Okt 082008
 

Man reibt sich verwundert die Augen. Forsa-Chef Güllner kommentiert die neuesten Berliner Umfrageergebnisse seines Instituts laut taz unter anderem mit folgender Aussage:

Eine bürgerliche Koalition aus CDU und FDP kommt bei Forsa zwar gerade einmal auf zusammen 28 Prozent.

Was soll das denn heißen? Bedeutet dies, dass 72% der Berliner keine Bürger sind? Oder keine richtigen Bürger? Oder gibt es zwei Klassen an Bürgern? Gibt es unbürgerliche Parteien? Wann wird dieser Unsinn endlich aufhören, dass man die Parteien in bürgerliche und unbürgerliche einteilt? Die Linkspartei, die SPD, vor allem aber die Grünen – die neue Partei der Akademiker und Besserverdienenden – sind doch so bürgerlich, wie sie sich das nie erträumen konnten! Sie sind Teil des staatsbürgerlichen Systems, sie vertreten einen Teil des Bürgertums, nämlich all die Bürger, die sie wählen, ebenso wie CDU und FDP einen Teil des Bürgertums vertreten.

Es lohnt sich gleichwohl, den ganzen taz-Artikel zu lesen. Denn nach unserem gestrigen 7-Punkte-Programm “Die lernende Partei”, also dem Vorschlag einer grundlegenden Umgestaltung der Berliner CDU “an Haupt und Gliedern”, liegen nun zwei weitere Vorschläge auf dem Tisch: Generalsekretär Henkel schlägt eine Schärfung des Profils vor, insbesondere auf den angestammten Politikfeldern Arbeit, Bildung, Sicherheit. Forsa-Chef Manfred Güllner rät zu einem personellen Revirement.

Es wird sicherlich spannend zu sehen, welchen Weg die Partei wählt. Drei ganz unterschiedliche Vorschläge sind vorgelegt. Möge die innerparteiliche Demokratie obsiegen!

taz.de – Neue Umfrage von Forsa: Pflüger führt die CDU tiefer ins Tal

 Posted by at 11:52

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