Jul 232009
 

31012009.jpg Hier seht ihr das fast völlig leere Parkhaus vor der SPD-Zentrale in der Wilhelmstraße. Warum bringe ich dieses Foto? Nun, eine sehr traurige Nachricht erreicht mich soeben über den Bildschirm: Eine Frau wurde vor der SPD-Zentrale in der Wilhelmstraße überfahren. Ich kenne diese Stelle sehr gut, fahre eigentlich jeden Tag mindestens einmal entlang. Schlimme Nachricht. Meine Gedanken gelten der Toten und ihren Angehörigen. R.I.P. Lest hier mehr:

Verkehr – Nach tödlichem Unfall ist die Wilhelmstraße gesperrt – Berlin – Berliner Morgenpost
Eine ältere Frau ist an der Kreuzung Wilhelmstraße und Stresemannstraße vor der SPD-Zentrale von einem Lkw überfahren worden. Die Hilfe der Rettungskräfte kam für die Frau zu spät. Die Wilhelmstraße wurde gesperrt.

Nach diesem stummen Innehalten taucht sofort die Frage auf: Muss immer erst etwas passieren, ehe so gefährliche Stellen entschärft werden? Hatten wir in diesem Blog nicht mehrfach auf die unhaltbare Situation der Verkehrsführung vor der SPD-Zentrale in der Wilhelmstraße hingewiesen? So beschrieb dieses Blog am 22.09.2008 die Lage an der heutigen Unfallstelle:

„Unser Weg führt durch die Wilhelmstraße – vorbei am Finanzministerium. Im Stadtbezirk Mitte nutzen wir den vorbildlich ausgebauten Radstreifen. Im Stadtteil Kreuzberg hingegen ist es ein arger Kampf um jeden Zentimeter. Die Wilhelmstraße ist hier noch nicht für den Fahrradverkehr hergerichtet. Hier gibt es nur eins: Kind auf den Bürgersteig, Vater zwängt sich auf der einen Fahrspur neben parkenden Autos an der SPD-Zentrale vorbei. Die hinter mir blockierten Autos nehmen meist Rücksicht, nur selten zwängt mich ein überholender PKW direkt an die parkenden Autos ran. Aber es bleibt eine häufig unübersichtliche Lage.“

Hat meine Klage seither irgend etwas gebracht? Zweifel sind angebracht.  Es ist in meinem unmittelbaren Umfeld die unübersichtlichste, die für Radfahrer unangenehmste Stelle überhaupt. Mehrfach berichtete in ich in diesem Blog über sie. Übrigens habe ich auch hier den einzigen Sturz meines Radfahrerlebens erlitten. Dieses Blog berichtete am 16.01.2009 darüber.  Da die parkenden Autos die rechten Fahrspuren blockieren, bleibt sehr wenig Platz. So fährt man knapp an den parkenden Autos vorbei. Und einmal erwischte es mich dabei: Eine Autofahrerin öffnete die Tür, erfasste mich und ich stürzte.

Was wäre zu tun? Nun, wir vom ADFC Friedrichshain-Kreuzberg haben gegenüber den zuständigen Stellen bereits die Forderung erhoben, den Radfahrstreifen im Ortsteil Kreuzberg auf beiden Seiten der Wilhelmstraße in der vorgeschriebenen Breite von 2 Meter einzurichten. Der „ruhende Verkehr“, also die parkenden Autos auf beiden Seiten der Kreuzberger Wilhelmstraße, muss beseitigt werden, da er den Interessen einer sicheren Verkehrsführung entgegensteht.

Ich gebe zu überlegen, an den Kreuzungspunkten den gesamten Fußgänger-, den gesamten Rad- und den gesamten Autoverkehr auf der Fahrbahn zu markieren, und zwar so, dass keine Missverständnisse möglich sind.

Die bundesweit bekannten Sympathieträger der SPD werden jederzeit mit ihren Karossen in der Tiefgarage der Zentrale einen Platz finden. Das korrekte Funktionieren unserer derzeitigen zweiten Regierungspartei ist also gesichert. Ich würde es außerordentlich begrüßen, wenn die SPD-Zentrale sich mit ihrem gesamten Gewicht in die Waagschale würfe, um den Straßenverkehr in ihrem unmittelbaren Umfeld endlich sicher zu gestalten. Schreibt an die Verkehrslenkung Berlin (VLB), schreibt an das Tiefbauamt Friedrichshain-Kreuzberg als die zuständigen Straßenverkehrsbehörden! In dem gegenüberliegenden privaten Parkhaus gibt es Hunderte freier Stellplätze! Es bedarf, so meine ich, keiner Stellplätze auf der Straße rings um die SPD-Parteizentrale. Könnte man das fast ungenutzte private Parkhaus nicht kaufen und der Öffentlichkeit zugänglich machen?

Hallo SPD. Ihr seid doch hoffentlich keine Autopartei mehr? Unterstützt das Bitten eines einsamen Bloggers! Für unser Land. Für unser aller Leben. Bitte anpacken.

 Posted by at 12:47

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