Mrz 132010
 

Kate Pickett und Richard Wilkinson würden antworten: ja. Sie untersuchten 50 Gesellschaften und fanden heraus, dass die sozialen Probleme, die Kriminalität, die Säuglingssterblichkeit, ja selbst Krankheiten überhaupt um so häufiger auftreten, je größer die Ungleichheit zwischen den reichsten und den ärmsten 20% einer Gesellschaft ist.

Egalitäre Gesellschaften erzeugten demnach – unabhängig vom absoluten Wohlstand – weniger gesundheitliche und soziale Belastungen. In arm und reich gespaltene Gesellschaften verringerten die Lebenserwartung und das allgemeine Zufriedenheitsgefühl.

Es ist interessant zu  sehen, dass die Autoren fast nur demokratische, offene Gesellschaften zitieren. Sie bringen keinen historischen Vergleich etwa zur UDSSR und USA in den achtziger Jahren. Denn in der UDSSR herrschte geringere ökonomische Ungleichheit – also hätte die Lebenserwartung höher sein müssen als etwa in der Bundesrepublik oder den USA. Dies war aber nachweislich nicht der Fall.

Die Befunde der beiden britischen Forscher verdienen genaue Betrachtung!

John Crace: Almost every social problem stems from one root cause – inequality, argue two British academics | Society | The Guardian
And, they say, it’s not just the deprived underclass that loses out in an unequal society: everyone does, even the better off. Because it’s not absolute levels of poverty that create the social problems, but the differentials in income between rich and poor. Just as someone from the lowest-earning 20% of a more equal society is more likely to live longer than their counterpart from a less equal society, so too someone from the highest-earning 20% has a longer life expectancy than their alter ego in a less equal society.

 Posted by at 23:27

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