Nov 072009
 

Gerne lese ich immer wieder ausgewählte Abschnitte aus dem Schatzkästlein der deutschen Literatur. Heute z.B. das erste Kapitel aus Gottfried Kellers „Grünem Heinrich“. In dem Abschiedsgespräch zwischen Heinrich Lee und seiner Mutter springen mich geradezu modellhaft das Anspruchsdenken der nachwachsenden und das Tüchtigkeitsdenken der älteren Generation an. Wir hören die Mutter:

„Und daß du mir nur das Weißzeug und dergleichen mehr estimierst als bisher und nichts verzettelst! Denn bedenke, daß du von nun an für jedes Fetzchen, das dir abgeht, bares Geld in die Hand nehmen mußt und es doch nicht so gut bekömmst als ich es verfertigt habe.“

Dem erwidert der Sohn: „Wenn man in der Fremde ist und sich eine ordentliche Wohnung mieten muß, so bekommt man die Bedienung mit in den Kauf.“

Hier höre ich die Stimme der heutigen Anspruchsdenker heraus: „Bedienung! Bitte zahlen Sie! Alles zusammen!“.

Eine wahre Orgie von Anspruchsdenken brach in den letzten Tagen aus Anlass des abgesagten Magna-Deals über Deutschland herein. Ministerpräsidenten, Gewerkschafter, Politiker aller Parteien überboten sich in Äußerungen ihrer Empörung über die Entscheidung des amerikanischen Mutterunternehmens, den durch die deutsche Politik mühsam eingefädelten Vertrag über eine Beteiligung des Autozulieferers Magna zu zerreißen.  In die Wut darüber, dass die deutsche Politik sich an der Nase hat herumführen lassen, mischt sich eine geradezu kindische Trotzreaktion führender Politiker: „Das dürft ihr uns nicht antun! Wir haben einen Anspruch darauf, dass …! Wir erwarten, dass …“ Rütli-Schwüre der Geschlossenheit werden feierlich abgelegt. „Wir lassen uns von den treulosen amerikanischen Unternehmern nicht auseinanderdividieren!“

Man lese doch die Presse über die überbordenden Reaktionen der Ministerpräsidenten und des neuen Bundeswirtschaftsministers! Zum Beispiel den folgenden, Spiegel online entnommenen Abschnitt:

„Wir haben vereinbart, dass wir in den nächsten Tagen und Wochen gemeinsam alles tun wollen, um die Arbeitsplätze zu erhalten und die Standorte zu stabilisieren“, so Rüttgers, in dessen Bundesland das Opel-Werk in Bochum liegt. GM müsse schnell ein Konzept vorlegen, sonst sei Hilfe nicht möglich. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) sagte: „Wir sind uns einig, dass GM jetzt liefern muss.“

Man wird erkennen: Die führende politische Klasse Deutschlands – also die neue Bundesregierung und die amtierenden Minsterpräsidenten der vier betroffenen Bundesländer –  bedienen weiterhin die Erwartung der Söhne und Töchter des Volkes, die Konzernmutter und die mütterlich-fürsorgliche Regierung müsse es ihnen schon recht machen. Eine verhängnisvolle Fehlentwicklung, wie ich meine! Ein wechselseitig sich verstärkendes, geradezu wahnhaftes Gespinst aus Ansprüchen, Erwartungen, bitteren Enttäuschungen an der Realität und geradezu verschwörerischer Beibehaltung der fürsorglichen Belagerung des weltumspannenden GM-Konzerns. Götzenhaft wird die Formel „Wir sind alle Opel“ auf die Fahnen geschrieben. Grundsätze wie Eigenverantwortung, Freiheit, Selbstbestimmung bleiben auf der Strecke.

Das Wort „Freiheit“, dieser 500-Euro-Schein der großen Reden, harrt weiterhin der Umsetzung in die kleine klingende Münze der politischen Alltagspraxis. Freiheit bedeutet selbstverständlich auch Freiheit zum Scheitern! Ich bin fest überzeugt: Die Politik darf sich niemals vermessen, den Bürgern und auch den Firmen die Erfahrung des Scheiterns und der Erfolglosigkeit ersparen zu wollen.

Die neue Bundesregierung, die ausweislich des Koalitionsvertrages leider erneut Wohlstandserhaltung als das zentrale Motiv staatlichen Handelns festgeschrieben hat, täuscht sich offenkundig in dem, was eine Regierung von den Unternehmen erwarten und verlangen darf, was sie den Bürgern zumuten und versprechen darf.

Ich meine: Die Regierungen müssen sich grundsätzlich – von ganz wenigen handverlesenen Ausnahmen abgesehen, zu denen Opel sicher nicht gehört – aus dem Wohl und Wehe einzelner Unternehmen heraushalten. Sonst entsteht eine ungesunde Verquickung aus wirtschaftlichen Teilinteressen, Wahlinteressen der Politiker und Anspruchshaltungen der Bürger. Es sei warnend daran erinnert, dass in Italien in den 80er Jahren der Staat, also die Politiker, direkt ein Drittel der Volkswirtschaft kontrollierte! Mit verheerenden Folgen, mit blühender Korruption, Kriminalität und Klientelwirtschaft.

Zitat aus Spiegel online:
Falls öffentliche Mittel fließen, sollte die Politik über einen stärkeren staatlichen Einfluss nachdenken: „Wenn der Staat Hilfen gewährt, wäre er gut beraten, als Gegenleistung Mitsprache in dem neuen Opel-Konzern zu verlangen“, sagte Huber dem Bericht zufolge.

Die Politiker aus Bund und Ländern sollten nunmehr die eigenen kapitalen Fehler, die eigenen folgenschweren Missgriffe offen eingestehen und nicht noch unser schlechtes Geld unserem guten Geld hinterherwerfen.

Es wird irgendwann einmal niemanden geben, der uns bedient, außer vielleicht unseren Enkeln und deren Kindern.

Leseempfehlung:
Gottfried Keller: Der grüne Heinrich. Roman. Erster Band, erstes Kapitel. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1982, hier S. 17

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Sep 262009
 

Die Bilanz der Kanzlerin Angela Merkel ist herausragend: Sie hat in der Finanzkrise Panik vermieden und somit das Schlimmste verhütet. Sie hat stets auf sozialen Ausgleich geachtet, hat mehr Geld für Hochschulen und Forschung ausgegeben. Unter ihrer Kanzlerschaft wurde die Arbeitslosigkeit zunächst massiv gesenkt. Weltweit werden wir Deutschen um unsere Kanzlerin beneidet. Denn obwohl sie bei den Polen mit großem Abstand die beliebteste ausländische Politikerin ist, gibt sie dem französischen Präsidenten Sarkozy das Gefühl, dass er und nur er der Größte ist. Wer schafft so etwas außer ihr?

Wer Merkel will, muss Merkels Partei, die CDU, wählen. Und nicht  Westerwelles FDP. Denn nur eine mit sehr großem Abstand führende CDU kann die Entstehung nicht gewünschter Koalitionen, nicht gewünschter Notgemeinschaften verhindern. Wenn die CDU nur mit bescheidenem Abstand stärkste Partei wird, besteht die Gefahr, dass nur eine Dreierkoalition die Regierungsmehrheit schafft. Dreierkoalitionen sind derzeit nur die zweitbeste Lösung. Besser sind Koalitionen aus Groß + Klein. Deshalb gilt unumstößlich: Nur eine starke CDU kann auch eine starke Kanzlerin wählen.

Gleiches gilt für die Erststimme. Eine Vera Lengsfeld im Deutschen Bundestag stellt sicher, dass der Bundestag seinen grundgesetzlichen Aufgaben besser nachkommt. Eine Vera Lengsfeld im Bundestag hilft verhindern, dass der Bundestag zum Abnick- und Akklamationsorgan wird. Eine Vera Lengsfeld im Bundestag hilft dabei, dass das goßartige Erbe der DDR-Bürgerrechtler nicht völlig aus dem politischen Betrieb verschwindet. Es ist bitter, dass fast niemand von den aktiven Bürgerrechtlern mehr in den Parlamenten sitzt. Vera Lengsfeld muss deshalb in den Bundestag.

Somit gilt:  Morgen Erststimme für Vera Lengsfeld, Zweitstimme für CDU und ihre Angela Merkel!

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Anpacken. Für unser Leben. Oder: Entschärft Gefahren vor der SPD-Bundeszentrale!

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Jul 232009
 

31012009.jpg Hier seht ihr das fast völlig leere Parkhaus vor der SPD-Zentrale in der Wilhelmstraße. Warum bringe ich dieses Foto? Nun, eine sehr traurige Nachricht erreicht mich soeben über den Bildschirm: Eine Frau wurde vor der SPD-Zentrale in der Wilhelmstraße überfahren. Ich kenne diese Stelle sehr gut, fahre eigentlich jeden Tag mindestens einmal entlang. Schlimme Nachricht. Meine Gedanken gelten der Toten und ihren Angehörigen. R.I.P. Lest hier mehr:

Verkehr – Nach tödlichem Unfall ist die Wilhelmstraße gesperrt – Berlin – Berliner Morgenpost
Eine ältere Frau ist an der Kreuzung Wilhelmstraße und Stresemannstraße vor der SPD-Zentrale von einem Lkw überfahren worden. Die Hilfe der Rettungskräfte kam für die Frau zu spät. Die Wilhelmstraße wurde gesperrt.

Nach diesem stummen Innehalten taucht sofort die Frage auf: Muss immer erst etwas passieren, ehe so gefährliche Stellen entschärft werden? Hatten wir in diesem Blog nicht mehrfach auf die unhaltbare Situation der Verkehrsführung vor der SPD-Zentrale in der Wilhelmstraße hingewiesen? So beschrieb dieses Blog am 22.09.2008 die Lage an der heutigen Unfallstelle:

„Unser Weg führt durch die Wilhelmstraße – vorbei am Finanzministerium. Im Stadtbezirk Mitte nutzen wir den vorbildlich ausgebauten Radstreifen. Im Stadtteil Kreuzberg hingegen ist es ein arger Kampf um jeden Zentimeter. Die Wilhelmstraße ist hier noch nicht für den Continue reading »

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Jul 222009
 

Jens Voigt stürzte schwer bei der Tour de France. Ohne Helm wäre er tot. Bei der Gurtanlegepflicht gab es damals heftige Debatten: es sei nicht erwiesen, dass der Gurt etwas nütze. Schnee von gestern. Erst seit wenigen Jahren trage ich stets einen Fahradhelm. Und ich fühle mich sicherer. Ich fahre nicht mehr ohne. Einer meiner Söhne auch nicht. Den hab ich so erzogen. Der Fahrradhelm ist ein Beweis dafür, dass man das Fahrradfahren ernst nimmt.

Radsport: Sturz von Jens Voigt – Lebensretter auf dem Kopf – Tour de France 2009 – sueddeutsche.de
Es ist keine neue Erkenntnis, dass Helme Leben retten – nicht nur das von Profis wie Jens Voigt, sondern auch die von Amateuren, Laien, jedermann. Also sollten auch alle einen tragen.

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Jul 132009
 

Die Ermordung Marwa al-Sherbinis in Dresden war die grauenvolle Tat eines einzelnen Geisteskranken, den man wahrscheinlich eher hätte einsperren oder in die psychiatrische Abteilung einweisen müssen. Durch die zahlreiche Beteiligung angesehener Politiker an der Trauerfeier haben diese guten Menschen dokumentiert, dass sie das Verbrechen für etwas aus der deutschen Befindlichkeit Erklärbares halten. Continue reading »

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Verschrottungsprämie für Fahrräder endlich eingeführt …

 bitte!, Fahrrad, Friedrichshain-Kreuzberg  Kommentare deaktiviert für Verschrottungsprämie für Fahrräder endlich eingeführt …
Mrz 142009
 

. . .   wie vom VCD gefordert …  ätsch, aber leider nur in Argentinien. Macht nichts, Frauen in höchsten Ämtern haben eben eher ein Herz für sinnvolle Maßnahmen … lächel, lächel. Leider erreicht mich diese Nachricht flaschenpostartig mit 3-wöchiger Verspätung. Aber lest selbst, was die Nation am 23.02.2009 berichtet:

Habrá un canje de bicicletas con cuotas desde 16 pesos – lanacion.com
Mientras anunciaba la ampliación del plan de financiamiento de autos para los sectores de mayores recursos, el Gobierno lanzó ayer un programa que apunta al otro extremo de la población con necesidades de movilidad propia: el plan canje de bicicletas.

Los compradores deberán entregar su bicicleta usada en los comercios habilitados y con el pago de la primera cuota ya podrán acceder al nuevo rodado. El costo total de la unidad deberá ser cancelado en 12 cuotas fijas, con una tasa de interés final del 11%. „La industria de la bicicleta y la cadena bicipartista recibirán, contra el compromiso de venta, crédito para capital de trabajo al 11%, que se recuperará en 12 meses pari passu (a igual ritmo) el pago de las cuotas“, señaló el Ministerio de Producción en un documento, que además afirmó que las bicicletas se comercializarán con descuentos de entre 22 y 41 por ciento.

Gute Sache, diese Kombi mit einem Zukunftskredit für die Anschaffung eines neuen Fahrrades!

Übrigens: Noch heute werden etwa die Hälfte aller in Deutschland verkauften Fahrräder in Deutschland hergestellt.

Also – ran an den Fahrradhändler, heimische Wirtschaft und internationale Verflechtung stärken! Fahrrad verkehrssicher machen, mit Licht vorne und hinten, Klingel und ähnlichem Zierat – spült schon mal Geld in den Handel! Next step: Zweitfahrrad anschaffen, Gästefahrrad anschaffen für die zahlreichen Berlinbesucher, denn niemand bringt sein Fahrrad aus Argentinien mit. 14 verkehrstüchtige Fahrräder erzeugen nach meinen eigenen Berechnungen bereits ungefähr soviel Umsatz wie ein kleiner PKW!

Gemeinsam aus der Krise radeln – Umwelt schützen – Wirtschaft stärken! Hola!

Unser Bild zeigt den herrlichen neuen Linksabbieger-Haltestreifen in der Katzbachstraße, Einmündung Yorckstraße. Aufgenommen heute.

Hinfahren – nutzen – links abbiegen! Aber Achtung, Augen auf! Von rechts und von links und von überallher können jederzeit Fahrradfahrer kommen. Rotlicht oder Grünlicht besagt bei uns im Heimatbezirk nichts. Muss man wissen.

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Bitte noch mehr Selbstkritik!

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Okt 122008
 

Deutschlands beliebtester Systemkritiker und Querdenker, der Bundespräsident Horst Köhler, nimmt sich diesmal nicht die dysfunktionale Parteienherrschaft in unserem Lande vor. Dieses Mal lässt er sich mit klaren Worten zur gegenwärtigen Finanzkrise vernehmen:

„Mehr Selbstkritik wäre gut, Menschen, die sagen: Ja, hier haben wir einiges falsch gemacht, und dafür stehen wir jetzt gerade“, sagte Köhler dem SPIEGEL. Die Wirtschaftseliten müssten wieder lernen, „was Maß und Mitte ist, was Bodenhaftung bedeutet“. Da sei „eine Menge Unaufmerksamkeit, Selbstzufriedenheit, Zynismus“ im Spiel gewesen. Besonders in der angelsächsisch geprägten Finanzbranche habe man geglaubt, „aus nichts Gold machen zu können, und das dauerhaft“.

Ich meine: Horst Köhler ist glaubwürdig. Er war selbst jahrelang als Staatssekretär im Bundesfinanzministerium und als Geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) ein Teil eben jenes Systems, das er nun mit so starken Worten anprangert. Er kennt den Laden.

In solchen Krisen gilt meist das gleiche: Sie zeichnen sich mit einem großen Vorlauf ab. Diejenigen, die warnend den Finger heben, werden nicht ernst genommen, als Kabarettisten oder Störenfriede verlacht. Dann fällt das Kind in den Brunnen. Die Warner bekommen recht. Die Systemkritiker, auch solche, die selbst das System verantwortlich mitgestaltet haben, treten nach vorne und sagen: „Lasst uns gemeinsam handeln!“

So verlangt es jetzt erneut Bundespräsident Köhler – in Worten, denen man schwerlich widersprechen kann:

Er hoffe, sagte Köhler dem SPIEGEL, die aktuelle Krise werde „einer neuen Kultur der Gemeinsamkeit im Wettbewerb“ zum Durchbruch verhelfen. Notwendig sei auch eine „wirksame Regulierung für die Finanzmärkte“, die „Wiederentdeckung von Ethos“ bei den handelnden Personen und ein „Frühwarnsystem“, das Warnungen nicht nur für Experten verständlich mache.

Ich meine: Köhler hat recht. Hätte es das gegeben, was Köhler fordert – ein Frühwarnsystem, ein Ethos der Gemeinschaft, ein klares Bekenntnis zum lauteren Wettbewerb- , dann stünden wir jetzt nicht vor dem Scherbenhaufen, als der sich die Finanzmärkte darbieten.

Ich glaube, dass die Einsichten Köhlers durchaus in andere Lebensbereiche übertragen werden können.

Finanzkrise: Köhler fordert Entschuldigung von Banken-Managern – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Politik

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Bitte weiterschlafen

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Okt 102008
 

„Partei der Mauermörder!“,  „Es ist eine Schande, dass die unsere Stadt mitregieren! …“ solche und ähnliche andere wohlfeile Empörungsrufe hört man immer wieder aus der besonderen „politischen Einheit Westberlin“, die in einigen Köpfen immer noch webt und west. Für diese Menschen existiert die Berliner Mauer immer noch.

Ich meine: Man sollte solche bodenlosen Auslassungen nicht allzu ernst nehmen. Wer heute „die Linke“ immer noch als Partei der Mauermörder bezeichnet, beweist dadurch nur eins: Er hat nie mit Parteimitgliedern der Linken gesprochen, er kennt die Wähler der Linken nicht, er kennt überhaupt die Wählerschaft außerhalb seiner Stammklientel nicht, er will im Osten der Stadt keine Stimmen gewinnen. Er weiß nicht, was die Stunde geschlagen hat. Er schläft und will weiterschlafen. Er will nur zeigen: „Hört her, ich verstehe euch, ich leide eure Phantomschmerzen mit. Ich igle mich gerne bei euch an den Lagerfeuern ein. Es ist so schön kuschlig. Lasst uns näher zusammenrücken, uns verteidigen gegen die böse feindliche Welt da draußen! Die Mörder sind unter uns! Hütet euch vor denen! Wir sind die Guten!“

Für eine solche Haltung fand Minister Tiefensee (SPD) das richtige Wort: Heuchelei. Und Wolfgang Böhmer (CDU) nennt es Lüge. Dies berichtet die taz heute:

Ein Journalist fragt nach dem Ost-Kongress, den die CDU an diesem Freitag in Dresden abhält, und nach dem entsprechenden Antrag für den Bundesparteitag im Dezember, der sich zur Hälfte mit der DDR-Vergangenheit beschäftigt. Da bricht es aus Böhmer heraus. „Es kann doch nicht sein“, sagt er, „dass die CDU die einzige Partei ist, die nicht weiß, dass es zu DDR-Zeiten auch eine Ost-CDU gab.“ Die Blockpartei wird in dem Papier mit keiner Silbe erwähnt. Böhmer empfindet das offenbar als eine barmherzige Lüge.

Ganz in diesem Sinne schreibt heute der Tagesspiegel:

Tiefensee und Merkel streiten über DDR-Blockparteien

Der auch für den Aufbau Ost zuständige Tiefensee nannte Warnungen der Union vor einer Linksfront reine Heuchelei. „Es gibt eine Reihe von Städten, in denen die CDU munter mit der Linkspartei koaliert“, sagte er. In Cottbus hätten CDU und Linke einen gemeinsamen Oberbürgermeisterkandidaten aufgestellt. Zudem sage die SPD deutlich, dass auf Bundesebene wegen der grundsätzlichen Unterschiede zwischen SPD und Linkspartei keine Zusammenarbeit möglich sei.

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Typisch Berliner CDU: erst raus, dann wieder rein

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Okt 072008
 

Jeden Tag lesen mehrere Hundert Leser dieses Blog. Oft sind es Tag um Tag dieselben Zahlen, vermutlich auch dieselben Menschen, die auf diese Weise ihr Interesse an den Irrungen und Wirrungen des „tumben Tors“ Johannes Hampel bekunden. Euch Lesern und Anteilseignern dieses Blogs schulde ich Klarheit und Wahrheit.

Also raus mit der Wahrheit! Am 14. September 2008, einem Sonntag, erklärte ich um 6 Uhr morgens meinen Austritt aus der CDU Berlin. Auch in diesem Blog. Den Beitrag habe ich mittlerweile entfernt. Mein Serotonin-Spiegel war sehr niedrig. Ich war verzweifelt und traurig. Ich sah – nur einige Stunden lang – auf absehbare Zeit keine Chance, meinem CDU-Landesverband noch irgendwie anders weiterzuhelfen als durch diesen radikalen Schritt. Ich wollte meinen Landesverband ein letztes Mal versuchen wachzurütteln. Der Parteiaustritt war die letzte Stufe in der Eskalation von zahlreichen unerbetenen Ratschlägen, kritischen Kommentaren, Vorschlägen, Schmeicheleien und Präsentationen, welche ich intern über 15 Monate hinweg in den verschiedensten Gremien der Berliner und der Bundes-CDU abgebrannt hatte.

Dieses Blog ist Teil meiner langfristigen Strategie, Berlins CDU von ganz unten her, also aus der Sicht eines völlig machtlosen, einflusslosen, weithin unbekannten, unscheinbaren, völlig unerfahrenen einfachen Neumitglieds, auf einen für alle gangbaren Weg aus der Krise herauszuführen. Ich bin also dabei, Berlins CDU in aller Öffentlichkeit zu unterwandern.

Denn ich sah und erklärte parteiintern seit vielen Monaten, dass die seit 2001 ohne Unterbrechung andauernde Führungs- und Kommunikationskrise der Berliner CDU durch kluges Management nahezu geräuschlos beendet werden musste. Hierzu legte ich intern Vorschläge vor. Ein vollkommen umgearbeiteter kommunikativer Auftritt des Landesverbandes ist das Kernstück meiner Parteireform. Meine Vorschläge sahen ferner unter anderem vor, die Parteispitze recht bald im Wege demokratischer Wahl neu zu besetzen, da die gegenwärtigen Amtsinhaber Teil und Ursache dieser langjährigen Führungskrise seien. Das sah ich. Das sagte ich. Das schrieb ich.

„Der Fraktionsvorsitzende wird sich so nicht halten können, der Landesvorsitzende wird sich so nicht halten können. Der Generalsekretär wird sich so nicht halten können. Alle drei müssen sich teilweise entweder neu erfinden oder abtreten. Wenn sie so weitermachen, sägen sie sich den Stuhl ab, auf dem sie sitzen. Bitte weitergeben an die betreffenden Personen!“ So sagte und schrieb ich innerhalb der Partei ab Ende 2007.

Ab August 2008, also spätestens seit die gesamte Presse, auch die Springer-Presse, die Selbstdemontage der gegenwärtigen Spitze meines Landesverbandes geradezu genüsslich ausschlachtete,  läutete ich alle Alarmglocken, die mir zur Verfügung standen. Vergeblich. Ich rief: „Die Männer an der Spitze schmeißen sich binnen kurzem gegenseitig von Bord! Die zerlegen das Floß in einzelne Stämme! Die langjährige Krise der Führung der Berliner CDU spitzt sich dramatisch zu!“ Reaktion: Fast keine. Ich bin ja nur ein einfältiges Mitglied.  Ein Tschapperl, wie meine Mutter immer sagte. Andere sagten: „Sind Sie ein Kabarettist?“

„Krise der Berliner CDU … welche Krise? Wir machen weiter wie bisher. Wir sagen nach draußen nichts, was uns schaden könnte. Meinungsverschiedenheiten legen wir bei einem Glas Bier bei.“ So der Tenor der Reaktionen. Ich frage euch: Wenn die ganze Truppe in die falsche Richtung marschiert und du das Gefühl hast, du bist der einzige, der dies erkennt und offen ausspricht – was kannst du dann als einzelner noch machen?

Versteht ihr jetzt, warum ich ausgetreten bin?

Politische Weggefährten aus verschiedenen Parteien, auch aus meiner CDU, und verschiedenen Verbänden, auch aus meinem ADFC, haben recht einheitlich reagiert: sie erklärten meinen Schritt für nachvollziehbar, aber taktisch falsch. „Gerade jetzt braucht die Berliner CDU Männer wie Sie, Herr Hampel! Kehren Sie zurück!“

Und sie haben recht. Ich habe darüber nachgedacht. Ich sehe meinen taktischen Fehler ein. Der Kreisvorstand Friedrichshain-Kreuzberg hat deshalb im Benehmen mit mir den Parteiaustritt für unwirksam erklärt. De facto und de jure bin ich also weiterhin Mitglied meines CDU-Landesverbandes Berlin.

Ich halte es mit dem neuesten Come-Back-Album von Boyzone (Click here to keep informed): Back again … no matter what. Happy reunion!

Da ich Delegierter für die Wahl des Kandidaten für den Bundestags-Wahlkreis bin, habe ich am 26. September bereits mein Wahlrecht ordnungsgemäß ausgeübt. Der Kandidat für den Bundestagswahlkreis 084 ist noch nicht gewählt worden. Aber die Delegierten für die Europawahl und für die Landeslisten sind gewählt worden. Ich habe dabei keineswegs alle 11 mir zustehenden Stimmen vergeben, sondern nur diejenigen Kandidaten gewählt, die mir persönlich bekannt sind und die mein Vertrauen genießen. Und, oh Freude! Sie haben sich durchgesetzt!

Also, Blogger, verzeiht mir meine Irrungen und Wirrungen! Et ego peccavi!

Ihr könnt mir aber helfen. In den nächsten Wochen wird meine CDU die Kandidatin oder den Kandidaten für den Bundestagswahlkreis 084 bestimmen. Ich bin Delegierter und kann mitbestimmen. Bedenkt: Bereits jetzt, in den parteiinternen Kandidatenwahlen, werden mindestens 50% aller Bundestagsmandate vergeben! Und ich bestimme als Delegierter mit. Wir sind also keineswegs so machtlos, wie es den Anschein hat.

Beratet mich: Wen soll ich wählen? Wie sollte der Kandidat aussehen? Welche Eigenschaften sollte er oder sie mitbringen? Wir haben es in der Hand! Darüber sollten wir uns freuen!

Die seit 2001 sich hinschleppende  Führungs- und Kommunikationskrise meiner Berliner CDU neigt sich dem finalen Showdown zu. Zwei gute stellvertretende Parteivorsitzende sind schon gefunden. Sie haben den festen Willen zur Zusammenarbeit erklärt! Bravo! Brava! Die heutige BZ und der heutige Tagesspiegel stellen diese beiden hochverdienten Personen als einander ergänzende Joker vor. „Aber keiner will den Chefposten“ (Tagesspiegel heute, gedruckte Ausgabe S. 9). Beide haben das – wie Pofalla und andere sagten – „durch nichts zu rechtfertigende“ und „katastrophale“ Erscheinungsbild meines CDU-Landesverbandes in den vergangenen  Jahren entscheidend mitgeprägt. Das ist ihr einziges großes Problem. Denn wenn sie in all diesen sieben Jahren der Krise nicht nach ganz vorne gekommen sind oder die Krise nicht entschlossen angepackt haben, dann wollten oder konnten sie das offenbar nicht. Oder es fehlt ihnen der nötige Durchsetzungsinstinkt. Der Machtwille, der unerlässlich ist, wenn man nach oben will. Dann haben sie offensichtlich nicht den Schlüssel zur Lösung dieser Sieben-Jahres-Krise der Berliner CDU in der Hand. Und sie haben sich in der Presse eigentlich schon – tja, nicht „verbrennen“ lassen, aber sie sind schon „angezündelt“. Die Springer-Presse leistet weiterhin ganze Arbeit im Personalmanagement der Berliner CDU. Hut ab, Herr Schupelius!

Mein Berliner CDU-Landesverband braucht dringend ein eigenes, von der Presse unabhängiges Personalmanagement. Und er braucht den Neuanfang mit neuen Gesichtern. Keinen kompletten Machtwechsel, aber doch eine komplette Neuausrichtung, mit einer Mischung aus änderungswilligen alten Hasen und gestaltungswilligen jungen Hupfern.

Beide Kandidaten für den stellvertretenden Parteivorsitz stehen weiterhin in der Verantwortung. Beide haben schon erklärt, dass sie den Vorsitz selbst eigentlich nicht wollen. Der eine Joker hat sich auf geradezu verblüffende Art gewandelt, seit er von seinem vorigen Amt zurückgetreten ist. Weiter so! Die andere Jokerin hat dasselbe Problem wie die Kanzlerin: Sie wird weiterhin als untypisch für die CDU wahrgenommen. Und deshalb würde sie sich nur mit konsequenter Ausübung von Macht durchsetzen können. Und zwar von Anfang an. Diesen Augenblick hat sie schon verstreichen lassen.

Die Zeit ist reif.

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Ich habe mich geirrt: Auch Volksparteien können lernen

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Okt 012008
 

Erneut muss Blogger Johannes Hampel einen seiner vielen Fehler eingestehen: Ich hatte in den vergangenen Monaten mehrfach tiefe Zweifel an der Lernfähigkeit unserer großen Parteien angedeutet. Sinn vieler in diesem Blog veröffentlichter Einträge war es: „Sie lernen es nicht! Immer wieder dieselben Fehler!“ Und dann sattelte ich noch gleich einen drauf: Ich verlangte in der berühmten Blogosphäre nach der Abwahl Friedbert Pflügers sofortige Rücktritte, ich forderte in persönlichen Briefen an alle möglichen Leute – und auch öffentlich – einen Sonderparteitag der Berliner Union, also innerhalb von Wochen, nicht Monaten,  keinen vorgezogenen Parteitag. Kaum jemand schloss sich öffentlich zunächst solchen Forderungen an. Fast hätte ich vollkommen verzagt die Flinte endgültig ins Korn geworfen!

Und jetzt kommt mein kleinlautes Eingeständnis: Ich habe mich getäuscht. Dafür schäme ich mich ein bisschen. Der Sonderparteitag kommt tatsächlich, einige sofortige Rücktritte sind gekommen, offenbar denkt man sowohl in der CSU als auch im CDU-Landesverband Berlin über größere, einschneidende, sozusagen chirurgische Operationen nach.

Ich sehe mich also gezwungen, meine allzu harten Aussagen über die Lern-Unfähigkeit der deutschen Volksparteien zurückzuziehen. Der Wähler hat die Union und die SPD mit sanftem Nachdruck in eine echte Lernkurve gestoßen. Bitte, oh ihr Volksparteien, verzeiht mir alle! Ich sage es nie wieder – vorerst.

Um so dringlicher ist es, jetzt in die Parteien hineinzudrängen, sie friedlich zu unterwandern.

Also, Mitbürgerinnen und Mitbürger: Macht euch auf die Socken, sucht euch die Partei, der ihr programmatisch am nächsten steht, und helft sie umgestalten, geht hin, tretet bei, mischt mit – ihr habt es in der Hand!

Und hier beispielhaft eine der vielen Meldungen des Tages:

Der CDU-Landesvorsitzende Ingo Schmitt tritt mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück. Noch im Oktober soll ein Sonderparteitag einen Interimsnachfolger wählen. Nach Informationen von Morgenpost Online ist der ehemalige Landesvorsitzende und Stadtrat von Mitte Joachim Zeller für den Posten im Gespräch.

Machtkampf in der Union – Rücktritt – Berlins CDU-Chef Ingo Schmitt gibt auf – Berlin – Berliner Morgenpost

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Jun 032008
 

Medienschelte durch aktive Politiker? Das kommt einfach nicht gut an, geht fast immer nach hinten los. Der neueste Fall erschüttert unser Stadtgespräch seit gestern. Man lese doch nur die Leserbriefe zum Thema im Online-„Tagesspiegel“ von heute.

Friedbert Pflüger fordert Aus für „Anne Will“

Gut finde ich aber, dass endlich jemand offen zugibt, seinen Einfluss im Rundfunkrat kraft Amtes geltend machen zu wollen. Wer von den anderen Rundfunkräten ist schon so ehrlich und steht dazu? Noch besser wäre es, wenn man die Unabhängigkeit und Professionalität eines Journalisten aus dem eigenen Spektrum in Zweifel zöge! Dann würde Wowereit etwa sagen: „Hallo Leute, der Einspieler bei Anne Will enthielt ein paar irreführende Behauptungen!“ Wird er das tun, hat er das schon getan? Es würde ihm einen riesigen  Sympathiebonus bei den Wählern bringen!

Gefahr allerdings: Es gibt auf jeder Seite des nach Proporz aufgeteilten Journalistenspektrums in unseren Öffentlich-Rechtlichen ein paar recht auffallende „Parteigänger“ und „Hofberichterstatter“, die es mit der Sorgfaltspflicht nicht allzu genau nehmen.  Sollen aktive Politiker jeden einzelnen Journalisten auf Glaubwürdigkeit durchleuchten, obendrein hinter den gut abgeschirmten Türen unserer Aufsichtsgremien? Weder ARD noch ZDF noch taz noch BILD stellen die Wahrheit unverkürzt dar, überall unterlaufen Einseitigkeiten und auch Fehler. Soll man sich drüber aufregen? Jammern über „Rotfunk“ oder „Schwarzfunk“ lohnt nicht! Es bleibt nichts übrig, als für seine Meinung zu kämpfen, Dinge klarzustellen – wie es etwa Jürgen Todenhöfer in seinen Büchern macht, in denen er den meisten westlichen Medien insgesamt eine verzerrende Darstellung nachweisen kann. Er tut dies übrigens im C. Bertelsmann Verlag, der zu Random House gehört – einem der mächtigsten westlichen Medienimperien weltweit!

Die Welt unserer Medien ist also recht vielfältig, niemand ist gezwungen, sich lustige oder langweilige Komödien am Sonntagabend anzuschauen, deren Informationsgehalt – wie alle wissen – im freien Fall begriffen ist.

Ein dirigistischer Eingriff seitens staatlicher Gremien, etwa Forderungen nach Absetzung einer schlecht gemachten Sendung durch die Rundfunkaufsicht, sind der falsche Weg. Wer solche Forderungen erhebt, schadet sich selbst.

 Posted by at 13:59

Fermer les yeux, ce n’est jamais une réponse – für eine Kultur des Hinsehens

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Feb 272008
 

Mein Freund Achmed, der Datenscheich, tritt heute mit einer Bitte an mich heran, der ich gerne nachkomme:

hallo! es würde mich SEHR freuen, wenn du mitmachen würdest: nimm das nächst liegend buch.schlage es auf seite 123 auf.notiere die sätze 6 – 8 in dein blog!und bitte 5 blogger, das gleiche zu tun. was ich notiert habe? wer mich eingeladen hat? wen ich eingeladen habe? alles hier: http://www.taz.de/blogs/datenscheich/
danke.Bestes! der Datenscheich

Ein wunderbarer Gedanke, Achmed! Er erinnert mich an die uralte Sitte des zufälligen Buchorakels – also etwa der Sortes Vergilianae. Man schlug die Aeneis, oder auch z.B. die Bibel auf, ließ den Finger auf einen Vers fallen und deutete den zufällig getroffenen Vers als Hinweis auf des eigene Schicksal. Augustinus schildert sehr schön in den Confessiones sein Erlebnis – das berühmte Tolle lege.

Ich schlage also meine gegenwärtige Nacht- und Schreckenslektüre auf S. 123 auf. Und was finde ich? Doch lest selbst die Sätze 6-8 aus diesem Buche auf der verlangten Seite:

Mais le malheur, il faut s’y confronter; l’inévitable et la nécessité, il faut toujours être prêt à les regarder en face, et accepter de voir les conséquences qui en découlent; fermer les yeux, ce n’est jamais une réponse.

Max Aue, der Held dieses Buches, fordert also nichts anderes als eine Kultur des Hinsehens – man sieht: es ist ein Buch, das ein Kind der heutigen Zeit für unsere Zeit – das Jahr 2008 – geschrieben hat! Das Buch heißt übrigens Les Bienveillantes, verfasst von Jonathan Littell, hier beigezogen in der vom Autor selbst überarbeiteten Neuausgabe, die 2006 in Paris bei Gallimard verlegt worden. Wie gerne würde ich Jonathan Littell einmal zu uns nach Berlin einladen und mit ihm locker plaudern – über unsere Zeit, über die alten Griechen, über des Aischylos Eumeniden, über Empathie in unserer Gegenwart, Einfühlung in die Opfer und dergleichen mehr!

Danke Achmed!

Morgen werde ich dieselbe Übung mit meiner Handausgabe des Vergil anstellen! Am darauffolgenden Tag mit des Augustinus Confessiones.

 Posted by at 22:21