Jun 072009
 

Gleich am Morgen ging ich zu den Europawahlen in die Nikolaus-Lenau-Grundschule. Ich wurde von den Wahlhelfern freundlichst begrüßt – war ich doch um 9.20 Uhr schon der zwölfte Wähler, der seine Stimme abgab! Den langen Zettel las ich gründlich durch und setzte mein Kreuz bei der Liste eines Mannes, den ich kenne und schätze.

Ich rief aus: „Ich tippe auf 42% Wahlbeteiligung und leiste hiermit meinen Beitrag!“ Gelächter: „Sie sind zu optimistisch!“ – Das habe ich ja auch in diesem Blog geraten. Und so ist es auch gekommen. Der Wahlausgang bedeutet ein klares Votum für mehr Freiheit, für weniger Staatsgläubigkeit. Die niedrige Wahlbeteiligung und ebenso das Erstarken der Rechten in den anderen Ländern finde ich allerdings bedenklich.

Beim Umweltfestival der Grünen Liga, dem Netzwerk ökologischer Bewegungen, erzähle ich das Märchen vom Rabenkönig zweimal. Erst auf der großen Bühne vor dem Brandenburger Tor, dann auf der kleinen Bühne vor dem russischen Panzer. Nur mit einer Stimme und einer Geige vor die Menschen zu treten, das ist schon mehr, als sich in einem Ensemble einzureihen. Ich lasse mich tragen und die Worte strömen sozusagen aus mir heraus. Der Sohn, der sich aufmacht, um seine beiden Brüder und den Ochsen zu befreien, besteht alle Prüfungen: Er kann teilen, denn er gibt sein letztes Brot an ein Tier. Er hört zu, er ist mutig – und er geht sparsam mit den Schätzen der Erde um!

Das Tolle war: ich hatte keinen Text auswendig gelernt, sondern merkte auf die Reaktionen der Zuhörer – was kommt an? Wie alt sind sie? Wie gehen sie mit? Also waren die zwei Fassungen des Märchens heute recht unterschiedlich.

Die große ADFC-Sternfahrt endete hier am Brandenburger Tor. Durchnässt, aber zufrieden trudeln Tausende und Abertausende von Radlern ein. Ich spreche mit einigen ADFC-Freunden, darunter auch der ADFC-Landesvorsitzenden Sarah Stark.  – Es war ein erfolgreicher Tag, etwa 100.000 Teilnehmer folgten dem Lockruf der freien Straßen.

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Apr 082009
 

Die Stadt Mannheim folgt nun endlich den Anregungen, die der VCD Deutschland, der Staat Argentinien, und neben vielen anderen auch dieses Blog vorgeschlagen haben. (Dieses Blog berichtete am 27.02., 23.02. und 14.03.2009).  Ab 2. Mai gibt es eine Abwrackprämie für Käufer, die  bei einem Fahrrad-Fachhändler ein neues Radl kaufen. Der Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz (kein Grüner!) findet die richtigen Worte: Ziel der Aktion ist es, die zahlreichen Schrotträder von den Straßen zu kriegen, den Anteil des Radverkehrs zu erhöhen, das Fahrradgewerbe durch Konjunkturimpulse anzukurbeln und einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Soviel Gutes auf einen Streich! Kompliment, wir Berliner können da noch nicht mithalten! Allerdings haben wir auch reichlich Schrotträder überall verteilt stehen, wogegen die ADFC-Stadtteilgruppe Friedrichshain-Kreuzberg schriftlich beim Ordnungsamt vorstellig geworden ist. Insofern können wir doch mithalten.

Aber seht selbst:

Video – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten

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„Kopf aus. Motor an. Geld her.“ Oder: Die Abwrackung der Vernunft

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Mrz 312009
 

Bei der heutigen Aktion Kopf an. Motor aus. stand auch das Bundesumweltministerium als Pate auf den Pappschildern, die ich lächelnd in die Kameras hielt. Ich machte also irgendwie Werbung für – die Bundesregierung! Hier seht ihr den schreibenden Blogger in der grünen Jacke:

Die Bundesregierung fordert die Bürger auf, das Auto bei Kurzstrecken stehenzulassen und lieber zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad zu fahren. Ein guter Ratschlag, denn jeder weiß: Kurzstrecken verschlingen besonders viel Kraftstoff, sie tragen besonders viel zur Belastung der Atmosphäre bei. Außerdem verringern häufige Kaltstarts die Lebensdauer eines Motors.  Wer nachhaltig wirtschaftet und auch auf die Umwelt achtet, wird sein Auto nicht für Kurzstrecken verwenden. Dann hält es länger bis zur Abwrackung.

Womit wir beim Thema wären: Denn  zeitgleich mit dem Aufruf: „Lasst das Auto stehen!“ fordert uns die Bundesregierung auf: „Kauft Autos, zerstört mittelalte Autos, wir schenken euch den Gegenwert eines etwa 10 Jahre alten Autos – ohne Bedingungen.“

Thomas de Maizière, Fritz Kuhn und einige wenige Politiker, die noch ihre fünf Sinne beisammen haben, und obendrein der einhellige Chor der Wirtschafts- und Finanz-Fachleute bezeichnen die Abwrackprämie öffentlich als Unfug (Der Spiegel, 14/2009, 30.03.2009, S. 61). Fällt der CDU und der SPD wirklich nichts Gescheiteres mehr ein?

Doch belehrt uns ein Blick in die Türkei eines Besseren, sofern wir am Verstand der Politik zu zweifeln begannen: Es gelang letztes Wochenende der AKP im kurdischen Osten, mit dem Verschenken von Kühlschränken, die gleich per LKW herangekarrt worden waren, die Kommunalwahlen zu gewinnen. Wir können uns also beruhigen: Wahlgeschenke, ob sie nun als Kühlschrank oder Auto daherkommen, wirken – die Zeche zahlt die nächste Generation.

Wie passt nun die von der Bundesregierung getragene Kampagne „Kopf an. Motor aus“ zur von derselben Bundesregierung getragenen Abwrackkampagne „Kopf aus. Motor an. Geld her“?

Antwort: gar nicht. Es ist erneut ein großer Un-fug, beide Kampagnen gleichzeitig laufen zu lassen. Daraus spricht – wie de Maizière richtig erkennt – die „Feigheit“ der Politiker vor dem Volk. Ein höchst gefährliches Spiel! Es ist, als wollte man unartigen Kindern sagen: „Ich schenke Dir ein herrliches Spielzeug, damit du mich liebst. Aber spiele nicht damit. Und wisse: Deine Kinder werden dieses Spielzeug mit Zins und Zinseszins zurückzahlen.“ Das Kind wird die Eltern für verrückt halten – oder es wird selber verrückt.

Der Psychiater spricht von „Doppelbindung“ – einer in sich widersprüchlichen Haltung, mit der das Kind nicht fertigwerden kann. Diese Haltung kann auf Dauer zur emotionalen Abhängigkeit oder zur psychischen Störung führen. Man wird sehen, ob die Wähler-Kinder die Bundesregierung-Eltern von ihrem gefährlichen Irrweg abbringen.

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Mrz 032009
 

Die Statistik behauptet dies. Mag sein. Aber: Die einzigen Fahrräder, die ich in der Türkei gesehen habe, standen in einem Luxus-Jachthafen. Alle anderen sind motorisiert unterwegs. Auch hier in Kreuzberg sehe ich sehr viele gutverdienende Akademiker, die Fahrrad und BVG fahren. Z.B. der Staatssekretär Asmussen im Finanzministerium.

Die Statistik mag recht haben. Aber die Entscheidung trifft immer noch der Einzelne. Er hat die Freiheit der Wahl! Sie auch.

Pressetext Österreich meldet:

Ärmere Haushalte leben umweltfreundlicher – pressetext.deutschland
Beim Autofahren fallen durch Abgase, Lärm und Unfälle auch Kosten an, die nicht vom Verursacher getragen werden, sondern von der Allgemeinheit. Im Schnitt betragen diese so genannten externen Kosten des Autoverkehrs 41 Cent pro Kilometer. „Wenn die wohlhabenden Haushalte Umwelt- und Gesundheitsschäden in der Höhe von durchschnittlich 10.752 Euro pro Jahr verursachen, die einkommensschwachen hingegen nur 2.364 Euro, wird offensichtlich, dass wohlhabende Haushalte von der fehlenden Kostenwahrheit um ein Vielfaches stärker profitieren als die ärmeren“, rechnet Blum vor. Seit Jahren fordern VCÖ-Experten eine Kostenwahrheit beim Autofahren, die bisher mit dem Hinweis auf negative Folgen für sozial Schwache abgelehnt wurde. Das gleiche gelte für die Pendlerpauschale und die Verschrottungsprämie.

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Feb 122009
 

Immer wieder spreche ich mit Leuten, die Ideen erst einmal daraufhin abklopfen, aus welcher Partei sie kommen.  „Verstaatlichung“, „Enteignung“ ist diesen Leuten zufolge immer und überall schlecht, weil es eine alte Forderung der marxistischen Linken ist. Zurückdrängen des Autoverkehrs in Städten, Fahrradförderung, Fußgängerschutz sind immer schlecht, weil es eine alte Forderung der ideologischen Grünen ist.

Ein diebisches Vergnügen, das ich mir immer wieder bereite, ist, dass ich Mitgliedern verschiedener Parteien Kernaussagen anderer Parteien vorlege und sie dann bitte,  entweder zuzustimmen oder abzulehnen. Mein Ergebnis: Kunterbunt! Völlig unvorhersagbar. Letztlich ordnen die Menschen den Parteien ein bestimmtes Image zu, aufgrund dessen wählen sie dann. Meist geht es bei der Wahlentscheidung weniger um Politik, sondern um Kleidung, Aussehen, Größe des Vorgartens, PS-Zahl des Autos, Akzente, einen bestimmten Gestus, eine bestimmte Art Anzug-Sakko, eine bestimmte Art zu sprechen oder zu schreiben.

Gerade in der Berliner Landespolitik haben die Parteien meist noch ihren unverkennbaren Ton, ihren satten Sound drauf, an denen man sie auf hundert Meter gegen den Wind erkennen kann. Zum Beispiel das Wort „unsäglich“, dieses Wort, das kenne ich eigentlich nur von einer einzigen Partei, es ist eine Art Mantra geworden, um damit das Regierungshandeln zu charakterisieren.

So ging ich kürzlich an einer Stammtischrunde im Friedrichshainer Café Sybille vorbei. Ich hörte kein einziges Wort, das gesprochen wurde, aber ich fragte dann den Kellner doch: „Ach sagen Sie, das ist doch sicher eine Versammlung der SPD, oder?“ Und – ja, Volltreffer! Allein aufgrund der Kleidung, des Alters und der Ausstrahlung war es mir gelungen, die typische SPD-Runde zu erkennen. So leicht ist das, oder? Genau dasselbe Rate-Spiel könnt ihr mit anderen Parteien oder auch mit Trachtenvereinen anstellen.

Aber die Welt ist nicht so einfach aufgebaut. Die Republikaner in den USA etwa werden üblicherweise als „rechts von den Demokraten“ eingeordnet. Also müssten sie so grüne Forderungen wie etwa die oben genannte Minderung des PKW-Verkehrs ablehnen.

Denkste! Das ehrgeizigste Projekt zur ökologischen Sanierung eines Staates legte der republikanische Gouverneur Schwarzenegger auf, den umfassendsten Plan zur ökologischen Umgestaltung einer Millionenstadt hat ein ach so konservativer, schwerreicher Milliardär, der New Yorker Bürgermeister Bloomberg auf den Weg gebracht. In einem Blog aus New York lesen wir, dass aufgrund dieser Maßnahmen der Fahrradverkehr in der Finanzmetropole allein 2008 um 35% zugenommen hat!

Streetsblog » An Open Letter to NYPD Commissioner Ray Kelly
As you know, Mayor Bloomberg’s PlaNYC: A Greener, Greater New York calls for a range of projects to improve mass transit, reduce congestion and promote bicycling. The plans for transit may be stymied or delayed by the recession, but bicycling is booming in New York. DOT Commissioner Janette Sadik-Khan is painting bike lanes all over town, and many commuters are switching from cars to bicycles to save money, get in shape and reduce their carbon footprint.

In 2008, bicycling in New York City grew by 35%! The cycling boom means New York’s Finest must recognize the rights of bicyclists and accord them the same respect that drivers of cars, trucks and buses receive. A human being encased in two tons of steel has the same moral weight as a human being riding 25 pounds of steel, or one on foot.

Der Beitrag gipfelt in der Forderung, wir bräuchten mehr Fahrrad-Polizisten, um die Sicherheit des Radverkehrs zu erhöhen: Get more cops on bikes! Denn noch fehle es am Respekt der motorisierten Verkehrsteilnehmer.

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Was habt ihr gegen Autos in den besten Jahren?

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Jan 152009
 

„Was hast du denn gegen Autos?“, werde ich manchmal gefragt, da ich mich vor allem für die Stärkung des Radverkehrs einsetze. Darauf antworte ich: Ich habe nichts gegen Autos. Ich mag Autos, solange ich drin sitze und es draußen stürmt und regnet. Wofür ich mich einsetze, ist die Freiheit der Wahl. Solange dem Kfz-Verkehr so ein gewaltiger Vorrang gegenüber dem Fußgänger- und dem Radverkehr eingeräumt wird, solange ich an der Skalitzer Straße, der Leipziger Straße und anderen wichtigen Hauptstraßen nicht unbehindert und ungefährdet mit dem Rad fahren kann, werde ich mich für den Ausbau des Radverkehrs und für bessere Fußgänger-Ampelschaltungen einsetzen.

Heute frage ich die Bundesregierung: „Was habt ihr gegen alte Autos?“ Die Abwrackprämie, mit der die Verschrottung von mindestens neun Jahre alten Autos mit 2500 Euro belohnt wird, ist ein unsäglicher Schlag ins Gesicht der mittleren deutschen PKW-Generation! Denn deutsche Autos sind mit neun Jahren nicht alt, sie werden nur in andere Länder verbracht. In ärmeren Ländern rollen sie dann gerne noch einmal so lange. Hans-Werner Sinn bezeichnet denn auch die Maßnahme – wir sind ja ein freies Land! – als pervers:

Hohes Haushaltsminus: Steinbrück will Politik zu Schuldentilgung zwingen – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft
Gleichzeitig häuft sich die Kritik an dem zweiten Konjunkturpaket der Bundesregierung. Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, attackierte die Abwrackprämie für ältere Autos. „Ich halte die Abwrackprämie für pervers, weil sie Anreize setzt, ökonomische Werte zu vernichten“, sagte Sinn der „Passauer Neuen Presse“.

Es gehe um Autos, die neun Jahre alt seien. Deutsche Autos seien aber nach neun Jahren „noch keine Schrottkisten, die man vernichten muss“, sagte Sinn. „Für die Umwelt ist es vermutlich besser, wenn man die alten Autos weiter fährt, auch wenn sie etwas mehr Sprit als neue verbrauchen“, sagte Sinn.

Ansonsten – ich übernahm gestern vom SZ-Kommentator Heribert Prantl den Ausdruck „Freßkorb“ für das Konjunkturpaket II. Ich erwarte: Das ganze Paket wird abgefuttert wie nach dem Geburtstag eines hochverdienten Landrats. Die Enkel des Landrats werden dann über ihre Steuern den Freßkorb mit Zins und Zinseszins zurückzahlen. Doch halt: Finanzminister Steinbrück möchte ja das verbieten lassen, was die Bundesregierung beschlossen hat. Zweimal ist keinmal, möchte man sagen. Als wollte Steinbrück sagen: „Es kommt nicht wieder vor, dass wir so ungehemmt neue Schulden aufnehmen, und weil wir uns selbst nicht über den Weg trauen, verbieten wir den Nachfolgeregierungen das, was wir heute machen.“

Wären die Deutschen bereit gewesen, den eigenen Gürtel enger zu schnallen, Senkungen des Lebensstandards hinzunehmen, etwa durch Kürzungen der Transferleistungen? Ich glaube: ja! So wurden gestern in Plasbergs „Hart aber fair“ Zuschauerreaktionen wiedergegeben, die ganz überwiegend das Konjunkturpaket II ablehnten. Und zwar genau deswegen, weil es auf Pump finanziert werde. Mein Eindruck: Nie war der Zeitpunkt günstiger als jetzt, um von den Bürgern die Zustimmung für unbequeme Maßnahmen zu holen, die das staatliche Füllhorn zumindest vorübergehend weniger üppig sprudeln lassen. Lesen denn die Regierenden keine Klassiker, keinen Karl Marx mehr – wissen die denn nicht, dass Krisen zum Kapitalismus gehören wie das Salz in der Suppe? Was Marx noch nicht wusste: diese Krankheiten sind nicht zum Tode,  sie führen zu Marktbereinigungen, aus denen die Marktwirtschaft stärker hervorgeht. Der sowjetische Wissenschaftler Kondratieff fand dies in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts heraus – die Marktwirtschaft verläuft zyklisch, sie ist aber insgesamt stark genug, um die Krisen zu überstehen.

Ich meine: Etwas mehr Schwäbische-Hausfrauen-Gesinnung täte in unserem Staate not und deren Folgen wären auch gut verkraftbar.

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Ist Johannes Hampel ein Wirtschaftsweiser?

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Nov 122008
 

Bloggerinnen und Blogger, im letzten Beitrag hatte ich – wie bereits am 20.10.2008 – die halbherzigen sinnlosen Steuergeschenke der Bundesregierung für die Autobranche recht unbarmherzig zerpflückt und statt dessen – wie vor einigen Tagen – milliardenschwere Verkehrsinfrastruktur-Investitionen empfohlen. Und drei Stunden später – tun die fünf Wirtschaftsweisen dasselbe. Ja, lesen die Wirtschaftsweisen denn dieses Blog mit? Das kann doch nicht sein! Oder doch?

Außerdem: Ich habe noch die ökologische Komponente drin – denn ich habe empfohlen, die Verkehrsinfrastruktur in einem nachhaltigen Sinne umzubauen – also mehr Radverkehrsanlagen, mehr Shared Space.

So wären alle zufrieden: Wirtschaft, Konjunktur, Wirtschaftsweise, Bürger, alle, alle, alle.

Jahresgutachten: Wirtschaftsweise empfehlen Straßenbau gegen Rezession – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft
Als eine Möglichkeit, den Abschwung zu bremsen, sehen die Experten, dass Ländern und Kommunen Milliarden in die Verkehrsinfrastruktur stecken. Zudem forderten die Forscher mehr Ausgaben im Bildungsbereich.

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2008: Vorrang für Fußgänger, Radfahrer, Busse und Bahnen

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Jan 022008
 

fahrradgarage.jpg Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom 02.01.2008 macht sich Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamtes, für eine Umsteuerung in der Verkehrspolitik stark. Eine Mahnung zur Vernunft, der man sich nicht verschließen kann! Anlass für das Gespräch ist die Einführung der Umweltzone in 18 deutschen Städten, darunter Berlin. Allerdings stellt Troge auch heraus, dass erst das Ineinandergreifen mehrerer Instrumente auf längere Sicht den gewünschten Erfolg bringen wird. Ich vertrete seit längerem die Ansicht, dass wir den Autoverkehr in den Städten vermindern sollen. Ich setze (mich) aufs Fahrrad!

Eine Erfolgsmeldung bringe ich aus Dießen am Ammersee mit: Dort habe ich am Bahnhof eine vorbildliche Fahrrad-Abstellmöglichkeit gesehen: eine Fahrrad-Garage, also einen überdachten Abstellplatz, zum Schutz vor Dieben Tag und Nacht beleuchtet, mit massiven Bügeln ausgestattet, an die die Fahrräder angeschlossen werden können. Bild hier oben! Gibt es so etwas auch am neuen Berliner Hauptbahnhof? Wenn nicht, wäre dies ein schweres Versäumnis. Ausschnitt aus dem Interview, Hervorhebung durch dieses Blog:

„SZ: Nicht nur Rußteilchen, auch Stickstoff und Lärm setzen der Bevölkerung zu. Können die Umweltzonen Teil eines Konzepts sein, den Autoverkehr in den Städten generell zurückzudrängen?

Troge: Wir brauchen weniger Autoverkehr, dafür mehr Fußgänger, mehr Radfahrer und mehr Öffentlichen Personennahverkehr. Davor können wir uns langfristig nicht drücken. Aber wenn sie auf die City-Maut anspielen – dieses Instrument ist dort weniger geeignet, wo wir in den Städten mehrere Zentren haben wie zumeist in Deutschland. Außerdem ist die Maut nicht selektiv, sie unterscheidet nicht zwischen Fahrzeugen mit unterschiedlicher Schadstoffbelastung.“

 Posted by at 21:49