Der Märchengeiger kam

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Feb 082010
 

Ein schönes Erlebnis war für mich gestern die Märchen-Erzählstunde in der Keramikwerkstatt bei Eva Trenz-Diakité. Noch 1 Stunde vorher wusste ich nicht genau, wie ich das Märchen „Der Kaiser und der Rossknecht“ erzählen sollte. Zu Beginn spielten Ira, Wanja und ich unseren alten Dauerbrenner „Der dreiköpfige Drache“. Dann war ich dran! Der Märchengeiger kam!

Das Motiv entnahm ich der alten spanischen Märchensammlung „El Conde Lucanor“ von 1335, über das ich aus dem Internet Kunde erhalten hatte. Doch kannte ich nur den Titel und ein Motiv. Eine Inhaltsangabe, geschweige denn ein Text lagen mir nicht vor.

Ich hatte mir also kaum mehr als folgendes zurechtgelegt:

Der Kaiser von Spanien ist krank. Das ganze Land leidet. Keiner kann helfen: kein Weiser, kein Arzt, kein Gaukler oder Spielmann. Ganz zuletzt kommt ein Rossknecht, der die rechten Worte trifft. Der Kaiser wird wieder gesund, der Rossknecht verwandelt sich in einen Prinzen und heiratet die Prinzessin.

Das alles kleidete ich in allerlei Einfälle und Melodien, die ich mit der Geige spielte. Während des Spielens überlegte ich mir schon die nächsten Erzählschritte. Die Kinder warfen immer wieder Fragen, Zwischenrufe und Einfälle ein – ich verflocht alles in ein buntes Ganzes.

Und so entfaltete sich das ganze bunte Märchenland … Nachher saßen wir noch bei guten Plaudereien, Gesprächen und einem Topf Borschtsch zusammen.

Danke an alle – insbesondere an Eva, Ira und Wanja! Und an alle großen und kleinen Zuhörerinnen und Zuhörer! Es war ein schönes Gemeinschaftswerk!

Auf dem Foto von links nach rechts: Eva Trenz-Diakité, der Märchengeiger, Irina Potapenko, Wanja Hampel

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Verhallendes Wort trifft auf gebrannte Keramik

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Jan 272010
 

marchenrot

Immmer gerne schaue ich bei der Keramikwerkstatt in meiner Obentrautstraße vorbei. Eva Trenz-Diakite hat sich hier eine schaffende Höhlung, ein Gewölbe der Märchen- und Zauberwelten geschaffen. Jedes Mal entsteht etwas Neues: eine Kanne, ein Bild, eine Pflanze. Schaffenslust einer großen Künstlerin im Souterrain!

Eva lädt uns ein, am nächsten Sonntag, 7. Februar um 17 Uhr 7 ein paar Märchen zu erzählen. Dazu wird sie – meine Geige nämlich – ihre Stimme erheben.

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Das Märchen lebt aus dem Augenblick, ist hingeweht, widersteht jeder bannenden Festlegung. Keramik dagegen brennt etwas für die Ewigkeiten. Älteste Kermikfunde reichen tausende Jahre zurück! Das gesprochene Wort verhallt, klingt fort, verliert sich.

Das Töpfern und Brennen ist eine ebenso alte Kulturtechnik wie das Erzählen von Geschichten.

Kommt alle!

Der Märchengeiger kommt in die Keramikwerkstatt und erzählt: Das Märchen vom dreiköpfigen Drachen & das Märchen vom Rossknecht und dem Kaiser.
Johannes Hampel erzählt Märchen und spielt auf seiner Geige.

Für Erwachsene und Kinder gleichermaßen.

Am 7. Februar um 17:07 Uhr
in 10963 Berlin Kreuzberg, Obentrautstraße, Ecke Großbeerenstraße 78

Eintritt frei. Über eine Spende freuen wir uns.bunt4vorn.jpgmarchenrot.pdf

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Nov 242009
 

24112009.jpg Das Konzert „Fanny und Felix – das geheimnisvolle Band“ hat stattgefunden! Es war sehr sehr schön für mich! Nebenstehend seht ihr ein Foto des jungen Publikums.

Erik, Mischa, Mark, Natalia spielten, dass es eine Freude war. Ira sang Fanny Hensel, ich geigte Mendelssohn.

Zum ersten Mal unternehme ich den Versuch, die tägliche Rückschau als Video einzustellen. Klickt hier drauf!

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Meditationen eines Geigers in Thaïs

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Okt 192009
 

Das herausragende Erlebnis war für mich gestern am Sonntag, dass ich die Méditation aus der Oper Thaïs von Jules Massenet spielen durfte, und zwar bei einem Gottesdienst zum goldenen Konfirmandenjubiläum in der Apostel-Paulus-Kirche in Berlin-Schöneberg. Jeder Geiger dürfte davon träumen, dieses herrliche Stück einmal zu einem Fest in einer Kirche zu spielen! Für mich wurde dieser Traum gestern wahr. Organist Harald Berghausen half mir am Klavier dazu, kundig, verlässlich, einfühlsam. Sibylle Benner-Jost von der Deutschen Oper sang einige Biblische Gesänge von Dvorak dazu – Musik, die ich in ihrer gesammelten, schlichten Frömmigkeit ebenfalls sehr mag!

Ausgerechnet drei Tage, nachdem ich eine intensive Wiederbegegnung mit der Weisheit Ägyptens hatte, versetzte mich die Musik zurück in diese ägyptische Oasenstadt am Ufer des Nils! Die Vermählung des jüdisch-christlichen Erbes mit der altägyptischen Grundgestalt des Monotheismus gelang gestern in der Musik! Nur wenige wissen, dass der Ein-Gott-Glaube wohl erstmals in Ägypten gedacht wurde – eine Erfindung, die letztlich die ganze Welt bis zum heutigen Tage revolutioniert hat, bis in die Verästelungen der Politik hinein! Jan Assmann hat diesem Thema einige scharfsinnige Überlegungen gewidmet.

Nie spürte ich stärker, dass gutes Geigen eigentlich Singen heißt! In der Meditation erlebte ich den Kampf der Seele, im Ringen um den Einen Gott. Ein Ringen, das Gesang wird. Das Ringen mit Gott – der so schwer zu fassen ist. Genau das ist die Bedeutung einiger Beinamen aus dem alten Schatz der hebräischen Bibel. Nicht zuletzt deshalb gebe ich der Bedeutung „Der mit dem Gott ringt“ bei allen möglichen Etymologien des Wortes „Isra-El“ den Vorzug.

Einige Piècen von Kreisler und erneut Dvorak ergänzten diesen Gesang. Die waren eher versöhnlich-spielerisch.

Hier nun noch der Link zu einem kleinen Video mit meinem Gang in die Grabkammer des Nefer-Bau-Ptah, aufgenommen im wiedereröffneten Neuen Museum. Erlebt, wie der Mensch im alten Ägypten die Pforten des Todes durchschritt!

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Jul 132009
 

Tolles Hoffest am Samstag bei uns in der Obentrautstraße! Hier seht ihr ein Bild von unserem wunderschönen Hofbrunnen! Ich erzählte das „Märchen vom armen Mann, vom Rabenkönig und vom Frettchen.“ Eine Mischung aus ukrainischen Märchenmotiven und eigenen Zutaten: dem Frettchen vom U-Bahnhof Neukölln. Der arme Mann verliert seinen Ochsen, auf dem der ganze Lebensunterhalt beruht. Die Familie hat nichts mehr zum Beißen und geht dem Hungertod entgegen.  Da hilft das Frettchen aus Neukölln dem dritten Sohn des armen Mannes, den geraubten Ochsen aus der Macht des bösen Rabenkönigs zu befreien. Wanja spielte das Beethoven-Lied „Das Frettchen“ auf seiner halben Geige dazu. Alles in Butter, alles toll! Wirklich? Wer ist denn das – ein armer Mann? Wer ist arm? Anlass genug für unsere morgendliche Betrachtung!

14,3% aller Deutschen und etwa 50% meines unmittelbaren Wohnumfeldes in Friedrichshain-Kreuzberg gelten als arm. Sie leben demzufolge unterhalb der von der internationalen Arbeitsorganisation ILO anerkannten Armutsgrenze, denn sie haben weniger als 60% des deutschen Durchschnittseinkommens zum Leben (764 Euro monatlich für Singles oder 1.376 Euro für Paare).

Hierzu erklärt der Politiker Johannes Hampel:

Das international anerkannte Armutskriterium – „weniger als 60% des Durchschnittseinkommens“ – ist willkürlich. Es ist ein lächerlicher Unfug. Es ist eine Verspottung der echten Armen, die es reichlich gibt, und zwar im Kosovo etwa, in Afrika, in der Ukraine, im Libanon, in Teilen der Türkei. Diese Menschen haben weniger als 2 Dollar pro Tag zur Verfügung. Sie sind arm. Mit 1375 Euro ist kein Paar arm. So etwas zu behaupten ist amtlicher Unsinn. Liest man „Die Lage der arbeitenden Klasse“ von dem begüterten Kapitalisten Friedrich Engels, dann erfährt man, was echte Armut war! In den USA kann heute Arbeitslosigkeit unter Umständen eine gewisse Armut bedeuten. Man überlebt dann oft nur noch durch die staatliche oder kirchliche Fürsorge, also durch Notküchen und mildtätige Zuwendungen, und viele verlieren ihr gewohntes Heim und müssen in ärmliche Quartiere ziehen.  In den EU-Staaten hingegen haben Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeempfänger durchschnittlich etwa 50% eines Erwerbseinkommens zur Verfügung. Das reicht in Deutschland vollkommen aus, um ohne Armut zu leben. Zugleich liegen die Menschen zuverlässig UNTERHALB des staatlichen Armutskriteriums.  Damit ist gesichert, dass eine Heerschar von ARMUTSBEKÄMPFERN auf Jahrzehnte hinaus Lohn und Brot findet! Mit dem amtlichen Armutskriterium bekämpft man also zuverlässig und nachhaltigst die drohende Arbeitslosigkeit der Armutsbekämpfer. Es wird schon aus mathematischen Gründen immer genug vermeintlich Arme geben, für die die professionellen Armutsbekämpfer kämpfen können. Etwa die Linkspartei. In unserem Wahlkreis 84 gibt es höchstens 1 Prozent echte Arme. Alle anderen, also die etwa 50% der Menschen, die hier im Wahlkreis 084 von Transferleistungen des Staates leben, sind nicht wirklich arm. Die nichtarbeitenden Klassen werden nur künstlich arm gerechnet. Dann sagt man ihnen: „Ihr seid arm, ihr seid arm dran, ihr Armen!“ Damit sie sich einnisten in ihrem behaglichen Opferstatus und nichts tun, um selbständig ihre Chancen und ihren – allerdings bescheidenen – Wohlstand zu mehren. Armes Kreuzberg, armes Friedrichshain, armes Prenzlauer Berg!

Auf, ihr Arme dieses Bezirks, lernt auf eigenen Füßen zu stehen!

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Jun 072009
 

Gleich am Morgen ging ich zu den Europawahlen in die Nikolaus-Lenau-Grundschule. Ich wurde von den Wahlhelfern freundlichst begrüßt – war ich doch um 9.20 Uhr schon der zwölfte Wähler, der seine Stimme abgab! Den langen Zettel las ich gründlich durch und setzte mein Kreuz bei der Liste eines Mannes, den ich kenne und schätze.

Ich rief aus: „Ich tippe auf 42% Wahlbeteiligung und leiste hiermit meinen Beitrag!“ Gelächter: „Sie sind zu optimistisch!“ – Das habe ich ja auch in diesem Blog geraten. Und so ist es auch gekommen. Der Wahlausgang bedeutet ein klares Votum für mehr Freiheit, für weniger Staatsgläubigkeit. Die niedrige Wahlbeteiligung und ebenso das Erstarken der Rechten in den anderen Ländern finde ich allerdings bedenklich.

Beim Umweltfestival der Grünen Liga, dem Netzwerk ökologischer Bewegungen, erzähle ich das Märchen vom Rabenkönig zweimal. Erst auf der großen Bühne vor dem Brandenburger Tor, dann auf der kleinen Bühne vor dem russischen Panzer. Nur mit einer Stimme und einer Geige vor die Menschen zu treten, das ist schon mehr, als sich in einem Ensemble einzureihen. Ich lasse mich tragen und die Worte strömen sozusagen aus mir heraus. Der Sohn, der sich aufmacht, um seine beiden Brüder und den Ochsen zu befreien, besteht alle Prüfungen: Er kann teilen, denn er gibt sein letztes Brot an ein Tier. Er hört zu, er ist mutig – und er geht sparsam mit den Schätzen der Erde um!

Das Tolle war: ich hatte keinen Text auswendig gelernt, sondern merkte auf die Reaktionen der Zuhörer – was kommt an? Wie alt sind sie? Wie gehen sie mit? Also waren die zwei Fassungen des Märchens heute recht unterschiedlich.

Die große ADFC-Sternfahrt endete hier am Brandenburger Tor. Durchnässt, aber zufrieden trudeln Tausende und Abertausende von Radlern ein. Ich spreche mit einigen ADFC-Freunden, darunter auch der ADFC-Landesvorsitzenden Sarah Stark.  – Es war ein erfolgreicher Tag, etwa 100.000 Teilnehmer folgten dem Lockruf der freien Straßen.

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„Wieder ein Glück ist erlebt“ … oder: Kinder brauchen gute Musik

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Mai 272009
 

Mit diesem Vers Hölderlins fasse ich zusammen, wie ich das heutige Mendelssohn-Konzert in der Fanny-Hensel-Schule erlebt habe. Den Morgen verbrachte ich damit, das Gedicht Heinrich Heines auswendig zu lernen, das den Reigen eröffnen sollte:

Ich wollt, meine Lieb ergösse sich
All in ein einzig Wort,
Das gäb ich den luft’gen Winden,
Die trügen es lustig fort.

Sie tragen zu dir, Geliebte,
Das lieberfüllte Wort;
Du hörst es zu jeder Stunde,
Du hörst es an jedem Ort.

Und hast du zum nächtlichen Schlummer
Geschlossen die Augen kaum,
So wird mein Bild dich verfolgen
Bis in den tiefsten Traum.

Ich lerne immer noch gerne Gedichte! Nach Rücksprache mit meiner Frau beschließe ich dann aber, die Gedichte nicht vorher aufzusagen, sondern jeweils nur eine Einführung  in das Thema zu geben. Die Kinder sollen einfach ein Bild haben, ein Gefühl spüren, dann wird die Musik sie schon tragen.
Punkt zwölf Uhr strömen die Kinder und Lehrer zusammen, auch einige Erwachsene von draußen gesellen sich dazu – eine besondere Freude ist es mir, Vera Lengsfeld zu begrüßen. Die Politiker sollen ruhig sehen, wie gut es sich hier leben und lernen lässt, man hört ja so viel viel Schiefes über Kreuzbergs Grundschulen!

Die Rektorin, Frau Köppen, eröffnet das Konzert aufs Herzlichste: „In der Musik können wir uns verstehen, auch wenn wir verschiedene Sprachen sprechen. Auch wenn wir aus unterschiedlichen Ländern zusammenkommen. Die Namen Fanny Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy stehen für Toleranz, für gegenseitiges Verständnis.“

Das Konzert läuft sehr gut, Wanja eröffnet wacker mit einem Marsch von Schumann,  wobei er ausdrücklich bittet, auf der Bühne zu stehen – nicht unten beim Klavier. Angela und Ira singen und jubeln in ihren glockenreinen Terzen und Sexten, dass es eine Wonne ist! Ich moderiere, wobei ich immer wieder Fragen stelle. Etwa die folgende zu dem Venezianischen Gondellied:

 Wenn durch die Piazetta
die Abendluft weht,
dann weisst du, Ninetta,
Wer wartend hier steht.
Du weisst, wer trotz Schleier
und Maske dich kennt,
du weisst, wie die Sehnsucht
im Herzen mir brennt.

Ein Schifferkleid trag‘ ich
zur selbigen Zeit,
und zitternd dir sag‘ ich:
das Boot ist bereit!
O komm jetzt, wo Lunen
noch Wolken umzieh’n,
lass durch die Lagunen,
Geliebte, uns flieh’n!

„Wenn ihr Ninetta wäret, würdet ihr denn mitgehen, wenn so ein venezianischer Gondoliere mit seinem Boot an  der Piazzetta stünde?“ Ein türkisches Mädchen meldet sich: „Nein, das wäre ja eine Entführung!“ Unwillkürlich denke ich: „Sehr gut, dieses Mädchen wird sicher mal nicht gegen ihren Willen verheiratet.“ Ihr seht: die Vorurteile wirken schon, wir können uns gar nicht freimachen von dem, was wir Tag um Tag lesen, hören und reden.

Natalia legt mit ihrer unglaublichen Ruhe, Zuversicht und Verlässlichkeit am Klavier den Grundstein des ganzen Erfolges. Ich selber lasse mich mit einem Satz aus dem e-moll-Violinkonzert hören – ein wunderbares Erlebnis für mich!

Die Kinder hören konzentriert und gesammelt über etwa 50 Minuten zu. Nur ganz wenige wippen unablässig mit den Beinen. Der Beifall der Kinder kommt von innen heraus. Er ist unser schönster Lohn – und auch die Blumen der Schule tragen wir stolz nachhause. Aber erst einmal gehen wir in die gegenüber liegende Bäckerei und essen Schoko-Croissants und ein dick belegtes Baguette und wir trinken auf das schöne Konzert und natürlich auf unseren Freund Felix Mendelssohn Bartholdy.

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Apr 032009
 

  „Here, towards the end, the three players suddenly turn against the cellist. They condemn him, chasing him as a scapegoat. Haven’t you seen and heard that? Here, music is transformed into an archaic ritual. It is no longer a set-piece convention. It is utterly exciting, it goes right into your bone-marrow.“ Solcherlei Reden schwang ich am vergangenen Montag, als mich einige Mithörer ratlos befragten. Wir hörten ein weiteres Konzert des Artemis Quartetts. Rechts neben mir saß ein Österreicher, der drei Freunde aus Mauritius in den Kammermusiksaal der Philharmonie eingeladen hatte. Neben mir saß – eine Russin wie so oft.

„Na, mit dem Quartettsatz c-moll D 703 und dem Streichqartett a-moll Rosamunde sind Sie doch gut bedient und wie zuhause obendrein als Österreicher“, schmeichelte ich mich ein. „Freilich“, erwiderte mein netter Nachbar, „aber ich bin West-Österreicher. Mit dem ganzen Osten haben wir immer Schwierigkeiten gehabt. Das Völkergemisch ab Wien war für uns der Vorläufer des Balkans. Und der Schubert Franzl ist einer von denen.“ „Ja, was denn, habt auch ihr Österreicher die Ost-West-Spaltung noch nicht überwunden?“, frug ich listig zurück.

Wie auch immer: Alles war bestens vorbereitet. Das 4. Streichquartett und das 3. Streichquartett von Jörg Widmann überraschten die Zuhörer dann aber doch.

Das 4. Quartett beginnt mit Atemgeräuschen, die Bögen streichen über die Zargen, fahle Nicht-Musik gerinnt zu Klang, wird Musik. Großartig! Das Verfeinertste bricht sich selbst unvermittelt im Grob-Stofflichen. „Klang ohne Bezug auf anderes, etwa der bloße Ton einer Violin“, schreibt Kant in seiner Kritik der Urteilskraft, „darf nicht eigentlich schön geheißen werden, da ihm das hinzutretende Empfinden von Maß und Ordnung fehlt, welches ein Geschmacksurteil allererst möglich macht.“ So erinnere ich mich bei ihm gelesen zu haben.

Der bloße Ton einer Violin, einer Viola, eines Violoncells, eines Atems, eines Schreis, das ist es, woraus Jörg Widmann die üppig sprießenden Blumen seiner Kunst erwachsen lässt. Ich war hingerissen, die Männer aus Mauritius waren befremdet, die Russin neben mir war entzückt, der Österreicher enthielt sich salomonisch des Urteils und sagte: „Das ist Musik für Kenner“.

Widmann schafft es, in die Ausreiß-Versuche aus den letzten drei Jahrhunderten Musik den Ton des Neuen, des Uralten einzuflechten. Beim Zuhören musste ich an die Felsmalereien in Lascaux denken, steinzeitliche Jäger haben dort ihre Rituale des Versammelns, Hetzens, Stoßens und Tötens eingeritzt. So ist auch Widmanns 3. Streichquartett eine Art Einritzung in die Gehörnerven. Der Komponist sagt:

„Beim Betrachten der Partitur des 4. Streichquartetts ergibt sich der Eindruck eines dicht gedrängten Stückes. Die Informationsdichte einer jeden Stimme ist extrem hoch, da verschiedene Spieltechniken links und rechts gleichzeitig ausgeführt werden müssen und jeder Spieler zugleich noch eine ‚Atem-Partitur‘ auszuführen hat.“

Das bedeutet doch wohl: Der letzte Sinn der Musik erschließt sich erst beim Betrachten der Partitur und beim Betrachten der Musiker, wie sie das Ganze in Szene setzen. Es ist Musik auch für die Augen, wie es etwa im 16. Jahrhundert einige Madrigalkomponisten bezweckten. Widmann bettet die reiche Tradition des Streichquartetts in den Ursprung zurück: in Spiel, magisches Ritual, in den körperlich-geistlichen Vollzug.

Natalia Prishepenko und Gregor Sigl an der Violin, Friedemann Weigle an der Viola, Eckart Runge am Violoncell – sie boten uns erneut einen beeindruckenden Abend, wie schon am 28.01.2009,  worüber wir in diesem Blog berichteten.

Es hat sich ein Publikum um dieses Artemis Quartett gebildet, welches jeden Atemzug der vier neugierig, staunend, hingerissen aufsaugt. Die Reihe muss fortgesetzt werden. Die Jagd geht weiter!

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Vibratolos spielen – schnörkellos reden?

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Mrz 162009
 

An die Auseinadersetzung zwischen den Attizisten und den Asianern in der Antike erinnert der Kampf zwischen den Befürwortern des Dauervibrato und den Verfechtern des reinen schlanken, vibratolosen Spiels auf den Streichinstrumenten.

Ich selbst fand erst spät, vor etwa 10 Jahren, zum vibratolosen Spiel, das ich bei Bedarf jederzeit anwende. Aber zunächst fiel es mir schwer! Das Vibrato sollte wieder das werden, was es eigentlich ist: ein Ausdrucksmittel, um bestimmte Emotionen zu zeigen. Aber eben keine Daueremotion.  Der gute Streicher sollte Vibrato können, aber nicht müssen.

In der Rhetorik entspricht diesem „No-vibrato-please“ der Verzicht auf Redundanz, auf die Bebungen in der Stimme.  An diesen Nüchernheitsaposteln unter den Rednern haben wir derzeit keinen Mangel.

Do Morgenpost bringt heute dazu einen guten Artikel als Ehrung für Roger Norrington:

Musik – Er verbot den Geigern das Vibrato – Kultur – Berliner Morgenpost
Roger Norrington weiß sehr genau, dass es im 19. Jahrhundert durchaus schon ein Vibrato gab. Nur eben kein Dauer-Vibrato. Alte Tonaufzeichnungen, etwa Arthur Nikischs Einspielung der Fünften 1913, bestärkten ihn in dieser Auffassung. Die Wiener Philharmoniker spielten noch in den 30er Jahren meistens ohne Vibrato, das Arnold Schönberg mit dem Meckern einer Ziege verglich. Erst danach begannen die Streicher permanent mit der Hand auf dem Griffbrett zu zittern. Fritz Kreisler soll einer der ersten gewesen sein. Durch Wilhelm Furtwängler etablierte sich diese Spielweise weltweit in der Hochkultur. Seine Interpretationen sind genial, aber es sind Arrangements, weiß Norrington. Der berüchtigte deutsche Klang, das sei in Wahrheit der historische, vibratofreie Klang vor 1930
„Ich versuche nur, eine Tür zu öffnen“, sagt er oft. „Zu einem grüneren Land. Insofern ist die ‚historisch informierte Aufführungspraxis‘ eine grüne Bewegung.“ Bei diesem Satz ging wohl der Country gentleman mit ihm durch. Denn wenn er nicht dirigiert, sitzt er am liebsten lesend in seinem Landhaus in Berkshire, hilft Frau und Sohn aufs Pferd und kümmert sich um den Bienenstock. Und wandelt über den Rasen, natürlich barfuß.

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„Das war voll schön“

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Mrz 122009
 

Jede Gelegenheit nutze ich, um meinen Sohn in die Grundschule zu bringen oder von dort abzuholen. Heute früh schaffte ich es, da ich beruflich nicht gebunden war. Ich bestaune die bunten Vögel und die schönen lustigen Bilder, die die Kinder gestern unter Anleitung meiner Frau geschaffen haben. Das Ganze dient als Vorbereitung und Kulisse einer neuen Zauberflöten-Aufführung, die wir demnächst anbieten. Denn Papageno braucht die gefiederten Gefährten, damit er so richtig herumwirbeln kann.

Plötzlich höre ich reden: „Das ist der Mann, der beim Fasching Geige gespielt hat!“ Aha, die Parallelklasse 1a erkennt mich wieder! „Und bist du die Prinzessin, der wir damals gratuliert haben?“ frage ich das Mädchen. „Nein, die Prinzessin steht da drüben“, erfahre ich. „Aber ihr seht alle so anders aus heute, warum? „Ja, damals war doch der Fasching! Wir waren alle verkleidet“, sagen die Kinder. „Ach ja, wie dumm von mir!“, mit gespielter Überraschung schlage ich mir an die Stirn. „Und kannst du auch Gitarre spielen?“, fragt mich ein Junge. Ich bleibe bei der Wahrheit: „Nein. Aber möchtest du Geige lernen?“ „Nein.““Woher kennt Ihr dieses Gedicht, von … ich weiß nicht mehr, wie der heißt“, fragt ein anderes Mädchen. Jetzt schaltet sich mein Sohn ein: „Das ist kein Gedicht, sondern eine Geschichte“, sagt er belehrend, eine Spur altklug wohl gar. „Das ist die Geschichte vom Stier Ferdinand. Ich habe sie von einem Geiger gehört. Dann wollte ich die Geschichte selber spielen und erzählen. Da habe ich mir die Noten und die Geschichte gekauft“, erkläre ich. „Von wem ist diese Geschichte?“ Ich antworte: „Die Geschichte ist von Munro Leaf, und die Musik für Geige hat Alan Ridout geschrieben.“

„Das war voll schön“, erwidert das kleine türkische Mädchen.

Und wisst ihr was, Bloggers im Lande, Freunde? Dass ich dies heute hören durfte, war für mich . . . ebenfalls, wie soll ich sagen? . . . voll schön. Und deshalb werde ich weiterhin meinen Sohn in unsere wunderbare kleine Kreuzberger Grundschule bringen, sooft meine Zeit erlaubt.

Nebenbei: Der Geiger, von dem ich die Geschichte hörte, heißt Daniel Hope. Er spielte die Geschichte in der Staatsoper, bei einem Kongress über frühkindliche musische Bildung.  DAS MÖCHTE ICH AUCH KÖNNEN!, dachte ich damals, – und ein Jahr später war es soweit.

Das find ich voll schön. Echt.

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Feb 242009
 

Beherzt willkommen geheißen – so wachsen wir in die neue Schule hinein. Heute war Faschingsfest – auch wir Eltern waren eingeladen. Alle steuerten etwas Leckeres bei, die Kinder und Lehrerinnen machten Spiele, ich selbst führte wieder einmal den unverwüstlichen Stier Ferdinand samt meiner Geige auf. Außerdem hatte eine Prinzessin Geburtstag, da brachten wir ein Ständchen dar.

Ich lernte einige türkische Mütter kennen, und in der Parallelklasse gibt es sogar ein Kind, dessen Muttersprache Deutsch ist – bisher das einzige. Ich war heute übrigens der einzige Vater, der gekommen war, und ich bin der einzige mit deutscher Muttersprache unter allen Eltern meiner Klasse. Gut finde ich: Die türkischen und arabischen Mütter sprechen mindestens ein paar Brocken Deutsch. Man kommt ohne weiteres ins Gespräch, auch als Mann, auch dann, wenn sie – wie die Mehrheit der Mütter hier – Kopftuch und schwarze Kleidung tragen.

Aber eines ist auch klar: In solchen Siedlungen gibt es keinen zwingenden Grund, sich zur Realität „Bundesrepublik Deutschland“ hin zu öffnen. Man ist ja bereits bestens integriert – untereinander!

Mein Türkisch – ist weiterhin höchst mangelhaft, drei oder vier Wochen Urlaub haben bei weitem nicht ausgereicht, um mich an unserer Grundschule der Mehrheitsgesellschaft anpassen zu können.

Wo schicken eigentlich die vielen deutschen Eltern meines Viertels ihre Kinder in die Schule? Das ist doch unsere normale Grundschule, das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg hat unsere Straßenseite genau dieser Schule zugewiesen. Es gibt doch in unserem Viertel so viele Grünen-Wähler! Die Berliner Grünen haben doch jahrzehntelang fröhliches Multikulti gepredigt, lehnen verpflichtende Sprachtests für zuwandernde Ehefrauen ab. Wo seid ihr hin verschwunden?

Oder könnte es sein, dass alle diese guten Menschen Multikulti predigen, aber heimlich deutsche Eliteschule praktizieren …? Von den Bezirkspolitikern ist dies öffentlich bekannt – in allen Parteien.

Egal – WIR SIND DABEI – wir kommen ins Gespräch! Wir LEBEN weiterhin die Realität, von der viele immer nur quatschen und brabbeln. Das ist auch gut so!

So freuet euch an dem Bild von unserem heutigen Karneval!

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Was ist los im Krankenhaus Bethanien?

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Feb 132009
 

Es war im Bethanien … Mein erstes Probespiel als Geiger absolvierte ich in diesem ehemaligen Diakonissenkrankenhaus beim Salonorchester Die Berliner Stadtmusikanten im Jahre 1987 für den anspruchsvollen Posten des Sologeigers – und gewann es. Von Stund an war ich neben meinem Literatur- und Philosophiestudium an der FU Tanzgeiger und verdiente mir ein hübsches Zubrot auf allerlei Bürgerfesten, Feiern und Tanzveranstaltungen. Zu unserem Repertoire gehörten unvergessliche Perlen wie die Tritsch-Tratsch-Polka, die Petersburger Schlittenfahrt, Es war in Schöneberg …, aber auch der Freischütz auf 30 Minuten eingedampft. Und meine herrliche Studentenzeit wurde dadurch verlängert!  Wir probten immer – im Bethanien!

Gar nicht so lustig, vielmehr völlig verfahren – buchstäblich krank – erscheint heute die Lage im ehemaligen Diakonissenkrankenhaus. Werde da heute mal zum Treff mit Kandidatin Vera Lengsfeld und dem Herrn Tannert hingehen und versuchen, mehr zu erfahren. Hier als Einstimmung ein Bericht aus der WELT vom 24.01.2009:

Bezirk verdoppelt Künstlern die Miete – DIE WELT – WELT ONLINE
Die Besetzung des Bethanienhauses in Kreuzberg geht weiter. Aber es sind nicht länger die linken Aktivisten, die vor dreieinhalb Jahren in den Südflügel des ehemaligen Krankenhauses am Mariannenplatz einstiegen und seither die Räume nutzten. Mit ihnen hat der Bezirk vergangene Woche einen Mietvertrag abgeschlossen. Für 1500 Quadratmeter soll der Verein Druschba, der die Besetzer vertritt, 8900 Euro monatlich aufbringen.

Aber jetzt hat der renommierteste Mieter, das Künstlerhaus Bethanien, „Mietboykott“ angekündigt. „Wir machen es wie die Besetzer“, sagte Künstlerhaus-Geschäftsführer Christoph Tannert: „Wir werden nicht bezahlen.“

Damit eskaliert der Streit zwischen dem Bezirksamt und der Kultureinrichtung, die internationalen Künstlern Ateliers bietet und anspruchsvolle Ausstellungen zeigt. Denn der Bezirk hat dem Künstlerhaus zum Jahresanfang die Miete nahezu verdoppelt. Statt 16 000 Euro warm soll Tannert nun 31 000 Euro bezahlen. „Das können wir nicht, wir sind Zuwendungsempfänger des Senats“, so der Geschäftsführer. Tannert nennt die neue Forderung des Bezirks den „Höhepunkt in 30 Jahren Vernachlässigung“ für die Kultureinrichtung, die sich auch im grün-alternativen Kiez nicht scheut, sich zur Begabtenförderung zu bekennen.

Das Foto bietet einen Blick auf die Rückseite des Bethanien, im Blütenschimmer des April 2008.

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Einsichten beim Aderlass

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Dez 112008
 

„Denken Sie an etwas Schönes!“, forderte die medizinische Assistentin mich heute beim Blutablassen auf. Der Gedanke der Vorsorge hatte mich erfasst, jetzt zahlte ich dafür mit vier Ampullen Blut. Statt nur zu denken, fing ich an zu erzählen:

„Gestern war ein schöner Tag. Ich spielte für die Kinder der ersten Klasse in der Schule am Brandenburger Tor den Stier Ferdinand. Ich erzählte die Geschichte von Munro Leaf und spielte dazu auf der Geige die Musik von Alan Ridout.“ Und während die erste Ampulle gefüllt wurde, erzählte ich die Geschichte noch einmal.

Während der zweiten Ampulle sprachen wir über das Zuhören. „Kinder sind mir das liebste Publikum. Gestern haben sie wieder alle zugehört, alle Fragen richtig oder falsch beantwortet und am Schlusse artig geklatscht.“ Schön. Die Assistentin rüttelte an der Nadel. „Bei Erwachsenen ist es schwieriger, die Zuhörer wirklich alle zu fassen. Viele schweigen vor sich hin, driften ab. Oder sie stimmen im Geiste nicht zu, werden dies aber nicht zugeben.“ Und schon war die zweite Ampulle gefüllt.

Bei der dritten Ampulle sprachen wir über Vornamen. „Es gibt vielleicht schönere Vornamen als den Ihren – aber er ist der Ihre. Hegen und pflegen Sie ihn, Sie werden ihm ähnlicher. Man wird so, wie es der eigene Vorname einem sagt.“ Diese Einsicht strömte einfach so aus mir hervor wie ein Tropfen Blut. Armwechsel, die Vene war erschöpft.

Bei der vierten Ampulle sprachen wir gar nicht mehr, sondern das Blut floss nach und nach ab.

Danach kaufte ich mir nach längerem Probelesen in einer Buchhandlung zur Belohnung für den Aderlass zwei Bücher:

Uwe Tellkamp, Der Turm. Geschichte aus einem versunkenen Land. Roman. Suhrkamp Verlag, Frankfurt 2008

Helmut Schmidt: Außer Dienst. Eine Bilanz. Siedler Verlag, München 2008

Bereits jetzt weiß ich: Diese beiden Bücher werden mich als Quelle von Freude und Einsicht einige Tage begleiten. Helmut Schmidt spricht und schreibt ein vorzügliches Deutsch – er ist fast der beste darin, politische Sachverhalte bündig und knapp auf den Punkt zu bringen. Fürs erste steht allerdings fest: Wie seinerzeit – im Jahre 1356 – Karl der Vierte seinen Wählern, den Kurfürsten, so erteilt auch Helmut Schmidt den heutigen Politikern den dringenden Rat, Fremdsprachen zu lernen.

Er schreibt auf Seite 26 seines durch sprachliche Klarheit und pragmatische Weitsicht herausragenden Buches: „Wer die Angebote nicht nutzt, parallel zu seiner speziellen Berufsvorbereitung mindestens zwei lebende Fremdsprachen zu erlernen, läuft Gefahr, für immer zweitrangig zu bleiben.“

Karl IV. sprach deren fünf. Er gründete seine Macht nicht auf die Kraft der Waffen und Heere, sondern auf Unterredung und diplomatische Bündnisse … und auch – auf Geld.

 Posted by at 17:15