Sep 142011
 

Guter Bericht über Kreuzberg! Ein türkischstämmiger Abgeordneter wird wohl einziehen. ABER:

Alle fünf Kandidaten haben es verdient. Bitte auch den restdeutschen Gumbert Salonek (FDP) erwähnen – ein wie Ertan Taskiran ebenfalls sehr vernünftiger Mann. Ich kenne und schätze Salonek aus dem bezirklichen FahrRat. Er kümmert sich sehr um Belange des Fahrradverkehrs und der Stadtentwicklung. Die FDP bleibt mit ihrem Wahlspruch „Freiheit und Selbstverantwortung“ eine wichtige, sogar (hört hört!) eine deutlich erkennbare Stimme. Berlin und Friedrichshain-Kreuzberg brauchen weiterhin die FDP und die CDU, die Linke und die Grünen, ja auch (hört hört!) die SPD!

Also: 1 sehr vernünftige Frau und 4 sehr vernünftige Männer, deren Einsatz vor und nach dem Wahlkampf hochwillkommen ist. Unser Bezirk braucht solche, wie ihr fünf welche seid! Gäbe es doch mehr solche wie euch!

Ich habe die 5 Kandidaten bei einer Podiumsdiskussion erlebt, erstaunlich war, dass bei der Diskussion keinerlei Integrationsprobleme zur Sprache kamen, keinerlei Probleme, die irgendwie mit der Türkei oder mit dem multikulturellen Zusammenleben zu tun haben. Offensichtlich ist alles in Butter, was der Sarrazin sich also einbildet, konnte durch die 5 Kandidaten glänzend widerlegt werden. Denn sonst hätten sie es ja erwähnt.

Wählt!

Wahlkampf in Kreuzberg: „Ich klingle auch bei Deutschstämmigen“ – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Politik

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Sep 142011
 

Polizistin rechts, Polizistin links, Weltkind in der Mitten!

Dieser – leicht veränderte – Spruch von Goethe kam mir soeben murmelnd über die Lippen bei der Betrachtung des Fotos eines Politikers der bürgerlichen Mitte „von echtem Schrot und Korn“. Der Mann in der Mitte heißt Wolfgang Wieland MdB.

Welcher Partei mag der freundlich lächelnde Herr zwischen den jungen Polizistinnen angehören? Unerheblich, dieses Blog schaut bekanntermaßen nicht auf die Partei, sondern „in der Mitte steht der Mensch“.  Welchem Wahlkreis gehört er an? Mitte!

Entscheidend bleibt für mich der geniale Kunstgriff, mit welchem Herr Wieland das Konzept „Zuhause in Mitte – Zuhause in der bürgerlichen Mitte“ in Bild und Spruch auf die Internet-Bühne bringt. Die Semiotik spricht gelahrt-tiefsinnig von „mehrfacher Überdeterminiertheit des symbolisch aufgeladenen Zeichens“!

Chapeau, Herr Wieland!  Möge jeder Berliner Bürger durch zwei Polizisten beschützt sein! Heute sei ein guter Tag!

Homepage von Wolfgang Wieland: Aus meinem Wahlkreis

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„Isch mach dich Messer“, oder: Schönes Neues Deutsch!

 Deutschstunde  Kommentare deaktiviert für „Isch mach dich Messer“, oder: Schönes Neues Deutsch!
Sep 142011
 

Heike Wiese, Germanistik-Professorin aus Potsdam, fährt auch mal Bus in Kreuzberg und lernte so unsere Umgangssprache kennen. Sie erkennt das Entstehen eines neuen deutschen Dialekts, des Kiezdeutschen. Gute Beobachtung! Die Kreuzberger Kinder lernen ihre eigene Sprache, Hochdeutsch lernen sie nicht oder nur mit großer Verzögerung und großen Einschränkungen.

Die staatlichen Bildungseinrichtungen, hier vertreten durch Professor Wiese, haben bis heute nicht zu erklären vermocht, ob Kinder auch Hochdeutsch lernen sollten, wie man es auch außerhalb des Kiezes verstehen würde.

Hier in Kreuzberg suppt und köchelt alles vor sich hin, seit Jahrzehnten dieselbe Platte, man lässt die Kinder auf den Straßen im eigenen Saft schmoren. Ein echtes kleines Aquarium, das jetzt auch seine eigene Sprache hat.

„Isch mach dich Messer“ – Berliner Zeitung

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Her household Korean was supplanted by English …

 Das Gute, Faulheit, Gute Grundschulen, Kinder, Migration, Tugend, Vorbildlichkeit  Kommentare deaktiviert für Her household Korean was supplanted by English …
Sep 142011
 
 Her household Korean was supplanted by English …

Der arme Kreuzberger Blogger liest gerade Super Sad True Love Story von Gary Shteyngart. Der Autor kam mit 7 Jahren aus Russland nach USA. Typischer Zuwanderer aus Ex-Sowjetunion: Fleißig, strebsam, kreativ, leistungsbewusst. Innerhalb weniger Jahre lernte er so gut Englisch, dass er heute Bücher schreibt und Schreibkurse gibt. Bezeichnend: Der Held verliebt sich in eine andere Zuwandrerin der ersten Generation, deren katholische Eltern aus Korea stammen. Das passt! Denn die deutschen Zuwanderer aus Russland, die Koreaner, Chinesen, Katholiken, Juden – das sind alles Gruppen, bei denen ich einen unbändigen Lernwillen bemerke. Davon können wir verwöhnten Kinder der reichen und satten Bundesrepublik Deutschland ein Scheibchen abschneiden.

Zuwanderer aus Russland, aus Korea, aus China, aus Polen sind fast alle aufstiegsorientiert. „Meine Kinder sollen akzentfrei die Landessprache lernen und später Arzt, Anwalt, Unternehmer werden.“ Mehr Aussiedler und Zuwanderer aus Russland leben in heute in den USA als Türken mit türkischer Staatsangehörigkeit.

Und das bringt mich zur morgendlichen Betrachtung: Die staatlichen Schulen unseres Bundeslandes haben sich noch nicht im mindesten darauf eingestellt, dass es neben den sogenannten „benachteiligten“ Bildungsfernen, die über mehrere Generationen hinweg keine Standardsprache und auch kein beruflich verwertbares Deutsch lernen wollen, auch Menschen gibt, die hierher kommen und nichts dringender wünschen als die Integration durch eigene Anstrengung, aus eigener Kraft.

Das staatliche Berliner Schulwesen mit seiner starken Belohnung für gemütliche Lässigkeit, Schlendrian, Leistungsverweigerung, Unverbindlichkeit, Disziplinlosigkeit und mit seinen endlosen bürokratischen Kapriolen muss allen Zuwanderern als Buch mit sieben Siegeln erscheinen. Ein Monstrum, vor dem sie mit Grausen und Schock stehen.

Die USA bieten allen die Gelegenheit, mit eigener Mühe etwas aufzubauen. Zuwanderer, die sich nicht anstrengen wollen, werden grundsätzlich in den USA nicht hereingelassen. Es wird ihnen gesagt: Ihr könnt hier leben und arbeiten, wenn ihr Amerikaner werden wollt. Ihr könnt euer Little Italy haben. Aber ihr müsst euch anstrengen.

Und nun weiter im Text! I wanted my parents near me … Dieses Buch ist ein unermüdlich sprudelnder Quell der Heiterkeit, des bitter-süßen, traurigen Humors. Großartig.

Quelle: Gary Shteyngart, Super Sad True Love Story. Random House Trade Paperbacks, New York 2010, Zitate hier: Seite 36 und Seite 41

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Fernstenliebe oder Nächstenliebe? (2)

 Bundestagswahlen, Donna moderna, Fernstenliebe, Frau und Mann, Liebe  Kommentare deaktiviert für Fernstenliebe oder Nächstenliebe? (2)
Sep 132011
 

Ein sehr schöner Aufsatz im Tagesspiegel! Die Autorin Verena Friederike Hasel tut das, was viele nicht schaffen: Sie klopft die Parteien Punkt für Punkt ab, sie fragt nach, bohrt, prüft, wendet Blätter um. Als junge, dynamische und emanzipierte, akademisch gebildete Frau wählt sie zunächst das, was man und frau halt wählt – aus dem Bauch heraus: die Partei des Rocks und nicht des Hemdes, die Partei der Natur- und Fernstenliebe, also die Grünen. Es fühlt sich irgendwie gut an.

Welche Partei sie nun selbst wählt? Die Partei der radfahrenden Direktkandidatin, die auf Besuch beim Kaffee sitzt? Es wird nicht verraten.

Wahlkampf in Berlin: Alles eine Soße? – Berlin – Tagesspiegel
Obwohl die meisten von uns die Parteien an ihrer Umweltpolitik messen, legen wir diesen Maßstab nicht bei uns selbst an. Zumindest sitzt keiner am Tisch, der auf Fernreisen verzichtet, mein Mann und ich eingeschlossen, und bald schon reden wir nur noch über den Kohlendioxidausstoß in China. Vielleicht ist das das Problem der Globalisierung: dass man die Schuld immer woanders suchen kann, sich für die Weite, aber nicht mehr für das Lokale interessiert. Mag sein, dass die Politiker nicht gut sind. Ich fürchte, wir sind als Bürger nicht besser.

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Sep 132011
 

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Belächelt wird der arme radelnde Kreuzberger Blogger oft, wenn er sich an die  Verkehrsregeln hält, einen unförmig-eiförmigen Helm beim Radfahren trägt, sein hell strahlendes Licht bei Dämmerung einschaltet, ja oft sogar tagsüber eine gelbe Warnweste trägt. Wie kann man so spießig sein!  Nun denn. Dann bin ich eben spießig. Immerhin habe ich meinen Sohn auf genau die Schiene dieser Spießigkeit gesetzt: „Werde ein guter Radfahrer! Werde ein guter Umweltschützer! Trage die leuchtende Weste des Vorbildes! Spare CO2 ein! Halte dich als Radfahrer an die Verkehrsregeln!“

Die Klagen der Polizei über undisziplinierte Radfahrer – so berechtigt sie auch sind – können uns nicht zu einer Verhaltensänderung zwingen. Ich passe mich der Mehrheit der Radfahrer nicht an.

Lest aus der  Morgenpost von gestern:

Sehr „beliebt“ unter Radfahrern ist offenbar auch das Fahren auf Radwegen in der Gegenrichtung. Auch die Fahrräder selbst genügten oft nicht den Vorschriften. In 1043 Fällen gab es erhebliche Mängel in der Sicherheit. So waren überraschend häufig die Bremsen, die Beleuchtung oder die Klingel kaputt. 17 Räder konnten von der Polizei als gestohlen identifiziert werden, gegen die Fahrer wird ermittelt.

Die Defizite in Sachen Sicherheit am Rad wollten längst nicht alle Radfahrer einsehen oder bloßlegen. Die Polizei teilte mit, dass wiederholt die Signale zum Anhalten „übersehen“ wurden und die Fahrer nur bereit waren, den Polizisten Fersengeld zu geben. Zustimmung bekamen die Kontrolleure für ihre strengen Aktionen dagegen nach eigenen Angaben mehrfach von Fußgänger und besonders von Eltern mit Kindern, die sich auf Gehwegen von Radfahrern bedrängt fühlen.

mobil.morgenpost.de

Bild: Zugeparkter Radstreifen zum Fahrradfahren in der Lindenstraße, Kreuzberg

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Sep 132011
 

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Lange sprach man über mögliche Koalitionen nach der Wahl. Vorzugsweise während des Wahlkampfes. EineR der erfahrensten PolitikerInnen Kreuzbergs, ein großer Fisch sozusagen, zeigt mal wieder, dass für jede Diskussion die rechte Zeit oder auch die Unzeit ist:

Wahl in Berlin: Linker Grünen-Flügel heizt Debatte um Grün-Schwarz an
Der ebenfalls dem linken Lager zugerechnete Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele wollte zu den Äußerungen aus Friedrichshain-Kreuzberg, wo er seinen Wahlkreis hat, nichts sagen. „An der Debatte beteilige ich mich jetzt nicht“, sagte er dapd. „Jetzt machen wir Wahlkampf.“

Absolut richtig! Die Parteien sollten sagen, was sie erreichen wollen oder erreicht haben, statt ihre eigenen Anhänger durch „Rechtsrucke“ wie im Fall der Grünen oder auch Linksrucke kopfscheu zu machen.

Jede Diskussion über eine auch nur punktuelle Zusammenarbeit zwischen Grünen und CDU treibt die braven grünschillernden Kreuzberger Wählerfische aus dem jahrzehntelang gehegten und gepflegten grünen Kreuzberger Aquarium nur in die offenen Arme der räuberischen Piraten!

Hört auf den großen Fisch!  Schluss der Debatte! Haltet euch an die Ge- und Verbote des Bürgersinns und des politischen Kalküls!

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Sep 132011
 

Wir sind ein islamisches Volk.“ Punkt. So verkündet es der Übergangsrat in Libyen. Die Scharia soll also jetzt die Hauptquelle des Rechts in der ehemaligen Sozialistischen Republik Libyen, der Großen Sozialistischen Libysch-Arabischen Volks-Dschamahirija werden.

Kaum bekannt ist hierzulande das Schicksal der  spärlichen nichtmuslimischen Minderheiten in der zuende gehenden Sozialistischen Republik Libyen des Oberst Gaddhafi. Die 7000 Juden haben das Land nach dauernder Drangsalierung bereits unter König Idris, also kurz vor der Errichtung des Sozialismus verlassen. Einige zehntausend Christen leben in winzigen Gemeinden noch dort. Missionierung war ihnen auch im Sozialismus verboten, bei Ehen zwischen Muslimen und Christen musste stets der Zuheiratende zum Islam übertreten. Ein genialer Trick, mit dem das gesamte Nordafrika, das bis zur Ankunft des Islam vorwiegend christlich und pagan geprägt war, nahezu einheitlich islamisch wurde. Allerdings gilt auch: Alle Christen, die pünktlich und brav ihre Kopfsteuern entrichteten und sich jeglicher Missionierungsversuche enthielten, durften meist unbehelligt in den islamischen Ländern leben.

Genau dieselbe Regel gilt übrigens auch in Deutschland – wenn auch nicht per Gesetzeskraft, denn das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland gewährleistet auf dem Papier Religionsfreiheit.

Anders sieht es in der Praxis aus: Bei Ehen zwischen Muslimen und Nichtmuslimen soll der Nichtmoslem zum Islam übertreten. So darf ich hier in Kreuzberg das immer wieder beobachten. Beispiele für das Gegenteil – muslimischer Mann lässt sich taufen oder sagt sich vom Islam los – sind mir nicht bekannt. „Einmal Moslem – immer Moslem.“ Den Abfall oder Austritt aus dem Islam lässt die Scharia nicht zu. Die Nichtmuslime stellen deshalb nicht zufällig in islamistisch geprägten Ländern oder Stadtquartieren eine schwindende Minderheit dar.

In den Berliner Schulen mit muslimischer Schülermehrheit wird seit etwa 10 bis 15 Jahren dementsprechend heftiger Anpassungsdruck auf die verbleibenden Nichtmuslime ausgeübt.

Die Geschehnisse in Ägypten und Libyen – vom Sozialismus zum Islamismus – vermögen das lebhafte Transformationsgeschehen in Teilen Neuköllns und Kreuzbergs deutlicher zu sehen lehren. Jeder Bewohner zunehmend islamischer Stadtteile in Berlin wird die aktuellen Ereignisse in Ägypten oder Libyen wachen Sinnes verfolgen.

Es wäre ein riesiger Fehler zu glauben, die Ereignisse in Ägypten, Libyen oder der Türkei seien weit weg und gingen uns nichts an. Im Gegenteil: Durch Einheiraten, durch ununterbrochenen Familiennachzug, durch strategisch vorgehende Migrantenorganisationen, durch geschickte Pressearbeit und durch subtile Pressebeeinflussung sind die Akteure dieser Länder gut vernetzt und kommunikativ sehr gut aufgestellt. Wir sollten uns beizeiten daran gewöhnen, dass Libyen, Türkei, Saudi-Arabien und Ägypten gleich um die Ecke auch in Kreuzberg, Neukölln, Schöneberg und Wedding sind.

Sie haben die Demographie auf ihrer Seite. Ein Blick in die Berliner Grundschulklassen bestätigt dies unwiderleglich. Jeder „Migrationsexperte“, jede „IntegrationspolitikerIn“ sollten ihre eigenen Kinder drei Monate lang in eine staatliche Regelschule Kreuzbergs, Schönebergs oder Neuköllns schicken. Bitte nicht in eine Schule besonderer Prägung, sondern in eine normale staatliche Grundschule! Es lohnt sich.

Islamisches Recht – Libyens Rebellen wollen Scharia einführen – Ausland – Berliner Morgenpost – Berlin

 Posted by at 10:55
Sep 132011
 

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HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH an die neueN WeinkönigIN Jana vom  Kreuzberg! Sie/er ist im Brotberuf einE SozialarbeiterIn eines Berliner Jugendprojektes. Sehr treffend.

„Wir kommen einfach nicht nach, es ist eine Sisyphos-Arbeit, wir bräuchten eigentlich 20 Mal soviele SozialarbeiterInnen, SchulhelferInnen, BewährungshelferInnen, IntegrationslotsInnen, LesepatInnen. Um jedes einzelne Kind müssen wir kämpfen, jedes einzelne Kind braucht jeden Tag mindestens eine oder zwei Stunden intensive Zuwendung, liebevolle Betreuung! SHARED ATTENTION und INCLUSIVE CARING  brauchen wir!“ Derartige Stoßseufzer höre ich gelegentlich von SozialarbeiterInnen, SchulhelferInnen, BewährungshelferInnen, IntegrationslotsInnen, LesepatInnen in Neukölln oder Kreuzberg.

Die Ursache des Ungemaches ist für die Kinder regelmäßig dieselbe: Familien, die ihren Aufgaben nicht nachkommen, Abschottung nach außen, Suchtverhalten bei Mama oder Papa, abwesende oder prügelnde oder inhaftierte Väter, zerbrechende oder zerbrochene Familien, kurz und gut:  Eltern, die sich nicht kümmern, sind die entscheidende Einstiegshilfe in die übliche Karriere eines Sozialstaatsmündels, wie sie sich als verlässliche  Zukunftsperspektive insbesondere in Neukölln, Kreuzberg, Schöneberg herausgebildet hat.

Keine der Parteien im Berliner Wahlkampf hat dieses wichtige Thema Elternschaft und Familie bisher auch nur annähernd ausgespielt. Alle prügeln sie wahlweise auf die schwarz-gelbe Bundesregierung oder den rot-roten Senat oder das grün-rote Bezirksamt ein. An die Eltern traut sich niemand ran.

Deshalb sage ich: Verzaget nicht, oh SozialarbeiterInnen! Die SozialarbeiterInnen haben hier in Friedrichshain-Kreuzberg, ja in ganz Berlin ein unermessliches, ein beständig wachsendes Reich. Also sollen sie auch herrschen! HOCH LEBE DIE KÖNIGIN!

Und es kommt noch besser: Mit der berlinweit höchsten Zahl an rechtsradikalen (und linskradikalen) Übergriffen bietet unser Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg auch in der Antirassismus- und Antifaschismus-Industrie sowie in den angegliederten Forschungsbereichen sowie auch in der Anti-Antifa-Industrie eine gediegene Zukunftsperspektive!

Die Sozialarbeit und die Familienhilfe sowie die angegliederte Bildungs- und  Sozialforschung, die Polizei sind neben den Altenpflegeberufen DIE große Zukunftsindustrie in Berlin, hier werden auf Jahrzehnte hinaus neue Arbeitsfelder wachsen. Nicht zufällig fordern gerade die Grünen (450 neue Polizisten) mehr neue Polizisten als sogar CDU (nur 150 neue Polizisten), während die SPD selbstverständlich ihre SozialarbeiterInnen mit üppig ausgestatteten Verwaltungsjobs bei Laune hält.

Dass eine der ihren jetzt den Thron des/der WeinkönigsIn vom Kreuzberg bestiegen hat, muss allen eine hochwillkommene Würdigung des Berufsstandes sein.

Glückwunsch, Applaus, Chapeau und Prooost!

 Posted by at 09:52

Freiheit statt Angst vor Privatinitiative!

 Angst, Gute Grundschulen, Integration durch Kultur?  Kommentare deaktiviert für Freiheit statt Angst vor Privatinitiative!
Sep 122011
 

Vieles tut sich in Berlins Schullandschaft! Dieses Blog hatte bereits Gelegenheit, den weitschauend geplanten Wuhletal-Wanderweg im Bezirk Marzahn-Hellersorf zu preisen!

Ebenso weitschauend ist auch die Haltung, mit der die Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle und die Landtagsabgeordnete Margrith Barth eine Grundschule in freier Trägerschaft, die deutsch-russische Lomonossow-Grundschule in ihrem Bezirk begrüßt haben.

Hochsymbolisch die Handlung, die die Bezirksbürgermeisterin vollführte: Sie überreichte ein Kinderbuch mit Märchen und Geschichten, von denen sie sich wünscht, dass die Kinder sie ihr einmal vortragen möchten.

Sehr gut, Frau Bürgermeisterin! Genau diese Haltung teile ich. Ich wünsche mir wie Sie, dass auch meine Kinder noch die Geschichten und Lieder kennenlernen, die ich von meinen Eltern gehört habe. Dazu gehören die Märchen der Gebrüder Grimm, viele Lieder wie etwa „Das Wandern ist des Müllers Lust“, und auch schöne Dinge wie etwa Goethes Zauberlehrling oder Mozarts Zauberflöte, Tschaikowskijs Pathétique oder Turgenjews „Väter und Söhne“ sowie Puschkins Gedichte.

Schulen in freier Trägerschaft sind eine Bereicherung für jeden Berliner Bezirk!

Neues Schulgebäudes der Lomonossow – Grundschule Marzahn wurde eingeweiht – Berlin.de
Pressemitteilung
Berlin, den 03.09.2010
Am Freitag dem 03. September wurde das neue Schulgebäude der deutsch-russischen Lomonossow – Grundschule Marzahn, Allee der Kosmonauten 121 – 123, 12681 Berlin, eröffnet. Zu den Gästen gehörten auch Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle, der Außerordentliche und bevollmächtigte Botschafter der Russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland, Wladimir M. Grinin, das Mitglied des Abgeordnetenhauses, Dr. Margrit Barth, und Irina Stepanova aus Moskau von der Stiftung „Russische Welt“.
Nach einem kleinen zweisprachigen Kulturprogramm der Kinder durchschnitten die Geschäftsführerin der Interkulturellen Pädagogischen Gesellschaft (MITRA e.V), Marina Burd, die Bezirksbürgermeisterin, Dr. Margrit Barth und der Botschafter das Band zum Eingang der Schule.
Die Bezirksbürgermeisterin würdigte die neue Schule als eine Bereicherung für die Schullandschaft des Bezirkes und sie dankte dem Verein und allen Akteuren, die viel Geld, Kraft und Mühe investiert haben. Den Kindern überreichte sie für die Schulbibliothek Kinderbücher mit Märchen und Geschichten, die sie als Kind gern gehört und den eigenen Söhnen vorgelesen hatte: “Ich würde freuen, wenn Ihr mir bei meinem nächsten Besuch schon etwas daraus vorlesen könnt“, meinte sie abschließend.

Die freie bilinguale Grundschule – die erste private deutsch-russische Grundschule in Berlin – trägt den Namen von Michail Lomonossow (1711–1765), des bedeutenden russischen Universalgelehrten und Staatsmanns, der in Deutschland an den Universitäten in Marburg und Freiberg/Sachsen studierte. Hier lernen 55 Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 4. Sie werden zweisprachig von acht Lehrerinnen und Lehrerinnen unterrichtet sowie von drei Horterzieherinnen betreut.
Die Schule wurde 2005 von der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin offiziell genehmigt. Sie ist eine offene Ganztagsschule mit integrierter Hortbetreuung
Träger der Schule ist die Interkulturelle pädagogische Gesellschaft MITRA, die seit 1993 besteht. Der Verein unterstützt russischsprachige Kinder bei ihrer Integration ins deutsche Schulsystem, leistet Aufklärungsarbeit bei den Eltern und engagiert sich aktiv im interkulturellen Dialog.
Weitere Infos unter www.lomonossow-grndschule.de

 Posted by at 11:28

Wahlkampf in Berlin: Alles eine Soße?

 Angst, Bundestagswahlen, Tugend  Kommentare deaktiviert für Wahlkampf in Berlin: Alles eine Soße?
Sep 102011
 

Spannend! Die Tagesspiegel-Autorin denkt ungefähr so, wie ich vor dreißig Jahren dachte. Die ANGST prägte vor 30 Jahren auch mein politisches Denken zu wesentlichen Teilen. Angst vor Umweltzerstörung, Angst vor Überbevölkerung, Angst vor der Atomenergie, Angst vor Hunger, Angst vor Krankheit, Angst vor Rechts- und Linskextremisten. Der Club of Rome hatte durch nachweislich falsche Berechnungen, wie wir heute wissen, das ökologische Gewissen der Menschheit wachgerüttelt. Seine Prophezeiungen waren falsch, seine Warnungen waren nicht unbegründet.

Es waren überwiegend irrreale Ängste, die bewusst geschürt wurden und von denen vor allem die Grünen profitierten und auch heute noch profitieren.

Die wichtigsten Probleme Berlins sind meiner Meinung nach heute: eine vollkommen überzogene Anspruchshaltung der Bürger gegenüber dem Staat, ein tief eingefahrener Vulgärsozialismus, eine gigantische Verschuldung, Faulheit vieler Menschen, mangelhaftes Deutsch bei sehr vielen Jugendlichen, mangelnde Bildungsanstrengungen bei sehr vielen Schülern und bei deren Eltern, Verwöhnung der Bürger durch die Politik, mangelnde Ehrlichkeit der Politiker, organisierte Verantwortungslosigkeit der Landespolitik, Abschottung von ethnischen Bevölkerungsgruppen vom Rest der Gesellschaft, Zerfall der Gesellschaft in Parallelgesellschaften, hohe Arbeitslosigkeit, geistiger und körperlicher Immobilismus, Mangel an Unternehmergeist.

Wahlkampf in Berlin: Alles eine Soße? – Berlin – Tagesspiegel
Mir liegt das Thema Umwelt auch nahe. Die Naturzerstörung ist für meine Generation das, was der Weltkrieg für die meines Vaters war. Die drohende Klimakatastrophe ist unsere größte gemeinsame Angst und unser kleinster gemeinsamer Nenner, und längst ist Sorge um die Umwelt kein parteiliches Alleinstellungsmerkmal mehr.

 Posted by at 22:43

Wie schafft sich Kreuzberg bessere Schüler?

 Einladungen, Gute Grundschulen, Kinder, Tugend, Vorbildlichkeit  Kommentare deaktiviert für Wie schafft sich Kreuzberg bessere Schüler?
Sep 102011
 

Gute Veranstaltung am vergangenen Donnerstag zu den Kreuzberger Grundschulen! Es gab zum Glück keine Bildungsforscher, keine SchwaflerInnen, erfreulich wenige PolitikerInnen oder andere MärchenerzählerInnen, sondern nur Praktiker aus Schule, Sozialarbeit und Elternschaft. Sehr schön, sehr ernüchternd, sehr niederschmetternd! Bericht folgt.

Folgendes war der Text der Einladung:

„Gute Schüler verlassen in Scharen den Bezirk  oder das öffentliche Schulsystem, das mit den Angeboten der Privatschulen nicht mithalten kann“, so zitiert die Berliner Morgenpost am 24.08.2011 aus einem Brief, den Lehrer geschrieben haben.

Es fehlt derzeit für Kreuzberger Jugendliche nicht an Ausbildungsplätzen, sondern es fehlt an den Grundvoraussetzungen, die die Schüler vor der Lehre mitbringen sollten: Gutes Deutsch in Wort und Schrift, Grundtugenden wie Höflichkeit, Berechenbarkeit, Fleiß und Pünktlichkeit.

Die Probleme sind bekannt, die Rezepte dagegen lauten für die einzelne Familie in Kreuzberg: Wegzug in andere Bezirke, insbesondere in den „weißen“ Osten Berlins, Abwanderung vom öffentlichen Schulwesen zu den Schulen in freier Trägerschaft.

Die Schulpolitik hat Verschiedenes ausprobiert. Meist läuft es auf Nachfinanzierung, auf üppigere Ressourcenverteilung, auf mehr Geld, mehr Personal oder auch auf „Strukturreformen“ hinaus – 23 an der Zahl in den letzten zehn Jahren. Die Rütlischule in Neukölln wurde mit einem pharaonischen Geldsegen (25 Millionen Euro [korrigiere: 40 Millionen] zusätzlich) aufgepäppelt.  

Schulen in freier Trägerschaft sind im heutigen Berlin geschützte Räume, in denen Schüler, die das wollen, dem nachgehen können, was ihre Aufgabe ist: lernen, aufmerken, wachsen, helfen, wieder lernen, reifen.

Diesem Thema wird sich die Veranstaltung von Politik selber machen am Donnerstag, dem 08.09.2011, 19.30 Uhr widmen:  Kreuzberger Pfade zu besseren Schülern. Kleine Kreuzberger Schuldebatte. Statt immer nur auf Schulstruktur und Mittelausstattung zu achten, fragen wir: Wie schafft sich Kreuzberg bessere Schüler? Sind Schulen in freier Trägerschaft der Ausweg? Wirtschaft Stresemann, Stresemannstraße 48, Kreuzberg.

 Posted by at 20:23