Mrz 202011
 

 

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Guter Kommentar meines Leib- und Magenblättchens zu Berlins CDU:

Lest die taz:

Konvervative sind ziemlich innovativ

 

CDU fragt Wähler nach Ideen: Konvervative sind ziemlich innovativ – taz.de
Cooler Move dieser Neologismus der taz! Konvervative sind ja in der Tat ziemlich innovativ.  „Konvervativ“ – von „Verve“. Verve heißt ja soviel wie Schmackes. Wandel gestalten – so hieß das früher bei der CDU. Heute eben: konvervativ. Gut gemacht, taz!

Also, bringt euch ein, Bürger! Mit Schmackes und Verve!

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Mrz 192011
 

19032011433.jpg Die fabelhaften neuen Niederflurstraßenbahnen surren dahin, dass es nur so eine Freude ist! Die Tram erlebt aber auch europaweit eine Renaissance sondergleichen! Leider hat es in Berlin viel zu viele schwere Unfälle mit unachtsam in die Gleise Laufenden gegeben. Ich habe da eine Idee!

Heute sah ich beim Besuch der Leipziger Buchmesse die Straßenbahntrasse an. Sie war durch eine deutliche Barriere in Gestalt von durchgängigen walzenförmigen Borden abgetrennt. Wäre so etwas auch für Berlin denkbar?

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Politische Plakate als offene Frage – geht das?

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Mrz 192011
 

 17032011432.jpg Prima – endlich mal ein politisches Plakat in Form einer offenen Frage! Sehr gut! Das habe ich mir schon einmal gewünscht – ein Wahlplakat in Form einer Frage! Jetzt ist es endlich da. Gute Sache! Bahnbrechend, das hat, glaube ich, in Berlin noch niemand gewagt. Bitte mehr davon, Frank Henkel!

Gut auch – der offene Dialog mit der Bevölkerung über das Internet:

Was muss sich ändern?

Alexa hieß übrigens die tolle fragende Frau, die ich am 13.10.2008 nach einem Besuch des Fitness-Studios anhimmelte:

Johannes Hampels Blog » Blog Archive » Neue Nachwuchspolitikerin für Bundestag gefunden!
Erstens: Sie stellt auf einem Werbeplakat eine Frage – das wünsch ich mir schon lange. Hey Parteien, schafft ihr das auch irgendwann einmal? Keine Aufforderung. Keine Parole.

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Vom Glück des gelingenden Tones

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Mrz 182011
 

Ein paar Worte zur Musik! Die Musik ist für mich ein ganz wesentlicher Zugang zu anderen Menschen, zu einem unvorgreiflichen Anderen – zu mir selbst. Darüber sprach ich gestern recht freimütig in einem Interview:

 Hobby – Violine – Johannes Hampel – Die Geige ist wie ein persönliches Gegenüber, eine weibliche Stimme, mit der ich mich lange und ausführlich unterhalten kann.
Die Liebe zur Musik wurde mir in der frühen Kindheit durch die Eltern eingepflanzt. Wir sangen regelmäßig gemeinsam Lieder. Diese Lieder kenne und singe ich heute noch.

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Mrz 172011
 

20022011386.jpg Immer werden die Autofahrer in Friedrichshain-Kreuzberg bemitleidet! Heute bringt der Tagesspiegel den Bericht einer umzugsbereiten Familie, der 1 Woche vor dem Wegzug aus Friedrichshain-Kreuzberg das Auto abgefackelt wurde.

Friedrichshain-Kreuzberg bleibt leider Auswanderungsbezirk für nicht sich als benachteiligt ausgebende Familien mit Kindern.

Es ist ungerecht, wenn immer nur die Autobesitzer bemitleidet werden. Auch die Radfahrer leiden an Diebstahl, Zerstörungswut und Vandalismus in Berlin.

So wurde meinem kleinen Sohn vor wenigen Tagen am Internationalen Frauentag die komplette Bremsanlage am hellichten Tag abmontiert, die Bremskabel wurden durchschnitten. Wir standen fassungslos da. Eine Vollkasko-Versicherung für Fahrräder würde netto Geld in diesem Bezirk sparen.

Bild oben: typisches Bild, S-Bahnhof Warschauer Straße in Friedrichshain-Kreuzberg

Unten: Unser Kinderrad am Internationalen Frauentag.

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Brandanschlag in Friedrichshain: „Ohne Vollkasko kann man hier kein Auto halten“ – Berlin – Tagesspiegel

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Mrz 172011
 

Der Hamster und die Ameise – Gotthold Ephraim Lessing – Hekaya
Der Hamster und die Ameise
„Ihr armseligen Ameisen“, sagte ein Hamster. „Verlohnt es sich der Mühe, dass ihr den ganzen Sommer arbeitet, um ein so weniges einzusammeln? Wenn ihr meinen Vorrat sehen solltet! —“
„Höre“, antwortete eine Ameise, „wenn er größer ist, als du ihn brauchst, so ist es schon recht, dass die Menschen dir nachgraben, deine Scheuren ausleeren und dich deinen räuberischen Geiz mit dem Leben büßen lassen!“

Ein häufiges Aneinander-Vorbeireden entfaltet Gotthold Ephraim Lessing in seinen Fabeln, die ich gestern las. Großartig!

Der hochmütige Hamster ähnelt einem Anhänger der Großtechnologie: Er hortet mehr als er voraussichtlich braucht. Und er muss dafür mit dem Leben büßen. Er ist sozusagen der AKW-Betreiber unter den Vorratshaltern.

Die Ameisen gleichen dem Anhänger der kleinen, dezentralen Versorgungswerke: Sie wuseln emsig umher, mühen sich ab, Tag um Tag. Eine stille, fleißige Schar. Man kann sie mit den unverdrossen strampelnden Radfahrern vergleichen.

Wer hat recht? Ihr müsst entscheiden!

Lesehinweis: Gotthold Ephraim Lessing, Fabeln. Abhandlungen über die Fabel. Herausgegeben von Heinz Rölleke. Reclam Verlag, Stuttgart 1976, hier S. 12

Heute Abend übrigens wieder in der Reihe „Politik selber machen!“:

Frau und man trifft sich in der neuen Reihe „Politik selber machen!“ jeden Donnerstag um 18.00 Uhr in der Wirtschaft Stresemann, Stresemannstraße 48, Kreuzberg.  

Da geh ich hin.

 

Donnerstag, 17. März (3): Brauchen wir Parallelgesellschaften?  Die Antworten der Sawsan Chebli, des Franz Schulz und des Burkard Dregger

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Mrz 162011
 

Kinder brauchen ein Gegenüber, um zu wachsen. Sie brauchen Struktur, sie brauchen Grenzen, sie brauchen die Auseinandersetzung mit dem anderen Menschen. Sie brauchen als Jugendliche nicht nur liebevolle Zuwendung, sondern auch Aufgaben, Ansprüche, an denen sie wachsen können. Das kann auch ein unbequemer Mensch sein – etwa der Vater oder ein Berater oder Lehrer.

Im Ratgebergespräch beschreibt der Kreuzberger Kinderpsychiater Dr. Andreas Wiefel etwas sehr Richtiges! Der Jugendliche Johann, 15 Jahre alt, hat sich zurückgezogen. Was wird ihm helfen?

Ratgeber – Unser Sohn hat sich völlig zurückgezogen – Expertenfrage – Berliner Morgenpost – Berlin
Dort wird es darum gehen, dass Johann wieder eine andere Person als „Gegenüber“ kennen lernt, von der er wieder erfahren kann, dass der Mensch zunächst ein Seelenwesen ist, das auf emotionale Nahrung angewiesen ist.

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„Er freut sich wie ein Schneekönig!“

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Mrz 162011
 

13032011428.jpg „Ich habe mich gefreut wie ein Schneekönig!“, rief ich kürzlich aus, als ich Rückschau auf einen geselligen Abend hielt.

Nicht alle kennen diese Redewendung: „Ich freue mich wie ein Schneekönig.“ Was steckt dahinter?

Antwort: der Zaunkönig, der Frühsinger! Da der Zaunkönig bereits im Januar zu singen anfängt, wenn die anderen Singvögel noch verzagt und beklommen den Schnabel halten, wird er im Volksmund auch Schneekönig genannt. Sein unermüdliches Tschilpen nehmen die Menschen als Ausdruck großer, unbändiger Freude. Von daher stammt die Redewendung: „Er freut sich wie ein Schneekönig.“

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Mrz 142011
 

Am Donnerstag wird der Bundestag über eine gesetzliche Zulassung der Präimplantationsdiagnostik debattieren. Darüber schreiben heute Ernst-Wolfgang Böckenförde und Giovanni Maio zwei sehr beherzigenswerte Artikel in der FAZ (S. 27 bzw. S. 10). Es geht darum, ob menschliche Embryonen vor der Einpflanzung auf genetische Defekte untersucht und ggf. ausgesondert werden dürfen.

Ich persönlich bin gegen eine Zulassung der PID. Ich meine, dass menschliche Eizelle und Same von Beginn an menschliches Leben sind. Embryonen sind zwar keine entwickelten Personen, aber eben doch menschliches Leben. Es sollte der Verfügung, der Aussonderung nach selbstgewählten Kriterien entzogen bleiben. Insofern gilt der Schutz der Menschenwürde in meinen Augen absolut. Keines der Argumente, die für die PID ins Feld geführt werden, halte ich für zwingend, am allerwenigsten jenes, wonach es widersprüchlich sei, PID zu verbieten und Schwangerschaftsunterbrechung zu erlauben.

Die PID greift verfügend in das Schicksal menschlichen Lebens ein.

Atomenergie tut dies auf andere Weise auch. Die Risiken für völlig unbeteiligte Menschen, aber auch für künftige Generationen sind zu hoch. Ich meine deshalb, dass die Atomkraftwerke wegen der nicht hinreichend gegebenen Sicherheit und der ungelösten Entsorgungsfragen rasch außer Dienst gestellt werden sollten. Ich bin zunächst für die Wiedereinsetzung des unter rot-grün ausgehandelten „Atomausstiegskompromisses“ und für ein glaubwürdiges Ausstiegsszenario.

Feuilleton – FAZ.NET

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Mrz 132011
 

Eine erste Wanderung am heutigen  Sonntag führte meine Schulgemeinschaft vom schroffen Machtkult des Olympiastadions über die hingemähten Leidensmale des britischen Soldatenfriedhofs in den Grunewald. „Es grunelt“, so nannte Goethe des öfteren dieses erste flächenhaft hingesprenkelte Grüne, dieses Voratmen des Frühlings. Herrlich! Unser Lachen schallte durch den noch laublosen Wald.

Und sogleich entspringt ein Leben,
Schwillt ein heilig heimlich Wirken,
Und es grunelt und es grünet
In den irdischen Bezirken.

Dann, beim letzten steilen Anstieg zum Grunewaldturm, staunte ich baff. Was hörte mein Ohr?  „Kannst du mich tragen?“ Ein achtjähriges Kind verlangte dies von mir! SIE VERSUCHEN ES HALT IMMER WIEDER!, dachte ich. Die Kinder sind wie Empfänger staatlicher Hilfe, wenn man nicht aufpasst. Kinder sind schlimmstenfalls wie konkursgefährdete staatsgestützte Betriebe, wie bankrotte halbstaatliche Banken, notleidende EU-Länder, wie lernunwillige Jugendliche mit oder ohne allerlei migrantische Hintergründe. „Kannst du mich tragen!“ Die Spatzen kriegen den Hals nicht voll genug! Sie tschilpen und fiepen!

Ich lehnte schroff ab: „Ich denke nicht im Traum daran, dich zu tragen! Geh selber!“ Und gut war. Der Knabe schaffte die schroffe Anhöhe spielend und ohne weiteres Jammern.

Gut auch: Die Radfahrer sind wieder los. Es werden immer mehr!

Geht selber und fahrt selber, mit eigener Kraft! Strampelt euch frei!

Der Radverkehr legt zu, die Planer müssen sich drauf einstellen!

Vom Erfolg überrollt – Berliner Zeitung
Die Planer müssen aber nicht nur über neue Wege nachdenken – sondern verstärkt auch darüber, wie bestehende Anlagen, die für den gewachsenen Radverkehr zu klein geworden sind, erweitert werden könnten. Zu diesen „Hot Spots“ gehören die Schönhauser, Prenzlauer und Frankfurter Allee , sagte Arvid Krenz, Fahrradbeauftragter des Senats. „Dort reicht vor allem vor den Ampeln der Platz nicht mehr aus, es gibt regelrechte Fahrradstaus.“ Das Problem ist: „Wenn man Radfahrern mehr Platz gibt, muss man anderen Platz wegnehmen“ – meist den Autofahrern, so Guggenthaler. Neue Radfahrstreifen fallen mit 2,30 Meter meist 50 Zentimeter breiter aus als frühere.

 Posted by at 22:33
Mrz 122011
 

12032011414.jpgWeltweit scheint der Frontalunterricht – Lehrer lehrt, Schüler hören zu und lösen die vom Lehrer gestellten Aufgaben – die vorherrschende Unterrichtsform zu sein.  Bei uns in Berlin freilich nimmt der Anteil des Frontalunterrichts ab – also müssten nach Meinung vieler Didaktiker auch die Lernergebnisse sich verbessern. Das Gegenteil ist der Fall.

Manche modernen Didaktiker in Deutschland schreiben den Frontalunterricht fast völlig ab. Ich selbst habe jahrelang Sprachen mit einer Mischung aus Fontalunterricht, Gruppenarbeit, kreativen Arbeitsformen, Medienarbeit, Stillarbeit usw. unterrichtet.

„Der Frontalunterricht ist passé.“ So sagen es manche Schulleiter, wenn sie das moderne, multimedial hochgepuschte  „Lernzentrum“, früher Schule genannt, der Presse vorführen. Ich halte dies für falsch.

Öfter lerne ich erfolgreiche Menschen aus armen Ländern kennen. Dann frage ich: „Was hat Sie geprägt? Warum haben Sie so viel gelernt, obwohl doch bei Ihnen die Schulen im Vergleich zu Deutschland miserabel schlecht ausgestattet sind?“

Antwort: „Es waren Lehrerpersönlichkeiten, die an uns glaubten, die uns forderten, die gerecht, streng und liebevoll waren.“

Die Persönlichkeit des Lehrers entscheidet ganz offenkundig in hohem Maße über den Erfolg des Unterrichts – mehr als die Methode und die Ausstattung, ganz sicherlich mehr als die Klassenfrequenz! Man kann – so meine ich – ruhig die Klassengröße erhöhen. Solange der Lehrer mit Autorität, Strenge und Glauben an die Schüler arbeitet, wird er erfolgreich sein.

Der Wissenschaftler Gerhard Roth, Autor des Buches „Bildung braucht Persönlichkeit“, hat einige Einsichten von der überragenden Wichtigkeit der Persönlichkeit auf sehr überzeugende Weise sehr frontal ausgesprochen:

Der erste Eindruck zählt – Hirnforscher rät Lehrern auf ihr Auftreten zu | Campus & Karriere | Deutschlandfunk

 Posted by at 22:27
Mrz 122011
 

Sicher, zielstrebig, auf geraden Gleisen brachte mich der ICE gestern von Hamburg nach Berlin zurück. Das schreckliche Unglück in Japan erschütterte mich mit Magnitude.

Von irgendwoher erinnerte ich mich des großartigen Augustinus-Wortes: ama et fac quod vis. „Liebe und tu was du willst.“ Bei allen Zweifelsfragen, bei allem  Tappen und Tasten kann dieses starke Wort helfen, den richtigen Weg, den Weg der Mitte zu finden.

Beim Blättern einer in Hamburg erscheinenden Tageszeitung stieß ich auf die Wendung „personalistische Mitte“. Ein bekannter Diener des Wortes und Diener der Gemeinde hat diese gute Wendung gefunden! Die Welt berichtet darüber:

Die Vernunft ist nicht ewig haltbar – Nachrichten Print – DIE WELT – Kultur – WELT ONLINE

„Wie man ein Kind lieben soll“ – dieser Titel eines großen Buches von Janusz Korczak fiel mir ein, nachdem der ICE-Schaffner seinen Zangenabdruck hinterlassen hatte. Kann man Liebe lehren? Ich meine: ja! Das richtige Erziehen, die richtige Liebe zu Kindern ist kein Zauberkunststück. Sie muss das Kind annehmen und ernstnehmen, dem Kind bedingungslose Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegenbringen, aber auch feste Grenzen und erreichbare Ziele setzen. Dies alles in einen Ausgleich zu bringen, zwischen den Extremen der Verwöhnung und der Vernachlässigung die rechte Mitte zu finden, ist nicht leicht. Aber es ist möglich, sofern nur die Person des Kindes mit seinen Grundbedürfnissen nach Geborgenheit und Selbständigkeit ganz im Zentrum steht.

Diese Haltung nenne ich den Personalismus der Mitte.  Der Personalismus der Mitte – das sei meine Haltung in vielen Dingen – im Umgang mit Menschen ebenso wie in der Politik.

 Posted by at 21:13