Jun 182010
 

So fragen mich manchmal erstaunte Mitbürger. Meine trockene Antwort: „Ja. Selbstverständlich. Was dachten Sie denn, wo wir leben? Kennen Sie denn nicht die Verhältnisse in Berlins staatlichen Grundschulen? Wir wollen unseren Sohn nicht als Christenkind, wie das die Muslime nennen,  allzu offenkundig kenntlich machen.“ Das Verzehren eines Wurstbrotes wird in Kreuzbergs Grundschulen als Provokation der Mehrheit empfunden und führt zu Ausgrenzung und Außenseitertum: „Ihhh Schweinefleisch!“ Diese Exklusion kann auch mal SEHR WEH tun.

In Kreuzbergs Schulhöfen ein Wurstbrot zu verzehren, das wird ebenso als Provokation empfunden, wie wenn man Saucisson und Pinard in Paris zu sich nimmt – auch noch öffentlich!  Das fehlte noch! Saucisson und Pinard – mitten in Paris! Ein Wurstbrot – mitten in Berlin! Ei der Daus! Das gehört VERBOTEN! Aber lest selbst:

L’apéritif „saucisson et pinard“ change de quartier à Paris, actualité Actualités : Le Point

Pour protester contre ce qu’ils présentent comme l’islamisation de certaines rues du XVIIIe arrondissement, ils avaient choisi le quartier multiethnique de la Goutte d’or pour organiser ce rassemblement qui exclut de fait tout participant de confession juive ou musulmane.

Dans un communiqué publié sur le site internet Riposte laïque, les organisateurs disent passer au „plan B“ après la décision de la préfecture.

Ils appellent leurs partisans à se rassembler place de l’Etoile, à l’angle de l’avenue des Champs-Elysées, dans le VIIIe arrondissement, vendredi à 19h00.

Il s’agira de „manifester dans le plus grand calme et le total respect des lois de la République, sa révolte face à cette interdit administratif, et sa volonté d’entrer en résistance contre l’islamisation de la France“.

Die taz bringt heute einen putzigen Artikel über die Aktion, auf Seite 09. Der Ton, in dem der Journalist berichtet, scheint darauf hinzuweisen, dass er seine Kinder in keine Kreuzberger oder Neuköllner Grundschule schickt oder geschickt hat. Titel des sauber geschriebenen, sauber recherchierten, sauber formulierten Artikels: „Eine provokative rechte Schweinerei.“

Bitte, Herr Balmer, schicken Sie Ihre Kinder auf die staatlichen Grundschulen Neuköllns, Kreuzbergs oder Weddings! Machen Sie sich ein Bild!

 Posted by at 12:09

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