Jun 042010
 

29052010015.jpg Bei uns im Heimatbezirk Friedrichshain-Kreuzberg gibt es periodisch repräsentative Studien zur Gesundheit der Kinder. Ergebnis: Zahngesundheit hat sich dank Reihenuntersuchunegn und Zähneputz-Erziehung grundsätzlich verbessert, allgemeiner körperlicher Zustand hat sich nachweisbar verschlechtert: mehr Übergewicht bei Kindern, schlechtere Bewegungsfähigkeit, mehr Diabetes. „Die Kinder können in Klasse 1 noch nicht einmal rückwärts gehen oder auf einem Bein stehen.“ So berichten mir Lehrer.

Das staatlich geförderte Faulbett steht also auch schon für unsere Kinder bereit, nicht für die Erwachsenen.

Mein Vorschlag gegen das staatliche Faulbett: Jeden Tag außerhalb des Sportunterrichts in jeder Schulstunde einige einfach Gymnastikübungen, wie in China üblich. Förderung des Radverkehrs, Förderung des Zu-Fuß-Gehens. Negative Anreize gegen das Elterntaxi setzen! In unserem angeblich so armen Sozialquartier Friedrichshain-Kreuzberg werden die Kleinsten schon kreuz und quer von den Fürsorgeempfängern per Benzinkutsche durch den Bezirk gekarrt. Unfassbar!

Bezirk der kurzen Wege schaffen! Radverkehr, Fußverkehr fördern, Autoverkehr zurückdrängen! Ampelschaltung zugunsten der Fußgänger und der Radfahrer takten, nicht wie bisher einseitig zugunsten des Autoverkehrs. Seit Jahrzehnten ist es meistens nicht möglich, die Yorckstraße vor dem Rathaus Kreuzberg oder den Mehringdamm vor dem Finanzamt als Fußgänger in einer einzigen Grünphase zu überqueren. Warum eigentlich?

„Kochen und Gesundheit“  als Thema im Schulunterricht behandeln. Nicht einmal, sondern immer wieder!

Echte „Wandertage“ brauchen die Kinder: von der Schule los 15-20 km mit den Kindern gehen! Bitte nicht ins Legoland oder ins Technikmuseum am Potsdamer Platz wandern – wie mir berichtet wurde. Das ist großer Unsinn. Die Kinder müssen jedes Halbjahr einen halben Tag oder einen ganzen Tag im Freien verbringen – und zwar bei jedem Wetter. Und mit iPod-Verbot  und Handynutzungs-Verbot.

Angedacht werden amtlicherseits auch intensive, teure Programme zur gesundheitlichen Betreuung, dichtere Reihenuntersuchungen. Das halte ich für nicht zielführend. Es kostet nur Geld, das wir nicht haben.

Kürzungen der Sozialleistungen für Dicke? Das halte ich für falsch. Das wäre diskriminierend. Es wäre ein Eingeständnis des eigenen Versagens. Bringt nichts. Positive Anreize setzen!

Ein solcher positiver Anreiz: Die große ADFC-Sternfahrt am kommenden Sonntag. Ich werde mit meinem Sohn  von Frankfurt/Oder aus starten. 120 km auf den Rennrädern – darauf freut sich groß und klein schon jetzt!

Bild: Erik Zabel mit zwei Siegern des Kinder-Velothons, aufgenommen letzten Samstag.

Übergewicht – Lehrer wollen Eltern von Dicken Hartz IV kürzen – Politik – Berliner Morgenpost
Angesichts immer mehr übergewichtiger Menschen hat der Deutsche Lehrerverband schärfere Maßnahmen zur Vorbeugung schon an Schulen gefordert. Verbandspräsident Josef Kraus verlangte in der „Bild“-Zeitung eine stärkere Einbindung der Schulärzte bei „regelmäßigen Pflichtberatungen mit Gewichtskontrolle“, um bei Auffälligkeiten die Eltern zu warnen und zur Not Behörden einzuschalten.

 Posted by at 10:45

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