Interessanter Kommentar von Wendelin zu Kenntnissen und Fertigkeiten der Berliner Schüler. Bei 350 Bewerbungen auf 10 freie Stellen konnte sein Unternehmen nur 7 besetzen. Die anderen Bewerber seien nicht hinreichend schulisch gebildet gewesen. Stimmt nachdenklich. Ich höre öfter solche Berichte. Die Russen und Polen hier in Berlin schlagen die Hände über dem Kopf zusammen!
Sind die Berliner Schüler im Durchschnitt wirklich so faul? Oder fehlt es ihnen am Geld?
Regt ihr euch auf, dass ich von Faulheit spreche? Ärgert ihr euch darüber, dass jemand so ein altes verbotenes Wort in den Mund nimmt? Das würde mich sehr freuen!
Viele Lehrstellen bleiben Leerstellen
Comment
von wendelin wendelin ist gerade offline | 17.2.2010 16:16 Uhr
Wasser in den Wein
Die Freude scheint mir doch verfrüht: In unserem mittelständischen Unternehmen Chemie- & Pharmabranche im Süden Berlins wollten wir 2009 insgesamt zehn Ausbildungsplätze in verschiedenen Bereichen besetzen.Insgesamt gingen auf die zehn Stellen nicht weniger als 350 Bewerbungen ein. Letztendlich konnten wir aber nur sieben der Stellen überhaupt besetzen.
Da bewerben sich junge Damen als Bürokauffrau-Azubis, die kaum einen fehlerfreien deutschen Satz zu Papier bringen können; Bewerberinnen und Bewerber für Chemielaboranten-Plätze haben – zum Teil trotz Abitur – noch nie etwas von einem Dreisatz gehört. Schon das Kleine Einmaleins ist für FAST ALLE Kandidaten ohne Taschenrechner eine schier unbezwingbare Hürde – vom Großen ganz zu schweigen.
Auch Zeugnisse mit 30 oder mehr unentschuldigten Fehltagen sind keine Seltenheit dabei ist gerade dieser Sachverhalt ein echtes Killerkriterium – in der Verganhgenheit erwiesen sich bei uns 100% dieser „Freizeitkönige“ als betriebliche Totalausfälle. Konsequenz: Einstellung bei mehr als drei unentschuldigten Fehltagen ausgeschlossen Und auch diese drei Tage möchten wir von den Bewerbern erklärt haben.
Im Endeffekt konnten wir nur fünf Azubistellen für Chemielaboranten und zwei Stellen für Bürokauffrau vergeben. Der Rest war beim besten Willen nicht akzeptabel zu besetzen.
Fünf der sieben Azubis kommen dabei nicht aus Berlin, sondern aus dem Umland. Überhaupt scheint es um die Qualität der Schuausbildung in Brandenburg deutlich besser zu stehen.
Für die Zukunft bedeutet all dies nichts Gutes.
Solange wir unseren Bedarf an ausgebildeten Fachkräften hier noch decken können, werden wir natürlich in Deutschland bleiben, allerdings kooperieren wir seit eniger Zeit mit einem polnischen Unternehmen in Wroclaw. Und mit großem Erstaunen stellten wir fest, daß die dortigen Auszubildenden sowohl schulisch exzellent ausgebildet als auch lernfähig und -WILLIG sind.
Die Devise der Zukunft könnte für uns daher heißen: Go East
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