchen zusammenbrechen.

Auch hier – dies nur zu Protokoll: Ich war dagegen, dass die Bundesregierung sich in die causa Opel einschaltet. Und auch im Falle der HRE-Rettung habe ich meinen Widerspruch beizeiten angemeldet. Es scheint sich zu einem Fass ohne Boden auszuwachsen. Bundesregierung – der Staat ist nicht der bessere Unternehmer, er ist überhaupt kein Unternehmer.  Der Staat ist der Staat. Bundesrepublik Deutschland – bitte raus aus der Stützung der Hasardeure aus der Privatwirtschaft.

Bundesbank: Milliardenverluste in HRE-Büchern – Unternehmen – Banken + Versicherungen – Handelsblatt.com
Drei Mrd. Euro frisches Kapital hat die Hypo Real Estate bereits bekommen, bis Ende des Jahres sind weitere sieben Mrd. vorgesehen. Nach einer Studie der Bundesbank wäre allerdings mehr als das Doppelte nötig, um die nahezu vollständig verstaatlichte Immobilienbank mit ausreichend Eigenkapital auszustatten.

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„Es ist dein Leben.“ Des Rätsels Lösung

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Sep 112009
 

Gestern zitierten wir aus folgenden Quellen:

Hamed Abdel-Samad: Mein Abschied vom Himmel. Aus dem Leben eines Muslims in Deutschland. Fackelträger Verlag, Köln 2009, 312 Seiten. Zitat: S. 206

Epigramme. Venedig 1790. in: Goethes Sämmtliche Werke. Vollständige Ausgabe in zehn Bänden. Mit Einleitungen von Karl Goedeke. Erster Band. Stuttgart. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung. 1885, S. 145

Die Überschrift „Es ist dein Leben“ entnahmen wir dem erstgenannten Buch auf S. 165. Das Zitat lautet vollständig:

Es ist dein Leben. Mach daraus, was du willst.

Habt Ihr’s erraten?

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„Ich habe auch kein Auto mehr“

 Fahrrad, Friedrichshain-Kreuzberg  Kommentare deaktiviert für „Ich habe auch kein Auto mehr“
Sep 112009
 

Gestern nahm ich an der 2. Sitzung des Fahr-Rates teil. Das ist ein Gremium, das alle 2 Monate über den Radverkehr in unserem Heimatbezirk Friedrichshain-Kreuzberg diskutiert. Mir gefällt die kooperative, auf gegenseitiges Zuhören und  Lernen bedachte Art, mit der Bezirksstadträtin Jutta Kalepky die Sitzungen leitet. Gutes, um die Sache bemühtes Verhandeln herrscht vor! Alle Teilnehmer stellten sich vor. Einige fügten hinzu: „Ich habe gar kein Auto mehr“. Ich vergaß, dies bei der eigenen Vorstellung hinzuzufügen.

Aber es ist so. Ein zusätzlicher Beweggrund für die Abschaffung des Autos war für mich die immense Steuergeldbelastung, die gerade in diesen Tagen wieder zur Rettung eines  großen Autokonzerns aufgewendet wird. Es sind über sechs Millarden Euro an Krediten, Beihilfen und Bürgschaften, die wir aufbringen. Nach der Abmeldung des Autos bekam ich jetzt immerhin eine Gutschrift von 1.- für zuviel entrichtete Kfz-Steuer.

Die zu große Nähe des konservativen früheren Bundeskanzlers Schröder zu Konzernen wie VW und Gazprom störte mich. Die zu größe Nähe unserer jetzigen sozialdemokratischen Bundesregierung zu Konzernen wie GM und Magna stört mich noch weit mehr. Der Opel-Deal war ein Fehler, ist ein ordnungspolitischer Sündenfall allererster Größe. Ich bin dagegen. Ich erkläre mich nicht einverstanden, obwohl ich als wackerer Christdemokrat weiterhin in diesem Bundestagswahlkampf für die CDU ackern werde.

Auch als Zeichen des Protestes habe ich meinen kleinen Renault Modus abgeschafft. DIESE BRANCHE will ich nicht noch mehr unterstützen, als ich es gezwungenermaßen sowieso tue. Ich fuhr meist gern Auto. Aber es gibt das Fahrrad, es gibt die BVG, es gibt sogar Taxis. Prima.

Ich teile die tiefe, öffentlich geäußerte Skepsis eines German Gref (Sberbank-Chef), eines  John Smith (GM-Verhandlungsführer), einer Hildegard Müller (CDU), eines Manfred Wennemer, eines Dirk Pfeil, eines KT zu … (CSU). Dies nur zu Protokoll.

Opel-Treuhand: Regierungsvertreter stimmt gegen Verkauf an Magna – Opel – Wirtschaft – FAZ.NET
Doch Manfred Wennemer steht nicht vollkommen allein: Sein Kollege Dirk Pfeil, der sich der Stimme enthalten hatte, sagte, er hätte Opel aus europarechtlichen Gründen lieber an den Finanzinvestor RHJ verkauft. Er klagte über politische Pressionen: „Ich hätte mich für die Aufgabe nicht bereit gefunden, wenn ich gewusst hätte, das politisch entschieden wird und nicht nach betriebswirtschaftlichen Kriterien.“ Beiratschef Fred Irving sagte, die Verkaufsentscheidung bedeute nicht „dass Opel gerettet ist. Man muss sehr viel arbeiten.“

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Sep 112009
 

Das Geschäftsmodell der Linken funktioniert. Die Linke ist die Partei der Reichen und der Besserverdienenden. Sie ist ein „Finanzprodukt mit tollem Namen“, wie das Katja Kipping so treffend formuliert. Man lese das Interview mit der Hotelbesitzertochter Katja Kipping, der stellv. Bundesvorsitzenden der Linken, heute in der Süddeutschen Zeitung.

Ihr Monatsverdienst: 7.800.- Euro. Alles aus Steuergeldern.

Solide gewirtschaftet wird auf der Grundlage von Immobilien, die nach der Wende in den Besitz der PDS/Linken übergingen,  und aus Abverkäufen des Parteibesitzes (etwa parteieigener Zeitungen wie der Berliner Zeitung). Das immense Parteivermögen der steinreichen SED wurde weitergereicht und ist jetzt gut und nahezu unauffindbar geparkt.

Herausragend gut: die Unternehmenskommunikation. Vorne hingestellt werden junge, unbelastete, gutaussehende Frauen, die aufgrund der Gnade der Geburt keine Verstrickungen mit dem SED-Regime zu haben scheinen. “ … weil die Partei in der Krise war und man jemanden brauchte, der unbelastet war“, so Katja Kipping selbst. Haare (nach Kippings Aussage in Wirklichkeit dreckigblond) und politische Aussagen werden rot gefärbt. Das passt alles wunderbar zusammen.

Als wohlversorgte, gutverdienende Immobilienerbin mit einem Monatsverdienst von 7.800.- Euro sich Lustkäufen hingeben, sich hinstellen und „Reichtum für alle“ verlangen: das hat Chuzpe.

Kompliment.

Reden wir über Geld: Katja Kipping – “Bei den Linken ist Luxus legitim“ – Reden wir über Geld – sueddeutsche.de

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„Es ist dein Leben!“

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Sep 102009
 

Freunde, ein Rätsel lege ich euch heute abend vor: Lest die folgenden beiden Stellen, vergleicht sie: Worin kommen sie überein? Worin unterscheiden sie sich? Die erste Stelle stammt aus dem Buch eines islamischen Autors, der in Deutschland lebt, ca. frühes 21. Jahrhundert:

„Wenn du Dschihad willst“, sagte mein Vater, „dann studiere fleißig, heirate und zeuge Kinder, sei lieb zu deiner Familie und mach aus dir und deinen Kindern gute Bürger; das ist der wahre Dschihad.“

Die zweite Stelle entnehmen wir einem christlichen Autor, der in Deutschland lebte, ca. Ende 18. Jahrhundert:

„Warum treibt sich das Volk so und schreit? Es will sich ernähren, Kinder zeugen und die nähren, so gut es vermag. Merke dir, Reisender, das, und thue zu Hause deßgleichen! Weiter bringt es kein Mensch, stell‘ er sich, wie er auch will.“

Nun kommen unsere Leitfragen:

1) Worin besteht nach Auskunft der beiden Autoren der Sinn des Lebens?

2) Welchen Stellenwert räumen der christliche und der islamische Autor der Familie ein?

3) Welche Bedeutung messen der islamische und der christliche Autor der Sphäre des Politischen ein?

4) Gibt es einen transzendenten Bezug bei den beiden Autoren?

5) Stellt euch einen Augenblick vor, ihr hättet nur diese beiden Fragmente von den beiden Autoren! Welches Bild gewönnet ihr vom Christentum und vom Islam?

Bitte überlegt diese beiden Fragen sorgfältig! Morgen werde ich euch enthüllen, wer diese beiden Schriftsteller sind. Bis dahin – rätselt fleißig!

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Ein klares Bekenntnis zu den Genossen von der RAF

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Sep 092009
 

Wir lesen heute Ströbele im O-Ton:

Hans-Christian Ströbele MdB Bündnis90/Die Grünen – Stellungnahme zur damaligen Tätigkeit als Strafverteidiger der RAF
„Mein besonderes Engagement als Verteidiger der Leute aus der RAF erkläre ich aus den damaligen außergewöhnlichen Umständen. Ich habe es damals für richtig und notwendig gehalten und sehe es heute nicht viel anders.“

Ströbele steht dazu, dass er die Angeklagten der RAF, die „Genossen“, wie er sie damals nannte, weit über seine anwaltliche Tätigkeit hinaus aus persönlicher Überzeugung unterstützt hat. Diese Ehrlichkeit ehrt ihn. Der von Ströbele auf dem Schal gepriesene Che Guevera war auch eines der großen persönlichen Vorbilder für Andreas Baader. Geld, Waffen, Frauen satt. Macht, Macht, Macht. Macht, Sex und schnelle Autos. Das war es, was Andreas Baader und Che Guevara dank ihrer politischen Tätigkeit erringen konnten. Das wollten sie, und das haben sie auch gekriegt. Muss Ströbele sich weiterhin zu solchen Genossen bekennen?

Das Bekenntnis Ströbeles zu Guevara und Marx, zu seiner damaligen Unterstützung der gewalttätigen RAF-Terroristen ist ein persönliches. Deshalb muss er auch sagen, wie er zu CHE und MARX steht. Ob er auch im Lichte der neuesten Erkenntnisse über den Kurras-Prozess seine Sicht auf die damaligen Vorgänge aufrecht erhält. Er tut es sogar. Er sagt: „Ich bleibe im wesentlichen bei meinem Standpunkt.“

Ich bin ein Christdemokrat. Ich lehne Gewalt als Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele konsequent ab. Und zwar vor allem im Hier und Jetzt, in Friedrichshain, in Kreuzberg, in Prenzlauer Berg Ost.

Jeder Steinwurf, jeder Brandsatz, jeder Faustschlag gegen eine Polizistin oder einen Demonstranten, jede Prügelei zwischen Rechts- und Linksextremisten, jeder Steinwurf gegen unliebsame Läden oder Diskotheken stößt auf meine Ablehnung! Ich lehne Steinwürfe, Prügeleien, Messerstiche, MG-Salven, rohe Einschüchterungen, Autoverbrennungen ebenso kompromisslos ab wie spätmitteltalerliche Hexenverbrennungen und neuzeitliche bolschewistische Schauprozesse nach Art eines Che Guevara.

Jedes zerstörte Luxus-, Gewerkschafts- oder Lieferfahrzeug, jede Körperverletzung, die aus politischen Motiven begangen wird, jede Brandstiftung sind für mich ein Anlass, dieses Bekenntnis zur Ablehnung jeder politischen Gewalt zu wiederholen.

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BILD dir deine Meinung zur Bergmannstraße

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Sep 072009
 

bergmanndefault.jpg Heute angestrengte Filmaufnahmen an der Bergmannstraße, Ecke Friesenstraße. Es gab ja die heftigen Beschwerden des Mieterrates Chamissoplatz über uns Radler: wir nähmen keine Rücksicht.

Ich habe 4 Videos aufgenommen, die könnt ihr euch auf Youtube anschauen. Titel – erratet ihr ihn? „Bergmann-/Friesenstraße“.   Die Videos mit einer Gesamtlänge von 16 Minuten entstanden heute ab 11.30 Uhr im Laufe von 20 Minuten ohne Vorbereitung, ohne besonderes Warten oder Auswahl.

Bin gespannt auf Reaktionen. Ihr könnt und dürft kommentieren!

Zusatz vom 09.09.2009:

Ein aufmerksamer Leser teilt folgendes mit:

„Unabhängig vom Inhalt ist es nicht erlaubt, Leute erkennbar zu filmen und das zu veröffentlichen.
Google, Schäuble & Co lassen grüßen.“

Ich halte Schäuble für einen der Besten, die wir haben. Deshalb lösche ich diese Videos nunmehr. 

 Posted by at 18:35

Karzaï : «Je ne serai pas une marionnette des États-Unis»

 Krieg und Frieden  Kommentare deaktiviert für Karzaï : «Je ne serai pas une marionnette des États-Unis»
Sep 072009
 

„Stark in der Defensive“ – so präsentiert sich Präsident Karsai dem französischen Figaro. Vorwürfen der Korruption und der Wahlfälschung  räumt er einen gewissen Wahrheitsgehalt ein. Das sei in einerjungen Demokratie unvermeidlich. Sehr kategorisch verurteilt er den NATO-Angriff auf die beiden Tanklastwagen. Mein Deutschland wird im Figaro-Interview nicht erwähnt, die ganze Schuld wird der NATO angelastet, wofür der General McChrystal  sich aber schon entschuldigt habe. Er selbst habe den Befehl zur Bombardierung nicht gegeben.

Le Figaro – International : Karzaï : «Je ne serai pas une marionnette des États-Unis»
Vous avez vivement critiqué le bombardement aérien de l’Otan sur le camion-citerne dont les talibans s’étaient emparés dans la région de Kunduz. Pourquoi ?

Quelle erreur de jugement Plus de 90 morts pour un simple camion, qui était de surcroît immobilisé dans le lit d’une rivière Pourquoi n’ont-ils pas envoyé des troupes au sol pour aller récupérer la citerne ? Le général McChrystal m’a d’ailleurs téléphoné pour me présenter ses excuses, et me dire qu’il n’avait pas lui-même donné cet ordre de bombardement.

 Posted by at 13:52

Mehr Wahrheit und Klarheit in Afghanistan!

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Sep 062009
 

Selbstverständlich kenne ich die aktuelle Lage in Afghanistan nicht. Ich weiß nicht, warum die beiden entführten Tanklaster beschossen wurden.

Aber dass jetzt die NATO und einige EU-Minister sich gegen unseren Verteidigungsminister Jung stellen, das hätte nicht passieren dürfen. Vermutlich beschönigen die Deutschen hier einiges. Als sachunkundiger Beobachter kann ich mich nur auf die Aussagen der Verantwortlichen vor Ort berufen.

Die Aussagen sprechen gegen die Version unseres Verteidigungsministers.

Ich rate: Lest mehr Bücher von Afghanen, über Afghanistan. Sprecht mit Menschen aus den Ländern Pakistan, Afghanistan, Iran. Sie werden euch bestätigen: Der NATO-Einsatz in Afghanistan scheint mehr Schaden als Nutzen zu stiften. Es ist Zeit, den verantwortlichen Abzug einzuleiten.

Für die drei Oppositionsparteien – und für den begnadeten Wahlkämpfer Gerhard Schröder –  ist der merkwürdige Umgang der Bundesregierung mit diesem Unglück ein gefundenes Fressen. Das wird nicht ohne Einfluss auf die Bundestagswahl bleiben.

FTD.de | Afghanistan: Wir sind die Bösen
Am verstörendsten ist allerdings, wie Franz Josef Jung mit dem Desaster umgeht. Es ist schlimm genug, dass der Verteidigungsminister die Dimension des Afghanistaneinsatzes tagaus, tagein herunterspielt. Wer aber selbst dann, wenn schon erdrückende Beweise über zivile Opfer vorliegen, deren bloße Existenz rundheraus leugnet, ist für diesen Posten nicht mehr geeignet.

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Sep 052009
 

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Grüß Gott Hamed! So rede ich diesen Mann an, der in seinem Buch viele Orte nennt, die ich aus eigener Kindheitserfahrung kenne: den Friedberger Baggersee, an dem wir unschlüssig-begehrlich den Mädchen nachschauten. Den Betonklotz der neu erbauten Augsburger Universität, an dem Abdel-Samad sein Zweitstudium begann und ich damals noch als Gymnasiast die ersten Philosophie-Seminare besuchte. Der Betreuer des ägyptischen Studenten, Prof. Peter Waldmann, den ich kannte, war an der Volksschule in der Firnhaberau der Lehrer meines älteren Bruders. Und so gibt es sicher noch einige andere Menschen und Orte, die uns verbinden.

Ein Buch wie ein Sturmhauch. Ein Buch, mit dem ein Mensch die Fasern seines eigenen Lebens bloßlegt, schonungslos und doch von einer überwältigenden Sehnsucht nach Freiheit getragen. Das ist das Buch „Mein Abschied vom Himmel“ von Hamed Abdel-Samad. „Niemand ist frei außer Zeus!“, so schießt es dem Autor durch den Kopf, als er von seinem schmerzhaften Entschluss berichtet, als junger Erwachsener aus Ägypten nach Deutschland zu ziehen.

„Fast alles erschien mir fremd in diesem Deutschland: die Sprache, die Menschen, die Autos, das Essen, die Wohnungen, eben alles. Deutschland war für mich wie ein kompliziertes Gerät, für das es keine Gebrauchsanweisung gibt.“

In sich selbst steigt dieser Forscher der Seele hinein – aber während er dies tut, hält er uns Deutschen auch den Spiegel vor. Er hoffte auf das Land der Heidegger, Nietzsche und Husserl zu treffen, ein Land, das früher einmal emphatisch von Freiheit gesprochen hatte. Statt dessen zieht er ernüchtert Bilanz:

„Von Freiheit war nur im Zusammenhang mit Sexualität oder Konsum die Rede. Freiheit schien die Möglichkeit der Wahl zwischen Cola und Cola Light zu sein.

Die Gesellschaft übte einen ungeheuren Zwang auf die Bürger aus: Kein Zwang der Gebote, sondern der Angebote. Und so habe ich wirklich freie Menschen im Land von Nietzsche nur selten getroffen. Die meisten sind gleichgültige Gestalten, die erschreckend wenig über die Welt wissen, obwohl die Deutschen Weltmeister im Reisen sind. Gleichgültigkeit schien sich krebsartig in der satten Gesellschaft breitgemacht zu haben. […] Nachdem sie zwei Weltkriege ausgelöst und fast sechs Millionen Juden ermordet hatten, entdeckten die Deutschen ihre Leidenschaft für den Umweltschutz, wollten den Regenwald retten und für die Menschenrechte in der dritten Welt und in China eintreten.“

Hamed Abdel-Samad selbst macht es sich nicht so einfach wie wir. Eintreten für Naturschutz, gegen Atomkraft demonstrieren, das ist alles leicht, das ist bequem. Aber sich um die Geschichte auch nur eines arabischen Jungen zu kümmern, der bei uns um die Ecke lebt, der neben meinem Sohn in der Klasse sitzt, – das ist schon schwieriger. Mir fiel das heute wieder auf, am Tag der Einschulung der Erstklässler. Getrennte Welten – nur scheinbar vereint!

Dieses Buch ist ein Schlag der Befreiung. Es wird eine ganze Bibliothek von gutgemeinter, aber wirkungsloser Migrations- und Integrationsforschung in einem anderen Licht erscheinen lassen. Leute, lest das! Euch werden die Augen übergehen!

Hamed Abdel-Samad: Mein Abschied vom Himmel. Aus dem Leben eines Muslims in Deutschland. Fackelträger Verlag, Köln 2009, 312 Seiten. Zitate: S. 21, S. 41

Mein Abschied vom Himmel von Hamed Abdel-Samad

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Find ich gut: Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2009

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Sep 042009
 

Bei allen Bedenken, die man äußern kann: Dieser

Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2009

scheint mir vernünftig gemacht. Ich konnte soeben nicht widerstehen, habe die Fragen durchgearbeitet. Mein Ergebnis – wie befürchtet: Ich bin und bleibe unverbesserlich ein Mann der Mitte. Drei der fünf Bundestagsparteien sind demnach für mich gut wählbar. Bei mindestens drei der fünf Bundestagsparteien kann ich viele wesentliche Forderungen mittragen. Auch der Gewinner der Wahlbefragung laut Wahl-O-Mat konnte mich nicht überraschen. Es ist die FDP. Gleich dahinter kommen gleichaufliegend die CDU und die SPD.

 Posted by at 15:41